Autor: Oliver Steffan. Erschienen in der Chronik: „40 Jahre Kreisliga Hameln-Pyrmont“. Das Buch wurde im Jahr 2019 veröffentlich. Die „jüngere“ Geschichte wird ggf. ergänzt.
Die Kreisliga startet und beim MTV Lauenstein findet ein Umbruch statt. Die Helden des Bezirksklassen-Aufstiegs von 1977, der einzigen Saison im Bezirk in der Geschichte des 1896 gegründeten Ostkreis-Clubs, sind in die Jahre gekommen. Fritz-Ortwin Steinbarth, Hannes Kürten, Peter Scheminski und „Kalle“ Drescher beenden ihre Karriere, junge Talente rücken nach. Allein fünf Brüder-Paare stehen zu Beginn der 80-er Jahre im MTV-Team: Holger „Putte“ Tietz, der dann auch bald aufhört, und Bruder Jörg, Joachim und Michael Kruppki, Erich und Peter Ulbrich, Ottmar und Oliver Steffan, bei den de Vries sind es sogar drei: Andreas, Frank und Roman – es geht voran! Jedes Jahr aufs Neue zählt der MTV zu den großen Meisterschaftsfavoriten; nicht zuletzt auch, weil die lauf- und spielstarken englischen Freunde aus der „28“ immer wieder helfen, aber auch immer wieder fehlen; Fluch und Segen zugleich. Billy Smith, Neil Rothery, Gary Corbin, Steve Rock, Paul „Hammy“ Hibbert, Chris Marshall und Paul Bicknell sind die prägenden englischen Kameraden im rot-blauen Dress. Die alten Recken Klaus Schumacher, anfangs Peter Maedchen und Peter Fröschke, die genannten Brüder-Paare zudem Kapitän Carsten Pfeiffer, der kaum zu stoppende Achim Held und die pfeilschnellen Lutz Kinast und Christian Utke sowie Zweitliga-Gewichtheber Thomas Kern im Mittelfeld zählen zu den weiteren Leistungsträgern.

