01.09.2022 11:01

Kreisliga


Überall Action pur? Spitzenspiele wie am laufenden Band

Vielversprechende Begegnungen in Wallensen, Emmerthal und Hameln / Thomas: „Gefühlt spielen wir nur noch gegen Hajen“
Team-Foto TSG Emmerthal Kreisliga
Die TSG Emmerthal will gegen Nettelrede punkten, um den Anschluss an die Spitze nicht zu verlieren.

WTW Wallensen – FC Bad Pyrmont Hagen II (Freitag, 19 Uhr).

Zwischen den dezimierten Teams aus Wallensen und Bad Pyrmont Hagen kommt es am Freitagabend in der Kreisliga zum nächsten Kracher. Die Gastgeber haben unter der Woche beim 1:3 in Großenwieden nicht nur drei Punkte einbüßen müssen, wie Sprecher Dominik Heintz bedauert: „Wir haben im Spiel gegen Großenwieden einiges vermissen lassen und kopflos agiert. Aufgrund der drei Platzverweise fehlen uns nun drei Leute. Dazu kommen noch weitere Ausfälle. Mit Bad Pyrmont Hagen erwartet uns nun ein ziemlich starker Gegner, der uns einiges abverlangen wird. Daher müssen wir hinten gut stehen und vorne clever agieren. Wir wollen zumindest einen Punkt auf der Thüster Platte behalten.“ Während die Hausherren mit fünf Zählern den siebten Tabellenrang bekleiden, haben die Gäste des FC bereits doppelt so viele Zähler geholt. Im Ostkreis soll die ungeschlagene Serie nun fortgesetzt werden, wie Trainer Christopher Loges verrät: „Dass Wallensen am Dienstag verloren hat, hat mir sehr überrascht. Trotzdem schätze ich den WTW weiterhin als starken Gegner ein, der uns ein schwieriges Auswärtsspiel bereiten wird. Sie haben sich gut verstärkt und waren auch in den vergangenen Saisons immer oben mit dabei. Wir werden daher alles in die Waagschale werfen, um unseren Lauf fortzusetzen.“ Wie die Hausherren haben auch die Gäste einige Ausfälle zu beklagen. Neben Kiala Mbauzulu, David Calaminus und Alexander Gagarin werden studienbedingt noch weitere Akteure ausfallen. Nach eigenen Angaben werde man mit etwa 14 Mann anreisen.

TSV Bisperode – TSV Großenwieden (Samstag, 16 Uhr).

Den Blau-Gelben aus Bisperode droht allmählich, etwas den Anschluss an die Mittelfeldplätze der Tabelle zu verlieren. Nach vier Partien in Folge ohne Punkt bilden die Ostkreisler derzeit das Schlusslicht der Liga. Gegen Großenwieden sollen daher endlich die ersten Zähler eingefahren werden, wie Co.-Trainer Konrad Voss mitteilt: „Am Samstag starten wir einen neuen Anlauf, um endlich die ersten Punkte in dieser Saison einzufahren. Die Stimmung in der Mannschaft ist weiterhin gut, die Jungs hätten ein Erfolgserlebnis absolut verdient. Allerdings sehe ich in den vier knappen Niederlagen nicht nur Pech sondern langsam ein Muster. Folglich müssen wir also noch mehr investieren, noch gieriger auf Tore und Punkte sein und so versuchen, den Sieg zu erzwingen. Großenwieden kann ich derzeit gar nicht einschätzen, die Mannschaft scheint diese Saison noch starken Leistungsschwankungen zu unterliegen. Aufhorchen lässt allerdings der Erfolg gegen Wallensen unter der Woche, wir sind also mehr als gewarnt.“ Wie Voss bereits anführt, setzten die Gäste bereits unter der Woche ein Ausrufezeichen. Gegen den WTW aus Wallensen setzte man sich mit 3:1 durch. „Wir lassen uns von der derzeitigen Situation und Platzierung des Gegners nicht täuschen. Bisperode wird uns kämpferisch wahrscheinlich viel abverlangen und nichts zu verschenken haben. Wir wissen auch um ihre Stärke. Auf der anderen Seite durften wir aus dem letzten Spiel Selbstvertrauen tanken. Unsere Devise lautet daher, an die Stärken aus dem letzten Spiel anzuknüpfen und kämpferisch dagegenzuhalten“, schildert Großenwiedens Co.-Trainer Rassan Abdi die eigene Ausgangslage.

TSG Emmerthal – TSV Nettelrede (Samstag, 16 Uhr).

