07.11.2019 16:06

Kreisliga


Blau-Weiß in Nettelrede – mehr Spitzenspiel geht nicht!

Schröer: „Wenn wir verlieren, sind wir raus aus Meisterschaftsrennen / Starke Aufsteiger duellieren sich in Hajen

Dominik Trotz (VfB Eimbeckhausen) führt mit 15 Treffern die Torjägerliste an.

TSG Emmerthal – VfB Eimbeckhausen (Samstag, 14 Uhr).
„Im Winter oben dran sein“ - das könnte das Motto beider Mannschaften vor dem Duell auf der Bezirkssportanlage sein. Für die Gastgeber kam die Wende zu Beginn der Saison nach den Auftakt-Niederlagen in Hajen und gegen Azadi in Eimbeckhausen. Im Nordkreis gewannen die Grün-Weißen kurios mit 6:2 und verloren anschließend nur noch zwei Mal. „Für uns ist genaz wichtig, mit einem positiven Erlebnis in die Winterpause zu gehen“, meint TSG-Coach Stephan Meyer, der sich in der Rückrunde auf die Rückkehr von noch verletzten Spielern wie Lino Lüdtke, Andrej Vorrat und Rico Dörries freut. Neben den langfristigen ausfällen muss Meyer am Samstag auf Marcel Sparmann (Urlaub), Navid Shahmoradi (Studium), Tony Deck und Nino Delius (beide Arbeit) verzichten. Dafür kehren Kartal Özbek und Sönke Wyrwoll sowie Luca Garbsch und Jonny Albe zurück in den Kader. Drei Punkte peilen auch die Nordlreisler an. „Wir wollen das Jahr 2019 gut abschließen und auswärts einen Sieg einfahren“, meint VfB-Übungsleiter Michael Wehmann, der alle Mann an Bord hat – auch seinen spielenden Co-Trainer Dominik Trotz, der mit 15 Treffern die Torjägerliste der Kreisliga anführt. „Wir hoffen, dass das Spiel stattfinden kann. Im Hinspiel haben wir uns so dermaßen schlecht und schwach präsentiert, dass wir dieses Bild unbedingt gerade rücken wollen!“

MTSV Aerzen II – HSC BW Tündern II (Samstag, 14.30 Uhr).
Was geht noch für die Reserve der Hummetaler? Einen lauten Lebensruf im Kampf um den Klassenerhalt steiß die Elf von Trainer Oliver Kosowski zuletzt beim 3:1 gegen den Tabellendritten SV Hajen aus. Nun kommt Tündern II nach Aerzen. Der Vizemeister behielt im ersten Aufeinandertreffen nur ganz knapp mit 1:0 die Oberhand und findet sich aktuell nur auf Platz acht wieder. „Tündern ist natürlich klarer Favorit. Wir werden aber versuchen, dem Gegner das Leben so schwer wie möglich zu machen und uns mit Glück und Disziplin einen Punkt zu erkämpfen“, verspricht Kosowski, der auf den zuletzt sehr überzeugenden David Weirich (Gelbsperre) verzichten muss. „Das wird uns in der Defensive etwas schwächen“, bedauert Aerzens Trainer. „Ansonsten dürften alle Spieler dabei sein. Wir werden im letzten Spiel vor der Pause nochmal alles geben.“ Das wollen die Gäste ebenso. Zumal sich die „Schwalben“ nach einer Durststrecke von vier sieglosen Spielen nach einem Dreier sehnen. „Das wäre auch für die Moral immens wichtig“, macht BW-Coach Timo Dubberke deutlich. Wer aufläuft, entscheidet sich erst heute Abend nach dem Training. „Wir wissen jedenfalls, dass es keine einfache Aufgabe wird. Zumal unsere erste Herren zeitgleich spielt. Vor der Winterpause benötigen wir jedenfalls dringend ein Erfolgserlebnis“, stellt Dubberke klar.


