03.09.2023 19:40

Kreisliga


Ausgerechnet ein Ex-07er: Avdiu beschmutzt Preussens blütenweiße Weste!

Irres Offensiv-Festival an der Emmer / Hajen/Latferde lässt die Rote Laterne in Hemeringen
SG Koenigsfoerde Klein Berkel Arlind Avdiu Kopffoto
Ex-Preusse Arlind Avdiu bereitete seinem ehemaligen Klub per Doppelpack die erste Saisonniederlage.

SG Hajen/Latferde – VfB Hemeringen 4:0 (0:0).

Die Rote Laterne bleibt beim VfB Hemeringen. Im Duell der Kreisliga-Schlusslichter hat die SG Hajen/Latferde nach vier Niederlagen in Folge aufatmen dürfen. „Man hat gemerkt, dass beide Teams unten drinstehen. Wir waren erst einmal darauf bedacht, etwas Ruhe reinzubringen“, schilderte SG-Sprecher Bejanmin Bohne nach der Partie. Schnell ergab sich den Gemeinde-Kickern auf die große Chance auf den Führungstreffer, nach einer Hereingabe über außen brachten die Gastgeber die Kugel aber nicht im Netz unter. Auch zwei Eins-gegen-Eins-Situationen mit VfB-Keeper Marcel Bille wurden nicht genutzt. Auf der Gegenseite scheiterten die Gäste am Querbalken und am Außennetz, nachdem Keeper Rouven Gasde bereits ausgetanzt war. „Wenn du das nötige Selbstvertrauen hast, machst du die Dinger vielleicht. Im Großen und Ganzen hatten wir aber schon mehr vom Spiel. Nach dem Seitenwechsel haben wir den Druck dann auch nochmal erhöht“, fuhr Bohne fort. Und dann gelang Kay-Jonas Dirnberger der „Dosenöffner“. Nachdem er sich die Kugel von einem Verteidiger der Gäste erarbeitet hatte, nahm er aus 22 Metern Maß und schweißte die Kugel ins Eck. Damit war der Bann gebrochen, schnell erhöhte Jannik Borchers nach einer Ecke per Kopf (61.). „Wir haben dann etwas das Tempo rausgenommen. Hemeringen hatte daraufhin die stärkste Phase uns hätte auch den Anschlusstreffer erzielen können. Rouven Gasde hat uns dabei mehrfach gerettet“, gab der Sprecher zu. Mitten in diese Drangphase hinein erzielte Amos Johannes die Vorentscheidung für die Gastgeber, die in der Folge auch noch den vierten Treffer nachlegten. Damit war die Messe gelesen. Abschließend fand Bohne nur lobende Worte für seine Teamkollegen: „Es war heute eine geschlossene gute Mannschaftsleistung. Besonders die Defensive hat wirklich gut gespielt.“
Tore: 1:0 Kay-Jonas Dirnberger (48.), 2:0 Jannik Borchers (61.), 3:0 Amos Johannes (66.), 4:0 Dirnberger (78.).

FC Bad Pyrmont Hagen II – TSV Nettelrede 2:4 (1:1).

Bad Pyrmont Hagens Zweitvertretung rutscht in der Tabelle weiter ab. Im Heimspiel gegen die „Grönjer“ aus Nettelrede unterlag der Fusionsclub mit 1:4. Dabei hatten die ersten 45 Minuten durchaus vielversprechend begonnen, wie FCBPH-Spielertrainer Christopher Loges betonte: „Wir waren eigentlich besser im Spiel. Nick Buller und ich hatten zwei große Chancen auf die Führung.“ Trotzdem dauerte es bis zur 38. Minute, ehe Emrah Kelesabdioglu die Gastgeber auf Kurs brachte. Lange hatte die Führung allerdings nicht Bestand: in der 45. Minute stellte Jannes Aunitz bereits den Ausgleich wieder her – und das äußerst kurios. Sein Schussversuch sprang zunächst an die Unterkante der Latte, titschte auf der Linie auf, sprang daraufhin wieder an die Latte und wieder aus dem Tor heraus. „Ob der Ball wirklich im Tor war, kann ich nicht beurteilen“, kommentierte Loges das regelrechte „Wembley-Tor“. Bitter wurde es für die Gastgeber dann direkt nach dem Wiederanpfiff. David Roman (47.) und Jan Lukas Kohl (50.) versetzten den Gastgebern binnen fünf Minuten einen ordentlichen Dämpfer, ehe Luca Barthel noch vor der Stundenmarke per Strafstoß auf 4:1 erhöhte. „Das war ganz ärgerlich. Wir haben fünf Minuten komplett geschlafen. Nach dem Doppelschlag waren die Köpfe dann unten“, haderte Loges. Zwar gaben sich die Hausherren nicht auf, kamen durch Luca Sonnenberg kurz vor Schluss zum erneuten Anschlusstreffer, doch mehr war nicht mehr drin. Abschließend bilanzierte Loges die Durststrecke der letzten Wochen: „Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken. Wir spielen aktuell gut, nur die Tore bleiben aus.“
Tore: 1:0 Emrah Kelesabdioglu (38.), 1:1 Jannes Aunitz (45.), 1:2 David Roman (47.), 1:3 Jan Lukas Kohl (50.), 1:4 Luca Barthel (58./Strafstoß), 2:4 Luca Sonnenberg (89.).

SV Azadi Hameln – MTV Lauenstein 2:5 (0:3).

Der MTV Lauenstein befindet sich nach drei sieglosen Partien in Folge wieder auf der Erfolgsspur. Fünfmal schlugen die Ostkreisler auswärts beim SV Azadi zu und erteilten den „Adler“ damit die zweite Niederlage in Folge. „Anscheinend steckt uns die 0:3-Niederlage gegen Preussen noch in den Köpfen. Wir waren heute überhaupt nicht wach. Dadurch konnte uns Lauenstein ihr Spiel aufzwingen“, erklärte der enttäuschte sportliche Leiter der Hamelner, Yalcin Uzun, nach dem 2:5. Der MTV brachte die Hausherren in der ersten Hälfte immer wieder über lange Bälle in Bredouille. Den ersten versenkte Felix Lassan direkt im Tor des Sportvereins, den zweiten wusste SV-Hüter Obeid Alahmo im Eins-gegen-Eins nur noch per Foul zu stoppen. Den anschließenden Strafstoß versenkte Lassan ebenfalls, ehe Linus von Oesen noch vor dem Seitenwechsel auf 3:0 erhöhte. „Ohne Lauenstein heute die Leistung absprechen zu wollen, haben wir den MTV durch unsere fehlende Präsenz stark gemacht“, fuhr Uzun fort. Diese fehlende Präsenz setzte sich auch im zweiten Durchgang fort, sodass erneut von Oesen und Karsten Eberding das Ergebnis weiter in die Höhe schraubten. In der Schlussphase wachten die Hamelner allerdings doch noch auf, Gebraiel Berjawi und Baris Iskender verhinderten Schlimmeres mit ihren Treffern. „Da hat man gesehen, dass es läuft, wenn wir unsere PS auf die Straße bekommen. Das hat heute aber so gut wie überhaupt nicht funktioniert. Gebraiel war der Einzige, der heute sein Spiel gemacht hat. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass man gemerkt hat, dass Niklas Kaehler bei Lauenstein zurück auf dem Platz war. Er hat im Mittelfeld sofort wieder die Fäden gezogen“, zog Uzun abschließend ein Fazit.
Tore: 0:1 Felix Lassan (11.), 0:2 Lassan (36./Strafstoß), 0:3 Linus von Oesen (45. +2), 0:4 von Oesen (56.), 0:5 Karsten Eberding (61.), 1:5 Gebraiel Berjawi (82.), 2:5 Baris Iskender (85.).

SG Königsförde/Klein Berkel – Preussen Hameln 3:0 (1:0).

Der schier unbezwingbare FC Preussen ist bezwungen. Nachdem die 07er fünf Partie in Folge mit drei Punkten und keinem einzigen Gegentreffer überstanden haben, ist diese Serie am Nachmittag gerissen. In Königsförde musste sich der Meisterschaftanwärter mit 0:3 geschlagen geben. „Ehrlicherweise war Preussen die erste Viertelstunde am Drücker, ohne sich aber eine hundertprozentige Torchance zu erspielen. Ab da an sind wir aber aus uns rausgekommen“, kommentierte SG-Sprecher Leotrim Berisha das Geschehen. Bevor allerdings der erste Torerfolg bejubelt werden durfte, kochten die Emotionen beider Lager zunächst über. Im Rahmen einer Rudelbildung flogen Königsfördes Granit Karaliti und Preussens Emil Nasufovski aufgrund von Tätlichkeiten vom Platz. Danach stand aber wieder das Sportliche im Vordergrund. Nach einem Schnittstellenpass war Myles Neumann auf und davon und markierte die Führung. Mit der Führung im Rücken lief es bei den Gastgebern gleich sicherer, trotzdem blieben weitere Treffer bis in die zweite Hälfte der zweiten 45 Minuten aus. In der 65. Minute hatte ausgerechnet Ex-Preusse Arlind Avdiu dann die große Chance aufs 2:0, nach einem Foulspiel im gegnerischen Strafraum versagten ihm beim Strafstoß allerdings die Nerven. Nur fünf Minuten später machte der Sommer-Neuzugang seinen Fehler wieder wett, als er einen Spielzug über Leotrim Berisha und Kaan Gündüz zum 2:0 veredelte. „Preussen hatte kurz darauf nochmal die große Chance auf den Anschlusstreffer, aber Kevin Neubauer hat die Möglichkeit von Abbas Issa exzellent vereitelt“, fuhr Berisha fort. So gehörte auch der letzte Streich wieder den Hausherren, Avdiu machte in der 80. Minute den Deckel drauf. Einen Wehrmutstropfen gab es auf Seiten der Hausherren aber doch: der eingewechselte Mason Just verletzte sich bei einer unglücklichen Situation und musste das Feld direkt wieder verlassen. „Gute Besserung auch nochmal an dieser Stelle. Ansonsten muss man aber sagen, dass die gesamte Mannschaft eine tadellose Leistung gezeigt hat, aus der Arlind mit seinem Doppelpack nochmal hervorgestochen ist“, lautete das Schlussplädoyer des Sprechers. 
Tore: 1:0 Myles Neumann (33.), 2:0 Arlind Avdiu (70.), 3:0 Avdiu (80.).
Besonderes: Rote Karten für Königsfördes Granit Karaliti & Preussens Emil Nasufovski (beide 27.); Arlind Avdiu (Königförde/Klein) verschießt Elfmeter (65.).

TSG Emmerthal – SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst 4:6 (1:4).

Das mit Abstand größte Torfestival ereignete sich am Abend auf der Bezirkssportanlage in Emmerthal. Mit 4:6 (!) unterlag die TSG dabei der SG Großenwieden. Die Hausherren hatte von Beginn an Probleme in der Defensive, bereits nach 24 Minuten hatten Daniel Wins, Lennart Scholtka und Kevin Raudzis auf 3:0 für die Gäste gestellt. „Wir haben heute extrem schwach verteidigt, waren immer einen Schritt zu spät. Großenwieden war in fast allen Belangen präsenter“, schüttelte TSG-Trainer Daniel Wohlleben den Kopf. Das Erfolgsrezept der Gäste war es bei allen drei Treffern, sich an der Außenlinie bis zur Grundlinie durchzutanken und dann zurückzulegen. Der TSG-Trainer reagierte daraufhin und brachte Michael Besecke in die Partie – der prompt einnetzte (36.). „Mit Michael hatten wir dann einen merklichen Aufschwung und waren auch weiterhin am Drücker. Leider fangen wir uns dann unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff einen halben Knock-Out“, fuhr Wohlleben fort. Durch den Treffer von Kevin Görlitz schwanden die Hoffnungen der Gastgeber merklich, spätestens nach Scholtkas Doppelschlag zu Anfang der zweiten Hälfte schien die Begegnung entschieden. „Im Prinzip waren wir da mausetot“, gab auch der TSG-Trainer zu. Doch ganz geschlagen gaben sich die Gastgeber noch nicht. Zwei von Dennis Matzeit verwandelte Foulelfmeter später stand es nur noch 3:6. Den schönsten Treffer des Abends hatten sich die Teams aber bis ganz zuletzt aufgehoben: in der 72. Minute nahm Emmerthals Jonas Batke aus 25 Metern Maß und knallte die Kugel in de Giebel. „Wir haben danach nochmal alles versucht, ohne aber noch zu richtigen Großchancen zu kommen. Auf der Gegenseite ist Großenwieden durch Konter aber auch gefährlich geblieben, die hat Ben Schwertfeger im Tor gut rausgekratzt“, schilderte Wohlleben, der Torhüter Schwertfeger zur Pause für den verletzten Jonny Albe bringen musste. Sein abschließendes Fazit lautete wie folgt: „Wir waren heute defensiv nicht auf der Höhe, deshalb ist die Niederlage auch verdient.“
Tore: 0:1 Daniel Wins (15.), 0:2 Lennart Scholtka (21.), 0:3 Kevin Raudzis (24.), 1:3 Michael Besecke (36.), 1:4 Kevin Görlitz (45. +2), 1:5 Scholtka (53.), 1:6 Scholtka (58.), 2:6 Dennis Matzeit (63./Strafstoß), 3:3 Matzeit (70./Strafstoß), 4:6 Jonas Batke (72.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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