12.05.2022 13:23

1. Kreisklasse


SVE vor Personalsorgen: Welche „letzten Mohikaner“ laufen in Hilligsfeld auf?

Für Fischbeck geht es gegen Latferde/Hajen „wieder um alles“ / Holzhausen gegen Flegessen vor Abschied aus der 1. Kreisklasse
Sebastian Mour SV Eintracht Afferde II 1. Kreisklasse Fussball
Afferdes Coach Sebastian Mour hat vor der Partie in Hilligsfeld mit erheblichen Personalsorgen zu kämpfen.

Von Robin Besser

BW Tündern III – BW Salzhemmendorf II (Freitag, 19.30 Uhr).

Ein Duell der Blau-Weißen Fraktionen steht am Freitagabend in der 1. Kreisklasse an. Zwischen Tünderns Drittvertretung und Salzhemmendorfs Zweitvertretung geht es für beide Mannschaften darum, sich vier Spieltage vor Schluss eine gute Ausgangslage für den Kampf um den Klassenerhalt zu sichern. Dafür fordert „Schwalben“-Trainer Sascha Kummerow am Wochenende einen Sieg: „Wir befinden uns mittendrin im Abstiegskampf. Man könnte jetzt sagen, dass unsere personelle Lage eine Mitschuld daran trägt, aber im Großen und Ganzen haben wir uns das durch unsere Leistungen der letzten Wochen selbst zuzuschreiben. Deshalb müssen wir am Freitag gewinnen, sonst wird es wohl nicht reichen. Daher ist die Marschroute klar. Wir müssen unsere Torchancen nutzen, defensiv möglichst sicher stehen und dürfen mal nicht mehr als ein Gegentor bekommen. Dafür muss aber eine deutliche Leistungssteigerung her.“ Personell lichtet sich das Lazarett der Kicker aus dem „Windmühlendorf“, wenngleich eine Handvoll Akteure noch immer nicht zur Verfügung stehen. Auf der Gegenseite hofft Sprecher Marcel Schwetje, den Nichtabstieg seiner Farben am kommenden Wochenende so gut wie perfekt zu machen. Den Grundstein dafür bildet der 1:0-Erfolg vom vergangenen Spieltag gegen Flegessen. „Wir haben am Freitag noch einmal ein sehr wichtiges Spiel vor der Brust. Nachdem wir gegen Flegessen super gespielt und verdient gewonnen haben, wollen wir das in Tündern noch einmal wiederholen. Wenn wir das nächste Spiel auch gewinnen, sind wir so gut wie durch und deshalb wird sich jeder noch einmal richtig ins Zeug legen. Ich erwarte eine umkämpfte Partie, in der sich die Mannschaft durchsetzen wird, die in den entscheidenden Momenten die nötige Ruhe bewahrt“, gibt Schwetje vor der Begegnung zu Protokoll.

SSG Halvestorf II – SF Osterwald (Sonntag, 12.30 Uhr).

„Wir werden bis zum Ende kämpfen und Klein Berkel weiterhin jagen. Wir geben nicht auf!“, heißt es aus dem Lager der SSG Halvestorf II vor der Partie gegen die Sportfreunde. Dem Ergebnis vom letzten Spieltag nach zu urteilen, hat die Bezirksliga-Reserve den Punktabzug gut verarbeitet. Zuletzt gab es einen eindeutigen 6:2-Erfolg gegen Afferde II. „Nach den Ereignissen der letzten Wochen hat die Mannschaft Charakter gezeigt bei der Partie gegen Afferde. Wir haben die Situation aufgearbeitet und unsere Lehren daraus gezogen. Die Wunden sind geleckt und wir richten unseren Blick nach vorne. Wir mussten uns neu erfinden und sind noch enger zusammengerückt als Mannschaft. Es ist ein besonderer Geist in der Mannschaft entstanden, getreu dem Motto: jetzt erst recht! Wir haben schon alles verloren und können ohne Druck nur noch gewinnen. Dennoch haben wir einen riesigen Respekt vor Osterwald und wissen genau um ihre Stärken. Diese haben wir trotz des Sieges im Hinspiel zu spüren bekommen. Osterwald war klar die bessere Mannschaft. Das Ergebnis würden wir gerne wieder nehmen, aber diesmal wollen wir ein deutlich besseres Spiel hinlegen“, erklärt SSG-Coach Paul Alles vor der Partie. Die Gäste aus Osterwald hoffen derweil, an das erlösende Erfolgserlebnis gegen Latferde/Hajen (5:2) nach längerer Durststrecke zuvor anzuknüpfen. „Gegen Latferde haben wir zum Teil richtig gut nach vorne gespielt und endlich mal wieder ein paar Tore erzielt. Hier war natürlich auch zu merken, dass wir nach zahlreichen Ausfällen wieder vollbesetzt waren. Gegen Halvestorf wird es ein verdammt schwieriges Spiel, in dem der Gegner sicherlich alles reinwerfen wird, um sich wieder an die Spitze der Tabelle zu kämpfen. Wir versuchen, uns so teuer wie möglich zu verkaufen. Wenn bei uns alles passt, traue ich uns auch etwas Zählbares zu. Hierfür müssen wir besonders defensiv gut stehen und der SSG keinen Raum zum Kombinieren geben. Mit einem Punkt wäre ich auf jeden Fall schon mehr als zufrieden“, schildert Sprecher Marius Grosser die Ausgangslage der Gäste. Die Sportfreunde müssen am Sonntag aus diversen Gründen erneut auf einige Stammkräfte verzichten.