MTV Lauenstein in der Saison 1980/81. Obere Reihe v.l.: Trainer Jupp Zernick, Joachim Kruppki, Peter Maedchen, Peter Ulbrich, Gary Corbay, Klaus Schumacher, Peter Fröschke, Thomas Sauer. Untere Reihe v.l.: Neil Rothery, Hartmut Weidlich, Ferdinand Kraudelt, Andreas de Vries, Michael Kruppki.
Auffällig ist auch die Schwachstelle der Torwart-Position im MTV-Spiel. Steht in den Jahren 1982 bis 1984 mit „Siggi“ Motzner ein Klassekeeper im Gehäuse der Ostkreisler (aus der Not geboren muss der Vorstopper mangels Alternativen in die Hütte), gibt es in den Jahren zuvor und danach wenig Konstanz auf der so wichtigen Hüter-Position. Die Altmeister Wilfried Frenke und Werner Meyer-Heuer helfen gern aus, haben das Alt-Herren- Alter jedoch lang erreicht und zeigen ihre Klasse so nur punktuell. Trainer kommen und gehen; Lauenstein und die Trainer – eine schwer nachvollziehbare Geschichte. Ist „Macker“ Webers Intermezzo 1979 nur von kurzfristigem Erfolg gekrönt, sorgt die Verpflichtung von Jupp Zernick im Sommer 1979 für Kopfschütteln im Kreis, Torhüter Ferdi Kraudelt mischt nur kurz als Trainer mit, sind die Beobachter der heimischen Fußballszene nach Walter „Murry“ Ellmers fünftem Engagement als MTV-Trainer sprachlos, als der neue Trainer vor der Saison 1982/83 vorgestellt wird: Mit Uwe Kaller coacht ein 19-jähriger - und dann auch noch als Spielertrainer - den `ewigen Zweiten`.
Erfolgreich mit der grandiosen Salzhemmendorfer JSG wechselt Kaller nach der Jugend in die Bezirksliga-Herren zum MTV Coppenbrügge. Mit Peter Maedchen, 32 Jahre, und Klaus Schumacher, 39 Jahre alt, trainiert der Trainernovize nun zwei Urgesteine der Kreisliga. Lange schnuppert der MTV am Aufstieg, schafft den Kreis-Pokal-Sieg und verpflichtet am Ende der Serie mit Werner Brachmann den Aufstiegstrainer des SC Börry, der mit Lauenstein in den beiden kommenden Jahren jedoch auch nur jeweils Zweiter wird. Allein zwischen 1982 und 1985 werden die Lauensteiner dreimal Zweiter und haben in allen vier Jahren am letzten Spieltag die realistische Chance, Meister zu werden. Immer wieder spucken den MTV-ern die vermeintlichen Kleinen - hier gern SW Löwensen(f), der TuS Rohden, Friesen Bakede oder gern auch der TSV Hamelspringe - um Ostern rum in die Suppe und lassen Meisterschaftsträume platzen.
Strotzen die Lauensteiner bis in die späten 80-er vor Selbstvertrauen und bieten den zahlreichen Fans im Ith-Stadion zumeist gehobene Fußballkunst an, stellen sich Ende der 80-er Abstiegssorgen ein; nach zwölfjähriger Kreisliga-Zugehörigkeit, die kompletten zwölf Jahre halten Jörg Tietz und „der Lange“ Kruppki ihrem Club die Treue, reicht es im Sommer 1991 nicht mehr und der Abstieg wird eher hingenommen als betrauert. In den kommenden 23 Spielzeiten müssen die Fußball- Anhänger im beschaulichen Ith-Dörfchen leiden. Zwar schafft Spielertrainer „Kaschi“ Fitzner im Sommer 1995 binnen eines Jahres den Durchmarsch aus der zweiten Kreisklasse bis zurück in die Kreisliga, doch nach nur einer Spielzeit später ist das Kapitel Kreisliga sofort wieder geschlossen, steigt der MTV als Tabellenletzter chancenlos mit nur 12 Punkten wieder ab. Ex- Profi Bernd Gorski (Eintracht Braunschweig, Hamburger Sport-Verein) gelingt es als Spielertrainer und Trainer nicht, an die alten Erfolge des MTV anzuknüpfen.
Erst im Sommer 2014 kommen die Lauensteiner zurück, dann jedoch mit Macht. Im Winter der Saison 2013/14 übernimmt Stephan Schröer den Trainerposten des Duos Dietmar Harland/Axel Lehnhoff. Der Aufstieg glückt dann ein halbes Jahr später nach einer gefühlten Ewigkeit und die jungen Wilden mischen die Liga volles Programm auf. Die vielen Fans dürsten nach ansehnlichem Fußball. Angeführt von Kapitän Niklas Kaehler, der seinen Turbo nach Belieben zündet, den brandgefährlichen Gebrüdern Zorn, Linus und Philipp, den Panthern im Tor Lukas Plewe und Jan Kassel, dem Turm des Lauensteiner Spiels, Marcel Lemke, einem der besten Innenverteidiger des Kreises, dem ausgeschlafenen Andy Dörries, Techniker Alex Stamm, der Linksfackel Marcel Vönöky, den laufstarken Brock-Cousins, Bengt und Jens, Routinier Thomas Hölscher, dem sperrigen Pascal Debertolo und Co. trumpfen die MTV-er nach dem Aufstieg so eindrucksvoll auf, dass sich die Konkurrenz wundert. Co-Trainer, Betreuer und „Mädchen für alles“, Heinz Gertz, das neben Edel-Fan Wolle Weishaupt zweite Schalker Ur-Gestein im Verein, hält den Laden zusammen. Zwar reicht der Atem nicht bis ins Ziel, spielen die Nerven der jungen Truppe im ersten Jahr einen Streich, doch die Ith-Kicker etablieren das kleine Dörfchen im Laufe der Jahre wieder zu eine der besten Adressen im Fußball-Kreis. Nachdem die Brüder Giger, Frederik und Patrick, zwei Offensiv-Trümpfe hinzustoßen, sind die Blau-Roten auch vorn variabler und schlechter auszurechnen.
Immer wieder gibt es auch Blutauffrischung durch talentierte Spieler aus der eigenen Jugend. So reifen Stoiker Dennis Jäschke, der druckvolle Sören Kirchenbauer, der quirlige Timo Kämmerer und Linksfuß Timo Renziehausen zu Stammspielern, finden mit u.a. Markus Dudla, Björn Zeiske und Sebastian Serrano auch Spieler aus dem Umfeld den Weg zum Ith-Stadion. Berühmt-berüchtigt sind auch die Aktionen der Lauensteiner Fans, die dann auch schon einmal, wie beim Auswärtsspiel in Afferde im Herbst 2014, geschlossen in Tracht erscheinen, um nach dem Spiel das Oktoberfest in Hameln unsicher zu machen. Überhaupt sind die Lauensteiner Fans treu wie Gold, positiv verrückt, aber gern auch kritisch. Ostkreis-Derbys, gegen den alten Rivalen aus Wallensen, noch lieber gegen die Salzhemmendorfer, sorgen wieder, wie zu besten Zeiten, für Spannung und Emotionen pur. Freddy Giger knipst in diesen brisanten Matches bevorzugt, auch immer wieder dreifach, und lehrt die Gegner das Fürchten. Ungern verlieren die MTV-er diese Spiele, dann können, wie beim Derby an der Saale im Mai 2017, auch schon mal bei einer Niederlage drei Lauensteiner in acht Minuten vom Platz fliegen. Heißsporne gibt es am Ith schon seit Menschengedenken...
Liga

