21.08.2022 19:38

Kreisliga


11:0 gegen Großenwieden! Preussen schießt sich Frust von der Seele

Nur vier Tage nach Pokalduell: Nettelrede macht's diesmal besser gegen WTW / Lauenstein gewinnt schmeichelhaft gegen Emmerthal



Spielertrainer Dominik Trotz und seine Nettelreder boten Wallensen wenige Tage nach dem Pokal-Aus erneut die Stirn.

VfB Hemeringen – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe 5:1 (3:0).

„Drei wichtige Punkte gegen den Abstieg“, stellte VfB-Sprecher Peter Reese nach dem 5:1-Sieg gegen Eimbeckhausen/Hamelspringe fest. Die Hemeringer feierten ihren ersten Saisonsieg in überzeugender Manier, während die Nordkreis-SG nach dem Remis gegen Preussen Hameln die erste Niederlage hinnehmen musste. Reese: „Die ersten 20 Minuten waren das Beste, was ich seit Langem von unseren Jungs gesehen habe.“ Bereits in der 3. Minute gingen die Hausherren dank eines Kopfballs von Karsten Wieneke in Front. In der 8. Minute legte Torjäger Maximilian Ringleff das 2:0 nach. Kurz vor dem Seitenwechsel traf Alexander Kindsvater zur 3:0-Pausenführung. „Wir haben den Gegner früh unter Druck gesetzt, waren immer präsent und haben Eimbeckhausen so immer wieder zu Fehlern gezwungen. Zur Halbzeit hätten wir schon 6:0 führen können, haben dreimal das Aluminium getroffen“, so Reese. Nach dem Seitenwechsel waren die Gäste zwar etwas besser im Spiel und kamen durch Jörn Dahlbrock zum 1:3-Anschluss (47.), doch Wieneke stellte fünf Minuten später mit dem 4:1 den alten Abstand wieder her. Danach flachte das Spiel merklich ab.  Erst in der 89. Minute fiel das letzte Tor des Tages: Philipp Nulle belohnte sich für eine starke Leistung mit dem 5:1-Endstand. „Philipp hat auf der Sechs unglaublich viel gearbeitet und ein super Spiel gemacht. Nach dem 4:1 ist das Spiel dahingeplätschert, wohl auch aufgrund der hohen Temperaturen. Insgesamt sind wir zufrieden mit dem Spiel und sind jetzt auf Mittwoch gespannt, dann spielen wir gegen Preussen Hameln“, zog Reese Bilanz. Aufseiten der Eimbeckhäuser verdiente sich Jörn Dahlbrock ein Sonderlob.
Tore: 1:0 Karsten Wieneke (3.), 2:0 Maximilian Ringleff (8.), 3:0 Alexander Kindsvater (40.), 3:1 Jörn Dahlbrock (47.), 4:1 Wieneke (52.), 5:1 Philipp Nulle (89.).

MTV Lauenstein – TSG Emmerthal 1:0 (0:0).

Der MTV Lauenstein feierte gegen die TSG den zweiten Saisonsieg. „Es war allerdings ein sehr glücklicher Sieg. Emmerthal war ein sehr starker Gegner, gegen den wir alles aufbieten mussten und einige Male im Glück waren“, atmete MTV-Trainer Stefan Gluba durch. Insbesondere im ersten Durchgang waren die Grün-Weißen spielbestimmend, erarbeiteten sich aber nicht viele Chancen. Lauensteins Fänger Florian Garnatz musste trotzdem einmal eingreifen, als er einen Ball aus dem Winkel kratzte. Gluba: „Wir waren ungewohnt passiv in der ersten Halbzeit. In der Pause haben wir umgestellt und konnten dann etwas druckvoller spielen.“ Nach einem Konter wurde Frederick Giger im Emmerthaler Strafraum gefoult – es gab einen Strafstoß. Dimitri Schulte zeigte sich vom Punkt sicher und netzte zum 1:0 ein. In der Folge agierte die TSG offensiver und bestimmte das Spielgeschehen. „Sie kamen immer wieder zu Chancen und wir haben versucht, über Konter das 2:0 zu machen“, skizzierte Gluba den Verlauf. Jedoch sollte trotz genügend Gelegenheiten kein Tor mehr fallen, sodass Lauenstein am Ende jubeln durfte. „Leider haben wir unsere Konter heute schlecht ausgespielt und mehrfach eine Überzahl verdaddelt. Es war ein hartes Spiel, beide Mannschaften haben viel gefightet. Trotzdem war es immer fair. Ein Unentschieden wäre wohl gerecht gewesen, aber die drei Punkte nehmen wir natürlich gerne mit“, zog Gluba sein Fazit. Kurios: Schiedsrichter Dirk Klaassens zog sich während des Spiels einen Muskelfaserriss zu, sodass es zu einer zehnminütigen Verzögerung kam.
Tore: 1:0 Dimitri Schulte.

