07.09.2023 13:02

Kreisliga


Uzun: „Anfangen, wieder kleinere Brötchen zu backen“

Fabrizius: „Einen schlechteren Start in die Saison kannst du wahrscheinlich kaum haben" / Ex-Regionalligaspieler Melvin Meyer vor Debüt in Bisperode
Emil Nasufovski FC Preussen Hameln Fussball Kreisliga am Boden liegend
Nach dem ersten Misserfolg wollen die Hamelner Preussen wieder aufstehen.

VfB Hemeringen – FC Bad Pyrmont Hagen II (Sonntag, 15 Uhr).

Sechs Spiele, null Punkte, Kreisliga-Schlusslicht – ein Saisonstart zum Vergessen. „Einen schlechteren Start in die Saison kannst du wahrscheinlich kaum haben. Trotz der bisherigen Punkteausbeute gab es in den Spielen auch Phasen, in denen es teilweise auch gut lief. Diese waren leider nur sehr kurz. Und wenn du so in die Liga gestartet bist, dann ist es leider umso schwieriger, hinten weniger Fehler zu machen als man vorne Tore schießt. Das Spiel gegen FCBPH II ist jedoch eine Chance, langsam wieder die Kurve zu kriegen. Dazu müssen wir allerdings wieder rennen, kämpfen und vor allem wollen. Sollte das am Sonntag von jedem einzelnen Spieler zu sehen sein, bin ich guter Dinge, am Sonntag eine Trendwende zu sehen", erklärt Hemeringens Vorsitzender Eugen Fabrizius. Die Kurstädter sind ähnlich in die Saison gestartet wie der VfB, haben aber zumindest einen Sieg feiern dürfen. „Wir wollen auf jeden Fall drei Punkte mitnehmen. Drei Punkte aus sechs Spielen sind einfach zu wenig. Aber ich bin positiv gestimmt, da wir oft nicht schlecht ausgesehen haben. Leider haben wir immer wieder Schwächephasen drin, die uns um bessere Ergebnisse bringen. Wenn wir an die gute erste Hälfte aus der letzten Woche anknüpfen, als wir zu Pause gegen Nettelrede 1:1 gespielt, aber am Ende noch 2:4 verloren haben, mache ich mir keine Sorgen. Wir werden die nötigen Punkte holen, um am Ende über dem Strich zu stehen. Wir wollen uns über den Kampf da unten rausziehen. Gerade Hemeringen ist sehr kampfstark, da müssen wir dagegenhalten“, meint FCBPH-Trainer Christopher Loges.

SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst – SV Azadi Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

Die SG Großenwieden & Co. lebte am letzten Wochenende erfolgreich nach dem Motto: vorne hui, hinten pfui. Mit 6:4 siegte die Spielgemeinschaft bei der TSG Emmerthal. Mit Azadi Hameln reist am kommenden Sonntag ein Team an, das bereits zwölf und damit doppelte Punkte wie die TSG gesammelt hat. „Wir erwarten ein sehr schwieriges Spiel zweier Mannschaften, die sich auf Augenhöhe begegnen. Nach zwei Niederlagen wird Azadi alles daran setzten, wieder zu punkten. Wir wollen allerdings unseren Lauf fortsetzen und den nächsten Dreier einfahren“, unterstreichen die beiden Trainer, Bernd Riesner und Patrick Skoruppa. Die „Adler“ kassierten nach ihrem furiosen Saisonstart mit vier Siegen aus vier Duellen zwei Niederlagen in Folge. „Nach zwei verdienten Niederlagen müssen wir wieder anfangen, die Grundtugenden für jede Mannschaftssportart zu beherzigen. Laufbereitschaft, Wille und mannschaftliche Geschlossenheit. Nur mit diesen essenziellen Eigenschaften können wir unsere Spiele gewinnen. Bei uns dachten einige, dass es ohne geht, die Quittung haben wir bekommen und mit Großenwieden/Rohden kommt der nächste Topgegner. Für mich gehören sie mindestens in die Top Fünf der Liga. Wir müssen hingegen anfangen, wieder kleinere Brötchen zu backen und nicht zu viel zu träumen oder auf Tabellen zu schauen. In jedem Spiel ist alles möglich diese Saison. Favorit ist das Heimteam aufgrund der Tendenz der letzten Spieler und verletzungsbedingt fehlen werden weiterhin mindestens Egcon Musliji und Ibrahim Seyyar“, so Azadi-Manager Yalcin Uzun.

TSV Nettelrede – TSG Emmerthal (Sonntag, 15 Uhr).

