02.10.2023 17:36

Kreispokal Achtelfinale


Bisperode, Hajen & Azadi mit Stress in der Kreisliga - Ablenkung im Pokal-Achtelfinale?

Zwei Klassen Unterschied in Hastenbeck / Emmerthal & Pyrmont Hagen treffen schon wieder aufeinander
Daniel Ivicic Konrad Voss TSV Bisperode
Bisperodes Trainer Daniel Ivicic (li.) und Konrad Voss hoffen, dass ihr Team die Lockerheit im Pokal wiederfindet.

SG Hastenbeck/Emmerthal – SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst (Dienstag, 15 Uhr).

Am Tag der Deutschen Einheit startet das Achtelfinale des Kreispokals. Die SG Hastenbeck/Emmerthal bekommt es mit einem zwei Klassen höher spielenden zu tun – 2. Kreisklasse trifft auf Kreisliga. „Am morgigen Feiertag erwarten wir einen der Top-Kreisligisten zum Pokalspiel bei uns. Gefühlt sind wir gerade erst vom Platz gekommen und haben unser Punktspiel gegen Coppenbrügge beendet.  Es hat viel Kraft gekostet und einige meiner Jungs sind angeschlagen. Zum Regenerieren bleibt wenig Zeit. Trotzdem sind wir heiß, motiviert und freuen uns auf dieses Highlight. Mit Großenwieden/Rohden kommt ordentlich Offensivpower und starken Einzelspielern zu uns und wir versuchen, so gut wie möglich dagegenzuhalten. Da muss ich keinen hervorheben, ein Blick auf die Kreisligatabelle reicht da aus. Kampf und Einsatz kann ich meiner Mannschaft nicht absprechen, das stimmt in den letzten Wochen. Und so wollen wir das Pokalspiel auch morgen angehen, mit viel Einsatz, Kampf, aber auch Spaß am Fußball“, freut sich SGHE-Trainer Marco Job auf ein „Bonusspiel“. Verzichten muss er weiterhin auf die langzeitverletzten Michel Twick und Patrick Friedrich. Robin Petersen fehlt urlaubsbedingt. Ansonsten stehen noch einige Fragezeichen im Raum. Großenwiedens Trainer Bernd Riesner und Patrick Skoruppa sagen vor dem Duell: „Wir nehmen den Gegner absolut nicht auf die leichte Schulter. Wir müssen eine konzentrierte Leistung abrufen, um in die nächste Runde einzuziehen. Wir hatten ja am Wochenende spielfrei, somit sollten wir ausgeruht genug sein, um das abzurufen, was wir können.“

TSG Emmerthal – FC Bad Pyrmont Hagen II (Dienstag, 15 Uhr).

Auf der Bezirkssportanlage gastiert nur einige Wochen nach der 0:1-Niederlage an gleicher Stelle der FCBPH II. „Wir haben ein Heimspiel und wollen weiterkommen. Nach dem kräftezehrenden 3:1-Sieg gegen Azadi Hameln müssen wir uns schnellstmöglich regenerieren. Wir haben einige Wehwehchen und Blessuren im Kader und müssen noch abwarten, wie der Kader am Dienstagabend aussieht. So oder so wollen wir unser Bestmögliches geben und ins Viertelfinale einziehen, wissen aber auch, dass es schwierig wird. Pyrmont Hagen will sich sicherlich für das 0:1 in der Kreisliga revanchieren“, erklärt TSG-Trainer Daniel Wohlleben. Damit liegt der Emmerthaler Coach auf dem richtigen Dampfer. Christopher Loges, ab und zu mitspielender Übungsleiter des Fusionsclub sagt: „Wir wollen Wiedergutmachung betreiben und fahren nach unserem 5:4-Sieg gegen Königsförde/Klein Berkel mit mehr Selbstvertrauen zur TSG als noch vor einigen Wochen. Einfacher wird die Aufgabe für uns aber nicht.“ Für die kommende Aufgabe steht Loges nahezu der gleiche Kader wie zuletzt zur Verfügung – verzichten muss er aber auf Angreifer Alexander Gagarin.

