05.05.2022 13:43

1. Kreisklasse


Titel futsch für die SSG? – „Traum auf brutale Art und Weise geplatzt“

Halvestorf nach Punktabzug nur noch Außenseiter im Aufstiegsrennen / Hilligsfeld erwartet „Köfö“/Klein Berkel zum nächsten Topspiel
                             
Die SSG Halvestorf II ist nach dem Punktabzug plötzlich nur noch Dritter.

Von Robin Besser


BW Tündern III – TSV Germania Reher (Freitag, 19.30 Uhr).

Den Auftakt des 17. Spieltags in der 1. Kreisklasse bestreiten am Freitagabend Tünderns Drittvertretung und die Germania aus Reher. Nominell gehen die Gäste als Favorit in die Begegnung, immerhin haben sie vor der Partie 20 Zähler Vorsprung auf den kommenden Kontrahenten. Eine ähnliche Einschätzung der Ausgangslage gibt auch BW-Trainer Sascha Kummerow: „Wir sind momentan personell arg gebeutelt. Am Sonntag haben wir beim 1:1 in Fischbeck zwei weitere Verletzte dazubekommen. Deshalb mussten wir hinten raus mit dem Unentschieden auch zufrieden sein. Zudem sehen wir in Reher in der Regel schlecht aus, deshalb rechne ich mir nicht so viel aus. Wir wollen uns vernünftig verkaufen, aber ich glaube nicht, dass da allzu viel für uns geht. Wir brauchen noch ein paar Punkte gegen den Abstieg und die müssen wir in den letzten fünf Partien noch holen.“ Personell sieht es allerdings auch bei den Germanen, die letzte Woche bei der SG Latferde/Hajen nicht über 2:2-Unentschieden hinauskamen, nicht wirklich rosig aus. Dazu Rehers Spielertrainer Tobias Rügge: „Tünderns Drittvertretung wird keine leichte Aufgabe, wenn ich mir die Verletztenliste so anschaue. Ohne die Unterstützung unserer Zweiten könnten wir gegen Tündern nicht antreten. Ich erwarte von unserer Ersten Herren, dass sie alles gibt. Wenn auch mit Sicherheit nicht alles gelingen wird, sollten der Einsatz und Wille zum Sieg schon vorhanden sein. Was sonst passiert, haben wir beim letzten Spiel in Latferde zu spüren bekommen.“ Die Gäste hatten im Vorhinein um eine Verlegung der Partie gebeten, die sich für die Hausherren jedoch nicht einrichten ließ.
   

TB Hilligsfeld – SG Königsförde/Klein Berkel (Samstag, 17 Uhr).

Das Spitzenspiel verloren und trotzdem wieder mittendrin im Aufstiegsrennen, heißt es aus Sicht des Turnerbundes. Nach der vermeintlichen 2:3-Niederlage im Gipfeltreffen mit der Zweitvertretung der SSG Halvestorf schienen auch die letzten Hoffnungen auf den Aufstieg ins Oberhaus verflogen. Dann kam die Wertung des Spielausschusses, gefolgt vom 7:1-Erfolg im Nachholspiel in Osterwald und plötzlich hat der TBH wieder aussichtsreiche Möglichkeiten auf die Meisterschaft. Da kommt das nächste Topspiel gerade recht. Bereits am kommenden Samstag empfängt die Wienecke-Elf den Neu-Spitzenreiter der SG Königsförde/Klein Berkel. Sprecher Bernd Hensel ist bereits jetzt voller Erwartung: „Wir freuen uns riesig auf ein weiteres Spitzenspiel und hoffen auf großes Zuschauerinteresse. Es wird allerdings ein ganz anderes Spiel als gegen Osterwald, denn mit Königsförde erwartet uns eine erfahrene und spielstarke Mannschaft. Ich sehe sie als Favorit und das bedeutet jede Menge Arbeit für uns. Wir müssen zu 100 Prozent bei der Sache sein, verstecken brauchen wir uns aber nicht. Die Partie gegen Halvestorf hat gezeigt, dass wir auch gegen diese Mannschaften mithalten können.“ Abgesehen von den Einsätzen von Jonas Schulze und Jasper Jungnitz, die bisher fraglich sind, haben die Rot-Weißen den gesamten Kader zur Verfügung. Auch SG-Trainer Artjom Grincenko weiß, was am Samstag auf dem Spiel steht: „Die Partie hat durch den Punktabzug von Halvestorf natürlich eine ganz neue Bedeutung. Wir machen uns aber nicht verrückt. Wir haben eine gute Ausgangslage, die wir bis zum Saisonende halten wollen. Deshalb gehen wir sehr konzentriert an das Spiel heran, bereiten uns dementsprechend vor und wollen Gas geben. Trotzdem machen wir uns nicht zu viel Druck, denn die Partie ist zwar richtungsweisend aber nicht allein entscheidend für die Meisterschaft. Wenn wir verlieren sollten, haben wir noch immer einen Punkt Vorsprung. Trotz alledem wissen wir um die Stärken von Hilligsfeld. Sie haben eine sehr spielstarke Mannschaft mit drei, vier Spielern, die den Unterschied machen können. Das haben die vergangenen Ergebnisse bestätigt. Insgesamt ist bei uns einfach die Vorfreude groß.“ Zuletzt gelang den Gästen ein 4:0-Erfolg beim Auswärtsspiel in Holzhausen.