Auch die TSG aus Emmerthal befindet sich aktuell etwas unter Zugzwang, sollte man wieder in den oberen Gefilden der Tabelle mitspielen wollen. Der Tabellendritte der Vorsaison rangiert nach nur einem Sieg aus vier Partien derzeit auf Platz acht. Dessen ist sich auch Coach Daniel Wohlleben bewusst: „Wenn wir uns oben wieder in Stellung bringen wollen, sollten wir gewinnen. Das wird aber eine schwierige Aufgabe, denn Nettelrede kommt als Bezirksliga-Absteiger daher. Außerdem haben sie zuletzt 5:0 gegen Grohnde gewonnen. Trotzdem wollen wir möglichst wieder in Lauerstellung kommen und sowieso jedes Heimspiel gewinnen. Wir haben am vergangenen Wochenende gegen Königsförde/Klein Berkel eine sehr gute Moral bewiesen und das Spiel noch zum 3:2 für uns gedreht. Unsere Entwicklung stimmt also und ich bin froh, dass die Jungs mitziehen. Daher bin ich guter Dinge, dass wir gegen Nettelrede die drei Punkte holen können.“ Auch Nettelredes Spielertrainer Dominik Trotz warnt vor den Grün-Weißen: „Emmerthal hatte kein einfaches Auftaktprogramm. Jedes Spiel war sehr ausgeglichen vom Ergebnis her. Uns erwartet eine große Herausforderung am Samstag, bei der wir ein besonderes Augenmerk auf Andrei Vorrat richten müssen. Wir wollen an die vergangenen Spiele anknüpfen, weiterhin die positiven Dinge forcieren und drei Punkte mit auf die Heimreise nehmen. Unser Kapitän Moritz Ketelhake wird dabei nach längerer Verletzungspause und zuletzt zwei Kurzeinsätzen wieder in der Startelf stehen.“ Dafür werden Mirko Rak, Luca Barthel, Felix Pischel, Patrick Schmidt und Luca Kreutzer auf Seiten des TSV fehlen. Die Hausherren müssen wiederum auf Sebastian Brakhage verzichten, Sören Welzhofer kehrt dagegen zurück ins Team.

SG Eimbeckhausen/Hamelspringe – SG Königsförde/Klein Berkel (Samstag, 16 Uhr).

In Eimbeckhausen treffen am Samstag die beiden Kreisligisten mit den bisher meisten Gegentoren aufeinander. Die Hausherren von der SG stellen in dieser Hinsicht nach der 0:9-Pleite gegen Azadi derzeit den unrühmlichen Spitzenreiter dar. Deshalb hofft Trainer Niklas Koffmane gegen die SG Klein Berkel auf einen anderen Auftritt als zuletzt: „Ich erwarte nach den letzten drei Niederlagen und den vielen Gegentoren eine Reaktion von der Mannschaft. Wir müssen gerade in der Defensive wieder stabiler stehen und endlich anfangen, die Angriffe besser auszuspielen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, müssen aber dennoch schnellstmöglich Punkte sammeln. Auch wenn zu uns der Liga-Neuling kommt, dürfen wir den Gegner nicht unterschätzen – gerade, weil die letzten Spiele der SG sehr knapp waren. Trotzdem wollen wir endlich wieder etwas Zählbares in Eimbeckhausen behalten.“ Aufgrund der anhaltenden „englischen Wochen“ müssen die Hausherren auf einige wichtige, aber angeschlagene Spieler verzichten. Auch die Gäste haben in den vergangenen Partien einige Gegentreffer kassiert. Deshalb hofft auch Königsförde/Klein Berkel-Trainer Artjom Grincenko auf ein Erfolgserlebnis: „Wir wollen wieder in die Spur finden. Dafür müssen wir mit einer gewissen Wut im Bauch gegenüber der 2:3-Niederlage gegen Emmerthal ins Spiel gehen und auch die Aggressivität muss passen. Das wollen wir umsetzen, um zu zeigen, dass wir das können. Gleichzeitig gilt es aber auch, diszipliniert zu Werke zu gehen und aus einer kompakten Defensive heraus endlich auch mal nach vorne zu spielen. Deshalb ist die Zielsetzung klar: Vollgas und drei Punkte.“

FC Preussen Hameln – MTV Lauenstein (Sonntag, 15 Uhr).

Beim FC ist am Sonntag das aktuelle „Nonplusultra“ der Liga zu Gast. Während die Hamelner derzeit noch wenig auf der Suche nach der eigenen Form zu sein scheinen, läuft bei den Gästen derzeit alles zusammen. Folglich reist der MTV mit der maximalen Punkteausbeute an. Das weiß auch 07-Coach Pascal Lüdtke: „Lauenstein ist Erster, ungeschlagen und ohne Gegentor. Von daher erwartet uns eine schwierige Aufgabe. Wir wollen die Partie aber positiv gestalten. Dafür müssen wir die Zweikämpfe in jeder Lage annehmen und uns als Team präsentieren. Außerdem gilt es, unsere individuellen Fehler abzustellen. Das hat oberste Priorität, denn bei den Niederlagen zuletzt habe wir die Gegentore zu einfach verschenkt. Wenn wir so weitermachen, gewinnen wir kein Spiel. Wenn es uns gelingt, diese Fehler abzustellen, können wir aber vielleicht auch gegen Lauenstein einen Punkt behalten.“ Schwierigkeiten bereitet den Hausherren allerdings auch die Kaderplanung. Möglicherweise fallen wieder mehrere Akteure aus. Für die Gäste aus dem Ostkreis kann es dagegen nur eine Devise geben: einfach so weitermachen wie bisher. Diese Meinung teilt auch MTV-Trainer Stefan Gluba: „Nach dem geglückten Start hat sich an der Situation nicht viel geändert. Wir nehmen die Momentaufnahme mit der Tabellenführung gern mit. Einbilden dürfen wir uns darauf aber rein gar nichts. Die Mannschaft trainiert hervorragend. Alle haben Lust auf Fußball und das sind die für uns vom Trainerteam entscheidenden Eindrücke. Nun geht es gegen einen der Titelkandidaten und da müssen wir wie jeden Spieltag hochkonzentriert, ausgeruht, und motiviert ins Rennen gehen. Es gibt keinen Grund, diese Tugenden auch nur ein wenig zu vernachlässigen. Preussen wird mit aller Macht versuchen, den Abstand zur Spitze zu verringern. Darauf sind wir vorbereitet. Drei Punkte sind das Ziel.“

VfB Hemeringen – SV Azadi Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

Nach der 0:5-Niederlage beim MTV Lauenstein steht der VfB Hemeringen vor der nächsten schwierigen Aufgabe. Mit Azadi Hameln gastiert der Tabellenzweite in Hemeringen. Der VfB befindet sich derzeit dagegen auf dem neunten Platz. Damit gegen die „Adler“ dennoch etwas Zählbares herausspringt, braucht es eine Topleistung, wie Sprecher Peter Reese zu verstehen gibt: „Das Team von Trainer Özkan Ünsal hat lediglich beim Remis in Emmerthal Punkte abgeben müssen und wird alles daransetzen, diese Serie auszubauen. Auf Seiten des VfB wird es wichtig sein, die Lehren aus der Niederlage zu ziehen und sich auf die kämpferischen Tugenden zu besinnen. Das Spiel in Lauenstein hat gezeigt, dass man jedes Mal 110 Prozent geben muss, um gerade gegen die Topteams bestehen zu können. Es gilt, die Offensivabteilung um Mohammed Avci und Ibrahim Seyyar in den Griff zu bekommen und die Gäste frühzeitig am Spielaufbau zu stören. Trotz der klaren Rollenverteilung wird man alles versuchen, um mindestens einen Punkt in Hemeringen zu behalten.“ Die Hausherren werden dabei vor allem in der Defensive konzentriert zu Werke gehen müssen. Mit 18 eigenen Treffern stellt der SV Azadi derzeit die „Tormaschine“ der Liga dar. Unter der Woche fand der Sturmlauf der Hamelner jedoch ein jähes Ende: im Bezirkspokal-Spiel gegen den TSV Kolenfeld behielt der Bezirksligist letztendlich mit 3:0 die Oberhand und warf den Sportverein damit aus dem Wettbewerb.

TSV Grohnde – SG Hajen/Latferde (Sonntag, 15 Uhr).

In Grohnde steigt am Wochenende mal wieder ein Gemeindederby. Den TSV erwarten dabei mit den Männern der SG Hajen/Latferde ziemlich vertraute Gesichter, wie Grohndes Spielertrainer Christopher Thomas erklärt: „Gefühlt spielen wir nur noch gegen Hajen. Wir mussten uns schon beim Gemeindepokal zweimal und im Kreispokal einmal mit ihnen messen. Während wir bei Ersterem die Oberhand hatten, waren wir im Pokal leider chancenlos. Daher sind wir gespannt, wie es diesmal in der Liga läuft. Dass sie eine gute Truppe haben, steht außer Frage. Wir müssen wieder voll da sein und die Wirkungskreise der schnellen Spieler eindämmen, dann haben wir vielleicht eine Chance. Torchancen haben wir eigentlich immer, wir müssen sie nur konsequent zu Ende spielen.“ Die Gäste durften zuletzt einen 4:3-Erfolg gegen Bisperode bejubeln. Zufrieden zeigt sich SG-Sprecher Marc Knoesel damit dennoch nicht: „Nach dem ersten Saisonsieg in einem schwachen Spiel gegen Bisperode wollen wir in Grohnde nachlegen. Spielerisch haben wir aber immer noch Luft nach oben und vor allem müssen wir es schaffen, eine Führung konsequenter zu verteidigen. Aber die Mannschaft hat sich nach den Rückschlägen im Spiel gegen Blau-Gelb nicht aufgegeben, weitergekämpft und sich am Ende belohnt - das nehmen wir als positives Fazit mit nach Grohnde. Und genau diesen Einsatzwillen brauchen wir gegen ein kampf- und spielstarkes Grohnde auch. Von den letzten Ergebnissen des TSV sollten wir uns auch nicht täuschen lassen, denn gerade zu Hause sind sie unangenehm zu bespielen. Mit Robert Engel und Christoper Thomas stehen da zwei gestandene Kreisliga-Spieler auf dem Platz, die an guten Tagen ein Spiel alleine entscheiden können. Wir freuen uns auf jeden Fall auf Sonntag, das wird sicher eine sehr intensive Partie.“ Nach derzeitigem Stand können beide Teams nahezu aus den Vollen schöpfen.
172 / 1754

Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
besser@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox