Autor: Oliver Steffan. Erschienen in der Chronik: „40 Jahre Kreisliga Hameln-Pyrmont“. Das Buch wurde im Jahr 2019 veröffentlich. Die „jüngere“ Geschicht wird ggf. ergänzt.
Schon vor Beginn der Kreisliga wird deutlich: Der SV Eintracht Afferde und das Kreis-Oberhaus – irgendwie passt es nicht. Im Sommer 1979 steigen die Afferder in die Bezirksklasse auf, schicken dann im Sommer 1988 die Reserve, nach dem Aufstieg aus der 1. Kreisklasse, zum Schnuppern vorbei. Mit 41:11 Punkten und 77:34 Toren marschieren der elegante Norbert Rentsch, Allrounder Ulli Freise, der agile Stefan König, die Torjäger Mai und Martin Werner, Spielmacher Marell Knoblauch (später Körner), „Hanni“ Siebert, Libero Sigi Wedekind, die Terrier Dietmar Libbe und Tom Schröder unter Trainer Horst Häder unangefochten in die Liga. Ohne Abstiegssorgen befürchten zu müssen, laufen die Grün-Weiß-Schwarzen mit 28:32 Punkten auf Rang acht ein. Schlagzeilen machen die fortan von Trainer Frank Lorenz gecoachten Eintracht-Kicker in der Saison drauf. Getragen von vier Siegen am Stück zum Start (4:1 gegen Hilligsfeld, 3:1 in Halvestorf, 2:0 in Wallensen und 1:0 gegen Lauenstein) segeln die Lorenz-Schützlinge auf der Erfolgswelle. Zwar kann die Eintracht-Reserve dem späteren Meister Fischbeck im Aufstiegsrennen nicht gefährlich werden, jedoch belegen die Hamelner Vorstädter mit 43:17 Punkten einen grandiosen zweiten Platz.
SV Eintracht Afferde II in der Saison 1989/90. Obere Reihe v.l.: Trainer Frank Lorenz, Thomas Meyer-Burgdorff, Martin Werner, Siegfried Wedekind, Jörg Schulz,
Marel Knoblauch, Sascha Piontek, Frank Detert, Betreuer und Co-Trainer Matthias Koch. Untere Reihe v.l.: Ulrich Freise, Stefan König, Dirk Bönning, Henning Simat, Fred Mühlbauer, Thomas Schröder, Dietmar Libbe.
Immer wieder profitieren die Afferder von den guten Verbindungen zur britischen Army. Talentierte britische Soldaten verdienen sich die ersten Sporen in der Reserve, rücken häufig in die Erste auf. So verstärken Bobby Lockwood, Robert Palmer, John Ross, Gary Holt die Eintracht deutlich. In der Saison 1990/91 erzielen die Abwehrstrategen Jörg Schulz, Thomas Meyer-Burgdorff, der laufstarke Markus Zylla, Fred Mühlbauer, „Zauberer“ Sascha Piontek mit Trainer Rüdiger Gereke 26:30 Punkte und belegen Platz neun. Ein Jahr drauf spielt die Eintracht-Reserve eine ganz starke Saison, schnuppert lange am Aufstieg. Keeper Kallenbach, Kanonier Karsten Grinda, Torjäger Hähnel, der dynamische Frank Strüber, André Magerkurth, die Brüder Andy und Matze Wagner, Stopper Andy Mehring, der wuchtige Jens Kursawe belegen am Ende mit 31:21 Punkten, vier Zähler hinter Meister Bisperode holend, Rang vier. Sechs Runden vor Schluss scheint Afferde II in der Saison 1992/93 mit sechs Punkten Abstand (Zwei-Punkte-Regel !) zum rettenden Ufer schon abgestiegen zu sein. Doch ein Kraftakt und 11:1 Punkte in den verbleibenden Partien sorgen für gute Laune bei Trainer Rüdiger Gereke, der zum Ende der Serie zur SG Hameln 74 wechselt. Neu-Trainer Andreas „Atze“ Heinemeyer kann den Verlust der „alten Garde“, Libbe, Detert, Piontek gehen in die Alte Herren, König, Mühlbauer, Magerkurth beenden ihre Spielerlaufbahn, nicht kompensieren. Mit nur einem einzigen Sieg und 6:46 Punkten muss die Eintracht-Reserve die Kreisliga als Tabellenletzter verlassen. Im Sommer 1999 steigt die Erste Herren nach 20 Jahren in der Bezirksklasse und –Liga völlig überraschend in die Kreisliga ab. Die von Oliver Steffan trainierten Afferder können jedoch sofort zurückschlagen und nur ein Jahr später die Meisterschaft