MTV Lauenstein - BW Tündern II (2023)

SG Hajen/Latferde - MTV Lauenstein (2023)

MTV Lauenstein - TSV Nettelrede (2023)

VfB Hemeringen - MTV Lauenstein (2023)

MTV Lauenstein – TSV Bisperode (2022)

TSV Großenwieden – MTV Lauenstein (2022)

MTV Lauenstein - SG Hajen/Latferde (2022)

VfB Hemeringen - MTV Lauenstein (2021)

MTSV Aerzen II - MTV Lauenstein (2021)

TSV Bisperode - MTV Lauenstein (2021)

SV Hajen - MTV Lauenstein (2020)

TSG Emmerthal - MTV Lauenstein (2020)

MTV Lauenstein - TSV Bisperode (2020)

BW Salzhemmendorf - MTV Lauenstein (2019)

TSV Bisperode - MTV Lauenstein (2019)

TSV Bisperode - MTV Lauenstein (2019)

FC Preussen Hameln 07 - MTV Lauenstein (2019)

MTV Lauenstein - MTSV Aerzen II (2018)

MTV Lauenstein - TSV Bisperode (2018)

TSG Emmerthal - MTV Lauenstein (2018)

MTV Lauenstein - BW Salzhemmendorf (2018)

BW Salzhemmendorf - MTV Lauenstein (2018)

MTV Lauenstein - WTW Wallensen (2017)

WTW Wallensen - MTV Lauenstein (2017)

MTV Lauenstein - BW Salzhemmendorf (2016)

VfB Eimbeckhausen - MTV Lauenstein (2016)

BW Salzhemmendorf - MTV Lauenstein (2016)

MTV Lauenstein - BW Salzhemmendorf (2015)

TuSpo Bad Münder - MTV Lauenstein (2015)

BL-Relegation: TSV Bisperode - MTV Lauenstein (2015)

BL-Relegation: MTV Lauenstein - FC Stadtoldendorf (2015)

MTV Lauenstein - SG Königsförde/Halvestorf (2015)

MTV Lauenstein - Eintracht Afferde (2015)

MTV Lauenstein - BW Salzhemmendorf (2015)

TSV Grohnde - MTV Lauenstein (2014)

Eintracht Afferde - MTV Lauenstein (L. Johannes) (2014)

TSG Emmerthal - MTV Lauenstein (2014)

MTV Lauenstein - HSC BW Tündern (2014)

TSV Klein Berkel - MTV Lauenstein (2013)

MTV Lauenstein - RW Hessisch Oldendorf (2013)

TuSpo Bad Münder - MTV Lauenstein (2012)

MTV Lauenstein - BW Salzhemmendorf (2012)

SG Flegessen - MTV Lauenstein (2012)

TSV Klein Berkel - MTV Lauenstein (2012)

Relegation MTV Lauenstein - Germania Reher (2011)

TSV Hamelspringe - MTV Lauenstein (2012)

MTV Lauenstein - SC Diedersen (2011)

SG Hameln 74 II - MTV Lauenstein (2011)

SG Flegessen II - MTV Lauenstein (2011)

MTV Lauenstein - MTV Coppenbrügge (2011)

Friesen Bakede - MTV Lauenstein (2011)

MTV Lauenstein - BW Salzhemmendorf II (2010)
Pokal

SV Hajen - MTV Lauenstein (2018)

SF Osterwald - MTV Lauenstein (2017)

FC Preussen Hameln - MTV Lauenstein (2016)

Eintracht Afferde - MTV Lauenstein (2015)

FC Preussen Hameln 07 - MTV Lauenstein (2015)

MTV Lauenstein - VfB Hemeringen (2014)

SF Osterwald - MTV Lauenstein (2013)

MTV Lauenstein - WTW Wallensen (2012)

RW Hessisch Oldendorf - MTV Lauenstein (2012)

RW Thal - MTV Lauenstein (2011)

Germania Reher - MTV Lauenstein (2010)
Gästebuch