Autor: Oliver Steffan. Erschienen in der Chronik: „40 Jahre Kreisliga Hameln-Pyrmont“. Das Buch wurde im Jahr 2019 veröffentlich. Die „jüngere“ Geschichte wird ggf. ergänzt.
Der WTW (Weenzen-Thüste-Wallensen) bestreitet unter Trainer Jürgen Sikora als Tabellendritter der 1. Kreisklasse in der Saison 1978/79 die Aufstiegsspiele in die Bezirksklasse. Zuerst steht in Salzhemmendorf das Ostkreis-Duell gegen den MTV Lauenstein an, die viertplatziert punktgleich, um den Aufstiegsplatz ringen - das Torverhältnis zählt damals noch nicht. Meister TSV Groß Berkel und der Zweite Eintracht Afferde steigen direkt auf, der Dritte kann über das Relegationsspiel nachrücken. Nach dem 2:1-Erfolg gegen den MTV (Torschützen vor 400 Zuschauern auf dem Salzhemmendorfer Sportplatz Lauensteins Joachim Kruppki sowie Lothar Nickel und Axel Marahrens für den WTW) gelingt durch einen 3:2-Sieg gegen den TV Deutsche Eiche Hotteln in Coppenbrügge vor 450 Zuschauern („Kalle“ Sürig mit Doppelpack und Jürgen Wintel per Elfmeter sind erfolgreich) der vielumjubelte erste Aufstieg in den Bezirk. Somit startet die Kreisliga ohne den östlichsten Vertreter des Kreises. Nachdem die Bezirksklasse schon nach einem Jahr wieder Geschichte ist, Tabellenplatz 15 mit 16:44 Punkten und 49:74 Toren reicht nicht, treten die Mannen von Neu-Trainer Siegfried Bartsch mit der Maßgabe an, einen Platz im vorderen Feld zu erreichen, eventuell den Wiederaufstieg zu realisieren. Auf der „Thüster Platte“ war und ist es immer windig, auch wenn der alte Sportplatz fix abtrocknet, muss ein zweiter Platz her, Mannschaften gibt es genug in Wallensen. Die Einweihung des zweiten Sportplatzes erfolgt am 17. Juli 1979 mit dem Spiel gegen Hannover 96 (1:10) sowie der Einweihung der Flutlichtanlage im Herbst 1979. Die 70-er-Jahre-Helden um den überragenden WTW-Spieler Gunter Stapel, der in bester Johan Cruyff-Manier als hängende Spitze das Spiel lenkt, und seinen kongenialen Assistenten Walter Constabel, Jörg Steins, Axel Marahrens, Linksaußen Lothar Nickel, Rechtsaußen „Kalle“ Sürig, Libero Hannes Schulz, dem kompromisslosen Christian Politze, dem wilden Jürgen Wintel, Offensiv-Verteidiger Otto Thiele, dem verlässlichen Vorstopper Uwe Kirsch und den beiden bärenstarken Torhütern Eckhard Schütte und Jürgen Brinkmann bleibt so nicht erhalten. Vereinswechsel, Übergänge in die Alten Herren bringen Veränderungen im Mannschaftsgefüge mit sich.
WTW Wallensen in der Saison 1981/82. Obere Reihe v.l.: Betreuerin Helga Hapke, Trainer Frank Lorenz, Sven Köhne, Dietmar Knopp, Karl-Heinz Sürig, Jürgen Wintel, Axel Strehlow, Peter Schulz, Uwe Kirsch, 1. Vorsitzender Fritz Köhne. Untere Reihe v.l.: Dieter Giese, Wolfram Weßling, Rainer Scholz, Michael Roloff, Dirk Färber, Wolfram Gödecke, Udo Wozny, Thomas Glöckner.
Legendär bleibt ein Spruch: „Mauer steht - Schuss -Tor“, so begrüßen sich die Recken von einst noch heute mit einem Grinsen. „Hugo“ Brinkmann stellt zusammen mit seinem „letzten Mann“ Hannes Schulz bei einem Freistoß die Mauer, der Keeper ruft kurz: „Mauer steht“, der gegnerische Schütze läuft an und trifft ins Tor. Hannes Schulz stellt die entscheidende Frage: „Wie kann der Ball ins Tor gehen, wenn die Mauer steht? Unerschrocken halten Betreuer Martin Normann, der ewige Günter Wehder und die Familie Hapke ihrem WTW ein Leben lang die Treue. In den 70-er bis 90-er Jahren spendiert der damalige Vereinswirt Heinrich Sonnemeyer die Trikots mit dem entsprechenden Logo „Gasthof zum Bahnhof“, die natürlich Kult werden. Johanna Dümpelmann wäscht und flickt die Bekleidung der Kicker über 30 Jahre. Um die Pflege der Plätze kümmern sich Heinz Wiegmann und Wilhelm Hümme rührig, Balljunge Sascha Kuttig ist das Maskottchen. Ende der 70-er und Anfang der 80-er Jahre sind die Auswärtsfahrten mit dem Okal-Bus Highlights, da die Fans und Spieler immer gemeinsam unterwegs sind.
Der „WTW-Vereinsbus“ 1978.
Mit Gerd Nickel und Otto Thiele sen. helfen zwei gewissenhafte Zeitgenossen dem Team mit den Krückstöcken in prekären Situationen gern weiter. Wenn „Kalle“ Sürig über außen durch ist, der Verteidiger hinterher hechelt, ziehen die Senioren mit ihren Hilfsmitteln aus Holz gern mal die Verteidiger-Beine weg und wissen dann vor lauter Unschuld nicht, wo sie hingucken sollen... Die jungen Burschen rücken nach: Dietmar Knopp lenkt, Udo Wozny rackert, Sven Köhne, das größte Talent dieser Jahre, wird schnell zur WTW-Führungsfigur, Wolfram „Eumel“ Gödeke beerbt Lothar Nickel auf dem Flügel und die Torhüter Dirk Färber und Michael Roloff halten die Kiste, nach guter alter WTW-Tradition sauber. In den ersten beiden Jahren laufen die Wallenser im vorderen Bereich ein, Rang sieben (38:26 Punkte) und Platz vier (35:25 Punkte), bevor es in den Jahren 84-86 Mittelfeldplätze gibt, mit den Platzierungen acht, zehn und acht. Trainer in jenen Jahren: Frank Lorenz und Adolf Lehmann. Gegen Bakede kommen die Punkte nur so geflogen, gegen den MTV Lauenstein ist dagegen nie etwas zu holen – den Lauensteinern stinkt wohl noch die Niederlage aus dem Aufstiegsspiel anno 1979. In der Saison 1987/88 kann Trainer Herbert Roloff, ein weiteres WTW-Urgestein, den Abwärtstrend allerdings nicht aufhalten.
Eine Reihe wichtigster Spieler und Leistungsträger vergangener Tage verlässt den Verein und der Abstieg ist vorprogrammiert. Mit Spielertrainer Sven Köhne holen die Wallenser, 26-jährig, den Mann zurück, der die Wende und den sofortigen Wiederaufstieg ermöglichen soll – und er schafft es. 41:11 Punkte und 76:31 Tore erzielt der WTW in der 1. Kreisklasse, verweist den SC Diedersen im Sommer 1989 auf Rang zwei und kehrt als Meister zurück. Komplett unglücklich müssen die Wallenser ein Jahr später als Drittletzter, punktgleich mit den sich rettenden Jungs von SW Löwensen, und mit 22:38 Punkten, den bitteren Gang zurück in die Kreisklasse antreten. Immer noch dabei zu der Zeit WTW-Sturm-Legende „Kalle“ Sürig, dem es gelingt in stolzen zwölf (!) Spielzeiten bester Wallenser Torschütze zu werden; der „blonde Blitz“ erzielt allein in den Punktspielen in der Bezirksklasse, der Kreisliga und der Kreisklasse bemerkenswerte 257 Tore und führt die ewige Torschützenliste beim WTW mit kilometerweitem Vorsprung an. Für Sascha Grote, Marcus Wehder, Thomas Titze, Keeper Markus Schulz und ihre Kameraden heißt es in den kompletten 90-er Jahren in der Kreisklasse, den möglichen Abschied vom Fußball in Wallensen zu verhindern. Auch in den Spielzeiten 2000/01 und 2005/06 tanzen die WTW-Kicker nur eine Spielzeit im Kreis-Oberhaus. Immer dabei WTW-Gigant Marc Ehlerding, der wie kein Zweiter für den bedingungslosen Willen, wieder in die Kreisliga zurückzukehren, steht.
Bezirksligaaufsteiger in der Saison 2013/14. Obere Reihe v.l.: Betreuer Erich Edeler, Daniel Hake, Tobias Mende, Trainer Stefan Gluba, Marc Ehlerding, Benjamin Edeler, Patrick Giger, Sönke Hennemann, Dennis Klippstein, 1. Vorsitzender Fritz Köhne, Betreuer Rolf Paetz, Spartenleiter Thomas Schütte, Tim Rode, Oliver Silex, Sebastian Reinhardt. Untere Reihe v.l.: Sascha Brüggemann, Rico Paetz, Martin Gröhlich, Dominik Wulf, Dominik Heintz, Frederick Giger, Dustin Knecht, Tim Dreyer, Maik Wilkening.
Ab der Spielzeit 2008/09 führt der Weg des WTW nach dem Aufstieg wieder kontinuierlich nach oben. Trainer Uwe Kirsch, Betreuer-Dauerbrenner „Tommy“ Schliwa und „Mr. WTW“ Thomas Schütte freuen sich über eine Generation junger heimischer Spieler, die in Wallensen für Furore sorgen werden. Marc Ehlerding wird endlich belohnt und mit Dustin Knecht, Martin Gröhlich, Andy Dörries, Aljoscha Grote und Co. stehen hungrige Typen bereit. Nach aufstrebenden „Kirsch- Jahren“ beginnt unter Trainer Stefan Gluba eine einmalige Erfolgsstory. Der WTW sichert sich nach einem 5:0-Sieg über den SV Eintracht Afferde 06 (Torschützen: 3x Freddy Giger, Edeler und Silex) im Mai 2014 den Kreispokal. 35 Jahre nach dem letzten Aufstieg in den Bezirk schaffen „Benny“ Edeler, Dennis Klippstein, Tim Dreyer, Dustin Knecht, die Gebrüder Giger und Co. in einer an Spannung und Dramatik nicht zu überbietenden Aufstiegs-Relegation eine Woche später die Sensation. Nach einem 2:2 in letzter Sekunde durch einen Treffer von TW (!) Daniel Hake in Pegestorf, wird Schloss Ricklingen mit 3:0 abgefertigt und der größte Erfolg der Vereins- Geschichte mit dem Aufstieg in die Bezirksliga entsprechend gefeiert. Zwei Jahre halten sich die WTW-er in der Bezirksliga, dann geht es wieder runter.
Ab der Saison 2015/16 nisten sich die Rot-Weißen zuerst unter Trainer Uwe Klose, dann unter dem Trainer-Gespann Harland/Lehnhoff oben ein. Zuletzt verpennen die Ostkreis-Kicker regelmäßig den Saisonstart und machen sich so das Streben nach Top-Platzierungen schwer. Die Wallenser lassen sich aber nicht irre machen, starten in schöner Regelmäßigkeit Sieges-Serien und rollen die Tabelle von hinten auf. Torgarant Mirko Wulf, sein Bruder Dominik, Keeper Dominik Heinz und der junge Senkrechtstarter Toni Ivankovic zählen inzwischen zu den Hoffnungsträgern.
Liga
FC Saale-Ith - FC Bad Pyrmont Hagen II (2024)
SV Azadi Hameln - FC Saale-Ith (2024)
FC Bad Pyrmont Hagen II - FC Saale-Ith (2024)
SV Eintracht Afferde - WTW Wallensen (2024)
BW Salzhemmendorf - WTW Wallensen (2023)
SG Hajen/Latferde - FC Preussen Hameln (2023)
SG Hajen/Latferde - WTW Wallensen (2023)
SV Azadi Hameln - WTW Wallensen (2022)
TSG Emmerthal - WTW Wallensen (2022)
TSV Bisperode - WTW Wallensen (2022)
SV Azadi Hameln - WTW Wallensen (2021)
TSG Emmerthal - WTW Wallensen (2020)
SpVgg. Bad Pyrmont II - WTW Wallensen (2020)
SpVgg. Bad Pyrmont II - WTW Wallensen (2018)
BL-Relegation: TSV Algesdorf - WTW Wallensen (2018)
BL-Relegation: Wallensen - Krähenwinkel/Kalt.II (2018)
FC Latferde - WTW Wallensen (2018)
MTV Lauenstein - WTW Wallensen (2017)
MTSV Aerzen II - WTW Wallensen (2017)
FC Preussen Hameln - WTW Wallensen (2017)
WTW Wallensen - MTV Lauenstein (2017)
FC Latferde - WTW Wallensen (2016)
Eintracht Afferde - WTW Wallensen (2016)
Germania Hagen - WTW Wallensen (2016)
HSC BW Tündern - WTW Wallensen (2016)
WTW Wallensen - Germania Hagen (2015)
SV Lachem - WTW Wallensen (2015)
WTW Wallensen - SpVgg. Bad Pyrmont (2015)
WTW Wallensen - VfL Dielmissen (2015)
WTW Wallensen - MTSV Aerzen (2015)
WTW Wallensen - SV 06 Holzminden (2015)
WTW Wallensen - SSG Halvestorf (2014)
MTSV Aerzen - WTW Wallensen (2014)
BL-Relegation: WTW Wallensen - Schloß-Ricklingen (2014)
Bezirksliga-Relegation: Pegestorf - Wallensen (2014)
TSG Emmerthal - WTW Wallensen (2014)
SV Lachem - WTW Wallensen (2013)
TSV Bisperode - WTW Wallensen (2012)
WTW Wallensen - SV Lachem (2013)
TSV Bisperode - WTW Wallensen (2012)
WTW Wallensen - TuS Hessisch Oldendorf (2012)
SV Eintracht Afferde - WTW Wallensen (2012)
TuS Hessisch Oldendorf - WTW Wallensen (2012)
SG Hameln 74 - WTW Wallensen (2012)
SV Hastenbeck - WTW Wallensen (2012)
WTW Wallensen - MTSV Aerzen (2011)
Eintracht Afferde - WTW Wallensen (2011)
WTW Wallensen - TSV Grohnde (2011)
TSV Bisperode - WTW Wallensen (2011)
SG Hameln 74 - WTW Wallensen (2011)
TSG Emmerthal - WTW Wallensen (2010)
HSC BW Tündern II - WTW Wallensen (2010)
WTW Wallensen - VfB Eimbeckhausen (2010)
Pokal
Finale: SV Lachem - WTW Wallensen (2023)
TB Hilligsfeld - WTW Wallensen (2023)
Kreisturnier 21: WTW Wallensen - SG Königsförde/KB (2021)
BW Salzhemmendorf - WTW Wallensen (2016)
WTW Wallensen - Eintracht Afferde (2014)
WTW Wallensen - VfB Hemeringen (2014)
WTW Wallensen - TSV Bisperode (2013)
MTV Lauenstein - WTW Wallensen (2012)
SF Osterwald - WTW Wallensen (2012)
BW Salzhemmendorf - WTW Wallensen (2011)
TuS Rohden - WTW Wallensen (2011)