04.05.2023 10:50

Kreisliga


„Do or die“ im Pappelstadion – Finalflair zwischen Bisperode & Grohnde

Derbystimmung in Großenwieden – Hemeringen kommt / Wallensens Heintz: „Hoffe, dass die Tabellenführung bei uns nicht für schwere Beine sorgt“
Leon Poetsch TSV Bisperode Fussball Kreisliga Zweikampf
Leon Pötsch und der TSV Bisperode empfangen Grohnde zum Abstiegsduell.

TSV Großenwieden – VfB Hemeringen (Freitag, 19 Uhr).

Derbytime im Weserstadion! Mit Großenwieden und Hemeringen treffen am Freitagabend zwei Lokalrivalen aufeinander. „Ich bin noch enttäuscht, weil wir das Spiel in Eimbeckhausen hätten gewinnen müssen. Dennoch müssen wir jetzt nach vorne schauen und uns auf Hemeringen konzentrieren. Das letzte Derby ist schon eine Weile her, deswegen werden beide extrem heiß auf das Spiel sein. Wir schauen auf uns und versuchen, unseren Fußball zu spielen, um das Derby zu gewinnen“, meint Großenwiedens Co-Trainer Rassan Abdi. Allerdings werden beim TSV einige Spieler ausfallen. „Besonders Gabriel Berjawi wird ein schwerer Verlust sein, da er noch verletzt ist. Ich hoffe, dass er bis dahin noch fit wird. Bujamin Kiki könnte sich noch bis Freitag nach langer Verletzung fitmelden. Zudem stellt Abdi auch sein eigenes Comeback auf dem Rasen in Aussicht. Die Hemeringer befinden sich im Abstiegskampf und belegen unter Einbezug der Tabellenlage in der Bezirksliga aktuell den Platz am rettenden Ufer. „Der TSV zeigt nach einem schwachen Start zuletzt wieder ansteigende Form und ist nicht nur aufgrund des Heimvorteils Favorit. In den letzten beiden Auswärtsauftritten war unsere Elf erschreckend schwach und es bedarf einer deutlichen Leistungssteigerung. Dies wird aufgrund des Ausfalles einiger Stammkräfte zwar nicht leichter, jedoch beweisen wir in den Heimspielen immer wieder, dass wir uns auch von solchen Dingen nicht beeinflussen lassen. Dies gilt es jetzt auch im Weserstadion zu zeigen! Es wird darauf ankommen, die Unkonzentriertheiten im Spielaufbau abzustellen und sehr kompakt gegen die TSV-Offensive zu stehen“, unterstreicht VfB-Sprecher Peter Reese. „Trotz der klaren Rollenverteilung wollen wir mindestens einen Punkt entführen, um uns weiter Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.“

WTW Wallensen – TSG Emmerthal (Freitag, 19 Uhr).

Der neue Ligaprimus muss am Freitagabend erstmals seine Spitzenposition verteidigen. Mit der TSG reist ein Gegner an, vor dem die Wallenser Respekt haben. Im Hinspiel bewahrheitete sich ein Klassenunterschied: Wallensen siegte in dominanter Manier mit 4:0. „Emmerthal ist in einer guten Verfassung. Da müssen wir schon alles in die Waagschale werfen, um erfolgreich zu sein. Die Tabelle gibt nicht die wahre Stärke von Emmerthal wider. Mit Andrej Vorrat haben sie einen sehr starken Spieler im Angriff und mit Jannik Schröder hinten drin einen guten Torhüter. Wichtig ist, dass wir gleiche Einstellung wie beim 5:0 gegen Grohnde zeigen. Ich hoffe, dass die Tabellenführung bei uns nicht für schwere Beine sorgt, sondern wir die Spielfreude der letzten Wochen beibehalten“, erklärt WTW-Spartenleiter Dominik Heintz. Die Gäste wollen ihrerseits einen Punkt mitnehmen. „Die Duelle gegen Wallensen sind meist sehr kampfbetont und intensiv. Vielleicht können wir ja noch auf die etwas andere Weise ins Meisterschaftsrennen eingreifen und WTW zumindest ärgern. Wir wollen an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und wissen, wie schwierig es auf der Thüster Platte wird“, so TSG-Trainer Daniel Wohlleben, der nach wie vor auf den gesperrten Sören Welzhofer, den Abiturienten Philipp Kinast und Torhüter Felix König verzichten muss. Kartal Özbek, Dennis Matzeit und Kapitän Yannick Garsch stehen hingegen wieder zur Verfügung.

TSV Bisperode – TSV Grohnde (Samstag, 16 Uhr).

