07.06.2023 17:09

Kreisliga


Alles oder nichts, WTW oder Preussen: Wer wird der neue König des Kreises?

Preussen Hameln muss im Latferder „Käfig“ an / WTW empfängt Azadi Hameln
FC Preussen vs WTW Wallensen

SG Hajen/Latferde – FC Preussen Hameln (Samstag, 16 Uhr).

Wird die Meisterschaft im Latferder „Käfig“ entschieden? Die Hamelner Preussen haben vor dem letzten Spieltag nur einen Punkt Rückstand auf Spitzenreiter WTW Wallensen und ein um sechs Tore besseres Torverhältnis. Sprich: Gewinnt Wallensen nicht gegen Azadi Hameln und der FCP ist im siegreich, feiern die Hamelner die Meisterschaft. „Wir waren in der letzten Saison in einer ähnlichen Lage, als wir Zweiter hinter BW Tünderns U23 waren und haben unser letztes Spiel in Bisperode 1:2 verloren. Diesmal möchten wir Preussen Hameln ein Bein stellen. Wir haben im Anschluss unsere Saisonabschlussfeier und da feiert es sich doch mit einem Sieg viel besser. Sicherlich wird das gegen die spielerisch sehr starken Preussen ein schwieriges Unterfangen, aber nach dem 2:1-Sieg in Nettelrede und einer guten Leistung wollen wir im letzten Heimspiel noch einmal nachlegen“, verdeutlicht Hajen/Latferdes Trainer Werner Brennecke, dem mit Gorden Bleibaum und Michael Bartsch zwei zuletzt fehlende Abwehrrecken zur Verfügung stehen. Hamelns Co-Trainer Pascal Lüdtke strahlt vor dem Meisterschaftsfinale ganz viel Ruhe aus: „Das einzige, was wir von den Jungs verlangen: Spaß haben, alles reinhauen und in den Zweikämpfen nicht nachgeben. Klappt das, können wir die drei Punkte mit nach Hause nehmen. Hajen hat gute Spieler in seinen Reihen, da dürfen wir nicht nachlässig agieren.“

TSV Grohnde – VfB Hemeringen (Samstag, 16 Uhr).

Für Grohnde ist die Zeit des Abschieds gekommen. Der Verein spielt vorerst das letzte Mal in der Kreisliga und Spielertrainer Christopher Thomas absolviert nach sieben Jahren sein letztes Duell als Trainer, ehe er ab der kommenden Saison „nur noch“ als Teilzeitspieler zur Verfügung steht. „Beide Mannschaften wollen sich gut aus der Saison verabschieden. Wichtig ist, dass sich keiner mehr verletzt, die Vorbereitung naht ja ebenfalls schon. Wenn wir ein positives Ergebnis erreichen, würde uns und mich persönlich das natürlich freuen. Ich bin ja nicht aus der Welt, aber nach sieben Jahren spüre ich schon einen gewissen Schnitt im Leben. Zu Hemeringen haben wir ein sehr gutes Verhältnis. Wir freuen uns auf ein gemeinsames Getränk zum Abschied“, erklärt Thomas. Die Hemeringer schlagen ebenfalls versöhnliche Töne an. „Die Aufgabe wird keinesfalls ein Selbstläufer, denn die Hausherren werden alles daransetzen, ihren Trainer Christopher 'Toffa' Thomas mit einem Sieg zu verabschieden. Er hat über viele Jahre den Verein geprägt und wird allen sowohl auf wie neben dem Platz fehlen. Im Namen des gesamten Vereins wünsche wir Toffa alles Gute für die Zukunft, sowohl sportlich, wie auch privat! Gleichwohl werden wir nach dem Erfolg gegen Bisperode alles versuchen, uns mit einem Sieg in die kurze Sommerpause zu verabschieden. Dies würde auch bedeuten, dass wir den 11. Platz aus eigener Kraft absichern könnten. Dazu gilt es, noch einmal alles rauszuhauen, auf dem engen Platz mit klaren Aktionen zu Werke zu gehen und die sich bietenden Chancen konsequent zu nutzen“, so Hemeringens Sprecher Peter Reese.

TSV Bisperode – MTV Lauenstein (Samstag, 16 Uhr). 

Ein Ostkreisderby am letzten Spieltag – trotz fehlender sportlicher Bedeutung gilt im Derby immer noch die Ehre. „Außerdem können wir Lauenstein in der Rückrundentabelle mit einem Sieg überholen. Dieses kleine Ziel wollen wir in unserem letzten Heimspiel diese Saison gerne erreichen. Der Kader wird erst Ende der Woche feststehen, wir erwarten aber einige Rückkehrer im Vergleich zum Auswärtsspiel in Hemeringen. Im Anschluss an das Spiel findet auf unserer Sportanlage der Saisonabschluss der ersten Herren statt. Wir laden alle Spieler, Angehörige, Freunde und Fans des Vereins auf ein paar leckere Getränke und einen kleinen Imbiss ein. Kommt gerne vorbei und lasst die Saison mit uns Revue passieren. Man munkelt, dass uns zu späterer Stunde DJ Sn1cker$ noch etwas einheizen will. Natürlich darf auch Lauenstein ein paar Getränke bei uns genießen, dann aber wieder ab über den Berg“, sagt Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss mit einem Augenzwinkern. MTV-Trainer Stefan Gluba erklärt vor seinem letzten Spiel als Trainer der Lauensteiner: „Wir wollen die Saison mit einem Erfolgserlebnis beenden. Es wird mein letztes Pflichtspiel für den MTV sein und daher hoffe ich, dass die Saison vernünftig beendet wird. Dass ist über den Verlauf der Rückserie mehr als unzufrieden bin, kann man hoffentlich nachvollziehen. Der sportliche Leistungseinbruch ist analysiert; die Fakten stehen in meinem Trainerbuch – ohne Fleiß kein Preis kann übernommen werden. Ohne Training gibt es keine Leistung auf dem Platz. Leider konnten zu viele Spieler aus unterschiedlichsten Gründen keine ausreichenden Trainingseinheiten mehr absolvieren. Die Folgen sieht man dann an der Punkteausbeute. Es ist wie es ist; jetzt heißt es mit dem Rest des Kaders eine akzeptable Leistung abzurufen. Meinem Nachfolger kann ich einen harten Kern von Spielern übergeben, der sich immer und immer wieder in den Dienst der Mannschaft stellt und alles gibt. Kann der Neukader mit exakt solchen Charakteren verstärkt werden, wird der MTV erneut in der Spitzengruppe landen. Ich kann den Verein und das Umfeld für neue Spieler nur empfehlen.“

WTW Wallensen – SV Azadi Hameln (Samstag, 16 Uhr).

Der Spitzenreiter hat die einmalige Chance, auf der heimischen Thüster Platte Kreismeister zu werden. „Durch das 2:2 in Lauenstein haben wir unsere Ausgangsposition geschwächt, haben aber weiterhin alles in eigener Hand. Dass die Mannschaft noch ein 0:2 aufgeholt hat, spricht für die Moral. Wir wollen es wie unsere zweite Herren machen und die Meisterschaft feiern. Ein anderes Ziel kann es angesichts der Voraussetzungen gar nicht geben. Ob wir es schaffen, wird am Samstag zwischen den Ohren entschieden. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren. Im Pokal haben wir Azadi Hameln erst im Elfmeterschießen schlagen können, diesmal müssen wir es in den 90 Minuten schaffen“, sagt WTW-Spartenleiter Dominik Heintz vor dem Kreismeisterschaftsfinale. Die „Adler“ wissen um ihre Lage als letzter Strohhalm für die Hamelner Preussen. „Das letzte Spiel einer langen Saison und dazu gegen den Erstplatzierten auswärts – nochmal ein richtiger Brocken. Dass wir nach all den Geschichten mit Preussen in dieser Saison ausgerechnet ihr Hoffnungsträger sind, ist schon witzig. Was lernen wir daraus? Niemals den Tag vor dem Abend loben. Mit Wallensen hatten wir auch einige knackige Erlebnisse, angefangen beim  Aufstiegskampf mit unseren jeweiligen zweiten Teams bis hin zum bitteren Pokal-Aus nach Elfmeterschießen nach einer Aufholjagd. Ich kann sagen, wir als Azadi wollen für uns selbst jedes Spiel erfolgreich bestreiten, egal was für ein Spiel wir spielen. Außerdem können wir unseren Spieler Ibrahim Seyyar noch zum Torschützenkönig machen, ihm fehlen 'nur' zwei Tore auf den ersten Platz. Ihm würde ich das gönnen. Er ist seit Tag eins dabei und hat viele Angebote aus höheren Ligen immer abgelehnt, weil er sich immer zu Azadi bekannt hat. So oder so, er ist bei uns der Spieler der Saison. Wenn es so etwas wie eine Elf des Jahres geben würde, er muss dabei sein.“

FC Bad Pyrmont Hagen II – SG Königsförde/Klein Berkel (Samstag, 16 Uhr).

Die Bad Pyrmont Hagener wollen nach ihrer ersten Saison als Fusionsclub einen positiven Abschluss feiern. „Das letzte Saisonspiel steht vor der Tür, wir wollen uns bestmöglich von unseren Zuschauern verabschieden. Wir wissen, dass es ein schwieriges Spiel wird, da Königsförde eine super Rückrunde gespielt hat. Wir werden, auch wenn es für beide um nichts mehr geht, das Bestmögliche rausholen und danach gemütlich unseren Saisonabschluss feiern“, so FC-Trainer Christopher Loges. Die Hummetal-SG  peilt ihrerseits ebenfalls drei Punkte an. „Im letzten Spielen haben wir gezeigt, wozu wir in der Lage sind, wenn wir dem Gegner unser Spiel aufzwingen. Bad Pyrmont Hagen hat in den letzten Spielen gute Ergebnisse erzielt, davon wollen wir uns aber nicht beeindrucken lassen. Wir wollen das letzte Spiel der Saison noch einmal erfolgreich beenden und anschließend feiern“, meint SG-Sprecher Leotrim Berisha.

TSV Großenwieden – TSV Nettelrede (Samstag, 16 Uhr).

Der TSV Großenwieden bestreitet sein vorerst letztes Spiel als eigenständiger Verein, ehe ab der nächsten Saison die SG Großenwieden/Rohden an den Start geht. „Einige Spieler werden am Samstag fehlen, sodass wir personell arg gebeutelt sind. Man merkt, dass die Luft aktuell bei uns leider raus ist. Trotzdem würde ich mir wünschen, noch einmal ein gutes Ergebnis zum Saisonausklang zu erzielen. Wichtig ist noch, dass sich kein Spieler verletzt, da wir noch im Pokal mitwirken“, bedauert Co-Trainer Rassan Abdi. Die „Grönjer“ sind nach zwischenzeitlichem Meisterschaftskampf mittlerweile auf Rang 6 abgerutscht. „Mit Großenwieden erwartet uns eine Wundertüte, die ihrem Trainer sicherlich einen erfolgreichen Abschied schenken will. Im letzten Saison Spiel erwarte ich von den Jungs ein sauberen und soliden Abschluss. Nochmal alles reinwerfen, Fußball spielen, versuchen, die Punkte zuhause zu lassen und am Ende Spaß haben“, unterstreicht Nettelredes Spielertrainer Dominik Trotz.

TSG Emmerthal – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe (Samstag, 16 Uhr).

Auf der Bezirkssportanlage soll ebenfalls der Abschluss gefeiert werden. „Natürlich möchten wir mit einem Sieg in die Pause gehen. Man merkt aktuell, dass der Druck raus ist. Das kann man keinem vorwerfen, ist auf der anderen Seite aber auch ein bisschen schade“, meint TSG-Trainer Daniel Wohlleben, der defintiv auf Hagen Wöller und Luca Schulz verzichten muss. Fraglich ist der Einsatz von Torhüter Felix König. Das Ligaschlusslicht wird sich am Samstag aus der Kreisliga verabschieden. „Wir wollen uns im letzten Spiel nochmal ordentlich präsentieren, ehe wir den Gang in die 1. Kreisklasse antreten müssen. Da es für beide Teams tabellarisch um nichts mehr geht, gehe ich eher von einem ruhigen Spiel aus. Die Kadersituation wird sich jetzt die Tage herauskristallisieren. Nichtsdestotrotz soll es ein vernünftiger Abschied aus der Kreisliga sein“, verdeutlicht SG-Spielertrainer Niklas Koffmane.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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