In Nettelrede gastiert am Sonntag die TSG Emmerthal. Beide Teams hinken den eigenen Erwartungen derzeit leicht hinterher, Grund dafür sind mitunter auch personelle Engpässe. „Auch am Wochenende haben wir einige Spieler, die uns fehlen. Unser Spielertrainer Dominik Trotz, Levin Ketterer, Jonah Hirtz, Mirco Rak und Jannes Aunitz fallen leider aus, sodass wir in der Offensive wohl ein wenig kreativ werden müssen bei der Aufstellung. Trotz aller personellen Schwierigkeiten ist unser Ziel ein Sieg. Wir erinnern uns noch zu gut an die Duelle in der letzten Saison, das war alles andere als einfach. Es wird kein Selbstläufer“, erklärt Nettelredes Spartenleiter Frank Voges. Die TSG muss ebenfalls auf wichtige Spieler verzichten. Keeper Felix König, Kapitän Yannick Garbsch und Torjäger Luca Schulz fallen aus unterschiedlichen Gründen nach wie vor aus. „Wir wollen und müssen in die Spur finden. Gegen Großenwieden haben wir nicht das abgerufen, was wir können. Da haben wir echt alles vermissen lassen, was uns mitunter ausgezeichnet hat. Das wollen wir gegen Nettelrede wieder besser machen“, betont TSG-Trainer Daniel Wohlleben.

BW Tündern II – SG Hajen/Latferde (Sonntag, 15 Uhr).

Für Tünderns Trainer Alexander Liebegott steht am Sonntag ein besonderes Spiel an. „Es geht gegen die alte Heimat, das freut mich natürlich riesig. Hajen/Latferde ist mit dem Sieg gegen Hemeringen wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt und ich wünsche mir, dass sie sich aus dem Kellerbereich befreien. Am Sonntag muss die Verbundenheit aber für 90 Minuten ruhen. Ich verteile gerne nach dem Spiel Bier, aber Punkte haben wir nicht zu verschenken. Derzeit bekommen wir viele einfach Gegentore. Wir können diese Rückschläge nicht in jedem Spiel zu unseren Gunsten drehen. Wir sind noch nicht da, wo wir sein könnten. Zwischen Platz eins und neun liegen derzeit nur fünf Punkte und wir sind mittendrin. Mit jedem weiteren Sieg können wir uns in der Spitzengruppe festbeißen“, erklärt Liebegott, der beim anstehenden Unterfangen auf einige Akteure verzichten muss: Yves Hackl, Florian Henze, Yahya Abou-Moulig, Jannik Hilker, Leon von der Heide und Ümit Özcelik werden fehlen. Hinter weiteren Spielern stehen noch Fragezeichen. Die Hajener geben hingegen Entwarnung. Trainer Werner Brennecke sagt: „Nach dem 4:0-Sieg gegen Hemeringen fahren wir mit Selbstvertrauen an die Kampfbahn. Tündern ist traditionell mit jungen und guten Spielern bestückt, die auch schon höher gespielt haben. Bei uns ergeben sich durch einige Rückkehrer wieder neue Optionen in unserem Spiel.  Wir wollen kämpfen und etwas Zählbares mitnehmen.“

SG Thal/Holzhausen – TB Hilligsfeld (Sonntag, 15 Uhr).

In Holzhausen steigt das Aufsteigerduell. Bereits in der letzten Saison lieferten sich beide Teams in der 1. Kreisklasse sowie im Pokal packende Duelle, wobei die SG den späteren Meister vor heimischer Kulisse spektakulär mit 6:1 nach Hause schickte. „Der TBH hatte einen tollen Saisonstart, ganz im Gegensatz zu uns. Unser Augenmerk muss auf der Offensive des Turnerbunds liegen. Diese müssen wir  in den Griff bekommen. Wir wollen und müssen zuhause auf Sieg spielen. Wir freuen uns auf Trainer Markus Wienecke und eine tolle Truppe“, meint SG-Trainer Eldar Zahirovic, der erneut auf einige Akteure verzichten muss: Stefan Schürmann und Lukas Lüdeke fehlen, ebenso wie die vier A-Jugendlichen, definitiv. Im Gegenzug sind zwar einige Akteure nach Verletzungen wieder ins Training eingestiegen. „Ob es für Sonntag reicht, müssen wir abwarten“, so Zahirovic. Die Hilligsfelder erinnern sich hingegen gerne an die beiden Erfolge gegen Thal/Holzhausen zurück. „Bei dem entscheidenden Spiel in Hilligsfeld konnten wir uns nur durch einen Elfmeter mit 1:0 die Meisterschaft sichern. In allen drei Begegnungen waren es immer Spiele zweier gleich starker Mannschaften, Coach Eldar Zahirovic hat seine Jungs immer gut eingestellt und genauso erwarte ich es auch am kommenden Sonntag. Am letzten Wochenende haben wir gegen BW Tündern II eine verdiente 3:4-Niederlage kassiert, die vielleicht in einigen Köpfen nicht so einkalkuliert war. Gegen die offensivstarken Thaler wird unser Spiel eher auf den Abwehrbereich ausgerichtet sein. Wir wollen versuchen, es den Gastgebern so schwierig wie möglich zu machen. Dazu müssen wir mit der nötigen Einstellung in die 90 Minuten gehen und an die ansprechenden Leistungen der ersten fünf Spiele anknüpfen. Personell sieht es augenblicklich nicht so rosig aus. Coach Markus Wienecke muss am Sonntag auf Urlauber Louis Heucke und Lorcan Meyer verzichten, fraglich ist der Einsatz noch von Tristan Karock, zudem wird Marius Graw verletzungsbedingt die ganze Hinrunde nicht mehr zur Verfügung stehen. Hinter den Einsätzen von drei weiteren Spielern steht noch ein Fragezeichen“, erklärt TBH-Sprecher Bernd Hensel.

