27.05.2022 11:56

Kreisliga


„Drei Spieltage, drei Matchbälle“: Tündern und Hajen buhlen um Platz eins

Eimbeckhausen will Tabellenzweiten „ärgern“ / Für Azadi zählt „nur ein Sieg“ in Rohden
SG HajenLatferde BW Tuendern U23 Kreisliga Fussball
Die SG Hajen/Latferde hat noch Chancen auf die Meisterschaft in der Kreisliga.

Von Robin Besser

TSV Bisperode – WTW Wallensen (Samstag, 16 Uhr).

„Klappe die Zweite“ heißt es am Samstagnachmittag für den WTW Wallensen. Nachdem die Männer von der Thüster Platte bereits unter der Woche im Ostkreisderby mit Lauenstein gefordert waren, reist der WTW nun zum Auswärtsspiel nach Bisperode. Während die Gäste gegen den MTV mit 3:5 den Kürzeren zogen, gelang Blau-Gelb beim 2:0 bei Aerzens Zweitvertretung ein wahrer Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt. Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss hofft nun auf einen ähnlich couragierten Auftritt seiner Elf: „Am Samstag steht mal wieder ein Derby auf dem heimischen Sportplatz an. Wir möchten an die Leistung aus dem Spiel gegen Aerzen II anknüpfen, müssen uns aber gleichzeitig in der Chancenverwertung steigern. Am Mittwoch haben wir zu viele Möglichkeiten ausgelassen. So viele werden wir gegen Wallensen wohl nicht bekommen. Gelingt uns das, können wir möglicherweise für eine Überraschung sorgen und punkten. Leider müssen wir unsere Startelf erneut verändern.“ Ursächlich dafür sind die Ausfälle von Michel Faßhauer, Joshua Wiechens und Trainer Daniel Ivicic. Auf der anderen Seite hofft Wallensens Sprecher Dominik Heintz darauf, dass sich nicht alles aus dem Match am Mittwoch wiederholt: „Nach der ärgerlichen Niederlage haben wir gleich das nächste Derby vor der Brust. Wir reisen zwar ersatzgeschwächt an, doch wir haben auch gegen Lauenstein gezeigt, dass wir trotzdem etwas reißen können. Da wollen wir am Samstag weitermachen und die drei Punkte mit nach Wallensen nehmen.“

VfB Eimbeckhausen – SG Hajen/Latferde (Samstag, 16 Uhr).

In Eimbeckhausen steht am Samstag viel auf dem Spiel. Mit dem „Dreier“ beim 3:2-Erfolg im „Abstiegskrimi“ gegen Thal hat der VfB weiterhin die beste Ausgangslage im Tabellenkeller. Durch den gleichzeitigen Erfolg des SV Azadi bleibt jedoch keine Luft zum Verschnaufen. „Es ist egal, wie wir am Mittwoch die wichtigen Punkte geholt haben. Da fragt am Ende keiner mehr nach. Vielleicht können wir Hajen/Latferde genauso ärgern wie Tündern zuletzt. Wir spielen erneut zuhause und brauchen noch Punkte. Bitter ist allerdings, dass Aljoscha Reiss und Anes Hot mit ihren Verletzungen wahrscheinlich ausfallen. Diese haben sie sich im Spiel gegen Thal zugezogen“, schildert Sprecher Marc Hartmann die Ausgangslage seines VfB. Dennoch ist er sich sicher, dass man eine „schlagfertige Mannschaft“ zusammenbekommen werde. Auf der anderen Seite schielt die SG Hajen/Latferde noch immer auf die Kreisliga-Meisterschaft. Bei nur einem Zähler Rückstand auf Tünderns U23 ist Platz eins weiterhin in greifbarer Nähe. Damit die „Black Cats“ schlussendlich vielleicht doch noch jubeln dürfen, ist ein Sieg im Nordkreis jedoch Pflicht, wie SG-Sprecher Marc Knoesel klarmacht: „Wir wollen jedes der noch anstehenden Spiele gewinnen, um den Titelkampf bis zum Schluss spannend zu machen. Allerdings müssen wir uns gegenüber dem Spiel in Hemeringen wieder deutlich steigern. Eimbeckhausen wird nach dem Sieg am Mittwoch nachlegen wollen, um bei fünf möglichen Absteigern aus der Kreisliga einen sicheren Tabellenplatz zu erreichen. Wir sind also gewarnt, dass wir auf einen hochmotivierten Gegner treffen werden.“ In Eimbeckhausen muss die SG weiterhin auf Yannic Bohne verzichten.

