20.04.2023 14:30

Kreisliga


Einst schoss er Azadi zum Kreispokalsieg - jetzt spielt er gegen die „Adler"

Eimbeckhausen & Azadi im Doppeleinsatz / Ostkreisderby am Freitagabend
Mohammed Avci SV Azadi Hamen Fussball Kreispokal Jubel Fans
Einst jubelte er mit den Azadi-Fans, jetzt trifft er im Preussen-Trikot auf seine alten Weggefährten: Mohammed Avci.

SG Eimbeckhausen/Hamelspringe – SV Azadi Hameln (Donnerstag, 19 Uhr).

Bereits am Donnerstagabend kreuzen Eimbeckhausen/Hamelspringe und Azadi Hameln die Schwerter. Das Kreisliga-Schlusslicht aus dem Nordkreis steht dabei besonders unter Druck. Da die direkte Konkurrenz in den letzten Wochen fleißig gepunktet hat, beträgt der Abstand zum (vorerst) rettenden Ufer acht Zähler. „Zwei englische Wochen stehen an und alle Gegner sind sehr stark. Im Gegensatz zum Derby am vergangenen Wochenende müssen wir diesmal deutlich besser in die Zweikämpfe kommen, gerade gegen einen technisch guten Gegner. Um im Passspiel und in der Zielstrebigkeit nach vorne zu kommen, muss die Konzentration und der letzte Wille größer sein als zuletzt. Wir stehen mit dem Rücken an der Wand und müssen unbedingt liefern, wenn wir etwas Zählbares in Eimbeckhausen behalten wollen“, verdeutlicht SG-Spielertrainer Niklas Koffmane, der auf Marc Hartmann, Marcel Mietzner und Maruizio Di Tullio verzichten muss. Die „Adler“ verloren zuletzt 0:6 in Lauenstein und wollen nun Wiedergutmachung betreiben. „Wir sind froh, nach dem Lauenstein-Spiel direkt wieder spielen zu dürfen, um dieses Ergebnis aus den Köpfen zu kriegen und es besser zu machen. Leider fehlen einige Spieler, die unter der Woche aus beruflich Gründen nicht dabei sind. Eimbeckhausen hat sich gut verstärkt und zudem oft nur knapp verloren, sie haben große Leute mit langen Beinen, die nicht nur bei Standards gefährlich sind. Wir müssen kämpferisch und läuferisch voll dagegen halten, um die drei Punkte mitnehmen zu dürfen“, weiß Azadi-Manager Yalcin Uzun.

WTW Wallensen – TSV Bisperode (Freitag, 19 Uhr).

Auf der Thüster Platte findet ein Derby statt. Für beide Teams ist das anstehende Spiel  wichtig: WTW kämpft um den Aufstieg und Bisperode gegen den Abstieg. „Wir haben die Probleme aus der 1:3-Niederlage gegen Preussen Hameln angesprochen und aufgearbeitet. Mit Bisperode kommt nun ein Gegner, der im neuen Jahr bereits ordentlich gepunktet hat. Wir dürfen den TSV niccht unterschätzen und besonderes Augenmerk auf den sehr schnellen Außenspieler Leon Pötsch richten. Im Gegenzug wollen wir unsere eigene Offensive ins Spiel bringen und das Spiel natürlich gewinnen“, unterstreicht Wallensens Spartenleiter Dominik Heintz. Die Blau-Gelben haben hingegen neues Selbstvertrauen geschöpft. „Wir sind aktuell in guter Verfassung und reisen selbstbewusst nach Wallensen. Natürlich sind die Rollen klar verteilt und uns ist die Größe der Aufgabe auswärts beim Tabellenzweiten durchaus bewusst. Andererseits ist das ein Spiel, wo wir absolut nichts zu verlieren haben. Wenn wir unsere Leistung beibehalten, können wir nur gut aussehen. Wir werden läuferisch und kämpferisch wieder alles aufbieten, was wir haben und schauen dann nach den 90 Minuten, wofür es reicht. Im Hinspiel konnten wir Wallensen beim 1:1 etwas ärgern, wir müssen daher gerade in der Anfangsphase auf wütende Angriffe gefasst sein. Wenn wir die Offensive des WTW in den Griff bekommen und hinten gut verteidigen, ist vielleicht wieder eine Überraschung möglich. Unsere Angriffsreihe ist momentan gut drauf und immer für ein oder zwei Tore gut“, hofft Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss auf eine Überraschung. Definitiv nicht mit von der Partie sind der gelbgesperrte Maik Genge und Urlauber Tim Schonscheck.

TSG Emmerthal – TSV Großenwieden (Samstag, 16 Uhr).