BW Salzhemmendorf II – SG Flegessen (Sonntag, 15 Uhr).

Salzhemmendorfs Bezirksliga-Reserve ist am Sonntagnachmittag gegen die SG Flegessen gefordert. Obwohl die Zuschauer an der Flöthstraße das Duell zweier Tabellennachbarn zu Gesicht bekommen werden, trennen beide Teams aktuell neun Punkte Unterschied. Während die Gäste den Klassenerhalt mit einem „Dreier“ auch rechnerisch besiegeln würden, ist die Sachlage bei den Blau-Weißen noch nicht ganz so klar. Sprecher Marcel Schwetje hofft vor allem auf einen Umschwung gegenüber den letzten Partien: „Die letzten Spiele waren nicht gerade erfolgreich bei uns. Wir machen hinten zu viele individuelle Fehler und nutzen vorne unsere Chancen nicht. Wir haben alle Siege zuhause geholt, daher bin ich trotz der vergangenen Wochen optimistisch, dass wir gegen Flegessen etwas holen können. Jeder Spieler auf dem Platz wird alles geben und um jeden Meter kämpfen, um die drei Punkte an der Saale zu behalten.“ Während sich das Lazarett der Gastgeber allmählich zu lichten scheint, verdüstert sich die Lage bei der SG, wie Coach Wolfgang Schultze klarmacht: „Wir hatten eigentlich den Plan, nach drei sportlichen Niederlagen in Salzhemmendorf den Klassenerhalt perfekt zu machen. Da sich unser Personel-Karussell allerdings weiterhin munter dreht, könnte der Plan in Gefahr geraten. Ob wir Spieler aus der zweiten Herren bekommen, ist noch nicht endgültig geklärt, da auch die ein richtungsweisendes Spiel um den Klassenerhalt hat. Sollten wir keine Spieler bekommen, müssten wir Anleihen bei der Altherren machen. Das würde unsere Viererkette, die im letzten Spiel auf ein Gesamtalter von 142 Jahre kam, nicht unbedingt verjüngen. So ist der Ausgang der Partie in meinen Augen völlig offen, wir wollen aber das Beste aus der Situation machen.“ Im Hinspiel setzte sich die SG mit 3:1 durch.

SSG Halvestorf II – SV Eintracht Afferde II (Sonntag, 15 Uhr).

Nachdem die Halvestorfer den in der ersten Mannschaft festgespielten Lennart Scholtka zweimal eingesetzt hatten, wurden der SSG sechs Punkte abgezogen. Statt der Tabellenführung ist es also nur der dritte Rang, der Aufstieg scheint mit vier Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Königsförde/Klein Berkel nunmehr in weiter Ferne. Trainer Paul Alles arbeitet die Situation noch einmal auf: „Jeder Verein hat seine eigenen Abläufe und Personen mit jeweiligen Aufgaben und Funktionen. Unsere Mechanismen und der Austausch haben über Jahre hinweg sehr gut funktioniert. Jedoch wurde die Festspielregelung unsererseits falsch gedeutet und der Rest ist hinlänglich bekannt. Ich trage die Verantwortung für meine Mannschaft und hätte es selber prüfen müssen, wer spielberechtigt ist oder nicht. Auch wenn Fußball 'nur' die schönste Nebensache der Welt ist, sitzt der Stachel sehr tief und hat uns in Ohnmacht versetzt. Die Mannschaft ist leer und fühlt sich um die harte Arbeit betrogen. Die Tatsache, dass alles umsonst war, ist nur sehr schwierig greifbar. Der Traum ist auf eine brutale Art und Weise geplatzt. Die Schuld für das, was passiert ist, nehme ich zu 100 Prozent auf mich! Die Art und wann wer was wusste, hinterlässt aber einen sehr faden Beigeschmack und lässt mich stark am Fairplay zweifeln. Dennoch begrüßen wir herzlich am Sonntag zuhause die Zweitvertretung von Afferde.“ Die Eintracht rechnet mit einem Gegner, der aufgrund der jüngsten Ereignisse mit Wut im Bauch auftreten wird. „Sie werden aufgrund der jüngsten Ereignisse alles reinwerfen, um doch noch ins Aufstiegsrennen einzugreifen. Ohne die nachträglichen Wertungen wären sie schließlich auch die punktbeste Mannschaft der laufenden Saison. Personell haben wir mit Mike Grauer, Marius Gorzalka und Philipp Thiemer schmerzhafte Ausfälle zu verkraften, dazu haben wir noch zwei bis drei Fragezeichen im Kader. Daher wird es Sonntag auf jeden Fall ein schwieriges Unterfangen, die Punkte aus Halvestorf mitzunehmen.“

TSC Fischbeck – SC Inter Holzhausen (Sonntag, 15 Uhr).