SC Inter Holzhausen – SG Flegessen (Sonntag, 15 Uhr).

Der Abstieg naht für die Männer des SC Inter Holzhausen. Aktuell haben die „Interisti“ nur noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt. Immerhin beträgt der Abstand auf Platz zehn, der wohl das rettende Ufer bedeuteten würde, aktuell elf Punkte. Bei noch vier verbleibenden Partien könnte der Weg in die 2. Kreisklasse am kommenden Wochenende damit auch offiziell besiegelt werden. Sprecher Stefan Bertram betrachtet die Ausgangslage rational: „Die SG kann befreit aufspielen. Für uns zählt, wie bereits in den letzten Spielen, die Zeit zum Neuaufbau zu nutzen. Für das Spiel am Sonntag werden neben den Dauerausfällen noch Marvin Tasche, Florian Kappmeyer und Maurice Dressler urlaubsbedingt fehlen. Weiteres wird sich bis zum Wochenende ergeben. Eine Premiere wird es an der Seitenlinie geben: Niklas Frye wird die Führung der Mannschaft in Vertretung für Bertram/Bertram am Sonntag übernehmen.“ Personelle Ausfälle vor der Partie hat auch die Auswärtsmannschaft zu beklagen. „Stand jetzt haben wir erst zehn Zusagen für Sonntag. Aus der Zweiten können wir auch keine Unterstützung bekommen, die kämpft selbst noch ums Überleben. Es scheint generell nun ein wenig die Luft raus zu sein. Zwar ist Holzhausen Tabellenletzter, aber sie haben zuletzt auch nur 0:4 gegen Königsförde verloren. Von daher scheinen die nach der Auflösung der Zweiten auch nicht ganz so schlecht drauf zu sein. Nichtsdestotrotz wollen wir versuchen, uns zu belohnen. Angesichts der momentanen Situation wäre ich aber wohl schon mit einem Punkt zufrieden“, schildert SG-Coach Wolfgang Schultze die schwierige Vorbereitung auf die kommende Partie.

TSC Fischbeck – SG Latferde/Hajen (Sonntag, 15 Uhr).

Einen ganz brisanten Abstiegsgipfel erwartet die Zuschauer am Wochenende in Fischbeck. Zu Gast beim TSC ist die Spielgemeinschaft aus Latferde/Hajen. Das Prekäre an diesem Aufeinandertreffen ist vor allem die Tabellensituation. Die Hausherren befinden sich derzeit auf Rang elf und damit auf dem ersten Abstiegsrang. Die Gäste wiederum reihen sich einen Platz davor ein. Die SG hat trotz schlechterem Torverhältnis drei Punkte mehr auf dem Konto. Durch den 1:0-Sieg vergangene Woche gegen Holzhausen könnte der TSC die SG nun mit einem „Dreier“ überholen. „Wir bestreiten Sonntag unser vorletztes Heimspiel dieser Saison. Wie die beiden Spieltage zuvor geht es für uns eigentlich wieder um alles gegen einen direkten Konkurrenten. Wir werden es den Gästen definitiv nicht so einfach wie im Hinspiel machen. Wir werden alles daran setzen, um die drei Punkte in Fischbeck zu behalten“, weiß auch TSC-Trainer Jörn Wazycnski um die Brisanz der bevorstehenden Begegnung. Unglücklich steht es aus Sicht der Gastgeber um die Kaderplanung. Gleich fünf „wichtige“ Spieler werden den Hausherren im Duell mit der SG fehlen. Auf der Gegenseite präsentierte sich die Spielgemeinschaft zuletzt in ordentlicher Verfassung. Abgesehen von der 2:5-Niederlage gegen Osterwald erkämpfte sich die Feyer-Elf dank der 2:2-Punkteteilung gegen Reher und dem „Dreier“ gegen Tündern III (2:1) vier wichtige Punkte im Kampf um den Verbleib in der Liga.