FC Preussen Hameln – TSV Bisperode (Sonntag, 15 Uhr).

Der FCP ist schlagbar – das bewies die SG Königsförde/Klein Berkel am letzten Wochenende mit dem 3:0-Sieg. „Nach der Niederlage müssen wir  wieder ein anderes Gesicht zeigen. Ich appelliere an jeden Spieler, dass er sich wieder voll reinhängen muss. Gegen Königsförde haben wir uns genug ausgeruht, jetzt müssen wir wieder Gas geben. Bisperode spielt in dieser Saison wirklich gut und erzielt gute Ergebnisse. Wir müssen volle Konzentration und Leidenschaft reinbringen, wenn wir sie schlagen wollen. Bisperode hat junge und griffige Spieler. Dennoch sind die drei Punkte für uns möglich“, unterstreicht Hamelns Trainer Pascal Lüdtke. Neben Sönke Wyrwoll und Emil Nasufovski, der eine Rotsperre absitzen muss, gibt es noch einige Fragezeichen im Kader der Preussen. „Dennoch verlangen wir von den Spielern, die auf dem Platz stehen, dass sie Gas geben“, betont Lüdtke. Die Bisperoder freuen sich auf ein „Bonusspiel“. „Der Gegner ist kein geringer als Meisterschaftsfavorit Preussen Hameln. Hätte mir vor der Saison jemand gesagt, dass dabei Platz ein gegen Platz vier spielt und lediglich drei Punkte sowie ein paar Tore dazwischen liegen, hätte ich das sofort unterschrieben. Es zeigt aber, dass wir in den letzten Spielen unsere Hausaufgaben gemacht haben und nun ohne jeglichen Druck in das Spiel gehen können. Die Stimmung in der Mannschaft ist nach wie vor fantastisch und wir reisen mit ordentlich Selbstvertrauen zu den Preussen. Auf dem Kunstrasen sahen wir zwar noch nie gut aus, aber davon wollen wir uns in unserer Euphorie nicht bremsen lassen. Preussen ist natürlich der Favorit, da lassen wir uns auch von der ersten Niederlage des Gastgebers im letzten Spiel nicht täuschen. Im Kader gibt es bei uns noch ein paar Fragezeichen, wenn aber alles klappt, kann mit Melvin Meyer erstmalig in dieser Saison unser bestes Pferd im Stall auflaufen. Wir freuen uns auf das Spiel und versuchen einfach unseren Fußball zu spielen“, stellt Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss in Aussicht, dass er Ex-Regionalligaspieler Meyer sein Debüt gibt.

MTV Lauenstein – SG Königsförde/Klein Berkel (Sonntag, 15 Uhr).

Mit dem 5:2-Sieg bei Azadi Hameln setzten die Lauensteiner nach zwei 1:4-Pleiten in Folge ein Statement. „Wir haben am vergangenen Sonntag gegen Azadi eine richtig gute Reaktion auf die zwei vorherigen Niederlagen gezeigt. Wir haben sehr diszipliniert, engagiert und effizient Fußball gespielt. Das zeigt uns zugleich, wie man in dieser Liga Spiele gewinnt und daher wollen wir am Sonntag im Heimspiel daran anknüpfen. Es kehren einige Urlauber zurück, dafür steht hinter einigen angeschlagenen Spielern noch ein Fragezeichen“, hat MTV-Trainer Chris Wintel neuen Mut geschöpft. Die Hummetal-SG schlug am letzten Wochenende überraschend den preussischen Ligaprimus und belegt aktuell den Relegationsplatz. „Am Sonntag wollen wir nochmal den Sieg vom letzten Spieltag bestätigen. Dafür müssen wir aber genauso konzentriert spielen und dem Gegner keine freien Räume geben. Außerdem freuen wir uns auf das Wiedersehen mit Jens Riemenschneider“, meint SG-Sprecher Leotrim Berisha.
55 / 1747

Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
schroeder@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox