Autor: Oliver Steffan. Erschienen in der Chronik: „40 Jahre Kreisliga Hameln-Pyrmont“. Das Buch wurde im Jahr 2019 veröffentlich. Die „jüngere“ Geschichte wird ggf. ergänzt.
Der TSV Nettelrede ist bis 1994 nicht in der Kreisliga vertreten – es gibt einen einfachen Grund: Bis dahin spielen die „Grönjer“ immer höherklassiger, zwei Jahre sogar in der damaligen Bezirksliga. Nachdem aber die alten Recken, wie z. B. Jörg Labod, Dietmar & Heiko Wente, Frank Meyer, Karl-Heinz Malitzki, Jürgen Becker und andere Klasse-Kicker aus dem Nordkreis in die Jahre kommen, ist es schwierig, die Bezirksklasse zu halten, zumal in Nettelrede nie Geld gezahlt wird. So geht es ab Ende der 80-er Jahre meist gegen den Abstieg. Im Winter der Saison 1993/94 stehen die Rot-Weißen auf einem Abstiegsplatz und der damalige Trainer Reinhard Adolph tritt zurück. Durch einen glücklichen Zufall ergibt es sich, dass als neuer Trainer der Ex- Bundesligaprofi Bernd Dierßen (140 Bundesligaspiele, 247 Zweitligaspiele für 96, Schalke 04 und Arminia Hannover) für die Rückrunde gewonnen werden kann. Trotz aller Euphorie erfolgt der Abstieg in die Kreisliga. Unter Trainer Kurt Gaßmann kehrt der TSV mit Marko Wodniok, Norman Callies, Tobias Pischel, Frank Voges, Carsten Waltemathe, Christopher Wehrhahn, Marc Busse, Andreas Hüttner, Karl-Heinz Malitzki, Jörg Labod, Arno Seemann, Jörg Epding, Dietmar Wente, Werner Schwekendieck, Bastian Tschirch und Reiner Ludwig-Morell in der folgenden Saison 1994/95 gleich wieder zurück in den Bezirk. Im darauffolgenden Jahr heißt es, wieder Abschied zu nehmen aus dem Bezirk und in den kommenden zwei Jahren verhindern mit der TSG Emmerthal und dem HSC Hameln übermächtige Gegner die Rückkehr. Nach dem Kreispokalsieg 1998 starten die weiterhin von Trainer Gaßmann gecoachten Nettelreder ein Jahr später, der Saison 1998/99, so richtig durch und stehen bereits fünf Spieltage vor Schluss als Aufsteiger fest. Trainer Gaßmann hat in der gesamten Saison die Qual der Wahl, wen er aufstellen soll; die überragende Mannschaft eilt von Erfolg zu Erfolg. In dieser Zeit ist der TSV neben dem VfB Eimbeckhausen die einzige Mannschaft aus dem Stadtgebiet Bad Münder, die in der Kreisliga spielt. So gibt es immer Zulauf durch gute Spieler aus den umliegenden Dörfern, vor allem aus Hamelspringe und Bakede.

Kreispokalsieger in der Saison 2002/03. Obere Reihe v.l.: 1. Vorsitzender Walter Busse, Nils Geide, Arno Meyer, Christoph Illgen, Michael Pohl, Tobias Pischel,
Frank Bohne, Marc Busse, Jörg Epding, Sven Kohl, Trainer Heiko Wente, Stefan Döring. Untere Reihe v.l.: Kai Dietz, Basti Heinze, Phillip Polenz, Chris Hausser, Olaf Mönkeberg, Jörg Strobel, Simon Neumann, Torsten Gaida. Liegend v.l.: Dirk Vogt, Michael Polzin.
Ein Übriges tut der „hängende Platz“, der für viele Gegner arg gewöhnungsbedürftig ist. Böse Zungen behaupten, dass von der einen zur anderen Platzseite auf Grund der Höhendifferenz ein Temperaturunterschied besteht. Verlassen können sich die Dorfkicker auf Torjäger Jörg Epding, der dem Verein stets die Treue hält und vor allem gegen den TB Hilligsfeld stets zu Hochform aufläuft. Seit 1993 ist Andreas Wendt Betreuer und „Mädchen für alles“ in der Ersten Herren und hat alle Generationen von Spielern in Nettelrede begleitet. Der rührige Wendt ist auch im Vorstand aktiv und kümmert sich um alles rund um das Sportheim. Die großen Derbys finden gegen den Nachbarn aus Eimbeckhausen statt, hier herrscht stets eine „gesunde Rivalität“. Doch nach dem Aufstieg `99 wird der TSV seinem Ruf als Fahrstuhlmannschaft gerecht. In der „Schaumburger Bezirksklassen-Staffel“ geht es wieder abwärts. Viele Verletzte und ein zu dünner Kader sorgen dafür, dass im Mai 2000 letztmalig Bezirksfußball in Nettelrede zu sehen ist. In den folgenden Jahren dümpeln die „Gaßmänner“ im Mittelfeld der Kreisliga herum, kann an die alten Leistungen nicht mehr angeknüpft werden. Der Gewinn des Kreispokals 2003 bedeutet den letzten größeren Erfolg. In den 00-er Jahren wird die Suche nach Talenten ausgeweitet, finden einige Kicker aus Richtung Springe den Weg nach Nettelrede, da viele Eigengewächse in die Alten Herren wechseln und in dem kleinen 800-Seelen-Ort Ort kaum Nachwuchs aus dem Jugendbereich heranwächst. 2006 muss der Abstieg in die 1. Kreisklasse hingenommen werden, aber der sofortige Wiederaufstieg gelingt. Nach drei Jahre, in denen die Liga mehr schlecht als recht behauptet wird, steigen die Grönjer erneut ab; dieses Mal heißt es, fünf Jahre in der Kreisklasse zu verweilen.