SV Azadi Hameln – TSV Grohnde 4:1 (3:0).

Die „Adler“ durften sich ebenfalls über den zweiten Sieg im zweiten Spiel freuen. „Die erste Halbzeit war eine deutliche Angelegenheit. Nach der frühen Führung hatten wir das Spiel voll im Griff und haben uns viele Chancen erspielt. Von Grohnde kam dagegen erstmal wenig“, meinte Hamelns Manager Yalcin Uzun. Ibrahim Seyyar köpfte einen Eckstoß bereits in der 2. Minute in die Maschen, ehe Mohammed Avci per Strafstoß auf 2:0 erhöhte (25.). Justin Keune vollendete kurz vor dem Kabinengang auf 3:0, vorangegangen war der schönste Angriff des Spiels. Uzun: „Da haben wir uns mit drei Doppelpassen in Position kombiniert und Justin musste nur noch den Fuß hinhalten.“ Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer jedoch ein anderes Bild. „Wir haben einen Gang zu viel rausgenommen und sind nicht mehr in Tritt gekommen. Die letzte halbe Stunde war Arbeitsverweigerung.“ Grohndes Spielertrainer und Torjäger Christopher Thomas verkürzte in der 60. Minute auf 1:3 – plötzlich witterte der TSV noch eine Chance auf die Wende. „Da müssen wir uns bei unserem Torhüter Faiz Kheder bedanken, der uns mehrfach gerettet hat. Grohnde hatte einige Großchancen“, so Uzun. Letztlich überstand Azadi den Sturmlauf der Gäste und in der 90. Minute vollendete Davud Uzun einen Konter zum 4:1-Endstand. Neben dem Schiedsrichtergespann um Gunnar Kersten verdienten sich auch Ibrahim Seyyar und Muhammet Sen Bestnoten.
Tore: 1:0 Ibrahim Seyyar (2.), 2:0 Mohammed Avci (25./Strafstoß), 3:0 Justin Keune (40.), 3:1 Christopher Thomas (60.), 4:1 Davud Uzun (90.).

TSV Nettelrede – WTW Wallensen 2:2 (1:0).

Nur wenige Tage nach dem Pokalduell beider Kontrahenten gab es am heutigen Sonntag das erneute Duell. Im Achtelfinale setzte sich WTW noch mit 2:0 durch – doch heute zeigten die Nettelreder, dass sie auch mit den vermeintlichen Aufstiegsfavoriten mithalten können. „Eigentlich sind es zwei verschenkte Punkte. Wenn du 2:0 führst, tut ein Unentschieden immer weh“, bedauerte TSV-Spielertrainer Dominik Trotz. „Mit der ersten Halbzeit bin ich sehr zufrieden. Da haben wir super gegen den Ball gearbeitet, Wallensen unter Druck gesetzt und viele zweite Bälle gewonnen.“ Nachdem ein Wallenser Konter (2.) und eine von WTW-Keeper Nicolas Franzmann vereitelte Chance (15.) nicht im Tor landeten, machte es Kevin Kohl in der 20. Minute besser: Er beförderte eine Flanke von Trotz mit einer Direktabnahme zum 1:0 ins Tor. Kurz vor dem Seitenwechsel hatten die „Grönjer“ das 2:0 auf dem Fuß, doch Aunitz traf aus der Drehung nur das Lattenkreuz. Nach dem Seitenwechsel blieb die Begegnung auf Augenhöhe: TSV-Fänger René Sustrate parierte einen Freistoß (48.) und Bennet Koch scheiterte gegenüber freistehend an Franzmann. Dann war es aber passiert: Aunitz dribbelte sich an die Grundlinie und legte zu Louis Linde zurück, der den Ball mit einem Kontakt zum 2:0 ins Tor beförderte. Die Doppelführung brachte jedoch keine Sicherheit. Wallensen bewies in der Schlussphase Moral: Timo Maslona ballerte einen Freistoß zunächst in die Mauer und nahm den Abpraller volley – das Leder schlug zum 1:2 im Winkel ein. Damit nicht genug: In der 89. Minute dribbelte Martin Gröhlich mehrere Gegenspieler aus und fand Maslona, der wiederum mit seinem zweiten Streich für den 2:2-Endstand sorgte. In der Nachspielzeit hatten die Hausherren nach einem Eckstoß noch die Riesenchance zum „Lucky Punch“, doch Max Klockemann scheiterte denkbar knapp am langen Pfosten. „Aufgrund unserer starken Leistung wären drei Punkte der gerechte Lohn gewesen. Auf dieser Leistung können wir definitiv aufbauen. Wallensen ist für mich ein Aufstiegsfavorit und daher ein guter Gradmesser. Besonders freut mich, dass wir gut über die Außen gespielt haben. Das trainieren wir immer wieder“, resümierte Trotz.
Tore: 1:0 Kevin Kohl (20.), 2:0 Louis Linde (73.), 2:1 Timo Maslona (78.), 2:2 Moslana (89.).