„Mit dem Mai beginnen für uns nun die Wochen der fußballerischen Wahrheit“, weiß Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss. Die Blau-Gelben sind aktuell Drittletzter und nach derzeitigem Stand in der Bezirksliga steigen auch die Bisperoder ab. „Das 2:6 gegen Preussen Hameln wurde besprochen und abgehakt, unser Blick richtet sich in die Zukunft und die Aufgaben, die vor uns liegen. Am Samstag empfangen wir den TSV Grohnde auf heimischen Geläuf. Jeder, der die Tabelle kennt, weiß, wie wichtig dieses Spiel für beide Mannschaften ist. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass das Spiel ein 'do or die'-Spiel ist. Der Verlierer des Spiels verbessert seine Chancen auf den Klassenerhalt auf jeden Fall nicht gerade. Unabhängig davon, was im Bezirk passiert, wollen wir unseren Teil erfüllen und am Samstag die drei Punkte in Bisperode behalten. Natürlich drücken wir am Wochenende aber auch Salzhemmendorf und Afferde im Bezirk die Daumen. Grohnde hatte zuletzt schwankende Ergebnisse, ähnlich wie wir. Ich erwarte daher ein vor allem durch den Kampf geprägtes Spiel, bei dem keines der beiden Teams nachgeben wird. Personell sieht es bei uns am Samstag wieder besser aus, sodass wir auf jeden Fall eine schlagkräftige Truppe ins Spiel schicken können. Ich hoffe zudem auf große Unterstützung unserer treuen Zuschauer und freue mich auf jeden, der am Samstag seinen Weg ins Pappelstadion findet“, so Voss. Die Grohnder belegen hingegen den letzten Rang und sind drei Punkte hinter Bisperode. Damit ist ein Sieg für die Elf von Spielertrainer Christopher Thomas Pflicht. „Beide Mannschaften können nicht beeinflussen, wer aus dem Bezirk absteigt. Dementsprechend ist unser Ziel, vorerst nur über den Strich zu kommen. Es erwartet uns ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel! Gewinnen wir, sind wir voll dabei. Verlieren wir, ist der Zug wohl abgefahren, wenn Bisperode mit sechs Punkten davonzieht. Ähnliche Rechnungen hat Bisperode wohl auch schon x-mal gemacht. Ich gehe von einem Kampfspiel aus, das wir von der ersten Sekunde annehmen müssen. Sonst wird es schwierig, da ich Bisperode spielerisch stärker einschätze. Was mich nervt, ist das nicht vorhandene Personal in den entscheidenden Spielen. Wie auch schon gegen Wallensen muss ich den Kader umbauen und mit der zweiten Mannschaft auffüllen“, ärgert Thomas.

SG Königsförde/Klein Berkel – FC Preussen Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

In Klein Berkel gastiert der FC Preussen Hameln. „Mit Preussen haben wir einen Aufstiegsaspiranten zu Gast. Sie möchten sich sicherlich für die Hinspielniederlage revanchieren und weiter um den Aufstieg kämpfen. Wir haben zurzeit aber einen guten Lauf und werden alles geben, um uns diesen nicht kaputt zu machen“, hofft SG-Sprecher Leotrim Berisha auf eine Überraschung. Die Hummetaler sind im Jahr 2023 noch ungeschlagen und sind die drittbeste Mannschaft der Rückrunde. Das ist auch Hamelns Trainer Pascal Lüdtke nicht entgangen. „Sie haben eine junge, stabile Mannschaft und mit Granit Karaliti sowie Fabio Mercia zwei Leitwölfe, die wir in Schach halten müssen. Wir wollen an den 3:2-Sieg im Topspiel gegen Lauenstein anknüpfen und oben dranbleiben. Wenn wir als Team funktionieren und den Spaß am Fußball nicht vergessen, sind die drei Punkte im Bereich des Machbaren“, verdeutlicht Lüdtke. Der FCP hat derzeit vier Zähler Rückstand auf das Top-Duo aus Wallensen und Lauenstein, jedoch auch auch Spiel weniger absolviert.

SG Hajen/Latferde – MTV Lauenstein (Sonntag, 15 Uhr).

Die Hajen/Latferder haben derzeit die Rolle des „Underdogs“ im Meisterschaftskampf. Diese könnte sich mit einem Sieg gegen den aktuell Tabellenzweiten aus dem Ostkreis sowie entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz aber schnell ändern. „Mit Lauenstein kommt jetzt ebenfalls eine Mannschaft in den Käfig, der die Souveränität aus den Spielen vor der Winterpause auch ein wenig abhanden gekommen ist - es wird sozusagen ein 'Krisengipfel' (lacht). Die letzten Spiele gegeneinander waren immer sehr knapp und umkämpft, und so wird es auch dieses Mal wieder sein. Lauenstein wird nach der am letzten Spieltag verlorenen Tabellenführung mit Wut im Bauch alles reinwerfen, um wieder an die Spitze zu kommen. Da müssen wir gegenhalten, wir wollen die Punkte im Käfig behalten!“, unterstreicht SG-Sprecher Marc Knoesel, der von einer gewohnt angespannten Personallage spricht. „Wir haben im letzten Spiel gegen Hemeringen ein wenig die Spielfreude und Lockerheit vermissen lassen, die uns ja eigentlich auszeichnet. Ich kann mir das nicht so recht erklären, denn wir sind ja bezüglich der vor der Saison ausgegebenen Ziele absolut im Soll. Und solange die theoretische Chance noch gegeben ist, in der Tabelle ganz nach oben zu kommen, wollen wir natürlich alles versuchen, das auch zu erreichen. Aber wenn es am Ende nicht klappt, ist das kein Beinbruch. Gemessen an den Möglichkeiten, die die Vereine in der Tabelle vor uns haben, holen wir derzeit das Optimum heraus.“ Lauensteins Trainer Stefan Gluba meinte nach der 1:4-Heimklatsche gegen Nettelrede, es brauche aktuell eher einen Psychologen als einen Trainer. „Nach zuletzt schwachen Leistungen meines Teams ist es höchste und allerletzte Zeit, die Kurve zu bekommen. Dass uns entscheidende Akteure verletzungsbedingt fehlen oder berufsbedingt nicht mehr am Trainingsbetrieb teilnehmen können, ist zwar Fakt, aber darf nicht als Ausrede oder Alibi gelten. Wer jetzt nicht merkt, worum es in jeder Minute des Spiels geht, dem ist nicht mehr zu helfen. Kämpfen bis zum Umfallen, jeden Zentimeter verteidigen und alles aus sich herausholen bis zum Abpfiff“, kennt Gluba den Weg zum Sieg und hofft, dass eine Mannschaft diesen auch beschreitet. 

SV Azadi Hameln – TSV Nettelrede (Sonntag, 15 Uhr).

Die „Adler“ empfangen im Weserberglandstadion eine der Mannschaften der Stunde. „Nach unten und nach oben geht bei uns nicht mehr viel. Trotzdem wollen wir weiterhin die Spannung oben halten, weil wir im Kreispokal gegen WTW Wallensen ins Halbfinale einziehen wollen“, hat Hamelns Trainer Özkan Ünsal ein großes Ziel: die Titelverteidigung. „Nettelrede ist ein sehr starker Gegner. Ich kenne einige noch aus meiner Zeit in Eimbeckhausen. Dort wird gute Arbeit geleistet. Sie sind körperlich sehr stark und haben gute Einzelspieler. Wir wollen es ihnen so schwierig wie möglich machen.“ Davud Uzun und Mazloum Mussa drohen aufgrund von Verletzungen auszufallen. Ünsal: „Unsere Mannschaft ist stark genug, um das aufzufangen.“ Dank einer Aufholjagd ist Nettelrede plötzlich mitten im Kampf um die Meisterschaft. „Wir wollen den Schwung vom 4:1-Sieg gegen Lauenstein und vor allem die sensationelle Leistung aus der ersten Halbzeit mit in das Spiel gegen Azadi nehmen. Dafür gilt es erneut, sich gut vorzubereiten und ab der ersten Minute konzentriert auf dem Platz zu stehen. Ein besonderes Augenmerk müssen wir auf Ibrahim Seyyar legen, der gefühlt in jedem Spiel trifft. Wir haben uns durch die guten Ergebnisse der letzten Wochen in eine gute Ausgangslage gebracht und peilen den fünften Sieg in Folge an“, verdeutlicht Nettelredes Spielertrainer Dominik Trotz. Am Sonntag fallen beim TSV mit dem gelbgesperrten Sebastian Grabarits, Nick und Levin Ketterer drei Stammspieler aus.

FC Bad Pyrmont Hagen II – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe (Sonntag, 15 Uhr).

Im Stadion an der Südstraße will der Fusionsclub einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen. „Wir spielen zuhause bekanntlich etwas stärker. Gegen Eimbeckhausen kann die Marschroute nur lauten: drei Punkte holen. Das ist ein sehr wichtiges Spiel. Wenn wir gewinnen, sind wir auf einem guten  Weg zum Klassenerhalt. Wir wollen vorne draufgehen und sie unter Druck setzen“, unterstreicht FC-Trainer Christopher Loges, der einige offene Personalfragen noch abwarten muss. Die Nordkreis-SG ist aktuell Vorletzter und steht mit dem Rücken weiterhin zur Wand. „Das 0:0 gegen Großenwieden war leider vom Einsatz und vom Willen nicht besonders gut, daher erwarte ich, dass wir in Pyrmont wieder besser auftreten. Gerade im Umschaltspiel muss von jedem Spieler mehr kommen. Wir konnten in den letzten Partien wieder ein paar Punkte sammeln und wollen das auch diesmal tun. Pyrmonts Ergebnisse waren in den letzten Spielen sehr schwankend, daher ist das Spiel schwierig einzuschätzen“, erklärt Spielertrainer Niklas Koffmane, der noch um die Einsätze von drei aktuell angeschlagenen Spielern bangt.
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
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