Autor: Oliver Steffan. Erschienen in der Chronik: „40 Jahre Kreisliga Hameln-Pyrmont“. Das Buch wurde im Jahr 2019 veröffentlich. Die „jüngere“ Geschicht wird ggf. ergänzt.
Drei Engel für Fischbeck – so heißt es in den 70-ern im beschaulichen Stiftsdorf. Die Gebrüder Engel, Peter, Gerd und Hartmut, zählen zu den absoluten Leistungsträgern beim TSC. Gerd und Peter folgen dem „Lockruf des Geldes“ und verbessern sich sportlich bei ihren Wechseln nach Emmerthal, Coppenbrügge und Hessisch Oldendorf. Hartmut bleibt den Fischbeckern treu, sorgt als Spielertrainer für Qualität im TSC-Spiel. Mit dem furchtlosen Torhüter Bernd Rösemeier, dem umsichtigen Harald Redeker auf dem Libero-Posten, dem Mittelfeldmotor Jörg Hasenbein (später König), Edeltechniker Alfred Schneeweiß, Youngster Jörg Schlüter und Linksaußen Werner Peschke stehen echte Könner im blau-weißen Dress. In den ersten drei Jahren erreichen die Stiftsdörfler untere Mittelfeld-Ränge. Trainer Werner Peschke, der den ab 1981 als Coach arbeitenden Josef Zernick auf dem Trainerposten beerbt, schafft im vierten Jahr den Klassenerhalt dann nicht mehr; als Vorletzter geht es runter in die 1. Kreisklasse.
TSC Fischbeck in der Saison 1981/82. Obere Reihe v.l.: Günther Elsner, Reinhard Stöber, Lutz Linde, Rainer Schulte, Uwe Hahn, Helmut Held, Reinhard Menzel, Jörg Hasenbein, Gerd Engel, Alfred Schneeweiß, Trainer Josef Zernick. Untere Reihe v.l.: Hartmut Engel, Bernd Runge, Bernd Rösemeier, Jörg Schlüter, Ulli Runge.
Ähnlich wie der SV Werder Bremen zu Beginn der 80-er Jahre mit Coach Otto Rehagel geht der Vorstand des TSC Fischbeck mit der Verpflichtung von Karl-Heinz Karbautzki als Neu-Trainer ein gewisses Risiko ein. Zwar wissen alle Beteiligten, dass der fußballverrückte Ex-Verteidiger sein letztes Hemd für sein Team geben und sich in die ihm gestellte Aufgabe reinbeißen wird, doch die Zweifler sind nicht weit. Kommt die unorthodoxe und direkte Art der „Motivations-Maschine KHK“ auch bei der Mannschaft an, akzeptieren die Jungs auch den ein oder anderen sprachlichen Fauxpas oder wendet sich das Kollektiv ab? Können die Jungs die kommenden Vorgaben umsetzen? Karbautzki hat das große Glück, dass er auf die aus der „Gold-A-Jugend“ des TSC in den Herrenbereich aufrückenden Spieler zurückgreifen, die besten Leute in die „Erste“ einbauen kann. Steigt das Karbautzki-Team im Sommer 1988 als Kreisklassen-Meister nach fünf Jahren der Vakanz wieder in die Liga auf, gelingt nach einem mehr als überraschenden zweiten Platz in der Saison 1988/89 in der darauffolgenden Serie mit sensationellen 52:8 Zählern der Meister- Triumph. Das Traum-Duo Michael Stolpe/ Markus Schmidt (27 und 25 Tore) geht in die Kreisliga- Geschichtsbücher ein: Torschützenkönig und Vize-Schützenmeister spielen, einmalig in 40 Jahren, bei einem Verein! Markus Schmidt im offensiven Mittelfeld, mit seiner unglaublichen Physis und engen, eleganten Ballführung, ist von kaum einem Gegner zu stoppen und Tormaschine Michael Stolpe steigt als Abnehmer der Schmidtschen Vorstöße schon in jungen Jahren zu einem der besten Goalgetter aller Zeiten in der Kreisliga auf. Hinten dirigiert der technisch beschlagene Jörg Schlüter seine Abwehr, hat mit Roger Steding, dem gefürchteten Grätscher und Mann mit den längsten Haxen der Liga, einen unerbittlichen Abräumer an seiner Seite. Christian Bruns, selbst ein technisch hochwertiger Spielmachertyp und wichtig für das Team, arbeitet Schmidt uneigennützig zu. „Freistoß-Gott“ Frank Höhne schweißt die Dinger in den Knick, Non-Stop-Läufer Geordi „Pferdelunge“ Best und Steve Butcher rackern für das Team, stimmen nach den Spielen das berühmt-berüchtigte “Here we go” an. Getoppt wird das „Briten-Duo“ nur von Uwe Beerberg, dessen Gesänge nach den Spielen bis tief in die Nacht im Dorf zu hören sind. Nach einem überraschenden Auswärtssieg in Halvestorf in einem Nachholspiel an einem Donnerstagabend marschiert ein Großteil des Teams direkt von der Feier zur Arbeit. Gegen spielerisch überlegene Teams geht es gern auf den berüchtigten B-Platz, der von den Baseball-Spielern mit tiefen Kratern versehen wird; das dürftige Flutlicht sorgt dann für den letzten Frust bei den Gästen. Betreuer Karsten „Leo“ Leonhardt erreicht schon in Fischbeck Kultstatus, bevor er in Emmerthal und dann lange Jahre in Tündern anheuert, organisiert wie ein ganz Großer und treibt die Pressearbeit auf das nächste Level. Hartmut „Bollek“ Krause, der rührige Vereinswirt mit Herz, macht auch für die letzten beiden verbliebenen Gäste die Nacht zum Tage. Unvergessen bleiben nicht zuletzt die Mannschaftsfahrten zur Wendezeit in die DDR - zum Partner-Verein Traktor Dreileben. Der Höhepunkt ist erreicht, als ein blau-weißer Kicker zu vorgerückter Stunde mit einem Pferd in die örtliche Disco reitet. Nach der nur ein Jahr andauernden Bezirksklassen-Zeit findet sich der TSC in der Kreisliga wieder. 1994 sorgen die Verpflichtungen von einem der besten Keeper der Region, Wolfgang „Wolle“ Schulze und Rückkehrer Michael Mork vom Niedersachsenligisten Hessisch Oldendorf, für gesteigerte Erwartungen im Stiftsdorf. Diese können nicht erfüllt werden, am Ende der Saison 1996/97 verabschieden sich die TSC-Kicker unter Trainer „Wolle“ Schulze für drei Jahre aus dem Kreis- Oberhaus. Unter Spielertrainer Michael Stolpe heißt es im Sommer 2000: Kreisliga, wir sind wieder da! Markus „Maxe“ Mai und Matthias Hänel sorgen vorn neben Stolpe für Alarm, Peschke, Kreiensen und Keeper Kardinal machen hinten ihren Job. Nach neun weiteren Spielzeiten geht es unter Coach Marcel Pöhler wieder runter; der Abstiegsgipfel gegen den TuS Rohden am letzten Spieltag geht mit 3:5 verloren. Malte Gerull ist es vorbehalten, per Strafstoß den letzten Fischbecker Kreisliga-Treffer auf unbestimmte Zeit zu erzielen. Seit nunmehr zehn Jahren gibt es in Fischbeck Fußball im Herren-Bereich ausschließlich in der 1. und 2. Kreisklasse.
TSC Fischbeck in der Saison 1999/00. Obere Reihe v.l.: Claas Tido Schäfer, Oliver Wietek, Spieler-Trainer Michael Stolpe, Roland Schmidt, Malte Gerull, Oliver Peschke, Christian Bruns, Geordie Best, Betreuer Karsten Leonhardt, Tobias Schneeweiß, Lars Kindermann. Untere Reihe v.l.: Matthias Hänel, Andreas Pook, Bernd Kardinal, Markus Mai, Michael Mork, Jaroslav Datta.
Liga
SG Thal/Holzhausen - TSC Fischbeck (2024)
TSC Fischbeck - SG Flegessen (2024)
TSC Fischbeck - SG Hajen/Latferde II (2023)
SF Osterwald - TSC Fischbeck (2023)
TSC Fischbeck - TuS Rohden (2023)
TSC Fischbeck - SSG Marienau (2022)
MTSV Aerzen II - TSC Fischbeck (2022)
TSC Fischbeck – SG Flegessen/Süntel (2022)
TSC Fischbeck - SF Osterwald (2021)
TSC Fischbeck - BW Salzhemmendorf II (2021)
TSC Fischbeck - BW Tündern III (2020)
TSC Fischbeck - TuS Rohden II (2019)
TuS Rohden II - TSC Fischbeck (2019)
SG Klein Berkel/Königsförde II - TSC Fischbeck (2019)
TSV Klein Berkel - TSC Fischbeck (2019)
TSC Fischbeck - SG Hameln 74 (2018)
TSC Fischbeck - SG Flegessen (2018)
SV Eintracht Afferde II - TSC Fischbeck (2017)
TSC Fischbeck - TSV Germania Reher (2017)
Inter Holzhausen - TSC Fischbeck (2017)
TSC Fischbeck - SG Börry/Latferde/Hajen (2017)
VfB Hemeringen II - TSC Fischbeck (2017)
TSC Fischbeck - Inter Holzhausen (2016)
TSV Groß Berkel - TSC Fischbeck (2016)
TSC Fischbeck - TC Hameln (2016)
TSV Groß Berkel - TSC Fischbeck (2016)
SG Börry/Latferde - TSC Fischbeck (2015)
Inter Holzhausen - TSC Fischbeck (2015)
FC Preussen Hameln 07 - TSC Fischbeck (2015)
TSC Fischbeck - Eintracht Afferde II (2015)
TSC Fischbeck - Germania Beber-Rohrsen (2014)
Germania Beber-Rohrsen - TSC Fischbeck (2014)
TSV Großenwieden - TSC Fischbeck (2014)
TSC Fischbeck - Germania Reher (2014)
MTSV Aerzen II - TSC Fischbeck (2014)
TSV Lüntorf - TSC Fischbeck (2013)
TSC Fischbeck - Germania Hagen II (2013)
TSV Groß Berkel - TSC Fischbeck (2013)
TSC Fischbeck - SSV Königsförde II (2012)
TSC Fischbeck - BW Salzhemmendorf (2012)
TB Hilligsfeld - TSC Fischbeck (2012)
TuS Hessisch Oldendorf - TSC Fischbeck (2012)
BW Salzhemmendorf - TSC Fischbeck (2011)
TSC Fischbeck - SG Flegessen (2011)
TSC Fischbeck - TuS Hessisch Oldendorf (2011)
MTSV Aerzen - TSC Fischbeck (2011)
TSC Fischbeck - SG Flegessen (2011)
TSC Fischbeck - MTSV Aerzen (2011)
TuS Hessisch Oldendorf - TSC Fischbeck (2010)
TSV Klein Berkel II - TSC Fischbeck (2010)
Liga
TSC Fischbeck - TSV Bisperode (2019)
TSC Fischbeck - TSG Emmerthal (2016)