SG Hajen/Latferde – FC Bad Pyrmont Hagen II 2:2 (1:1).

In Hajen teilten sich beide Kontrahenten die Punkte. „Das Unentschieden geht in Ordnung. Pyrmont war in der ersten Halbzeit besser, wir in der zweiten“, resümierte SG-Sprecher Marc Knoesel, der insbesondere im ersten Durchgang einige Male tief durchatmen musste. Zwar gingen die Hausherren dank eines Freistoßes von Tim Schrader, den Niklas Ebeling entscheidend ins Tor verlängerte, schon in der 3. Minute mit 1:0 in Front, doch danach spielten nur noch die Gäste. „Pyrmont war deutlich besser im Spiel“, wusste Knoesel. In der 20. Minute schlugen die Kurstädter zurück, Moritz Schur traf zum 1:1. Knoesel: „Pyrmont war mit Diagonalbällen auf den linken Flügel sehr gefährlich. Wir hatten Probleme, das zu verteidigen. Es hätte auch 1:3 oder 1:4 zur Pause stehen können, aber sie haben uns am Leben gelassen.“ Und das war aus Sicht des FC ein Fehler: In der 52. Minute zeigte Schrader seine große Klasse und chipte den Ball aus seitlicher Position, über FC-Schlussmann Burak Yildiz hinweg, ins Tor – 2:1. Aufenblicke später verpasste Kay-Jonas Dirnberger den Treffer zum möglichen 3:1. „Wir haben das Spiel in der zweiten Halbzeit bestimmt“, so Knoesel. Die Führung sollte dennoch nicht halten. In der 59. Minute dribbelten die Pyrmont-Hagener den herausstürmenden Keeper Rouven Gasde aus, spielten in die Mitte und dort traf Moritz Schur zum 2:2. Damit nicht genug: In der 66. Minute parierte Gasde einen gut geschossenen Strafstoß von André Felker. Ansonsten spielte nur noch Hajen/Latferde – doch Niklas Ebeling und Kay-Jonas Dirnberger vergaben teils beste Chancen zum 3:2. So blieb es bei der Punkteteilung. Ein Sonderlob verdiente sich Sebastian Meyer. Knoesel: „Er hat im Mittelfeld stark gespielt.“
Tore: 1:0 Niklas Ebeling (3.), 1:1 Moritz Schur (20.), 2:1 Tim Schrader (52.), 2:2 Schur (59.).

FC Preussen Hameln – TSV Großenwieden 11:0 (6:0).

Die Zuschauer im Weserberglandstadion wurden Zeugen eines kuriosen Spiels: Preussen Hameln schoss den TSV Großenwieden mit 11:0 vom Platz. „Ich weiß selbst nicht, was ich dazu sagen soll. Wir sind sehr glücklich über den Sieg und haben genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Unser Kapitän Ruben Dalby hat vor dem Spiel was Schönes gesagt: 'Wir sind eine Invalidentruppe, aber lasst uns trotzdem einfach Spaß am Spiel haben.' Und genau das haben die Jungs auch getan. Sie haben füreinander gekämpft und sich der schwierigen Lage nicht einfach ergeben“, war FC-Trainer Hysen Hasani hochzufrieden. Bereits in der ersten Halbzeit machten die Preussen trotz weiterhin vieler Ausfälle das halbe Dutzend voll. Lenard Gallapeni schnürte einen Dreierpack und Kay-Uwe Wehrhahn schoss mit dem 6:0 das Tor des Tages: Aus rund 40 Metern feuerte er einen Strahl ab, der unten links im Tor einschlug. Nach dem Seitenwechsel blieben die Preussen nach schwierigen Wochen und dem Pokal-Aus in Lachem torhungrig. Letztlich siegten die Hamelner mit 11:0 (!) und Gallapeni war mit fünf Treffern der erfolgreichste Torschütze. „Wir haben Großenwieden zuletzt zusammen beobachtet und uns sind einige Schwächen aufgefallen, die wir ausnutzen wollten. Das haben wir sehr gut gemacht und hinten haben wir nichts zugelassen. Und wenn du erstmal hoch führst, läuft es wie von alleine – zumal Großenwieden die Gegenwehr auch irgendwann eingestellt hat“, freute sich Hasani über den ersten Saisonsieg in der Kreisliga.
Tore: 1:0 Lenard Gallapeni (6.), 2:0 Denys Rozum (14.), 3:0 Rozum (16.), 4:0 Gallapeni (22.), 5:0 Gallapeni (35.), 6:0 Kay-Uwe Wehrhahn (45.), 7:0 Gallapeni (48.), 8:0 Wehrhahn (50.), 9:0 Gallapeni (64.), 10:0 Adriano Rode (69.), 11:0 Enis-Kaan Bolat (90.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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