TSG Emmerthal – BW Tündern U23 (Samstag, 16 Uhr).

Grün-Weiß steht am Samstagnachmittag vor einer großen Herausforderung, denn an der Emmer ist um 16 Uhr mit Tünderns Oberliga-Reserve der Tabellenführer zu Gast. Die TSG befindet sich allerdings ebenfalls in guter Verfassung. Immerhin gewann man drei der vergangenen vier gewerteten Partien. Lediglich beim Nachbarschaftsduell in Grohnde kam man nicht über ein 1:1-Uentschieden hinaus. „Das Spiel wird eine andere Hausnummer als gegen Großenwieden. Wir werden gegen Tündern sicherlich vor ganz anderen Aufgaben gestellt. Wenn wir einen Punkt holen, können wir damit schon zufrieden sein. Wir haben bisher eine gute Rückserie gespielt. Im Hinspiel beim 1:1 haben wir unsere beste Saisonleistung gezeigt", erinnert sich TSG-Trainer Daniel Wohlleben, der wieder mit Jean-Pierre Albe und Andrej Vorrat planen kann. Ausfallen wird weiter Keeper Felix König. Die „Schwalben“ hoffen indes nach wie vor auf die Meisterschaft und den Aufstieg in den Bezirk. Damit der Platz an der Sonne nicht in Gefahr gerät, fordert BW-Trainer Alexander Liebegott die maximale Punkteausbeute aus den verbleibenden Partien: „Drei Spieltage, drei Matchbälle. Für uns ist das Ziel der Aufstieg und den wollen wir aus eigener Hand schaffen. Dafür hat die Mannschaft lange und hart gearbeitet. Mich freut es, dass die Jungs es geschafft haben, sich in diese Ausgangslage zu bringen. Deshalb werden wir auch mit viel Vorfreude nach Emmerthal fahren, um am besten morgen schon weitestgehend den Deckel draufzusetzen. Die TSG wird sicherlich etwas dagegen haben, da sie auch theoretisch noch mit von der Partie sind. Spannung ist also schon genug drin in diesem Match. Der Kader klärt sich noch bis morgen, aber ich denke, jeder weiß, um was es geht. Die Jungs werden sich top vorbereiten auf dieses Spiel.“

VfB Hemeringen – SpVgg. Bad Pyrmont II (Sonntag, 15 Uhr).

„Wir wollen wieder zuhause gewinnen, der einstellige Tabellenplatz ist das Ziel“, leitet Hemeringens Sprecher Michael Lauke die anstehende Begegnung gegen Pyrmonts Zweitvertretung ein. Aktuell belegt der VfB Tabellenrang zehn. Mit einem Sieg gegen die Landesliga-Reserve könnte das selbst erklärte Saisonziel allerdings in greifbare Nähe rücken. „Für den Sieg müssen wir am Sonntag wieder das Heimgesicht zeigen, um auch gegen die Kurstädter zu bestehen. Die 2:4-Hinspielniederlage ist noch nicht vergessen. Aktuell sind es sieben Punkte Rückstand auf den Gegner. Mit einem Sieg rücken wir auf vier Zähler auf. Auch deshalb sollen am Sonntag die Punkte in Hemeringen bleiben. Dafür muss die Einstellung aber wieder bei 110 Prozent liegen, damit die Spieler, die nicht dabei sind, gleichwertig ersetzt werden können“, fährt der Sprecher fort. Bedingt durch einige personelle Ausfälle müssen die Hausherren auf Spieler der zweiten Mannschaft zurückgreifen. Dazu Lauke: „Die Jungs haben unser volles Vertrauen, die Kohlen aus dem Feuer zu holen.“ Die Gäste aus der Kurstadt reisen mit einem Auswärtspunkt gegen Preussen (2:2) im Gepäck zum VfB. „Durch die Leistung in der zweiten Halbzeit war es ein verdientes Unentschieden, auch wenn wir den Ausgleich erst in der letzten Aktion erzielt haben. Da hatten wir dann das Quäntchen Glück, was uns die Wochen zuvor gefehlt hat“, erklärt Pyrmonts sportlicher Leiter Jan-Hendrik Deppe – und fährt fort: „Aktuell können wir noch nicht sagen, wie viele Spieler wir am Sonntag zur Verfügung haben. Die Jungs, die auflaufen werden, wollen aber definitiv mal wieder einen Auswärtsdreier holen. Dafür brauchen wir aber – anders als bei Preussen – zwei gute Halbzeiten. Im Hinspiel haben wir Hemeringen bereits geknackt und das ist jetzt auch am Wochenende das Ziel.“

TSV Grohnde – MTSV Aerzen II (Sonntag, 15 Uhr).

In Grohnde gastiert am Sonntag die abstiegsbedrohte Zweitvertretung aus Aerzen. Während die Gäste unter der Woche wichtige Punkte im Heimspiel gegen Bisperode liegengelassen haben (0:2), hat der TSV eine knappe 1:2-Niederlage gegen Tünderns U23 hinnehmen müssen. Dennoch befinden sich die Hausherren im vermeintlich gesicherten Mittelfeld. Für Grohndes Spielertrainer Christopher Thomas kommt das einem Segen gleich: „Ich bin froh, dass wir weitestgehend durch sind. Solche Abstiegskrimis gegen direkte Konkurrenten sind auch für meine Nerven nicht mehr so gut. Von daher können mir befreit aufspielen und schauen, was mit unserem dünnen Kader am Ende dabei herauskommt. Ich bin ganz froh, dass wir erst in der jetzigen Phase mit personellen Engpässen zu kämpfen haben. Aber jeder von den Leuten vor Ort zeigt, dass wir eine Mannschaft sind und einen guten Zusammenhalt haben. Das brauchen wir auch gegen Aerzen. Für die geht es noch um alles und die werden kämpfen wie verrückt.“ Dass der MTSV vor allem nach der Niederlage gegen Blau-Gelb in akuter Abstiegsgefahr schwebt, ist auch Aerzens Trainer Oliver Kosowski bekannt: „Die Niederlage gegen Bisperode war absolut verdient. Wir haben uns im Vergleich zu den anderen Spielen offensiv nicht durchgesetzt, zu viele Fehler im Aufbauspiel gemacht, uns auch in der Defensive zu viele Fehler geleistet und der Gegner hatte zeitgleich auch einen sehr starken Tag. Man hat in den letzten beiden Spielen gesehen, dass wir nachlassen. Das müssen wir dringend abstellen. Wir haben noch drei Spiele, um zu punkten. Es ist zwar schwierig aber nicht unmöglich und solange wir die Chance haben, werden wir auch alles geben, um die Klasse zu halten. Mit Grohnde fahren wir jetzt zu einem Gegner, der besonders zuhause schwierig zu bespielen ist, kampfstark agiert und mit den erfahrenen Spielern nach vorne hin gefährlich ist. Für uns geht es in dem Spiel schon um alles, das sollte an Motivation reichen.“

MTV Lauenstein – SC RW Thal (Sonntag, 15 Uhr).

In Lauenstein ist am Wochenende Rot-Weiß Thal zu Gast. Der Sportclub hat unter der Woche den Matchball im Kampf um den Klassenerhalt verloren. Durch die 2:3-Niederlage in Eimbeckhausen ist der Abstieg nun schon beinahe beschlossene Sache. Aktuell beträgt der Abstand auf Rang 13 bereits neun Zähler, dazu hat Rot-Weiß im Vergleich zu Azadi und Eimbeckhausen das deutlich schlechtere Torverhältnis. Hinzu kommt, dass noch nicht gewiss ist, wie viele Mannschaften letztendlich den Niedergang in die Kreisklasse antreten müssen. Der Höhenflug der Gastgeber hielt derweil weiter an. Zuletzt gab es einen 5:3-Erfolg beim Ostkreisderby in Wallensen. Wenn es nach MTV-Trainer Stefan Gluba geht, soll dieser Trend auch so weitergehen: „Nach dem Derbysieg müssen wir nun wieder einen klaren Kopf bewahren. Wir möchten unsere Serie ungeschlagener Spiele ausbauen und gegen Thal punkten. Wir müssen wieder spielerische Akzente setzen. Nicht immer lässt sich ein Spiel allein durch einen konditionellen Vorteil umbiegen wie in Wallensen. Das ist zwar auch eine Stärke, jedoch erwarte ich in den nächsten Spielen eine bessere Spielkontrolle und keine Nervenspiele bis zur letzten Minute. Ich bin mittlerweile grau genug. Auch wenn Thal den Gang in die Kreisklasse nehmen muss, werden wir den Gegner sehr ernst nehmen und hochkonzentriert zu Werke gehen.“