Der Vorletzte empfängt den Letzten – in Fischbeck steigt am Sonntag das Kellerduell der 1. Kreisklasse. Beide Mannschaften sind aktuell mit einem Bein abgestiegen. Der TSC hat aktuell sechs Zähler Rückstand zum rettenden Ufer, bei den immer noch sieglosen Interisti sind es sogar elf Punkte. „Am Sonntag empfangen wir mit Holzhausen wieder einen Gegner aus unserem Tabellenumfeld. Wie letzte Woche gegen Tündern zählen für uns nur drei Punkte. Letzte Woche hat es leider nicht geklappt. Das wollen wir dieses Wochenende ändern. Sonntag sind bis auf vier Spieler alle mit an Bord. Wir werden alles versuchen, um unseren Platz am Sonntag zum Brennen zu bringen und unsere Zuschauer, die uns jedes Spiel unterstützen, mitzuziehen“, unterstreicht TSC-Trainer Jörn Waczynski. Holzhausen reist am Sonntag mit gemischten Gefühlen nach Fischbeck. „Nach den guten Leistungen in den letzten beiden ausgetragenen Spielen wollen wir diese Einstellung mit in das Auswärtsspiel nach Fischbeck nehmen. Vielleicht können wir ein kleines Erfolgserlebnis einfahren und einen Punkt mit nach Hause nehmen“, meint Sprecher Stefan Bertram. Im Vergleich zum letzten Auftritt gegen Tabellenführer SG Königsförde/Klein Berkel wird definitiv Jonas Ohms fehlen und Marvin Tasche ist im Urlaub. Zudem ist Karsten Pöttgen noch angeschlagen und Alexander Brandstetter nach seiner Bänderverletzung noch nicht wieder gänzlich fit. Für Martin Hartmann ist bekanntermaßen die Saison zu Ende. Marcel Zurmühlen kehrt in den Kader zurück und wird gegebenenfalls die Fäden im Mittelfeld ziehen. „Nach dem Rückzug unserer zweiten Mannschaft hat sich der eine oder andere sehr gut präsentiert. So wird Farhan Mirza wieder im Tor stehen“, so Bertram.

SF Osterwald – SG Latferde/Hajen (Sonntag, 15 Uhr).

Erst der 1:0-Sieg in Flegessen, dann die 1:7-Klatsche in Hilligsfeld – innerhalb weniger Tage zeigten die Sportfreunde ihre beiden Gesichter. „Sonntag im Waldstadion wollen wir wieder unser wahres Gesicht zeigen, nachdem wir zwei komplett unterschiedliche Spiele in Flegessen und Hilligsfeld bestritten haben. Wir müssen uns eingestehen, dass wir mit dem aggressiven Pressing der spielstarken Hilligsfelder überfordert waren. Da sind auch die Ausfälle einiger Stammkräfte keine Ausrede. Am Sonntag kommt mit Latferde/Hajen ein Team, das im Abstiegskampf aktuell das Momentum auf seiner Seite hat. Daher stellen wir uns auf einen sehr kampfstarken Gegner ein, der sicherlich nichts mehr mit dem aus dem 2:11 Hinspiel zu tun hat. Wir sind aber gerade nach dem verkorksten Auftritt in Hilligsfeld hochmotiviert, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren und drei Punkte sind das erklärte Ziel. Aus personeller Sicht trau ich es mich kaum zu sagen, aber es scheinen tatsächlich das erste Mal in diesem Jahr alle Mann an Bord zu sein“, gibt SFO-Sprecher Marius Grosser einen Einblick in das aktuelle Geschehen. Die SG hat hingegen mit Personalsorgen zu kämpfen. „Wir haben leider einige Ausfälle zu verkraften, da müssen wir tatsächlich kurzfristig schauen, wer uns zur Verfügung steht“, so Trainer Manuel Feyer. „Wir haben uns eine recht gute Ausgangsposition für den Klassenerhalt erarbeitet, aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen. Wenn wir uns auf die Dinge konzentrieren, die uns in den letzten Spielen gut gelungen sind, können wir auch in Osterwald punkten. Aber das wird eine ganz schwierige Aufgabe, denn Osterwald ist ein extrem kampfstarkes Team, das ausgeglichen besetzt ist. Im Hinspiel haben wir ein Debakel mit elf Gegentoren erlebt, das wollen wir am Sonntag in Osterwald wieder gerade rücken.“
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