28.09.2023 13:39

Kreisliga


„Für uns sind die Duelle gegen Tündern die echten Stadtderbys“

Brennecke: „Die Schmach von Hameln haben wir natürlich aufgearbeitet" / Kellerduell und neue Hoffnung bei Thal/Holzhausen und Hemeringen
Alexander Liebegott BW Tuendern Fussball Kreisliga Trainer
Alexander Liebegott muss ausgerechnet vor dem Derby auf etwas die Hälfte seines Kaders verzichten.

TSV Bisperode – TSV Nettelrede (Freitag, 19 Uhr).

Bereits am Freitagabend steigt Manfred-Wottke-Stadion das Duell zwischen Bisperode und Nettelrede. „Nach drei Niederlagen in Folge wollen wir den Bock umstoßen und wieder punkten, um den Anschluss ans Mittelfeld nicht zu verlieren. Mit Nettelrede erwartet uns ein Gegner, gegen den ich mit einem ausgeglichenen Spiel rechne. Da wird es wie gewohnt auf  Kampfbereitschaft und den nötigen Willen ankommen. Wir müssen alles in die Waagschale werfen“, unterstreicht Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss. Die Blau-Gelben sind aufgrund des Negativtrends mittlerweile im unteren Mittelfeld angekommen, haben aber noch sechs Punkte Vorsprung auf die beiden Abstiegsränge. Nettelrede verspielte hingegen in der letzten Woche den Sieg gegen Königsförde/Klein Berkel. Nach einem Platzverweis für die „Grönjer“ in der 80. Minute traf SG-Kicker Arlind Avdiu noch zum 2:2 in der Nachspielzeit. „Nachdem wir letzte Woche leider in der Schlusssekunde den Sieg hergegeben haben, wollen wir es in Bisperode wieder besser machen und unsere Auswärtsserie fortsetzen. Freitagabend, Flutlicht, traditionell ein gut gepflegter Rasen. Wir freuen uns auf die Partie, erwarten einen motivierten und laufstarken Gegner, der nach drei Niederlagen am Stück sicher in die Erfolgsspur zurückkehren möchte“, kennt Nettelredes nach wie vor verletzter Spielertrainer Dominik Trotz die Voraussetzungen. Neben Trotz fehlen Levin Ketterer und Felix Pischel verletzt. Mirko Rak ist gesperrt.

SG Hajen/Latferde – MTV Lauenstein (Sonntag, 15 Uhr).

Die SG Hajen/Latferde leckt sich nach der 2:9-Pleite gegen Ligaprimus Preussen Hameln derzeit die Wunden. Allerdings wird die kommende Aufgabe nur unwesentlich einfacher – mit Lauenstein reist der aktuell Tabellenzweite an. „Die Schmach von Hameln haben wir natürlich aufgearbeitet und noch einmal daran erinnert, was wichtig im Fußball ist: Leindeschaft, Kampfgeist, taktisches Verhalten und die Disziplin gehören einfach dazu. Mit Lauenstein treffen wir jetzt auf einen Gegner, der derzeit durch die Liga marschiert. Sie sind durch die Bank überragend besetzt und haben mit Felix Lassan einen richtigen Knipser. Ich erwarte von meiner Mannschaft eine Trotzreaktion mit der richtigen Einstellung und einer Topleistung. Wir brauchen jeden Punkt und müssen kämpfen – egal gegen wen“, macht SG-Coach Werner Brennecke klar. Der MTV surft derzeit auf einer Erfolgswelle. Vier Siege am Stück haben die Ostkreisler auf den Relegationsplatz katapultiert – bei der SG sollen die nächsten Punkte her. „Wir werden uns von der Tabelle nicht blenden lassen und werden die SG auf keinen Fall unterschätzen. Wir wissen, welche Qualität sie in ihren Reihen haben und wie schwierig sie gerade zuhause zu bespielen sind. Es ist und bleibt ein 50:50-Spiel. Wichtig wird sein, von Anfang an in die Zweikämpfe zu kommen und auf dem kleinen Platz in Hajen konzentriert und zielstrebig in den  Umschaltmomenten zu sein“, verfolgt Trainer Chris Wintel einen klaren Plan.

BW Tündern II – FC Preussen Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

Auf der Hamelner Kampfbahn steigt das Nachbarschaftsderby – mit Preussen wechselt der Spitzenreiter die Straßenseite. Die Tünderaner verloren zuletzt völlig überraschend bei der SG Thal/Holzhausen mit 1:3. „Das war eine grenzwertige Art und Weise. Wenn wir wieder so spielen, bekommen wir wie Hajen neun Stück. Im Defensivbereich waren wir weit unter unseren Möglichkeiten“, sitzt die Niederlage bei Trainer Alexander Liebegott noch tief. „Mit so einer zurückliegenden Leistung wird es gegen den FCP nicht leichter. Preussen ist der Favorit, auch wenn wir zuhause spielen. Personell müssen wir schauen, wie wir es machen. Gegen Thal hatten wir 13 Ausfälle, diesmal sind es zwölf. Obwohl die Dritte parallel spielt, brauchen wir wohl Unterstützung. Gerade im Defensivbereich haben wir viele Ausfälle. Trotz der Voraussetzungen werden wir die Punkte nicht kampflos übergeben.“ Die Preussen können hingegen wieder auf Emil Nasuvofski zurückgreifen, der seine Sperre abgesessen hat. Noch lange ausfallen werden hingegen Lenard Gallapeni und Leon Kießling. „Das tut natürlich weh, hat uns als Team aber noch enger zusammenrücken lassen. Wir haben in letzter Zeit einen relativ eng bemessenen Kader und haben auch Unterstützung aus der zweiten Herren bekommen. Die Jungs haben ihre Sache super gemacht und uns alle positiv überrascht“, meint Hamelns Trainer Hysen Hasani, der sportlich derzeit wenig zu klagen hat. „Trotz des 0:1-Rückstands gegen Hajen/Latferde war ich mir sicher, dass wir das Spiel noch drehen. Wir haben einfach gut gespielt und dann auch die Chancen genutzt, die wir beim 3:1 gegen Hilligsfeld nicht genutzt haben. Gegen Tündern wollen wir nachlegen, wissen aber nicht, wen sie alles ins Rennen schicken. Für uns sind die Duelle gegen Tündern die echten Stadtderbys.“

SG Thal/Holzhausen – VfB Hemeringen (Sonntag, 15 Uhr).

Der Vorletzte empfängt den Letzten – das Kellerduell steigt im Interpark. Beide Teams feierten in der letzten Woche wichtige Erfolg: Thal/Holzhausen schlug Tündern II mit 3:1, der VfB feierte mit dem verdienten 3:1 gegen Emmerthal sogar den ersten Saisonsieg. „Das Spiel ist extrem wichtig für beide Mannschaften. Wir werden alles dafür tun, um das Spiel zu gewinnen. Wenn wir an die Leistung vom Spiel gegen Tündern anknüpfen können, ist der Sieg möglich. Aber bekanntlich kann sich die Form im Kreisfußball von Woche zu Woche völlig verändern. Wir  haben beschlossen, jetzt nur noch von Spiel zu Spiel zu gucken. Die Trainingsbeteiligung ist gut, wir haben Spaß und die Mannschaft will unbedingt. Fehlen nur noch die Punkte“, sagt SG-Trainer Eldar Zahirovic, der auf Marcel Zurmühlen und René Hündersen verzichten muss. Zwei weitere Personalien sind noch unklar. Die Hemeringer haben nach ihrem ersten Erfolgserlebnis in dieser Spielzeit neuen Mut geschöpft. „Am Sonntag wird es sicher ein enges Spiel geben. Thal hat letztes Wochenende überraschend gegen Tündern gewonnen und wird diesen Schwung mitnehmen wollen. Aber auch wir sind nach unserem ersten Dreier hochmotiviert, uns aus dem Keller zu kämpfen“, so VfB-Sprecher Michael Albrecht.

SV Azadi Hameln – TSG Emmerthal (Sonntag, 15 Uhr).

Die „Adler“ tun sich weiterhin schwer. Seit fünf Spielen hat Azadi kein Spiel mehr gewonnen, zuletzt verlor die Elf von Trainer Özkan Ünsal gegen die direkte Konkurrenz aus Bad Pyrmont und Hagen sogar mit 1:6. „Wir haben eine schwierige Phase und genau jetzt gegen eine erfahrene Emmerthaler Mannschaft zu spielen, wird eine Herausforderung. Wir gehen auf dem letzten Zahnfleisch. Der haben wir viele Verletzte und Urlauber. Es wird gefühlt von Woche zu Woche schwieriger. Trotzdem wollen wir mit dem Kader, den wir haben, unsere beste Leistung auf dem Platz lassen und schauen was bei rauskommt“, hofft Azadi-Manager Yalcin Uzun auf ein positives Ergebnis. Die TSG kassierte nach erfolgreichen Wochen zuletzt gegen das Schlusslicht aus Hemeringen eine 1:3-Niederlage. „Wir müssen uns deutlich steigern. Gerade im Offensivspiel hat uns die Zielstrebigkeit gefehlt und hinten konnten wir gegen Hemeringen nicht die Kompaktheit aufbieten, die uns in den Wochen davor ausgezeichnet hat. Azadi Hameln ist derzeit nicht gut in Form, aber das täuscht uns nicht. In entsprechender Besetzung hat Azadi eine der besten Mannschaften der Liga. Und wir gehen immer davon aus, dass unsere Gegner in Bestbesetzung antreten. Ich erwarte, dass unsere Jungs wieder mit vollem Elan und dem nötigen Willen ins Spiel gehen und beweisen wollen, dass die Niederlage in Hemeringen ein Ausrutscher war“, verdeutlicht Emmerthals Co-Trainer Hendrik Scheel.

SG Königsförde/Klein Berkel – FC Bad Pyrmont Hagen II (Sonntag, 15 Uhr).

Die SGKK bewies letzte Woche gegen Nettelrede Moral und schaffte in der Nachspielzeit noch den 2:2-Ausgleich durch Arlind Avdiu. „Das Unentschieden am Sonntag hat uns gezeigt, was wir erreichen können, wenn wir füreinander kämpfen. Am Sonntag wollen wir wieder zurück in die Erfolgsspur finden und die drei Punkte bei uns behalten“, hält SG-Sprecher Leotrim Berisha den Informationsfluss gewohnt kurz. Die Kurstädter wollen hingegen nach dem 6:1-Kantersieg gegen Azadi Hameln direkt nachlegen. „Wir sind nicht der Favorit, aber wenn wir es so gut umsetzen wie letzte Woche, ist auch gegen Königsförde was möglich. Wir können befreit aufspielen, um diese schwierige Aufgabe zu lösen. Die SG ist sehr spielstark und individuell gut besetzt, aber wollen ihnen unseren bestmöglichen Kampf bieten“, unterstreicht FCBPH-Spielertrainer Christopher Loges, der wieder auf seine beiden Leistungsträger Emrah Kelesabdioglu und Kiala Mbauzulu zurückgreifen kann.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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