SSG Halvestorf II – SG Hajen/Latferde (Dienstag, 15 Uhr).

Am Piepenbusch trifft die Landesliga-Reserve der SSG auf einen angeschlagenen Kreisligisten. „Hajen spielt eine Klasse höher und ist daher für mich auch der Favorit. Der Stachel sitzt nach der 0:1-Niederlage gegen Grohnde noch tief, weil wir uns trotz vieler Chancen einfach nicht belohnt haben. Daher hat es auch was Positives, dass wir 48 Stunden später die Gedanken voll auf das Pokalspiel richten müssen und die Chance haben, es wieder besser zu machen. Wir haben einen guten Kader für Dienstag und freuen uns auf das Spiel. Vielleicht können wir mit ein bisschen Matchglück auch die nächste Runde erreichen“, meint SSG-Trainer Paul Alles, der den kommenden Gegner nicht näher kennt: „Wir wissen nicht so recht, wo ihre Stärken liegen, werden es aber sehen. Sie haben spielstarke, aber auch kampfstarke Spieler in ihren Reihen.“ Die Hajen-Latferde kommen aus ihrer Formkrise einfach nicht heraus, sind mittlerweile in der Kreisliga nach zehn Spieltagen punktgleich mit den Abstiegsrängen. Dabei sind die Ambitionen nach Vizemeisterschaft 2022 und Platz vier 2023 andere. „Wir kommen in der Liga nicht in Gang, mittlerweile steht uns das Wasser bis zum Hals. Wir wollen das Pokalspiel nutzen, um ohne den tabellarischen Druck mal wieder befreiter aufzuspielen. Vielleicht können wir unter diesen Voraussetzungen ein  gutes Spiel zeigen. Die Tagesform wird den Ausschlag geben“, erklärt SG-Coach Werner Brennecke.

TSV Lüntorf – TuS SW Löwensen (Dienstag, 15 Uhr).

In Lüntorf gibt es ein Wiedersehen alter Ligakonkurrenten: Mit Aufsteiger Löwensen reist ein Gegner der letzten Saison an – die Schwarz-Weißen entschieden beide Duell für sich und qualifizierten sich für die 2. Kreisklasse. „Für uns ist es ein Bonusspiel. Erste Priorität hat, dass wir überhaupt elf Spieler auf den Platz bekommen. Einige Spieler werden aus unterschiedlichen Gründen fehlen und zusätzlich hat sich Valentino Ivancic noch am Meniskus verletzt. Wir wollen einfach so gut es geht dagegenhalten und schauen, was dabei herauskommt“, sagt TSV-Trainer Udo Kiupel. Die Löwenser haben ihre Ergebniskrise mit zwei Siegen in Folge beendet und blicken nun positiv auf die anstehende Begegnung. „Nach dem Spiel gegen Tündern III sind wir natürlich wieder gut drauf. Wir spielen wieder oben mit und haben so gut wie alles in eigener Hand. Im Pokal ist das eine ganz andere Sache, der schreibt seine eigenen Regeln. Daher wird das Spiel gegen Lüntorf kein Blumenpflücken, wir rechnen mit einer sehr motivierten und körperbetonten Mannschaft des Gegners. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass wir eine Runde weiterkommen“, so Löwensens Sprecher Rashad Kukhmazov.

SV Germania Beber-Rohrsen – SV Azadi Hameln (Mittwoch, 19 Uhr).

In Beber steigt ein Pokalduell, das bald in der Kreisliga stattfinden könnte. Die Germanen belegen nach ihrem Aufstieg in die 1. Kreisklasse wieder einen Aufstiegsrang. „Auch wenn Azadis Formkurve vielleicht gerade nicht steil nach oben zeigt, sind wir natürlich der klare Underdog. Damit ist das ein Spiel, in dem wir eigentlich nichts zu verlieren haben. Außerdem wird es interessant zu sehen, wie wir uns gegen eine Kreisliga-Mannschaft schlagen. Somit ist unser Ziel einfach möglichst lange stabil zu stehen und im Spiel zu bleiben. Wir müssen leider auf Finn Langenstein verzichten, der wegen der Spielabsage am Freitag weiterhin gesperrt ist. Das werden wir sicherlich merken. Ansonsten sind wir aber ganz gut aufgestellt. In diesem Sinne freuen wir uns auf einen interessanten Gegner und einen hoffentlich spannenden Pokalabend. Dann werden wir sehen was möglich ist, der Pokal hat ja bekanntlich seine eigenen Gesetze“, hofft Germanen-Sprecher und  Keeper Lennerd Kühn auf eine Überraschung. Die „Adler“ sehen es ähnlich wie die Hajen-Latferder: Der Pokal als Ablenkung vom derzeit tristen Liga-Alltag. „Vielleicht hilft der Pokal, uns ein bisschen abzulenken von der Liga. Ich schätze Beber-Rohrsen mit ihrer jungen und agilen Mannschaft sehr stark ein. Sie haben innerhalb von vier Jahren ihren Weg von 3. Kreisklasse bis in die 1. Kreisklasse, wo sie jetzt um den Aufstieg mitspielen, gemacht. Läuferisch und spielerisch werden die uns enorm viel abverlangen. Dazu kommt, das bei uns sehr viele Spieler fehlen und wir mit Spielern aus unserer Zweiten aushelfen müssen, um überhaupt eine Mannschaft voll zu bekommen. Trotzdem möchten wir als Azadi, egal gegen wen wir auf dem Platz stehen, eine Runde weiter kommen und gewinnen. Dafür müssen wir aber 100 Prozent auf dem Platz lassen“, erklärt Manager Yalcin Uzun.

TSV Bisperode – VfB Hemeringen (Mittwoch, 19 Uhr).

Hajen/Latferde, Azadi Hameln und Bisperode alle drei haben Beziehungsstress mit der Kreisliga – alle drei gehen im Kreispokal fremd. „Vielleicht ist es ganz gut, dass wir am Mittwoch in einem anderen Wettbewerb aktiv sind. In der Liga hatten wir zuletzt Schwierigkeiten. Nun können wir befreit im Pokal antreten und aufspielen. Wir haben ein Heimspiel und empfangen den VfB Hemeringen. Unser Ziel ist es natürlich, eine Runde weiterzukommen, dafür bedarf es aber einer Leistungssteigerung in allen Bereichen, im Vergleich zu unserem Spiel am Wochenende. Ich erwarte einen Pokalfight unter Flutlicht und es wird darauf ankommen, welche Mannschaft diesen besser annimmt. Pokalspiele sind oft knappe Angelegenheiten und es kommt häufig das Team durch, das den größeren Willen und Einsatz entwickelt. Wenn wir diese Tugenden zeigen, werden wir auch immer eine Chance haben“, unterstreicht Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss. Die Hemeringer befinden sich in der Kreisliga derzeit sogar auf dem letzten Rang und gerieten gegen den TC Hameln in der zweiten Pokalrunde ordentlich ins Straucheln, setzten sich aber mit 2:0 durch. „Wir wollen uns im Vergleich zum ersten Pokalspiel gegen den TC Hameln auf alle Fälle steigern. Ein Weiterkommen ist natürlich unser Ziel, beim Blick auf die aktuelle Tabellensituation in der Kreisliga hat der Pokal aber nicht höchste Priorität. Wir können über einen spannenden Pokalfight auch Selbstvertrauen sammeln und dieses dann mit ins kommende Punktspiel nehmen. Das Spiel findet für uns ohne jegliche Druck statt und wir können deshalb relativ entspannt im Manfred-Wottke-Stadion auflaufen“, hofft VfB-Sprecher Bastian Kuska, dass seine Farben die Leichtigkeit wiederfindet.