feiern. Mit Kapitän Hendrik Hauschildt, von Preußen Hameln gekommen, Torjäger Rolf Schünemann, in Bad Pyrmont aussortiert, dem spielenden Co-Trainer Dirk Brockmann und Kai Barkowski stehen vier ehemalige Niedersachsenliga-Spieler in Diensten der Eintracht, verheißt der 20-Mann-Kader allererste Qualität in der Milleniums-Saison. Die jungen Sascha Hartwig, Markus Nickel und Felix Klawitter, die zwei Jahre zuvor unter Coach Steffan A-Jugend-Kreismeister und –Pokalsieger geworden sind, sorgen für viel Schwung. Die Leistungsträger Michael Libowski, Jens Hupe, Sven Evers, Andy Loch, Jörg Eikmeier, Jörg Schulz, Tommy Meyer-Burgdorff, Andy Müller, Stefan Siekmann sowie „Hexer“ Ugur Erbek im Gehäuse der Eintracht bieten sich in jedem Training an. Ohne einen einzigen Punktverlust in 13 Punktspielen von Ende Februar bis Anfang Juni sichern sich die spielstarken Afferder mit 81 Punkten und 122:34 Toren die Meisterschaft vor dem Rivalen Preußen Hameln 07 und durch ein 3:0 im Finale über den TSC Fischbeck auch den Kreispokal. Zwei Jahre später gelingt dann sogar der Sprung in die Bezirksliga. Doch im Sommer 2006 ist es mit der Herrlichkeit vorerst vorbei, die Eintracht steigt unter dem ehemaligen Afferdschen Jung und Drittliga-Spieler bei den Preußen, Trainer Jens Bönning, aus dem Bezirk wieder in die Kreisliga ab. Und nach den vielen Jahren im Bezirk muss der neue Trainer Michael Söchting den Neuanfang im Kreis-Oberhaus mit einem Gerüst von einigen bezirkserfahrenen Spielern wie Sascha Hartwig, Bastian „Tscherbe“ Koring, Roman „Socke“ Sokolowski, Thomas Meyer-Burgdorff, DJ Cramb, Andre Kramer, Stefan „Pläte“ Siekmann, Predrag Balcak, Günay Camcy und Ugur Erbek sowie einigen sehr jungen Spielern wie Samir Bajrami oder Matze Hanke wagen. Am Ende springt ein zehnter Platz mit 42 Punkten heraus. Es kommen Spieler dazu, wie Sebastian Mour, Dursun Yilmaz, Mike König, Paul Wojakowski und viele mehr.
SV Eintracht Afferde in der Saison 2006/07. Obere Reihe v.l.: Co-Trainer Axel Marahrens, Thomas Meyer-Burgdorff, Matthias Hanke, Michael Fogt, Benjamin Popp, Sascha Hartwig, Thomas Raabe, Dirk John Cramb, Physiotherapeut Ernst Koring, Trainer Michael Söchting, Teammanager Kartsen Grinda. Untere Reihe v.l.: Samir Bajrami, Ugur Erbek, David Lochwitz, Stefan Siekmann, Abdullah Erol, André Kramer, Roman Sokolowski, Lars Kaiser.
In der nächsten Saison gelingt schon Platz sieben und in der Saison 2008/09 sogar Platz drei. Die Rückkehr in den Bezirk scheint langsam näher zu kommen, aber dann erfolgt der Rückschlag in der Serie 2009/10. Mit großen Erwartungen in die Saison gestartet, verkündet Michael „Koala“ Söchting das Ende seines Engagements zum Saisonende und die Luft ist irgendwie raus. Am Ende steht ein enttäuschender Saisonabschluss mit Platz sieben. Und wieder muss ein Neuanfang her. Andreas Scheler findet mit einigen Spielern, wie Stefan Pogoda vom TBH, den Weg an den Eintracht-Weg, aber einige Leistungsträger hören auf und die Trainingsbeteiligung ist bescheiden. Es reicht dann nur zu Platz elf. Andy Scheler geht und die Eintracht versinkt danach im Chaos. Das Trainer-Team Thomas Piepho und Stefan Siekmann übernimmt. Zu Saisonbeginn hagelt es derbe Niederlagen wie die 0:7-Klatschen gegen den SV Lachem und die SG Hameln 74. Piepho schmeißt nach einigen Wochen hin und „Pläte“ Siekmann versucht alleine, das sinkende Schiff zu retten. Bis zur Winterpause wird es ein Gewürge. Mit neun Punkten aus 20 Spielen überwintert die Eintracht einen Punkt vor dem SC Börry und steht kurz vor dem Abstieg. Dann übernimmt A-Lizenz-Trainer