03.06.2023 20:38

Kreisliga


Preussens Titel-Tor steht weit auf - dann geht das Drama im Ostkreis richtig los

FC und Emmerthal verabschieden Schütten / Trotz: „Keine Spannung, keine Sicherheit und keine Souveränität“
Daniel Schütten FC Preussen Hameln Verabschiedung
Daniel Schütten wurde in seinem letzten Heimspiel für den FC gebührend verabschiedet. Foto: Oliver Branske.

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MTV Lauenstein – WTW Wallensen 2:2 (0:0).

Haben Toni Ivankovic und Aycan Alpagut dem WTW Wallensen die Meisterschaft samt Bezirksliga-Aufstieg gerettet? Im Ostkreis-Gipfel beim MTV Lauenstein sah es für die Männer von der Thüster Platte vor knapp 350 Zuschauern bis kurz vor Schluss so aus, als würde Weiß-Rot auf der Zielgeraden doch noch dem FC Preussen das Tor zum Titel aufstoßen. „Wir hatten hier eine ordentliche Stimmung. Wallensen kam am Anfang überhaupt nicht in Spiel. Den Druck, der auf ihren Schultern lastete, hat man dem WTW ganz schön angesehen“, schilderte der scheidende MTV-Trainer Stefan Gluba. Die Hausherren, die zu Beginn der Rückrunde noch die besten Chancen auf die Kreisliga-Meisterschaft hatten, durften stattdessen befreit aufspielen. Trotzdem blieben Treffer im ersten Durchgang aus. Beide Seiten hatten zwei Halbchancen zu verzeichnen, ansonsten passierte vor den Toren beider Keeper relativ wenig. Das Drama hatten sich die Ostkreisler anscheinend für den zweiten Durchgang aufgehoben. In einem von vielen Möglichkeiten gekennzeichneten zweiten Durchgang waren es die Gastgeber, die das erste Mal jubeln durften. Karsten Eberding finalisierte in der 66. Minute einen Konter zum 1:0.

Und damit nicht genug: knapp 20 Minuten später stellte Lauenstein – ebenfalls nach einem Konter – auf 2:0, diesmal trug sich Linus Zorn in die Torschützenliste ein. Der Druck war nun noch größer auf Seiten der Gäste: aufgrund des schlechteren Torverhältnisses hätte Preussen mit einem „Dreier“ den Platz an der Sonne kurz vor Saisonschluss zurückerobern können. Möglicherweise bereits etwas mit dem Mut der Verzweiflung setzte Wallensens Toni Ivankovic fünf Minuten vor dem Ende daher zum Versuch aus der Distanz an, abgefälscht schlug die Kugel im gegnerischen Kasten ein. Vom Anschlusstreffer beflügelt drückten die Gäste auf den Ausgleich. Und eine Möglichkeit sollte sich der Surmann-Elf noch ergeben. In der Schlussminute ging Ivankovic bei einem Zweikampf mit Marcel Lemke zu Fall, Schiedsrichter Kenneth Justin König nahm die Pfeife in den Mund und zeigte auf den Punkt. Aycan Alpagut legte sich die Kugel zum Strafstoß zurecht, bewies Nerven aus Stahl, versenkte die Kugel zum 2:2-Endstand – und wahrt seinen Farben damit die Chance, am kommenden Wochenende aus eigener Kraft die Kreismeisterschaft perfekt zu machen. „In Summe geht das Ergebnis auch in Ordnung. Beste Akteure waren jedenfalls die beiden Keeper Mathias Meinhart und Nicolas Franzmann, die alles entschärften, was möglich war. Ansonsten wäre es hier wahrscheinlich 5:5 ausgegangen“, resümierte Gluba abschließend.
Tore: 1:0 Karsten Eberding (66.), 2:0 Linus Zorn (83.), 2:1 Toni Ivankovic (85.), 2:2 Aycan Alpagut (90./Elfmeter).

SG Eimbeckhausen/Hamelspringe I – TSV Grohnde 2:5 (1:2).

Auf ihrer Kreisliga-Abschiedstournee ist der TSV Grohnde die Rote Laterne losgeworden. Bei der ebenfalls abstiegsbedrohten SG Eimbeckhausen fuhren die Gemeinde-Kicker einen 5:2-Erfolg ein. „Wir mussten heute erneut mit veränderter Viererkette agieren. Außerdem hatten einige Spieler bereits 90 Minuten bei der Zweiten in den Knochen. Auch deshalb war Grohnde in den ersten 20 Minuten klar besser“, gab SG-Spielertrainer Niklas Koffmane zu Protokoll. Nach den Treffern von Jonas Herr und Saad Azad Haji Haji liefen die Hausherren früh einem doppelten Rückstand hinterher. Gegen Mitte der ersten Hälfte bescherte Matthias Thiele den Gastgebern dann den Anschlusstreffer. „Wir sind dann besser reingekommen, waren phasenweise auch auf Augenhöhe und hatten einige Möglichkeiten“, fuhr Koffmane fort. Doch Thiele, Serkan Bayrak & Co. versagten vor dem gegnerischen Kasten die Nerven. Anstatt die Begegnung zu drehen, machten die eingewechselten Marcel Zimmermann und Felix Opitz die Vorentscheidung für die Grohnder unter Dach und Fach. In der Schlussviertelstunde trafen beide Seiten noch je einmal ins Netz des Gegners, sodass Schiedsrichter Dieter Schröder die Begegnung beim Stand von 2:5 beendete. Für Koffmane spiegelte die Partie die gesamte Saison wider: „Wir hätten die Begegnung drehen können, doch wie so oft haben uns vor dem Tor die Nerven versagt. Das 1:3 war dann der Knackpunkt, von da an ließen auch die Kräfte bei uns nach.“
Tore: 0:1 Jonas Herr (14.), 0:2 Saad Azad Haji Haji (16.), 1:2 Matthias Thiele (25.), 1:3 Marcel Zimmermann (60.), 1:4 Felix Opitz (67.), 2:4 Thiele (75.), 2:5 Ezzat Azad Haji Haji (85.).

SG Königsförde/Klein Berkel – TSV Großenwieden 6:0 (2:0).

In Klein Berkel kam am späten Samstagnachmittag dagegen keine Spannung auf. Die SG Königsförde legte im Heimspiel gegen Großenwieden furios los: bereits nach sieben Minuten tankte sich Leotrim Berisha aus der eigenen Abwehr nach vorne durch, legte quer und Hasan Yanalak schob zum 1:0 ein. Nur drei Minuten später erhöhte Kenan Zekiri bereits nach Vorlage von Nico Habenicht. „Wir hatten im ersten Durchgang Oberwasser. Trotzdem hatte auch Großenwieden gute Möglichkeiten. Diese hat unser Trainer Artjom Grincenko im Tor allerdings souverän vereitelt“, lobte SG-Sprecher Leotrim Berisha nach dem Abpfiff. Weitere Treffer ließen daher eine ganze Zeit auf sich warten. In der letzten halben Stunde drehten die Gastgeber dann noch einmal auf. Nach dem 3:0 durch Myles Neumann (60.) nahm sich Nico Habenicht von außerhalb des Sechzehners ein Herz und ließ die Gastgeber zum vierten Mal jubeln. Doch auch damit war noch nicht Schluss: Yalanak hatte noch zwei Asse in der Hinterhand. Zunächst dribbelte er sich in der 75. Minute durch die Abwehr, anschließend machte er das halbe Dutzend für die SG voll und schnürte seinen persönlichen Dreierpack (87.). „Dafür hat er sich genauso wie Artjom Grincenko im Tor und Cihan Cetin auf der Sechs ein Sonderlob verdient. Leider hat er sich nach dem Spiel erneut an der Schulter verletzt und musste vom Krankenwagen abgeholt werden. Wir wünschen ihm daher auf diesem Weg noch einmal gute Besserung“, so Berisha abschließend.
Tore: 1:0 Hasan Yanalak (7.), 2:0 Kenan Zeqiri (10.), 3:0 Myles Neumann (60.), 4:0 Nico Habenicht (70.), 5:0 Yanalak (75.), 6:0 Yanalak (87.).

SV Azadi Hameln – FC Bad Pyrmont Hagen II 1:5 (0:3).

Auf dem Rasenplatz am Tönebönweg fand in der ersten halben Stunde die große Show des Christian Barthold statt. Gegen die personell dezimierten „Adler“ des SV Azadi machte der offensive Wirbelwind der Kurstädter innerhalb der ersten 30 Minuten kurzen Prozess und drückte die Kugel gleich dreifach und damit per lupenreinem Hattrick über die Linie. „Pyrmont ist heute viel besser ins Spiel reingekommen. Auch aufgrund einiger Umstellungen haben wir heute überhaupt nicht gut in die Begegnung gefunden“, erklärte Azadis Trainer Özkan Ünsal nach dem Abpfiff. Zu allem Überfluss vergaben seine Männer im ersten Durchgang auch noch die größte Chance auf den Anschlusstreffer. Der sonst so treffsichere Ibrahim Seyyar scheiterte vom Punkt aus (35.). Zu Beginn des zweiten Abschnitts steigerten sich die Hausherren, trotzdem fiel der nächste Treffer wieder zugunsten der Kurstädter. Kiala Mbauzulu tankte sich mit einem starken Sololauf durch die Hamelner Abwehr und erhöhte auf 4:0. Damit war die Messe endgültig gelesen. Seyyar gelang in der 63. Minute zwar noch einmal der Anschlusstreffer, doch FCBPH-Spielertrainer Christopher Loges stellte kurz vor Schluss den alten Spielstand wieder her (88.). „Man hat heute gemerkt, dass es bei beiden Teams um nicht mehr viel ging. Fußballerisch war das sicherlich kein Leckerbissen. Wir hatten arbeitsbedingt heute einige Spieler nicht am Start, trotzdem entschuldigt das nicht die erste halbe Stunde“, bilanzierte Ünsal und wünschte FCBPH-Keeper Burak Yildiz überdies schnelle Genesung. Der Schlussmann der Loges-Elf hatte sich bei einem Zusammenprall mit Mazloum Mussa verletzt. 
Tore: 0:1 Christian Barthold (6.), 0:2 Barthold (10.), 0:3 Barthold (31.), 0:4 Kiala Mbauzulu (54.), 1:4 Ibrahim Seyyar (63.), 1:5 Christopher Loges (88.).

VfB Hemeringen – TSV Bisperode 4:1 (1:0).

In Hemeringen hat sich der VfB an den Blau-Gelben vom TSV Bisperode vorbeigeschoben. Die Zuschauer an der Wahrendahler Straße waren im ersten Abschnitt allerdings nur wenig Offensivspektakel ausgesetzt. Alexander Kindsvater sorgte mit dem 1:0 in der 18. Minute für das einzige große Highlight im ersten Durchgang. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber dann die offensiven Bemühungen – mit Erfolg. Karsten Wienecke erhöhte bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff für die Elf von Thilo Klotz. „Wir dachten, dass wir damit etwas Ruhe in das Spiel bekommen würden. Leider ist stattdessen das Gegenteil passiert“, sah VfB-Sprecher Peter Reese plötzlich die Ostkreisler tonangebend. Der TSV brachte die eigene Offensive auf Betriebstemperaturen und markierte in der 61. Minute durch Jarno Schmedeke den Anschlusstreffer. „Danach haben wir völlig den Faden verloren und das Spiel unnötigerweise aus der Hand gegeben“, haderte Reese. Die Gäste schnupperten in der Folge gleich mehrfach am Ausgleich, doch sowohl Tim Schonscheck (72.) als auch Justin Schröter (79.) scheiterten am Pfosten. Die Kugel wollte nicht ins Tor, stattdessen fanden die Hausherren allmählich zurück zum Spiel, Wienecke scheiterte in der 86. Minute allerdings noch am Querbalken. Sven Käse machte es in der 88. Minute dann besser und markierte die Vorentscheidung, Gevin Beal schob nur eine Minute später dann den Deckel drauf (89.). „Wir sind natürlich happy, dass wir das Glück auf unserer Seite hatten und somit aus eigener Kraft den viertletzten Tabellenplatz holen können. Das Ergebnis ist aber sicherlich zu hoch ausgegangen. Wenn Bisperode den Ausgleich gemacht hätte – der zwischenzeitlich sicherlich auch verdient gewesen wäre –, wäre die Partie sicherlich noch ganz anders verlaufen“, resümierte der VfB-Sprecher und lobte zudem die kontrollierte Spielleitung von Schiedsrichter Mirco Sievers und seinem Team.
Tore: 1:0 Alexander Kindsvater (18.), 2:0 Karsten Wieneke (48.), 2:1 Jarno Schmedeke (61.), 3:1 Sven Käse (88.), 4:1 Gavin Beal (89.).

FC Preussen Hameln – TSG Emmerthal 4:1 (2:1).

Preussen Hameln hat die eigenen Hausaufgaben erfüllt und wäre durch den 4:1-Erfolg gegen Emmerthal beinahe auf den Ligathron gesprungen. In einer fairen Partie verzeichneten die Hausherren im ersten Durchgang ein Chancenplus, ließen gleichzeitig aber auch erneut einige Möglichkeiten liegen. Dennoch lief die Begegnung von vornherein in Richtung des Favoriten. Mohammed Avci traf in der zehnten Minute zum 1:0 für den Ligazweiten. Zehn Minuten später dribbelte sich Emil Nasufovski durch die TSG-Defensive und erhöhte auf 2:0. „Wenn wir in der Folge unsere weiteren Möglichkeiten genutzt hätten, wäre es auch nicht eng geworden“, erklärte FC-Trainer Pascal Lüdtke. Stattdessen sprang die Kugel im FC-Sechzehner einem Verteidiger an die Hand. Jan Branske stand zum Strafstoß parat und markierte den Anschlusstreffer (27.). Anstatt eines Ausgleichs sorgten die Gastgeber kurz nach dem Seitenwechsel wieder für klare Verhältnisse. Nils Böckmann stellte den alten Abstand wieder her (50.). Deutlich wurde es schließlich, nachdem Nasufovski in der 78. Minute seinen zweiten Treffer nachlegte. Doch Lüdtke sah auch bei den Gästen eine engagierte Leistung: „Wenn sie die eine oder andere Situation besser ausgespielt hätten, wären sicherlich noch ein, zwei Treffer für Emmerthal dringewesen.“ Ein Highlight gab es noch kurz vor Schluss: in der 86. Minute verließ Daniel Schütten in seinem letzten Heimspiel den Platz, beide Mannschaften standen für die „Vereinslegende“ seit der Neugründung Spalier. „Es war uns wichtig, dass wir Daniel noch gebührend verabschiedet haben. Danke auch an Emmerthal, dass sie da so mitgemacht haben. Abgesehen davon hat sich Daniel auch mit seiner heutigen Leistung ein Sonderlob verdient“, so Lüdtke abschließend. Preussen bleibt damit einen Punkt hinter Wallensen und muss nun hoffen, dass der WTW am kommenden Wochenende gegen Azadi Punkte liegenlässt.
Tore: 1:0 Mohammed Avci (10.), 2:0 Emil Nasufovski (20.), 2:1 Jan Branske (27./Strafstoß), 3:1 Nils-Heinrich Böckmann (50.), 4:1 Nasufovski (78.).

TSV Nettelrede – SG Hajen/Latferde 1:2 (1:1).

In Nettelrede gab es am späten Nachmittag keinen erfreulichen Saisonabschluss vor heimischer Kulisse. Gegen die SG Hajen/Latferde unterlagen die „Grönjer“ trotz anfänglicher Führung mit 1:2. „Wir haben mit zehnminütiger Verspätung angefangen, weil Hajen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollzählig war. Trotzdem ein großes Kompliment an die SG, dass sie mit elf Leuten eine so disziplinierte Leistung abgerufen haben“, lobte TSV-Spielertrainer Dominik Trotz. Dieser war mit der Leistung seiner Männer allerdings nicht wirklich einverstanden. Dabei lief zunächst alles nach Plan. Nach 14 Minuten legte Luca Bartelt aus 18 Metern quer und Trotz versenkte das Spielgerät im Tor der Gemeinde-Kicker. „Das war sicherlich ein guter Start für uns. Trotzdem haben wir danach keine Spannung, keine Sicherheit und keine Souveränität in unser Spiel bekommen“, so der Torschütze. In der Folge bescherte Niklas Ebeling den Gästen nach rund einer halben Stunde den verdienten Ausgleich. Im zweiten Durchgang verschärfte die Elf von Werner Brennecke die Offensivbemühungen weiterhin und lief den Gastgebern damit den Rang ab. Nach dem 2:1 durch Kay-Jonas Dirnberger (72.) hätte die SG sogar abermals erhöhen können, traf jedoch nur den Pfosten. Trotz´ Fazit: „Die erste Hälfte war noch relativ ausgeglichen, nach der zweiten geht der Sieg für Hajen aber total klar. Wir haben es einfach nicht geschafft, unsere Leistung auf den Platz zu bekommen.“
Tore: 1:0 Dominik Trotz (14.), 1:1 Niklas Ebeling (30.), 1:2 Kay-Jonas Dirnberger (72.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
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