11.09.2022 18:44

Kreisliga


In doppelter Unterzahl: Kirikcis 30 Meter-Hammer beendet Lauensteins Lauf!

Preussen schlägt Azadi im Stadtderby / Grohnde sorgt für Überraschung gegen Pyrmont Hagen

Tugay Kirikci schoss neun Königsförde-Klein Berkeler in der Nachspielzeit mit einem Sonntagsschuss zum Sieg gegen den Spitzenreiter.

FC Preussen Hameln – SV Azadi Hameln 4:2 (0:1).

Im Hamelner Stadtderby feierten die Preussen einen 4:2-Sieg und setzten damit nach schwierigen Wochen ein Ausrufezeichen. „Wichtig ist jetzt, dass wir diese Leistung auch häufiger zeigen, sonst bringt uns dieser Sieg nichts“, mahnte Preussen-Coach Pascal Lüdtke, der von einer nahezu makellosen Leistung seiner Elf sprach: „Heute hat nahezu alles geklappt. Wir waren sehr passsicher und spielerisch deutlich überlegen.“ Im ersten Durchgang führten allerdings die „Adler“: Ilias Karabalidis tauchte nach einem langen Ball frei vor dem Tor auf und traf zum 1:0 (32). Die Hausherren münzten ihre fußballerische Klasse erst nach dem Seitenwechsel in Tore um: Nils Böckmann lauerte bei einem Eckstoß am langen Eck und traf zum 1:1 (51.), ehe Lenard Gallapeni innerhalb von nur drei Zeigerumdrehungen zweimal glänzend freigespielt wurde und auf 3:1 erhöhte. Emil Nasofovski wurde in der 62. Minute im Strafraum gefoult und verwandelt den fälligen Elfmeter selbst – 4:1. In der Schlussphase verkürzte Karabalidis zwar noch per Strafstoß auf 2:4, am Spielausgang konnte Azadi aber nicht mehr rütteln. „Vielleicht kam uns der Kunstrasen heute entgegen, wir konnten unser Spiel besser aufziehen. Nach dem 0:1, das aus dem Nichts gefallen ist, haben wir die Ruhe bewahrt und uns nicht beirren lassen. Das, was die Jungs heute gezeigt haben, ist genau die Richtung, in die wir uns bewegen wollen“, resümierte Lüdtke. Dank des Sieges ist der Anschluss zum Mittelfeld hergestellt, während Azadi nach einigen Wochen unter den Topteams auf Rang sieben durchgereicht wurde.
Tore: 0:1 Ilias Karabalidis (32.), 1:1 Nils Böckmann (51.), 2:1 Lenard Gallapeni (58.), 3:1 Gallapeni (60.), 4:1 Emil Nasufovski (62./Strafstoß), 4:2  Karabalidis (83./Strafstoß).

TSV Großenwieden – TSG Emmerthal 2:0 (1:0).

Big Points für den TSV! Im Duell zwischen den Weser- und Emmer-Kickern behielten die Mannen aus dem Weserstadion letzten Endes die Oberhand und schoben sich durch den 2:0-Heimerfolg auf den zweiten Tabellenplatz vor. Grund zum Jubeln hatte TSV-Co.-Trainer Rassan Abdi dennoch nur wenig: „Die Partie war von Anfang an eine komplette Katastrophe. Leider hat der Schiedsrichter sehr kleinlich gepfiffen, wodurch kein wirklicher Spielfluss zustande kam.“ Stattdessen fanden beide Teams von Beginn an über den Kampf in die Partie. Die TSG erwischte dabei den besseren Start und setzte den TSV mit hohem Pressing unter Druck. „Irgendwann sind sie dann aber eingeknickt und mussten erst einmal verschnaufen. Von da an haben wir das Szepter in die Hand genommen“, erklärte Abdi später. Die Folge war das 1:0 für die Hausherren durch Bujamin Kiki (25.), das bis zur Halbzeit auch den einzigen Treffer darstellen sollte. Nach dem Seitenwechsel landeten die Bälle auf beiden Seiten dann reihenweise im Tor, die meisten allerdings ohne die notwendige Anerkennung. „Wir haben drei Tore erzielt, die angeblich Abseits waren. Bei Emmerthal waren es aus zwei. Das hat keiner so wirklich verstanden“, so der Co.-Trainer später. Letztendlich sorgte ein Foulelfmeter in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung. Latif Kiki ging im Strafraum zu Boden und Daniel Wins verwandelte den fälligen Strafstoß. „Am Ende des Tages sind wir froh, dass die Partie vorbei ist und wir die drei Punkte bei uns behalten dürfen. Man muss Emmerthal aber zugestehen, dass sie sich nach dem Rückstand nicht aufgegeben haben. Beide Teams haben bis zur letzten Sekunde mit vollem Einsatz gekämpft“, lautete Abdis Fazit.
Tore: 1:0 Bujamin Kiki (25.), 2:0 Daniel Wins (90. +3/ Foulelfmeter).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Großenwieden (73.).

TSV Grohnde – FC Bad Pyrmont Hagen II 3:2 (1:0).

Auch in Grohnde gab es eine gehörige Überraschung: Ausgerechnet gegen die formstarken Kurstädter feierten die Grohnder nach einigen deutlichen Niederlagen den zweiten Saisonsieg. „Vor dem Spiel hatten wir eine einstündige Besprechung, in der wir alles aufgearbeitet haben, was die letzten Wochen schlecht gelaufen ist. Das war dringend nötig und hat heute die ersten Früchte getragen“, verriet Grohndes Spielertrainer Christopher Thomas. Nach einer 20-minütigen Abtastphase zeichnete sich bereits das Bild des Spiels ab: Pyrmont Hagen hatte den Ball und Grohnde setzte auf enge Verteidigung mit schnellen Kontern. Der Plan ging auf: Nachdem Kiala Mbauzulu die Grohnder Latte traf (20.) und TSV-Fänger Julian Metje noch einen Freistoß aus dem Winkel kratzte (21.), führten plötzlich die Hausherren. Robert Engel ließ drei Gegenspieler aussteigen, spitzelte den Ball noch an FC-Keeper Burak Yildiz vorbei und Sebastian Brockmann staubte zum 1:0 ab. In der Folge standen die Grohnder defensiv sicher, brauchten aber kurz vor der Pause noch einmal die Hilfe ihres Gebälks. „In der zweiten Halbzeit war Pyrmont noch druckvoller, aber wir haben clever die Räume zugeschoben. Wir waren wacher und disziplinierter als in den letzten Wochen“, so Thomas. Auf der anderen Seite machten die Grohnder aus ihren wenigen Chancen die Tore: Jan Beyes Kopfball wurde nach einem Eckstoß noch geblockt, doch im Nachschuss erhöhte Grohndes Abwehrturm auf 2:0. „Sein erstes Tor nach unzähligen Jahren“, lachte sein Trainer. Die spielerisch besseren Pyrmonter ließen sich danach nicht abschütteln und verkürzten dank Nick Buller auf 1:2 (69.). Jedoch stellte Spielertrainer Thomas mit dem 3:1 den alten Abstand wieder her – und dann begann das große Zittern. „Gerade nach dem 2:3 wurde es noch einmal richtig spannend. Aber wir haben gut verteidigt. Pyrmont  hatte zwar den Ball, aber richtig gefährlich sind sie nicht oft geworden. Wenn mal einer durchgerutscht ist, war unser Keeper Julian zur Stelle“, beschrieb Thomas die Schlussminuten und führte abschließend aus: „Wir wollen auf dieser Leistung aufbauen. Besonders hat sich heute unser Neuzugang Tim Plinke hervorgetan.“
Tore: 1:0 Sebastian Brockmann (23.), 2:0 Jan Beye (57.), 2:1 Nick Buller (69.), 3:1 Christopher Thomas (73.), 3:2 (83.).

SG Eimbeckhausen/Hamelspringe – SG Hajen/Latferde 0:5 (0:1).

Eine deutliche Angelegenheit entwickelte sich in Eimbeckhausen. „In der Schlussphase sind wir in die alten Muster verfallen, hatten keine Kommunikation auf dem Platz, haben den absoluten Willen nicht mehr gezeugt und die fehlende Fitness hat sich ebenfalls bemerkbar gemacht. Dann ging es schnell und wir lagen 0:5 zurück“, bedauerte Eimbeckhausen/Hamelspringes Spielertrainer Niklas Koffmane. Der Favorit aus der Gemeinde Emmerthal führte bereits in der 3. Minute durch Yannic Bohne, der nach einer hohen Hereingabe frei zum Abschluss kam und zum 1:0 einnetzte. In der 31. Minute legte Niklas Ebeling nach einem schnellen Konter das 2:0 nach – der Gegenangriff erfolgte wiederum aus einem Konter der Hausherren, die trotz guter Ansätze jedoch den Ball verloren. „Wir hatten bis zur Halbzeit einige gute Aktionen, die uns Hoffnung gemacht haben, zumindest noch einmal in Reichweite zu kommen. In der ersten Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff haben wir gut gespielt und Druck aufgebaut“, so Koffmane. Mit zunehmender Spieldauer verlor sein Team das Momentum jedoch und spätestens mit dem 3:0 durch Tim Schrader war die Entscheidung gefallen. Erneut Schrader und Ebeling erhöhten noch auf den 5:0-Endstand. Während Hajen/Latferde den Anschluss zur Tabellenspitze hergestellt hat, bleiben die Nordkreisler auf einem Abstiegsplatz.
Tore: 0:1 Yannic Bohne (3.), 0:2 Niklas Ebeling (31.), 0:3 Tim Schrader (74.), 0:4 Schrader (79.), 0:5 Ebeling (82.). 

VfB Hemeringen – TSV Nettelrede 1:3 (1:1).

Die Hemeringer mussten sich vor heimischer Kulisse dem TSV Nettelrede geschlagen geben. „Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Sieg für Nettelrede in Ordnung. Wir haben in der zweiten Hälfte keine gute Leistung gezeigt, Nettelrede war einfach cleverer und hatte die bessere Spielanlage“, zeigte sich Hemeringens Sprecher Heiko Requardt als fairer Verlierer. Die Gäste gingen durch Max Klockmann in Führung, als er nach einem Eckstoß in der Nähe des Elfmeterpunkts an den Ball kam und zum 1:0 einschob (25.). Auf diesen Rückschlag hatte der VfB eine Antwort: Maximilian Ringleff verwandelte einen Strafstoß, nachdem er zuvor im Strafraum zu Fall gebracht wurde. „Bis dahin waren wir gut im Spiel. Wir waren auf Augenhöhe“, so Requardt. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die „Grönjer“ das Zepter und gingen bereits in er 48. Minute in Front: Bennet Koch tanzte drei Gegenspieler aus und hatte das Auge für seinen Mitspieler Jonah Hirtz – Letzterer musste nur noch zum 2:1 einschieben. Eine Viertelstunde darauf klingelte es erneut: Diesmal kam Spielertrainer Dominik Trotz aus etwa zwölf Metern zum Abschluss und traf zum 3:1 ins lange Eck. Die späte Hemeringer Aufholjagd blieb letztlich aus und Nettelrede nahm drei Punkte mit. Ein Sonderlob aufseiten der Hausherren verdiente sich Verteidiger Aaron Wyrwich.
Tore: 0:1 Max Klockemann (25.), 1:1 Maximilian Ringleff (35./Strafstoß), 1:2 Jonah Hirtz (48.), 1:3 Dominik Trotz (63.).

MTV Lauenstein – SG Königsförde/Klein Berkel 1:2 (1:1).

Der bis dato unschlagbare Spitzenreiter erfuhr erstmals in dieser Saison das Gefühl der Niederlage – und das trotz doppelter Überzahl in der Schlussphase. „Ein hochverdienter Sieg für Königsförde, da gibt es nichts zu diskutieren. Wir haben aus unserer Überzahl nichts gemacht und hatten schon vorher Probleme. Sechs Abwehrspieler sind ausgefallen und so mussten wir puzzlen. Wir sind nicht ins Spiel gekommen, konnten keinen Druck aufbauen. Hätte Königsförde das Tor nicht gemacht, wäre es für uns ein schmeichelhafter Punkt gewesen“, erklärte Lauensteins Trainer Stefan Gluba. Seine Elf ging in der 3. Minute noch in Führung, Sören Kirchenbauer erzielte aus der Drehung das 1:0. In der Folge boten die Gäste dem Favoriten jedoch die Stirn und kamen selbst zu guten Chancen. Gluba: „Unser Torwart Kai Dembeck hat einige Bälle gut pariert.“ In der 31. Minute war es dennoch passiert: Cihan Cetin tanzte durch die Lauensteiner Defensive und legte zu Granit Karaliti quer, der zum 1:1-Ausgleich traf. Nach dem Seitenwechsel blieb das Duell lange offen und nach den zwei Platzverweisen für die Gäste schien es, als sei es nur eine Frage der Zeit, bis Lauenstein den SG-Riegel knackt. Doch es kam alles anders. Tugay Kirikci fasste sich bei einer Entlastungsaktion in der Nachspielzeit ein Herz und zog aus 30 Metern ab – der Ball schlug zum 2:1-Siegtreffer ein. „Natürlich sind die Umstände des Gegentores unglücklich, aber Königsförde hätte vorher schon einige Male treffen können. Sie waren am heutigen Tag die bessere Mannschaft“, betonte Gluba.
Tore: 1:0 Sören Kirchenbauer (3.), 1:1 Granit Karaliti (31.), 1:2 Tugay Kirikci (90.+2)
Besonderes: Gelb-Rot für Königördes Cihan Cetin (78.) und Fabio Mercia (84.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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