Kreisligaaufsteiger in der Saison 2016/17. Obere Reihe v.l.: Trainer Stefan Schwanz, Aldin Dedeic, Louis Linde, Pascal Schmidt, Kay Werhahn, Max Klockemann,
Jos Homeier, Basti Neumann, Leon Meyerhoff, David Roman. Untere Reihe v.l.: Patrick Schmidt, Niklas Herfeld, Mirko Rak, Mirko Imhoff, Niklas Hupe, Torben Wilkening, Jannick Hirtz, Nils Böckmann.
2017 gelingt der Wiederaufstieg in die Kreisliga; zu verdanken ist dieser Erfolg der „goldenen Generation“ von Spielern, die diesen Namen wirklich verdient haben. Innerhalb eines Jahres wechseln 15 junge Spieler, die aus der eigenen A-Jugend- Bezirksliga hervorgehen, in den Herrenbereich und schlagen voll ein. Die Jungs benötigen unter Trainer Stefan Schwanz, der dem Verein lange Jahre als torgefährlicher Spieler, zuletzt als Spielertrainer, wertvolle Dienste leistet, ein Jahr Anlauf, um das avisierte Ziel, den Aufstieg, zu erreichen. Torjäger Jos Homeier, der in der Aufstiegssaison 51 (!) Tore erzielt, verlässt den Verein 20-jährig, um in der Regionalligamannschaft von Egestorf/Langreder durchzustarten. Alle anderen Hoffnungsträger sind aber im Wesentlichen zusammengeblieben, so hofft man in Nettelrede in den nächsten Jahren, wieder um den Aufstieg in den Bezirk mitspielen zu können.
Liga

TSV Nettelrede - TSG Emmerthal (2024)

SV Eintracht Afferde - TSV Nettelrede (2024)

TSV Nettelrede - TSG Emmerthal (2023)

MTV Lauenstein - TSV Nettelrede (2023)

TSG Emmerthal - TSV Nettelrede (2022)

TSV Nettelrede - TSV Dollbergen (2022)

SV Eintracht Afferde - TSV Nettelrede (2021)

TSV Nettelrede - Germania Hagen (2021)

SSG Halvestorf - TSV Nettelrede (2020)

TSV Nettelrede - BW Salzhemmendorf (2019)

BW Salzhemmendorf - TSV Nettelrede (2019)

TSG Emmerthal - TSV Nettelrede (2019)

VfB Eimbeckhausen - TSV Nettelrede (2018)

TSG Emmerthal - TSV Nettelrede (2019)

VfB Eimbeckhausen - TSV Nettelrede (2018)

VfB Eimbeckhausen - TSV Nettelrede (2017)

HSC BW Tündern II - TSV Nettelrede (2017)

SG Hameln 74 - TSV Nettelrede (2017)

SV Hajen - TSV Nettelrede (2016)

HSC BW Tündern III - TSV Nettelrede (2016)

TSV Nettelrede - TSV Hamelspringe (2016)

SG Nettelrede/Eim. II - SG Flegessen (Mara Sander) (2015)

SG Nettelrede/Eimbeckh. II - SpVgg. Bad Pyrmont II (2014)

SpVgg. Bad Pyrmont II - SG Nettelrede/Eimbeckh. II (2014)

TuS Hess. Oldendorf - SG Nettelrede/Eimbeckh. II (2014)

RW Hessisch Oldendorf - TSV Nettelrede (2012)

SG Flegessen - TSV Nettelrede (2012)

Eintracht Afferde - TSV Nettelrede (2011)

VfB Eimbeckhausen - TSV Nettelrede (2010)
Pokal

TC Hameln - TSV Nettelrede (2018)

Eintracht Afferde - TSV Nettelrede (2017)

ESV Eintracht Hameln - TSV Nettelrede (2016)

TSV Hachmühlen - TSV Nettelrede (2016)

TSV Nettelrede - MTV Friesen Bakede (2011)