SG Eimbeckhausen/Hamelspringe – FC Preussen Hameln (Donnerstag, 19 Uhr). 

Die letzten Nachzügler geben sich am Donnerstagabend die Ehre. Kreisliga-Absteiger Eimbeckhausen/Hamelspringe hat wohl eines der dicksten Bretter zu bohren. Dass Gegner Preussen über enorme Qualität verfügt, hat der Kreisfußball-Primus in dieser Saison bereits zuhauf unter Beweis gestellt. „Nachdem wir am Wochenende verloren haben (1:5 gegen Salzhemmendorf II, Anm. d. Red.) kommt im Pokal mit Preussen natürlich ein echter Hammer auf uns zu. Die Rollenverteilung ist klar und wir werden den Fokus natürlich auf die Defensive legen. Der FC holt Spieltag um Spieltag seine Siege und ist in der Offensive stark besetzt, daher müssen wir als Mannschaft geschlossen dagegenhalten“, kennt auch SG-Trainer Niklas Koffmane die Faktenlage. Auf der Gegenseite kann der Bezirksliga-Anwärter auf dem Papier nur verlieren. Auch deshalb mahnt Preussens Coach Pascal Lüdtke zur Vorsicht: „Wir dürfen den Gegner keinesfalls unterschätzen. Die Nordkreisler haben einige gute Spieler in ihren Reihen, die wir kaltstellen müssen. Nach dem 4:1-Sieg gegen Tündern müssen wir in der Abwehr wieder konzentrierter zu Werke gehen und unsere Chancen wieder besser ausspielen. Natürlich wollen wir eine Runde weiterkommen, spielerisch einfach unser Ding machen und Spaß haben. Solche Flutlichtspiele sind doch immer was Schönes.“ Personell stehen die Vorzeichen bei den Gästen gut.

SF Osterwald – MTV Lauenstein (Donnerstag, 19 Uhr).

Auch im tiefsten Ostkreis wird parallel wieder helle Aufruhr herrschen, wenn Kreisliga-Vize Lauenstein im Waldstadion gefordert ist. In den heimischen Reihen der Sportfreunde brennt alles – wie eigentlich immer – auf die Partie vor heimischem Publikum. Dazu der Spartenleiter der Sportfreunde, Sebastian Decker: „Natürlich sind alle heiß auf dieses Spiel. Der MTV ist natürlich der haushohe Favorit. Trainer Chris Wintel macht dort eine hervorragende Arbeit und hat eine sehr gute Mannschaft geformt. Unser Ziel ist es am Donnerstagabend, ein gutes Spiel zu machen und den mit Sicherheit zahlreichen Zuschauern einen packenden Pokal-Fight zu zeigen. Wir haben ja schon bewiesen, dass unsere Sportfreunde Osterwald Pokal können, und haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir auch gegen die vermeintlich größeren Teams aus der Kreisliga im Waldstadion mit unseren fantastischen Fans im Rücken für Überraschungen sorgen können.“ Auch bis ins nicht ganz so weit entfernte Lauenstein ist die Kulisse aus dem Waldstadion vorgedrungen. Dazu MTV-Trainer Chris Wintel: „Pokal-Derby unter Flutlicht? Mehr geht nicht. Wir freuen uns natürlich tierisch auf die Partie, wissen aber auch, was uns erwartet. Im Waldstadion herrscht immer eine gute Atmosphäre. Außerdem bringt Osterwald große Qualität mit – gerade im Umschaltspiel. Osterwald spielt immer sehr leidenschaftlich. Darauf müssen wir uns einstellen und diesen Kampf annehmen, in den Zweikämpfen da sein und generell diese Derby-Mentalität annehmen. Es gilt, klaren und einfachen Fußball zu spielen. Wenn wir das alles beherzigen, haben wir als Verein gute Chancen eine Runde weiterzukommen – und das ist ganz klar unser Ziel.“ Die Form spricht sicherlich für die Gäste, fünf Siege in Folge hat der Kreisliga-Zweite momentan vorzuweisen.
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