Axel Marahrens und sorgt mit einer kräftigen Ansage dafür, dass nun vereinsintern die talentierten A-Junioren wie Philip Thiemer, Julian Koch, Marco Koch, Fabian Kentsch bevorzugt in der Ersten eingesetzt werden müssen. Und es geht bergauf. Am Ende springen 25 Punkte und Platz 13 heraus. Marahrens entwickelt die junge Mannschaft weiter und führt sie dann auf Platz acht. Besonders stark in diesem Jahr agiert Dustin Anders, der hinten den Laden dicht hält und wichtige Tore erzielt. Zu Beginn der Saison 2014/15 übernimmt das Trainer-Duo Dietmar Harland und Axel Lehnhoff und setzt den Weg der Weiterentwicklung konsequent fort. Spieler wie Jan Patrick Lange, Henrik Sagebiel, Maurice Wiewel, Marius Graw oder Timo Guschewski stoßen zur Eintracht. Felix Strüber und Lennart Rohloff kommen aus der eigenen Jugend hinzu. Völlig überraschend kratzt die Eintracht an der Aufstiegsrelegation. Lediglich die enttäuschende 2:4-Niederlage in Löwensen verhindert dies am letzten Spieltag. Ein Jahr später mit den Youngstern Jannis Helmsen und Jörn Heinzelmann verpasst man die Meisterschaft nur denkbar knapp. Am letzten Spieltag bedeutet das entscheidende, verlorene Spiel um die Meisterschaft gegen den Rivalen aus Bisperode die Vize- Meisterschaft. Die Enttäuschung ist groß, da auch das Kreispokal-Finale gegen den gleichen Gegner verloren geht. Auch die Aufstiegs-Relegation wird zur Enttäuschung. Nach dem 1:1 in Pegestorf und einer 2:0-Führung gegen TuS Germania Hagen spielt man am Ende nur 2:2 und man verpasst den Aufstieg nur denkbar knapp. Zur neuen Serie kommen Chris Lochwitz und Alex Galimski aus Klein Berkel zurück, auch Florian Selchow kann nach langer Pause wieder eingreifen. Und auch diese Saison hat ein Herzschlagfinale zu bieten. Der große Rivale, Aufsteiger FC Preussen Hameln 07 spielt eine bärenstarke Saison. Trotzdem erringt die Eintracht unter dem Trainer-Gespann Dietmar Harland/Axel Lehnhoff am Ende 62 Punkte, ein Torverhältnis von 88:16 in 24 Spielen und damit drei Punkte mehr als der Rivale. Der Aufstieg ist perfekt. Youngster Jörn Heinzelmann hat mit 18 Toren maßgeblichen Anteil am Aufstieg.
Liga
BW Salzhemmendorf II - SV Eintracht Afferde II (2023)
TSV Germania Reher - SV Eintracht Afferde II (2023)
SSG Halvestorf II - SV Eintracht Afferde II (2023)
SG Thal/Holzhausen – SV Eintracht Afferde II (2022)
SV Eintracht Afferde II – SG Königsförde/Klein Berkel (2022)
SV Eintracht Afferde II - SG Königsförde/Klein Be. (2020)
SV Eintracht Afferde II - TSV Großenwieden (2019)
SV Eintracht Afferde II - TSV Germania Reher (2019)
SV Eintracht Afferde II - HSC BW Tündern III (2018)
SV Eintracht Afferde II - SSV Königsförde (2018)
SV Eintracht Afferde II - SC RW Thal (2017)
SV Eintracht Afferde II - TSC Fischbeck (2017)
Eintracht Afferde II - SSG Marienau (2017)
SV Hajen - Eintracht Afferde II (2016)
SC RW Thal - Eintracht Afferde II (2016)
BW Salzhemmendorf II - Eintracht Afferde II (2016)
Eintracht Afferde II - MTV Lauenstein II (2016)
Eintracht Afferde II - SG Flegessen II (2016)
MTV Lauenstein II - SV Eintracht Afferde II (2015)
Eintracht Afferde II - TSV Bisperode II (2015)
MTV Lauenstein II - Eintracht Afferde II (2015)
TSC Fischbeck - Eintracht Afferde II (2015)
TB Hilligsfeld - Eintracht Afferde II (2014)
Eintracht Afferde II - Germania Hagen II (2014)
Eintracht Afferde II - SSV Königsförde II (2013)
SV Eintracht Afferde II - BW Salzhemmendorf II (2012)
TSV Bisperode II - Eintracht Afferde II (2011)
SC Diedersen - Eintracht Afferde II (2010)
SV Eintracht Afferde II - TuSpo Bad Münder II (2010)