Im Hinspiel jubelten die Nettelreder.
TSV Nettelrede – BW Salzhemmendorf (Sonntag, 14 Uhr).
Mehr Spitzenspiel geht nicht! Das Gipfeltreffen steigt in Nettelrede – oder doch nicht? Als „eher unwahrscheinlich“ schätzt TSV-Keeper Niklas Herfeld die Situation ein. Der Sportplatz sei in keinem guten Zustand. Wenn angepfiffen werden sollte, gibt’s drei Möglichkeiten: Spitzenreiter Nettelrede, der zudem ein Spiel weniger bestritten hat, springt mit einem Siebenpunkte-Vorsprung in die Winterpause. Oder: Die Ostkreisler verringern den Abstand auf ein Pünktchen. Drittes Szenario: Ein Unentschieden. Dann bleibt vorerst alles so wie es ist. „Wir haben eine super Hinrunde gespielt und wollen so auch in die Rückspiele starten“, meint Herfeld, der sich gern an den Auswärtssieg an der Saale erinnert – zugleich aber vor dem Tabellenzweiten warnt: „Salzhemmendorf hat eine der besten Mannschaften der Liga. Da müssen wir alle an unsere Leistungsgrenze gehen.“ Einige Spieler sind noch angeschlagen, haben aber „grünes Licht“ gegeben. Deshalb hätte Nettelredes Trainer Pascal Lüdtke am Sonntag die Qual der Wahl. Die hat BW-Trainer Heiko Schröer nicht wirklich. Zumindest nicht im Defensivverbund: Drei Akteure der Vierer-Kette sind nach der Partie in Hajen rotgesperrt. Um Rouven Müller, Lennart Held und Philipp Eickhoff zu ersetzen, rückt Routinier Aljoscha Grote in den Kader. „Wir müssen ein bisschen umbauen. Das ist aber kein Problem. Alle, die jetzt ranmüssen, werden ihre Aufgabe genauso gut meistern“, ist sich Schröer sicher. Für ihn ist es das „Spiel der Spiele“, in das er nicht mit Floskeln und Tiefstapeln geht – sondern unmissverständlich klarmacht: „Das für uns ein Endspiel! Wenn wir verlieren, sind wir raus aus dem Meisterschaftsrennen!“ Daran wollen die Blau-Weißen aber gar nicht nicht denken. „Wenn wir unser Herz wieder in die Hand nehmen, können wir Nettelrede schlagen“, blickt Schröer optimistisch voraus.