TuS Rohden – SV Azadi Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

Die Vorzeichen vor der Partie zwischen Rohden und den Hamelner „Adlern“ am Sonntag sind klar: für die einen ist das erhoffte Wunder ausgeblieben, die anderen wiederum wollen es noch schaffen. TuS-Trainer Jörg Pydde hat vor der Partie jedoch mit anderen Sorgen zu kämpfen: „Ich hoffe, dass wir gegen Azadi wieder eine Mannschaft voll bekommen. Es fallen alleine acht Spieler durch verschiedene Verletzungen aus. Azadi hat bisher eine gute Rückrunde gespielt und braucht die drei Punkte, um sich aus dem Abstiegskampf zu entfernen. Trotzdem wollen wir, wenn möglich, natürlich dagegenhalten. Außerdem wollen wir für unseren Mannschaftsführer Janis Höpfner und seiner Frau zur Geburt seiner Tochter alles geben und die Punkte in Rohden behalten.“ Während die Gastgeber mittlerweile auch rechnerisch keine Chance mehr auf den Nichtabstieg haben, hat der SV Azadi durch den 4:0-Erfolg gegen Hemeringen die Hoffnung auf den Klassenerhalt gewahrt. Azadis Team-Manager Yalcin Uzun erwartet am Sonntag volle Konzentration: „Wir haben uns über die Siege gegen Grohnde und Hemeringen gefreut, allerdings müssen wir das bis Sonntag aus den Köpfen löschen und uns voll auf Rohden konzentrieren. Die Spiele gegen die Teams unten drin sind immer zäh und schwieriger als gegen Mannschaften von oben, bei denen sich mehr Räume ergeben. Da alle unten drin gepunktet haben, zählt für uns jetzt nur ein Sieg. Trotzdem müssen wir aufpassen. Rohden hat nichts zu verlieren und wird bestimmt versuchen, vor den heimischen Fans alles zu geben.“ Personell wird es bei den Gästen wieder einige Veränderungen geben.

FC Preussen Hameln – TSV Großenwieden (Sonntag, 15 Uhr).

Preussen und Großenwieden tragen am Sonntag das Duell zweier Tabellennachbarn aus. Sollten die Gastgeber die Begegnung für sich entscheiden, würden die Hamelner in der Tabelle am TSV vorbeiziehen. Die Gäste wiederum würden mit einem „Dreier“ ihrerseits die Oberhand in der Liga wahren. „Mit Großenwieden erwarten wir eine Mannschaft, die über viele gute Individualisten verfügt. An einem guten Tag sind sie in der Lage, jeden Kreisligisten zu schlagen. Unser Hauptaugenmerk liegt natürlich auf Daniel Wins, den wir in den Griff bekommen müssen“, gibt Preussens sportlicher Leiter Rolf Schünemann die Devise aus. Personell sei die Lage weiterhin kritisch: „Schon gegen Pyrmont haben wir mit Altliga-Spielern aufgefüllt. Die stehen aber dieses Mal nicht zur Verfügung. Wir wollen aber trotzdem versuchen, ein positives Ergebnis einzufahren“, so Schünemann, der sich immerhin über die Rückkehr von Rik Balk und Nick Bicknell freuen darf. Auch die Gäste haben mit personellen Engpässen zu kämpfen. Dazu Großenwiedens Co.-Trainer Rassan Abdi: „Wir hatten bereits gegen Emmerthal ein riesiges Problem mit dem Kader. Aufgrund dieser Ausfälle und einer zusätzlichen Junggesellenfeier fehlen wir nun wieder vier bis fünf Spieler. Wir hatten bereits Wochen vorher eine Anfrage auf Spielverlegung an Preussen gestellt. Dieser wurde erst zugestimmt, bevor sie dann auf einmal doch wieder abgelehnt wurde. Sowas ist für mich unverständlich.“ Man müsse nun erst einmal schauen, wie ein Kader zusammengestellt werden kann.
189 / 1747

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox