Autor: Oliver Steffan. Erschienen in der Chronik: „40 Jahre Kreisliga Hameln-Pyrmont“. Das Buch wurde im Jahr 2019 veröffentlich. Die „jüngere“ Geschichte wird ggf. ergänzt.
Es ist das Jahr 1962, in dem 20 junge Burschen auf eine Idee kommen. Sie wollen einen Fußballklub gründen – und das ausgerechnet im kleinen „Dörfchen“ Königsförde. Aus der „Schnapsidee“ entsteht der SSV Königsförde, der auch sechs Kreisliga-Jahre auf dem Buckel hat. Im Jahr 1990/91 schafft „Köfö“ erstmals in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Kreisliga. Unter Trainer-Legende Karl-Heinz „Kalle“ Karbautzki wollen die Königsförder endlich ihr erstes Jahr im Kreis-Oberhaus verbringen. Das Kunststück gelingt. Mit Kapitän Frank Laubach, Torwart Gunnar Schwarz, Stürmer Frank Hilker, Abwehrchef Christian Kritscher, dem späteren Salzhemmendorfer Jörg Liemant, Flügelspieler Geordie „Jordi“ Best und Berthold Lüning steht Motivationskünstler Karbautzki ein starker Kader zur Verfügung, der in der Kreisliga am 22. September 1991 seine Klasse mit einem 5:1-Sieg gegen den späteren Meister TSV Bisperode eindrucksvoll unter Beweis stellt. Trotzdem muss sich der SSV lange um den Klassenerhalt sorgen, schafft diesen aber am Ende mit dem elften Rang. In der Sommerpause 1992 hat Königsförde personellen Aderlass zu verzeichnen.
Kapitän Laubach und Best ziehen von dannen, dafür absolviert Oliver Meyer, später Vorsitzender des Vereins, seine erste KL-Saison. Zudem trennen sich der Verein und Coach Karbautzki – Bernd Wollborn rückt an die Seitenlinie. Sportlich bleibt der Erfolg im zweiten Kreisliga-Jahr aus. Königsförde muss als abgeschlagenes Schlusslicht den Abstieg antreten. „Wir hatten eigentlich einen guten Kader, trotzdem hat es nicht gereicht. Die Kreisliga war zu dieser Zeit mit sehr starken Mannschaften besetzt“, kennt Meyer den Grund für den Abstieg in der Saison 1992/93. Die Rückkehr gelingt erst rund eine Dekade später – und wird an Dramatik kaum zu überbieten sein. 2002/03 wird Königsförde Zweiter in der in der 1. Kreisklasse. Es kommt zur Aufstiegsrelegation mit dem parallelen Staffel-Vizemeister, MTV Lauenstein.
Am Tag der Vereinsfeier zum 40- jährigen Jubiläum kommt es nach einer spannenden Begegnung zum Elfmeterschießen, in dem sich der SSV letztlich durchsetzt. „Wir haben gar nicht damit gerechnet, dass wir aufsteigen können. Nach der Hinrunde waren wir Siebter, haben dann aber in der Rückrunde dank Motivationskünstler Thomas Sauer eine unglaubliche Aufholjagd gestartet. Die Feier war die beste Nacht, die ich bisher in Königsförde erlebt habe“, bekommt Meyer noch heute Gänsehaut. Prägende Figuren waren TW-Legende Gunnar Schwarz, Kapitän Heiko Jahn, der eisenharte Engländer John Cheap oder Sven Mauritz: Gute Fußballer, die sich jedoch gewaltig strecken müssen, um in der mit Abstand stärksten Liga Hameln-Pyrmonts mitzuhalten. In der Endabrechnung hat „Köfö“ schließlich Glück, auf dem vorletzten Rang nicht abzusteigen.
Die folgende Saison hält viele Parallelen zum ersten Abstieg bereit: 2004/05 gibt es wieder einen Trainerwechsel, Michael Kautza übernimmt. Der SSV steigt erneut im zweiten Jahr ab – trotz des im Vergleich zum Vorjahr besseren 14. Platzes. „Wir sind in der Kreisliga an unsere Grenzen gestoßen“, so Meyer, der die letzte Epoche nicht mehr als aktiver Spieler miterlebt. Diesmal dauert es acht Jahre, bis der Verein wieder reif für den Aufstieg ist. Mit Interimscoach Miguel Moreno schafft Königsförde als Tabellendritter, hinter B-W Salzhemmendorf und RW Hessisch Oldendorf, die dritte Rückkehr und profitiert vom TSV Bisperode, der in der Bezirksliga- Relegation aufsteigt und damit noch einen Platz in der Kreisliga freimacht. „Diesmal hatten wir eine sehr junge Mannschaft mit vielen vereinseigenen Spielern“, erzählt Meyer. Torwart Sascha Helbig, Michel Brockmann, Max Dobisha, und Hendrik Remmert gehören zu den Leistungsträgern, Dirk Schumachers coacht die junge Truppe.