SG Königsförde/Klein Berkel – TSV Germania Reher (Sonntag, 15 Uhr).

Am Beberbach steigt das Topderby des Spieltags: Spitzenreiter empfängt den Tabellenvierten. „Wir freuen uns auf das Derby“, meint SG-Trainer Artjom Grincenko, der sich allzu gerne ans Hinspiel erinnert, als seine Mannschaft die Germanen mit 6:0 bezwang. „Das Hinspiel war recht deutlich, dient für das Rückspiel aber nicht als Maßstab. Ich glaube nicht, dass es wieder so deutlich wird und ich hoffe, dass wir dementsprechend konzentriert ins Spiel gehen. Der späte 2:2-Ausgleich im Topspiel gegen Hilligsfeld hat uns einen Schub verliehen. Wir müssen an uns glauben und kämpfen, verlieren ist am Sonntag verboten. Reher kann hingegen frei aufspielen, es wird also sehr schwierig.“ Durch das Remis gegen den TBH am letzten Wochenende ist Verfolger Halvestorf II, dem zuletzt sechs Punkte wegen des Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers abgezogen wurden, wieder auf zwei Punkte herangerückt. Rehers Spielertrainer Tobias Rügge muss zwar weiterhin auf einige Akteure verzichten, jedoch lichte sich das Lazarett so langsam. „Es wird ganz schwer für uns werden, etwas Zählbares mitzunehmen. Dafür ist die Spielgemeinschaft einfach zu stark und sehr breit aufgestellt. Aber vielleicht können wir sie ja ein bisschen ärgern und der Platz in 'Köfö' kommt uns da gelegen. Wir wollen uns am Sonntag auf keinen Fall nochmal so vorführen lassen wie beim Hinspiel.“

TB Hilligsfeld – SV Eintracht Afferde II (Sonntag, 15 Uhr).

In Hilligsfeld steigt am Sonntag das Nachbarschaftsderby des Spieltages. „Im Hinspiel kamen wir gegen die Eintracht nicht über ein 2:2 hinaus. Was nun am Sonntag herausspringt, bleibt abzuwarten. Natürlich hoffen wir auf drei Punkte, doch dazu müssen wir die nicht ganz leichte Aufgabe konzentriert und mit der richtigen Einstellung angehen. Die Eintracht ist nicht zu unterschätzen“, warnt TBH-Sprecher Bernd Hensel vor der Bezirksliga-Reserve. Am Sonntag wird Torjäger Louis Heucke verletzungsbedingt ausfallen, hinter weiteren Spielern steht noch ein Fragezeichen. Die Eintracht geht mit Sorgenfalten in die Partie. Trainer Sebastian Mour erklärt: „Für das anstehende Derby gegen unsere Nachbarn aus Hilligsfeld stehen die Zeichen aktuell mehr als schlecht. Zum einen gehen wir mit der 2:6-Klatsche aus dem Spiel gegen Halvestorf in die schwierige Aufgabe gegen den Turnerbund und zum anderen sieht die Personaldecke derzeit mehr als dünn aus. Durch Verletzungen, private Termine und Sperren fallen am Wochenende sechs Spieler aus. Wir versuchen aus den anderen Herrenmannschaften noch Verstärkungen zu bekommen, müssen hier aber auch die Festspielregelung beachten, die zum Saisonende greift. Mal schauen, welche letzten Mohikaner sich ins Nachbardorf aufmachen und dem TBH einen ordentlichen Kampf liefern.“
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