26.08.2022 13:17

Kreisliga


Gluba-Elf (noch) nicht glamourös: „Kribbeln, Anspannung & Siegeswillen“

Lauensteins Coach sieht trotz maximaler Punkteausbeute „Verbesserungsbedarf“ / TSG-Trainer Daniel Wohlleben mit Statement zu späten Gegentoren
Sören Kirchenbauer MTV Lauenstein Kreisliga Action-Foto
Lauensteins Sören Kirchenbauer ist mit seinen Teamkollegen noch immer ohne Gegentor.

FC Bad Pyrmont Hagen II – FC Preussen Hameln (Sonntag, 12.30 Uhr).

Bei Bad Pyrmont Hagens Zweitvertretung ist am Sonntag ein alter Bekannter zu Gast. Mit dem FC Preussen und dessen Übungsleiter Hysen Hasani gastiert der Ex-Coach der bis dahin noch eigenständigen Germania aus Hagen im Stadion an der Südstraße. Für die Hausherren und deren Trainer Christopher Loges geht es dabei darum, auch weiterhin ungeschlagen zu bleiben: „Nach dem Sieg am Donnerstag (4:0 gegen Großenwieden, Anm. d. Red.) stehen wir gut dar mit zwei Erfolgen und einem Unentschieden. Wir wissen zwar um die Stärke von Preussen, werden uns aber trotzdem ganz sicher nicht verstecken. Das brauchen wir auch nicht. Von daher heißt es nicht, sich hinten reinzustellen und abzuwarten. Wir wollen unser Spiel durchziehen, egal gegen welchen Gegner. Da spielt es auch keine Rolle, wer bei Preussen am Sonntag mitspielt. Wir wollen einfach unser Ding machen und möglichst die Punkte mitnehmen.“ Auch 07 ist derzeit noch ohne Niederlage. Im Gegensatz zu den Kurstädtern mussten sich die Gäste allerdings bereits zweimal mit einem Unentschieden begnügen. Trotzdem ist Hasani nicht unzufrieden mit den letzten Auftritten: „Mit der Leistung gegen Hemeringen bin eigentlich schon zufrieden. Wir waren die viel bessere Mannschaft, nur leider nicht effektiv vor dem Tor. Gegen Großenwieden zuvor war nahezu jeder Schuss ein Treffer, das ist gegen Hemeringen nicht passiert, obwohl wir auch viel mehr Chancen hatten. Wenn wir gegen Pyrmont so spielen wie zuletzt, bin ich guter Dinge, dass wir auch dann etwas mitnehmen. Natürlich freue ich mich persönlich auf das Match, das ist ja schon etwas Besonderes. Immerhin habe ich die Jungs vom Hagen trainiert, auch wenn wohl keiner von denen am Sonntag im Kader sein wird.“ Dass die Partie für Kreisliga-Verhältnisse bereits so früh angepfiffen wird, liegt an Pyrmonts Bezirksliga-Vertretung, die am Sonntag ebenfalls vor heimischer Kulisse aufläuft.

MTV Lauenstein – VfB Hemeringen (Sonntag, 15 Uhr).

Behält Spitzenreiter Lauenstein die makellose Serie bei? Mit neun Punkten und 7:0 Toren nach drei absolvierten Partien setzen die Ostkreisler den Höhenflug der vergangenen Spielzeit kontinuierlich fort. Nächster Gegner ist nun der VfB Hemeringen, der dem FC Preussen unter der Woche eindrucksvoll ein 3:3-Unentschieden abgetrotzt hat. Dazu MTV-Coach Stefan Gluba: „Hemeringen ist sehr gut in die Saison gestartet und für jede Mannschaft ein harter Brocken. Das Team ist eingespielt, steht kompakt und wir uns einiges abverlangen. Wenn wir als Sieger vom Platz gehen wollen, muss eine erhebliche Leistungssteigerung her. Egal gegen wen es in der Tabelle geht, es funktioniert nur mit voller Konzentration und mannschaftlicher Geschlossenheit. Wer sich mit einem Blick auf die Tabelle vorbereitet, kann eigentlich gleich zuhause bleiben. Dem fehlen Kribbeln, Anspannung und Siegeswillen. Das muss sein. Die drei Punkte müssen nicht erträumt sondern hart erarbeitet werden. Darauf werden wir Trainer an der Linie achten und unseren Kader einstimmen. Obwohl wir von der Punkteausbeute optimal gestartet sind, sehe ich Verbesserungsbedarf.“ Der VfB und Sprecher Peter Reese hoffen derweil auf die nächste „Überraschung“: „Nach dem unerwarteten, aber hoch verdienten Punktgewinn beim FC Preussen steht die nächste schwierige Auswärtshürde bevor. Die Elf von Stefan Gluba ist mit der Maximalausbeute von neun Punkten in die Saison gestartet und zählt mit zum Besten, was die Kreisliga zu bieten hat. Damit ist die Rollenverteilung klar definiert. Gleichwohl wird die Klotz-Elf versuchen, etwas Zählbares vom Ith mitzunehmen. Unter der Woche hat man im Weserberglandstadion gezeigt, wie es gehen kann – und das auch noch mit zwei geparkten Spielern im Sturm. Diesen ‚Luxus‘ wird man sich dieses Mal nicht erlauben dürfen. Wichtig wird es wieder sein, den Gegner frühzeitig am Spielaufbau zu hindern und weit vom eigenen Tor fernzuhalten. Wenn es dann noch gelingt, die sich bietenden Torchancen konsequenter zu nutzen, ist eine weitere Überraschung im Bereich des Möglichen.“