SSV Königsförde in der Saison 2013/14. Obere Reihe v.l.: Niels Remmert, Lars Hoffmann, Jan Philipp Schneider, Ihcan Ircal, Jens Riemenschneider, Daniel Budde. Mittlere Reihe v.l.: Burkhard Helbig, Chris Neuwald, Michel Brockmann, Max Dobisha, Niclas Hoppe, Florian Budde,
Trainer Dirk Schumachers. Untere Reihe v.l.: Udo Beyer, Pascal Schirnecker, Sascha Helbig, Granit Karaliti, Silvio LoCicero.
2013/14 erlebt das Dorf eine sorgenfreie Spielzeit – 16 Punkte trennen den SSV von den Abstiegsrängen. Im Sommer geht der Verein eine Spielgemeinschaft mit der höherklassigen SSG Halvestorf ein, darüber hinaus wird Johannes Sfalanga Spielertrainer und einige Spieler stehen aufgrund beruflicher Veränderungen nicht mehr zur Verfügung. Nach einem hoffnungsvollen Saisonstart kommt schnell die Ernüchterung: Die SG bringt nicht den erhofften personellen Zuwachs, nach der Entlassung von Sfalanga müssen Burkhard Helbig und Meyer die Mannschaft betreuen – und reißen das Ruder nicht mehr herum. Königsförde steigt (mal) wieder in der zweiten Saison ab. Zum dritten Mal wird deutlich: Das zweite Jahr ist das schwierigste. Im Sommer 2017 ist die Zusammenarbeit mit Halvestorf beendet. Meyer: „Es ist als kleiner Verein schwierig, da oben mitzuspielen. In absehbarer Zeit sehe ich keinen Kreisliga-Fußball am Beberbach. Wir haben eine ungünstige Lage. Um uns herum sind viele gute Vereine. Wir sind froh, wenn wir in der 1. Kreisklasse eine gute Rolle spielen. Trotzdem blicken wir auf eine tolle Geschichte zurück. Wer hätte 1962 gedacht, dass es diesen Verein fast 60 Jahre später noch gibt“.
Liga
TB Hilligsfeld - SSV Königsförde (2024)
SG Königsförde/Klein Berkel - SG Hajen/Latferde (2024)
SG Königsförde/Klein Berkel - SV Azadi Hameln (2023)
SG Königsförde/Klein Berkel - SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst (2023)
SG Königsförde/Klein Berkel – FC Bad Pyrmont Hagen II (2022)
SG Königsförde/Klein Berkel - SG Hajen/Latferde (2022)
SV Eintracht Afferde II – SG Königsförde/Klein Berkel (2022)
SSG Halvestorf II - SG Königsförde/Klein Berkel (2021)
SG Königsförde/Klein Berkel - TB Hilligsfeld (2021)
SV Eintracht Afferde II - SG Königsförde/Klein Be. (2020)
TuS Rohden - SG Königsförde/Klein Berkel (2019)
TuS Rohden - SSV Königsförde (2018)
SV Eintracht Afferde II - SSV Königsförde (2018)
SV Hajen - SSV Königsförde (2017)
MTSV Aerzen II - SG Königsförde/Halvestorf (2017)
SG Königsförde/Halvestorf - SV Hajen (2016)
FC Preussen Hameln 07 - SG Königsförde/Halvestorf (2016)
SG Königsförde/Halvestorf - SG Flegessen (2015)
SG Hameln 74 II - SG Königsförde/Halvestorf (2015)
MTV Lauenstein - SG Königsförde/Halvestorf (2015)
HSC BW Tündern II - SG Königsförde/Halvestorf (2015)
Germania Hagen - SG Königsförde/H. (L. Johannes) (2014)
SG Königsförde/H. - SG Eimbeckhausen/N. (2014)
SG Königsförde/Halvestorf - VfB Hemeringen (2014)
BW Salzhemmendorf - SG Königsförde/Halvestorf (2014)
TSV Klein Berkel - SG Königsförde/Halvestorf (2014)
TSG Emmerthal - SSV Königsförde (Fotos:G. Akdogan) (2013)
SSV Königsförde - SG Marienau (2013)
BW Salzhemmendorf - SSV Königsförde (2013)
SSV Königsförde - SG Flegessen (2013)
TSV Klein Berkel - SSV Königsförde (2012)
TuS Hessishc Oldendorf - SSV Königsförde (2012)
SSV Königsförde - FC Latferde 80 (2012)
SSV Königsförde - SG Flegessen (2012)
SSV Königsförde - SV Hastenbeck II (2011)
SV Hastenbeck II - SSV Königsförde (2011)
SSV Königsförde - RW Hessisch Oldendorf (2010)
Pokal
SW Löwensen - SSV Königsförde (2018)
TSV Klein Berkel - SSV Königsförde (2013)
SV Hajen - SSV Königsförde (2011)
SSV Königsförde - TSG Emmerthal (2010)