Der Abstiegskampf tobt aktuell auf der Bezirkssportanlage. Steigen drei Bezirksligisten ab, steigt nach aktuellem Stand auch der Kreisliga-Dino aus Emmerthal ab. „Die Einstellung stimmt, die Leistungen stimmen, aber vorne fehlt das nötige Spielglück. Ich hoffe, dass der Knoten am Samstag platzt und wir endlich wieder Punkte sammeln. Das ist dringend nötig“, weiß TSG-Trainer Daniel Wohlleben, der den VfB Hemeringen keinesfalls davonziehen lassen möchte. Ausfallen werden dabei jedoch der zuletzt überragende Sebastian Brakhage, Sören Welzhofer, Felix König und Justin Helmer. Die Großenwiedener haben laut Co-Trainer Rassan Abdi ebenfalls mit Personalsorgen zu kämpfen. „Viele verletzte oder nicht anwesende Spieler – das wird uns am Samstag genauso wieder treffen. Ich weiß nicht, welche Spieler uns zur Verfügung stehen, daher ist das noch relativ offen. Wir müssen uns sehr konzentrieren und viel über den Kampf kommen. In Emmerthal wird es definitiv kein leichter Sparziergang“, geht Co-Trainer Rassan Abdi von einem steinigen Weg aus.

SV Azadi Hameln – FC Preussen Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

Im Weserberglandstadion steigt das Hamelner Derby. „Was soll ich groß sagen? In unserer jungen Geschichte gab es schon viele packende Duelle, die als Klassiker in Erinnerung bleiben. Preussen hat eine sehr gute Mannschaft, nicht erst seit dem Wechsel unseres 'Home Town Hero' Mohammed Avci sie sind für mich Favorit auf den Aufstieg und werden diesen meiner Meinung nach auch schaffen. Gegen uns sind sie der Favorit, trotzdem werden wir alles geben und versuchen mindestens einen Punkt mitzunehmen“, hofft Azadi-Manager Yalcin Uzun auf eine Überraschung. Auf ein „schönes Derby“ hofft auch FCP-Trainer Pascal Lüdtke. „Es geht für uns darum, die drei Punkte zu holen. Wenn wir an die Leistung vom 3:1-Sieg gegen Wallensen anknüpfen können,  bin ich auch gegen Azadi guter Dinge. Das einzige, was uns zuletzt vorwerfen konnte, war die schlechte Chancenverwertung. Wir lassen immer noch zu viele Großchancen liegen. Azadi verfügt über einige sehr gute Einzelspieler, diese müssen wir in den Griff bekommen.“ Die Kadersituation bei den Preussen ist derzeit noch unklar. Lüdtke: „Einige Spieler fehlen aktuell, aber die Lage kann sich bis Sonntag noch entspannen.“

TSV Nettelrede – VfB Hemeringen (Sonntag, 15 Uhr).

Zwei Spiele, sechs Punkte – Nettelrede ist souverän ins neue Jahr gestartet. Jedoch wartet mit Hemeringen eine Mannschaft der Stunde. „Hemeringen hat zuletzt gute Ergebnisse erzielt, wodurch wir gewarnt sind. Wir müssen Standardsituationen vermeiden und den VfB früh attackieren. Hemeringen wird über den Kampf ins Spiel kommen wollen, wo wir mit guter Zweikampfführung dagegenhalten müssen. Durch die englische Woche mit drei Spielen werden wir ein wenig rotieren, sodass jeder in jedem Spiel Vollgas geben kann. Drei Punkte sind auch für Sonntag wieder das Ziel“, erklärt Spielertrainer Dominik Trotz, der nur auf Levin Ketterer verzichten muss. Die Hemeringer sehen sich unter wachsendem Druck. „Nach dem 2:2-Remis gegen die SG Königsförde/Klein Berkel und den gleichzeitigen Erfolgen von Bisperode und Grohnde ist das Feld im Tabellenkeller enger zusammengerückt und es gilt, auch hier etwas mitzunehmen. Die Aufgabe gegen den Tabellenfünften wird sehr schwierig. Der TSV ist mit zwei Siegen und einer überraschenden Niederlage gegen Grohnde ins Jahr 2023 gestartet und ist daheim noch ungeschlagen. Die Defensive ist mit nur 18 Gegentreffern die beste der Liga und sie haben mit Spielertrainer Dominik Trotz einen Unterschiedspieler in seinen Reihen. Dies mussten wir auch bei der 1:3-Niederlage im Hinspiel leidvoll erfahren. Auf dem kleinen Platz in Nettelrede wird es also wichtig sein, von der ersten Minute an hellwach zu sein und die Hausherren früh im Spielaufbau zu stören. Wenn man ähnlich couragierte Auftritte wie bei den beiden Heimspielen an den Tag legt, sollte man auch aus Nettelrede Punkte entführen können“, hofft VfB-Sprecher Peter Reese auf Bonuspunkte in der Fremde.

SG Königsförde/Klein Berkel – MTV Lauenstein (Sonntag, 15 Uhr).

Auf dem Klein Berteler Kunstrasen empfangen die Hummetaler den Spitzenreiter, der nunmehr sechs Punkte Vorsprung auf die Konkurrenz hat. „Mit Lauenstein haben wir einen hochkarätigen Gegner, sie stehen nicht umsonst auf dem ersten Platz. Natürlich wollen sie sich auch für die 1:2-Hinspielniederlage revanchieren, aber das werden wir ihnen nicht so leicht machen. Auf unserem Kunstrasen sind wir bis jetzt noch unbesiegt und das wollen wir auch beibehalten“, gibt sich SG-Sprecher Leotrim Berisha selbstbewusst. MTV-Coach Stefan Gluba geht respektvoll an die anstehende Aufgabe heran: „Bei der SG Königsförde/Klein Berkel erwartet uns der nächste Gegner, der uns wieder einiges abverlangen wird. Es gibt überhaupt keinen Gegner in der Kreisliga, den man mit halber Kraft besiegen kann. Wir fahren mit sehr viel Respekt zum Auswärtsspiel und können nur mit absoluter Konzentration und unbedingtem Siegeswillen ins Spiel gehen.  Wir befinden uns in der Schlussphase der Saison. Die Spannung wächst und jedes Match hat Endspielcharakter für uns.“

FC Bad Pyrmont Hagen II – TSV Grohnde (Sonntag, 15 Uhr).

Aufgrund fehlender Erfolgserlebnisse sind mittlerweile auch die Pyrmont Hagener im Abstiegskampf angekommen. „Wir stehen mittlerweile unten drin und müssen punkten. Damit uns das gegen Grohnde gelingt, braucht es eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir müssen die Zweikämpfe annehmen, wollen aber auch mit spielerischen Lösungen zum Erfolg kommen und nicht nur lange Bälle schlagen“, weiß FCBPH-Trainer Christopher Loges, dass es, je nach Abschneiden der Bezirksligisten, langsam eng wird. Die Grohnder sind selbst überrascht, dass ausgerechnet die zu Saisonbeginn so formstarken Kurstädter mittlerweile um den  Klassenerhalt kämpfen. „Kurioserweise erwartet uns ein direkter Konkurrent um den Klassenerhalt. Natürlich ist uns die aktuelle Form von Pyrmont nicht unbekannt, aber sehe ich den Gegner schon allein aufgrund des großen Platzes als Favorit. Wir müssen an die Leistung vom 6:2-Sieg gegen Großenwieden anknüpfen und den Spielfluss von Pyrmont immer wieder stören. Und dann schauen wir, was nach vorne möglich ist. Mehr als aufopferungsvoll kämpfen und hoffen, dass wir genügend Punkte holen für den Klassenerhalt, bleibt uns eh nicht übrig, egal wer da der Gegner ist“, betont Grohndes Spielertrainer Christopher Thomas.

SG Hajen/Latferde I – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe (Sonntag, 15 Uhr).

Nach Azadi hat Schlusslicht Eimbeckhausen drei Tage später gleich den nächsten großen Brocken vor der Nase. Die SG Hajen/Latferde mischt im engen oberen Tabellendrittel schon seit geraumer Zeit mit, hat mit dem Sieg im Gemeinde-Derby mit Emmerthal Platz drei am vergangenen Wochenende gesichert. „Wir sind erleichtert, in der letzten Woche endlich die ersten Punkte in diesem Jahr eingefahren zu haben, auch wenn spielerisch da noch Luft nach oben ist. Aber von der Einstellung und dem Willen, das Spiel unbedingt zu gewinnen, war das ein Schritt in die richtige Richtung und zu alter Stärke. Gegen Eimbeckhausen wollen wir jetzt im Latferder Käfig unbedingt nachlegen, aber ich warne davor, den Gegner angesichts seiner Tabellensituation zu unterschätzen. Die Mannschaft steht mit dem Rücken zur Wand und hat eigentlich nichts zu verlieren, das setzt ja manchmal ungeahnte Kräfte frei“, beschreibt SG-Sprecher Mar Knoesel. Die Hausherren müssen aufgrund der Ausfälle von Gorden Bleibaum und Felix Müller etwas an der Aufstellung basteln. Bei den Nordkreislern hängt die personelle Entwicklung auch vom Spiel gegen Azadi am Donnerstag ab, nach aktuellem Stand fällt Benjamin Bomrowitz aus, der Einsatz von Maurizio Di Tullio ist noch ungewiss. Einfacher macht dieser Umstand die Lage bei den Gästen nicht. „Die Situation könnte nicht schwieriger werden in den englischen Wochen, wenn man auch noch auswärts beim Tabellendritten ran muss. Es wird eine große Herausforderung und gerade defensiv wird wieder einiges auf uns zu kommen. Nichtsdestotrotz wollen wir Hajen so lange wie möglich ärgern. Wir müssen die Nadelstiche, die wir bekommen, nutzen und strahlen hoffentlich mehr Effektivität aus“, so Spielertrainer Niklas Koffmane.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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