SV Azadi Hameln – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe (Sonntag, 15 Uhr).

SV Azadi Hameln – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe (Sonntag, 15 Uhr).
Vergangene Saison wäre die Partie zwischen dem SV Azadi und der SG Eimbeckhausen noch ein Kopf-an-Kopf-Duell um den Nichtabstieg in die 1. Kreisklasse gewesen. Der Tabelle nach sind die Aussichten diese Saison anders. Nach zwei Siegen und einem Unentschieden rangieren die Hausherren derzeit an dritter Stelle der Statistik. Trotzdem zeigt sich Azadi-Manager Yalcin Uzun mit den letzten Auftritten nicht wirklich zufrieden: „Unsere Tendenz geht leistungstechnisch nach unten. Das einzig Positive zurzeit sind die Ergebnisse. Wir müssen jetzt wieder anfangen, Fußball zu spielen und den Ball schneller laufen zu lassen. Wir bringen die PS zurzeit einfach nicht auf die Straße. Man hat auch gemerkt, dass unser Abwehrchef Turan Seyyar die letzten Spiele gefehlt hat. Vielleicht waren es auch in den letzten Wochen zu viele Spiele mit den drei Wettbewerben. Allerdings sind wir so breit aufgestellt, dass wir gegen Eimbeckhausen gewinnen wollen.“ Die Gäste aus dem Nordkreis wiederum befinden sich nach dem 0:3 gegen Lauenstein wieder in den unteren Tabellengefilden. SG-Coach Niklas Koffmane hofft deshalb gegen die „Adler“ wieder auf einen Punktgewinn: „Mit Azadi erwartet uns der nächste starke Gegner. Leider haben wir weiterhin einige angeschlagene Spieler. Dennoch wollen wir an die kämpferische Leistung vom letzten Spiel anknüpfen und es den technsich versierten Spielern von Azadi so schwierig wie möglich machen. Wir wollen nach den letzten zwei Niederlagen definitiv wieder etwas Zählbares mit nach Hause nehmen.“

SG Königsförde/Klein Berkel – TSG Emmerthal (Sonntag, 15 Uhr).

Einmal schütteln und sich auf die nächste Aufgabe konzentrieren ist bei der SG Königsförde angesagt. Beim Grohnde-Wahnsinn am Mittwoch hatten viele den Aufsteiger schon als Sieger gesehen, ehe Christopher Thomas & Co. eine schon jetzt legendäre Aufholjagd starteten. Vor der Partie gegen die TSG Emmerthal soll das Geschehene jedoch in den Hintergrund treten, wie „Köfö“-Sprecher Leotrim Berisha klarstellt: „Ich kann es noch immer nicht fassen, was sich in Grohnde ereignet hat. So leicht nach einer Aufholjagd mit einem Mann mehr zu verlieren, darf einfach nicht passieren. Wir sollten das Spiel ganz schnell wieder abhaken und uns auf die nächste Aufgabe gegen Emmerthal konzentrieren. Das wird ein harter Brocken für uns.“ Die Gäste von der Emmer stehen nach der Punkteteilung gegen Azadi (3:3) weiterhin ohne Sieg dar. Das soll sich nun endlich ändern, wie TSG-Trainer Daniel Wohlleben verdeutlicht: „Wir steigern uns aktuell von Spiel zu Spiel. Auch wenn die angestrebten Punkte zuletzt noch ausgeblieben sind, befinden wir uns auf dem richtigen Weg. Das Spielglück fehlt uns derzeit ein wenig. Umso mehr wollen wir nun endlich den ersten ‚Dreier‘, das haben wir uns auch verdient. Königsförde hat schon zwölf Gegentore kassiert, das wollen wir mit unserer gut besetzten Offensive ausnutzen. Man sieht den Jungs an, dass sie einfach Bock haben.“ Bei diesem Unterfangen kann der Coach auf nahezu den gesamten Kader zurückgreifen.
Frage an den TSG-Coach: Ihr habt in den vergangenen Ligapartien – wie zum Beispiel gegen Azadi – oft späte Gegentore kassiert, die Euch letztendlich Punkte gekostet haben. Was liegt dem zugrunde?
Daniel Wohlleben:



TSV Nettelrede – TSV Grohnde (Sonntag, 15 Uhr).

Bezirksliga-Absteiger Nettelrede hat am vergangenen Donnerstag den ersten „Dreier“ der neuen Saison gelandet. Nach dem 1:1 zur Halbzeit legten die „Grönjer“ noch eine Schippe drauf und siegten schlussendlich mit 3:2. Wenn es nach Spielertrainer Dominik Trotz geht, soll gegen Grohnde nun mehr Kontinuität in das eigene Spiel gebracht werden: „Ich hoffe, dass wir mehr Konstanz in unser Spiel bekommen und an die ersten 20 Minuten gegen Bisperode anknüpfen. Dort haben wir so gespielt, wie ich es mir vorstelle: Ball und Gegner laufen lassen und immer wieder Nadelstiche setzen. Zielsetzung für Sonntag ist ganz klar der Hemsieg und damit die drei Punkte. Dafür müssen wir aber die Kreise von Robert Engel einkreisen und Standardsituationen vermeiden.“ Die Einsätze von Jonas Ofner und René Sustrate sind dabei noch ungewiss. Auf der Gegenseite stellt sich die Frage, ob die Zuschauer am Kuhkamp am Sonntag den zweiten Teil des Grohnder Wahnsinns (zuletzt ein spektakulärer 4:3-Erfolg gegen Königsförde) erleben werden. In den Augen von Spielertrainer Christopher Thomas bräuchte man für einen „Dreier“ wohl eine ähnliche Leistung: „Ich schätze die Truppe von Dominik Trotz als richtig gut ein. Wir werden schon eine Meisterleistung bringen müssen, um da Punkte zu entführen. Wir müssen moralisch gut drauf sein und Fußball spielen, denn nur dann kommen wir immer zu Chancen. Kämpfen allein wird diese Saison einfach nicht reichen. Die letzten Partien haben wir teilweise Phasen gehabt, wo wir mental nicht auf dem Sportplatz waren. Schaffen wir es, von Anfang an voll da zu sein am Sonntag, können wir durch gutes Verteidigen ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen.“

SG Hajen/Latferde – TSV Bisperode (Sonntag, 15 Uhr).

2:2 gegen Bad Pyrmont Hagens Zweitvertretung, 0:0 gegen den WTW Wallensen: Nach der 1:5-Auftaktniederlage gegen den TSV Großenwieden hat sich Vizemeister SG Hajen wieder stabilisiert. Trotz zum Teil starker Auftritte gegen die Kontrahenten stehen die „Black Cats“ derzeit noch ohne Sieg dar. Das soll sich nun ändern, wie SG-Sprecher Marc Knoesel erklärt: „Zuletzt haben wir gegen zwei starke Mannschaften und Meisterschaftskandidaten richtig gute Spiele gemacht, uns aber leider nicht belohnt. Davon wollen wir uns nicht beeindrucken lassen, sondern genauso mutig und engagiert in die nächsten Partien gehen. Wir haben wieder einige personelle Möglichkeiten, das hilft natürlich weiter, gerade bei dem engen Spielplan mit den vielen ‚englischen Wochen‘. Mit Bisperode haben wir noch eine Rechnung offen, schließlich haben sie uns vergangene Saison im letzten Spiel geschlagen. Zwar ist der TSV noch puntklos, davon dürfen wir uns aber nicht täuschen lassen, das ist schon eine recht spielstarke Truppe. Ich erwarte auf jeden Fall ein spannendes und umkämpftes Spiel.“ Blau-Gelb bildet derweil das Schlusslicht der Liga. Am Einsatz seiner Männer hapert es zurzeit aber nicht, wie TSV-Co.-Trainer Konrad Voss beteuert: „Der Mannschaft kann man aktuell keinen Vorwurf machen. Wir hängen uns jedes Spiel voll rein und investieren viel, lediglich die Ergebnisse stimmen nicht. Es will einfach nicht so recht klappen mit den Punkten. Nichtdestotrotz lassen wir die Köpfe nicht hängen und starten am Sonntag in Hajen einen neuen Anlauf. Beim Vizemeister der Vorsaison wird das natürlich wieder ein ungleich schwieriges Unterfangen. Allerdings haben wir auch letzte Saison gezeigt, dass wir die SG besiegen können. Wir müssen unsere Einstellung und Bereitschaft beibehalten und den Erfolg noch mehr erzwingen. Ich hoffe sehr, dass sich die Mannschaft dann einmal belohnt und etwas Zählbares mit auf die Heimreise nimmt.“
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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