SV Hajen – SV Azadi Hameln (Sonntag, 14 Uhr).
Nach dem kuriosen 3:3-Remis gegen Salzhemmendorf ruft der SV Hajen zum Aufsteigerduell. „Wir müssen uns in der Kreisliga jeden Punkt hart erarbeiten und in jedem Spiel an die Grenzen gehen. Schaffen wir das nicht, aus welchen Gründen auch immer, punkten wir auch nicht - so einfach ist das“, stellt SVH-Sprecher Marc Knoesel, dessen Team nach überragender Hinrunde auf Platz drei platziert ist, klar. „Dass wir dabei das Hauptaugenmerk auf die Defensivarbeit legen, halte ich überhaupt nicht für verwerflich, im Gegenteil. Das Punktekonto nach 14 Spielen zeigt ja, dass wir mit dieser Marschroute richtig liegen“, so Knoesel. „Und auch zuletzt gegen Salzhemmendorf haben wir spielerisch sicher nicht mithalten können. Nach einer ganz schwachen ersten Hälfte haben wir uns wieder zurück ins Spiel gekämpft - und sind dann am Ende für die leidenschaftliche Leistung mit einem Punkt belohnt worden - wieder einer mehr für unser einziges Ziel 'Klassenerhalt'.“ Vor dem Mitaufsteiger haben die „Katzen“ Respekt. „Da wird eine sehr gute Arbeit geleistet“, meint Knoesel, „Azadi hat eine spiel- und kampfstarke Mannschaft, aus der vielleicht Ibrahim Seyyar und Christopher Stary hervorzuheben sind. Diese beiden werden besonders unserer Defensive alles abverlangen.“ Hajens Ziel: Die Räume eng machen und den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen. Und dann die eigene Stärke ausspielen. „Vorne sind wir über unser Umschaltspiel und die schnellen Stürmer immer gefährlich, wenn die Präzision im Passspiel stimmt“, so Knoesel, der mit einem engen Spiel rechnet: „Die Tagesform wird über Sieg oder Niederlage entscheiden.“ Die Gäste mussten zuletzt aus kuriosen Gründen passen: Das Spiel gegen Emmerthal fiel aus, weil Enten den ESV-Platz belagert und reichlich Kot hinterlassen hatten. Bei der knappen 0:1-Niederlage in Lauenstein offenbahrten die "Adler" Schwächen im Abschluss. "Allerdings stimmt die Tendenz bei uns, solange wir uns diese Chancen rausspielen ist alles in Ordnung. Hajen zeigt der Liga, was man mit mannschaftlicher Geschlossenheit und Disziplin erreichen kann. Mich beeindruckt Kapitän Tim Schrader, der das Spiel ankurbelt und aus dem Nichts schnell machen kann", meint SVA-Sportchef Yalcin Uzun: "Wir haben großen Respekt vor den Hajenern und sehen uns selbst als Außenseiter." Noch sind einige Akteure angeschlagen. Wer aufläuft, entscheidet sich erst kurzfristig.

MTV Lauenstein – TSV Bisperode (Sonntag, 14 Uhr).
Eine kurze Anreise haben die Bisperoder: Es geht auf die andere Ith-Seite nach Lauenstein. Ungern erinnert sich MTV-Coach Alexander Stamm an das erste Derby der Saison. „Im Hinspiel haben wir beim 0:4, nach einer ordentlichen ersten Halbzeit, im zweiten Durchgang in Überzahl eine unserer schlechtesten Saisonleistungen auf den Rasen 'gezaubert'. Da hat meine Mannschaft auf jeden Fall noch etwas gutzumachen“, fordert Stamm, dessen Elf sich in den letzten Wochen wesentlich besser und vor allem stabiler präsentiert habe, „sodass ich mir jetzt zum Jahresausklang einen positiveren Spielausgang erhoffe.“ Nach zwei 1:0-Siegen gegen Azadi und in Eimbeckhausen erwartet Lauensteins Übungsleiter ein enges und umkämpftes Spiel, „in dem wir aber konsequenter mit unseren Chancen umgehen müssen, um auch gegen Bisperode einen Dreier einzufahren.“ Bisperodes Co-Trainer Konrad Voss rechnet indes mit einer schwierigen Aufgabe. „Lauenstein spielt eine ähnliche Saison wie wir - mit Höhen und Tiefen. Daher ist es keineswegs überraschend, dass wir aktuell Tabellennachbarn sind. Die Partie wird somit richtungsweisend sein, ob man sich eher nach oben oder nach unten orientieren kann.“ Die Blau-Gelben haben durch den Sieg gegen Aerzen II wieder Selbstbewusstsein getankt und würden gerne den Abstand nach unten weiter vergrößern. „Um Sonntag zu punkten, müssen wir allerdings an unsere Leistungsgrenze gehen, vollen Einsatz und Leidenschaft zeigen“, stellt Voss klar. Fehlen wird Jan Grams, der sich letzte Woche beim Aufwärmen schwer verletzt hat. „Gute Besserung an der Stelle nochmal“, so Voss – und AWesA schließt sich natürlich an!

SpVgg. Bad Pyrmont II – VfB Hemeringen (Sonntag, 14 Uhr).
Ob an der Südstraße gespielt wird, steht noch in den Sternen. Morgen gegen Mittag fällt die Stadt Bad Pyrmont die Entscheidung. Die Spielvereinigung würde gern antreten, ist der Knoten doch endlich geplatzt. „Die Jungs sind aufgewacht“, freut sich Coach Christopher Loges nach den durchaus überraschenden Erfolgen gegen Bisperode und Tündern II. Wunsch der Kurstädter: Der dritte Streich in Folge. Warum läuft's auf einmal? „Wir haben endlich fast alle Spieler beisammen, die Stimmung ist super und Jannis Thielke macht vorne einen super Job“, hat Loges gleich drei Antworten parat. „Alles geben“, lautet sein Motto für die Begegnung gegen Hemeringen, in der er seine Wunschformation aufbieten kann. Nach dem witterungsbedingten Ausfall der Partie gegen den TSV Nettelrede hofft der VfB, dass das Spiel in Bad Pyrmont stattfinden wird, um nicht noch mehr Nachholspiele in 2020 austragen zu müssen. „Dabei wird die Begegnung in der Kurstadt alles andere als ein Selbstläufer“, ahnt Hemeringens Sprecher Peter Reese, dem die ansteigenden Form- und Ergebniskurve des kommenden Gegners nicht entgangen ist. „Es bestätigt sich also, was vielen klar war: Diese Mannschaft ist weit besser als es die Tabelle wiedergibt.“ Bereits im Hinspiel benötigte  der VfB trotz einer 4:0-Führung am Ende ein Quäntchen Glück, die drei Punkte verbuchen zu können. Die Mannen von Marco Blana sind also gewarnt und es bedarf einer deutlichen Steigerung gegenüber dem 1:1 gegen Wallensen, um nicht mit leeren Händen die Heimreise anzutreten.

FC Preussen Hameln – WTW Wallensen (Sonntag, 14 Uhr).
Beide Mannschaften sind bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Deshalb ist ein gewisser Druck spürbar. „Die Spieler müssen einfach wissen, dass in dieser Situation bedingungsloser Einsatz gefordert ist. Wir können nicht in jedem Spiel gesagt bekommen, dass wir spielerisch die bessere Mannschaft sind, aber in der Defensive keine Zweikämpfe führen. Wir sind auf dem Platz einfach 'zu lieb'“, bemängelt Preussens Interimstrainer und Ressortleiter Herrenfußball, Jan Christoph. „Fußball bedeutet Gegenhalten. Ohne diese Einstellung ist es in dieser ausgeglichenen Kreisliga schwierig. Die Hinrunde ist ohne Frage für uns alle nicht den Erwartungen nach verlaufen. Ich würde mich für die Jungs freuen, wenn sie sich im letzten Ligaspiel des Jahres nochmals auf ihre Stärken fokussieren und den eigenen Fans einen Sieg schenken.“ Die Hamelner rechnen mit einem harten Stück Arbeit. „Die Wallensener verfügen über ein starkes Umschaltspiel und mit Wulff und Co. auch über starke Individualisten in ihren Reihen. Wir werden über 90 Minuten wach sein müssen. Die Personallage entspannt sich nach ganzen zehn Ausfällen in der letzten Woche“, so Christoph. Waldemar Starostin wird ausfallen. Ansonsten steht der volle Kader zur Verfügung. Der WTW, der drei Spiele weniger (!) bestritten hat, könnte mit einem Auswärtssieg an den Preussens vorbeiziehen. „Es ist für uns sehr wichtig zu gewinnen. Wir müssen einfach alle Punkte mitnehmen, die wir kriegen können“, schildert WTW-Sprecher Dominik Heintz die Lage. „Drei Punkte sollten in Hameln Pflicht sein, allerdings lassen wir uns nicht von Preussens Ergebnissen in den letzten Wochen blenden.“
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Autor des Artikels

Matthias Koch
Matthias Koch
Matze ist Gründer, Gesellschafter und Geschäftsführer von AWesA und damit seit Sommer 2008 auch als Redakteur mit dabei.
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