01.06.2024 20:46
Kreisliga
(Vor-)Entscheidungen gefallen: Bisperode darf durchatmen, Preussen stellt den Sekt kalt
Hajen/Latferde muss auf die Bezirksligisten hoffen / FCBPH II bleibt Kreisligist
Die Bisperoder sind dank des Sieges in Emmerthal so gut wie sicher.
TSG Emmerthal – TSV Bisperode 1:4 (0:3).
Bei Blau-Gelb dürfte heute Abend die Post abgeben. Mit 4:1 setzten sich die Bisperöder am Abend bei personell dezimierten Emmerthalern durch und haben durch die gleichzeitige Niederlage der SG Hajen/Latferde in Nettelrede (1:4) und des um Längen besseren Torverhältnisses den Klassenerhalt so gut wie in der Tasche. „Wir sind eigentlich gut gestartet und haben den Ball laufen lassen. Bisperode ist aggressiv angelaufen. Was uns aber das Genick gebrochen hat, ist, dass wir von Vornerein Geschenke durch einfache Ballverluste und Fehlpässe verteilt haben“, haderte TSG-Coach Daniel Wohlleben. Nach genau diesem Bild schlugen die Gäste in der ersten halben Stunde gleich dreimal zu. Joschua Wiechens, Leon Pötsch und Nils Wetzstein sorgten damit zur Pause schon fast für die Vorentscheidung.
„Bei allen drei Gegentoren haben wir den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren und der Gegner hat es dann easy zu Ende gespielt. Danach war es dann schwierig, die Jungs nochmal zu motivieren“, so Wohlleben. Zwar versuchten die Hausherren, bei denen unter anderem Timo „Oberliga-Schnotze“ Schnorfeil und Torhüter Felix König als Feldspieler eingewechselt wurden, noch einmal Druck zu entfachen, doch ein langer Ball der Gäste sorgte für die endgültige Entscheidung. Die TSG verschätzte sich, Pötsch sagte danke, umkurve Keeper Dr. Ben Schwerdtfeger und schob ein zum 4:0. In der Folge verwaltete der TSV das Ergebnis, Aykut Bekdemir erzielte derweil per direktem Freistoß den Ehrentreffer für Grün-Weiß. „Die Jungs haben heute haben nach ihren Möglichkeiten alles versucht, aber es hat nicht gereicht. Vielen Dank aber nochmal an alle, die heute ausgeholfen haben“, so der TSG-Coach abschließend.
Tore: 0:1 Joschua Wiechens (18.), 0:2 Leon Pötsch (21.), 0:3 Nils Wetzstein (29.), 0:4 Pötsch (57.), 1:4 Aykut Bekdemir (77.).
FC Bad Pyrmont Hagen II – TB Hilligsfeld 4:2 (2:1).
Auch in der Kurstadt darf der Ligaverbleib gefeiert werden, da die SG Hajen/Latferde unterlag. Obendrein blieb die Zweitvertretung des FCBPH auch im letzten Heimspiel erfolgreich – auch dank freundlicher Mithilfe von Gegner Hilligsfeld. Bereits nach 180 Sekunden jagte TBH-Verteidiger Tim Bödecker die Kugel per Heber über den eigenen Keeper in die Maschen. „Das hätte ein Stürmer nicht besser machen können“, lachte FC-Co-Trainer Patrick Schake, der sein Team spielbestimmend sah. Dennoch waren es die Gäste, die nach einem Konter zurückschlugen (31.), ehe Justin Schröter noch vor der Pause vom Elfmeterpunkt aus zum 2:1 traf (42.).
Nach dem Seitenwechsel schien frühzeitig alles klar, als der erneut aushelfende Nico von Stietencron auf 3:1 erhöhte. „In diesem Sinne geht ein großer Dank an Nico, dass er uns in den letzten Wochen so unterstützt hat“, betonte Schake und fuhr fort: „Leider haben wir uns nach einer unbedrängten Rückpasssituation noch das 3:2 gefangen, wonach es kurz etwas hektisch wurde. Bei dem Gegentor haben bei uns gleich vier Leute geschlafen.“ Spätestens nach dem 4:2 durch Spielertrainer Christopher Loges war die Sache dann aber gegessen.
Tore: 1:0 Eigentor Tim Bödecker (3.), 1:1 Jonas Schulze (31.), 2:1 Justin Schröter (42./Foulelfmeter), 3:1 Nicolaus von Stietencron (53.), 3:2 Schulze (64.), 4:2 Christopher Loges (77.).
TSV Nettelrede – SG Hajen/Latferde 4:1 (2:0).
Klare Angelegenheit in „Grönje“. Während der TSV eisern sein Saisonziel, Platz drei, verfolgt, muss die SG Hajen/Latferde darauf hoffen, dass Eintracht Afferde oder Aerzen in der Bezirksliga-Relegation die Klasse halten. Bisperode siegte deutlich bei stark ersatzgeschwächten Emmerthalern und baute den Vorsprung auf die SGHL so deutlich aus, dass nur noch theoretisch die direkte Rettung möglich ist. Gibt es drei Bezirksliga-Absteiger, steigt auch Hajen/Latferde sportlich ab. „Es war ein ruhiges, faires Spiel. Uns kam das frühe Tor natürlich entgegen“, meinte Nettelredes Spielertrainer Dominik Trotz. Jannes Aunitz traf nach Vorlage von Trotz bereits in der 3. Minute zum 1:0.
Nach einigen vergebenen Möglichkeiten legte der TSV nach: Joel Schulze traf aus elf Metern, nachdem Aunitz einen Ball in den Rückraum der Hajener Abwehr spielte (38.). „In der zweiten Halbzeit sind wir direkt wieder gut reingekommen“, so Trotz. Moritz Ketelhake, seines Zeichens angehender Ehemann, verwandelte direkt nach Wiederanpfiff einen Handelfmeter zum 3:0 (46.). Jonah Hirtz legte nach einem doppelten Doppelpass mit Trotz das 4:0 nach (65.). Für die Gäste sprang in der Folge nicht mehr als der Ehrentreffer durch Kay-Jonas Dirnberger heraus, der einen fälligen Strafstoß verwandelte. „Jetzt feiern wir bei Moritz Ketelhake den Polterabend. Das geht mit einem Sieg natürlich noch viel schöner“, verabschiedete sich Trotz in einen feucht-fröhlichen Abend.
Tore: 1:0 Jannes Aunitz (3.), 2:0 Joel Schulze (38.), 3:0 Moritz Ketelhake (46./Strafstoß), 4:0 Jonah Hirtz (65.), 4:1 Kay-Jonas Dirnberger (74./Strafstoß).
MTV Lauenstein – SG Thal/Holzhausen 4:2 (1:0).
Auch wenn´s aus Hemeringen keine Schützenhilfe im Titelrennen gab, hat der MTV Lauenstein seine Hausaufgaben gegen Thal/Holzhausen erledigt und im direkten Aufeinandertreffen mit Preussen am kommenden Wochenende zumindest noch die theoretische Chance auf die Meisterschaft – angesichts von einem Torverhältnis von +45 zu +75 für die Hamelner dürften die Sektflaschen aber zumindest bereits gekühlt werden beim FCP. „Wir haben uns die erste Halbzeit sehr schwer getan. Der Gegner hat mit Mann und Maus verteidigt, wir hatten aber auch zu wenig Tempo im eigenen Spiel“, analysierte MTV-Trainer Chris Wintel nach dem 4:2 auf heimischem Geläuf. Nach dem Treffer von Jan-Hendrik Nagel stand dennoch eine knappe Halbzeitführung für die Ostkreisler auf der Habenseite.
Und die zweite Hälfte begann sehr vielversprechend: Ein Eckball der Hausherren wurde am ersten Pfosten verlängert, Linus von Oesen tauchte am zweiten auf und erhöhte auf 2:0. Kreisliga-Topscorer Felix Lassan erhöhte nur 60 Sekunden später. „Wir kamen nach dem Seitenwechsel richtig gut raus und haben uns die Führung verdient. Danach haben wir aber zehn Minuten geschlafen und Thal hat auf 3:2 verkürzt“, fuhr Wintel fort. Besonders sehenswert: der Anschlusstreffer zum 3:2, als Fatmir Muslijaj nach einem kurz ausgeführten Freistoß in Arjen Robben-Manier nach innen zog und die Kugel ins lange Eck schlenzte. Spannung kam allerdings nur kurz auf, denn Zorn erhöhte nur zwei Minuten später (70.) auf 4:2 und damit war der Deckel drauf.
Tore: 1:0 Jan-Hendrik Nagel (29.), 2:0 Linus Zorn (47.), 3:0 Felix Lassan (48.), 3:1 Florian Hilbert (57.), 3:2 Fatmir Muslijaj (68.), 4:2 Zorn (70.).
VfB Hemeringen – FC Preussen Hameln 0:6 (0:4).
Der FC Preussen stößt das Bezirksliga-Tor fast bis zum Anschlag auf. Bei Kreisliga-Schlusslicht Hemeringen erfüllten die Hamelner ihre Favoritenrolle und machten das halbe Dutzend voll. „Wir haben eigentlich gut dagegengehalten und standen bis zum 0:1 relativ sicher“, war der scheidende Coach des VfB, Tobias Rügge, mit dem Auftritt seines Teams nicht unzufrieden. Die Gäste richteten ihr Spiel im ersten Durchgang besonders auf Unterschiedsspieler Denys Rozum aus, der entweder die Kollegen im Zentrum bediente oder selbst den Abschluss suchte – beides mit Erfolg. So hatten Niclas-Max Meyer, Aldin Dedeic (zweimal) und Rozum selbst sich zur Pause bereits ein Vier-Tore-Polster herausgearbeitet.
Besonders sehenswert: das 4:0 durch Aldin Dedeic. „Da haben sie uns auf engstem Raum durch einen kurz ausgeführten Freistoß mit einer sehenswerten Kombination echt schwindelig gespielt“, lobte Rügge, der sein Team auch im zweiten Durchgang defensiv stabil stehen sah. Bis zur 80. Minute hielten die VfBler der Offensivpower des Spitzenreiters stand, ein Doppelpack des eingewechselten Leon Kießling bedeutete den Rest. „Preussen hat es im zweiten Durchgang besonders über Außen und Flanken versucht. Einige Bälle haben wir aber noch entschärft oder sie gingen über das Tor“, so Rügge abschließend.
Tore: 0:1 Niclas-Max Meyer (23.), 0:2 Aldin Dedeic (28.), 0:3 Denys Rozum (39.), 0:4 Dedeic (43.), 0:5 Leon Kießling (80./Foulelfmeter), 0:6 Kießling (90.).
SV Azadi Hameln – SG Königsförde/Klein Berkel 2:5 (0:1).
Im letzten Heimspiel der Saion war für den SV Azadi nichts zu holen. „Königsförde war tonangebend, wir haben dagegen auf Konter gelauert“, erklärte Azadis sportlicher Leiter, Yalcin Uzun, nach dem 2:5. Die Gäste legten schnell furios los, nach zehn Minuten hatte Hasan Yanalak vom Punkt aus die Chance, doch vergab. Besser machte es der ehemalige „Adler“ Mohammed Avci nach knapp einer halben Stunde. Nach dem Seitenwechsel weiter „Köfö“: Arlind Avdiu erhöhte auf 2:0, doch Azadi gab sich nicht auf, kam durch Sipan Karayilan auf 1:2 wieder heran. „Wir hatten im zweiten Durchgang mehr Spielanteile, aber es gab auch viele Ungenauigkeiten. Trotzdem hatten wir auch Chancen zum Ausgleich, die haben wir aber nicht genutzt“, so Uzun weiter.
Stattdessen versenkte Kaan Gündünz einen Fernschuss aus 25 Metern zum 3:1. In der Schlussphase wurde es dann deutlicher. Nach dem Doppelschlag von Kieron Lay stand es 5:1 für die SG. Mit Ende der regulären Spielzeit durften die „Adler“ aber doch noch ein letztes Mal jubeln. Der aus personellen Engpässen im Feld eingewechselte Faiz Kheder – seines Zeichens eigentlich Torwart – traf zum 2:5-Endstand. „Danach hatten wir plötzlich noch drei oder vier Hochkaräter. Vielleicht hätten wir so die 90 Minuten davor spielen sollen“, betonte Uzun, der abschließend resümierte: „Irgendwie ist aktuell einfach die Luft raus.“
Tore: 0:1 Mohammed Avci, 0:2 Arlind Avdiu, 1:2 Sipan Karayilan, 1:3 Kaan Gündüz, 1:4 Kieron Lay, 1:5 Lay, 2:5 Faiz Keder.
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