16.05.2019 14:55

Kreisliga


Keller-Finale: Besiegelt Aerzen Latferdes Abstieg?

Tündern kann Relegationsplatz perfekt machen / Bisperode muss auf Hemeringen hoffen

Patrick Fritsche und seine Latferder müssen am Freitag zwingend siegen - ansonsten steht der Abstieg  fest.

MTSV Aerzen II - FC Latferde (Freitag, 19:30).

Der FC Latferde hat am Freitagabend beim MTSV Aerzen II die letzte Chance, den Klassenerhalt doch noch zu schaffen. Bei einer Niederlage oder einem Remis wäre der Abstieg Liebegott-Elf besiegelt. Doch auch die Aerzener stecken noch mitten im Abstiegskampf und könnten mit einem Sieg einen Befreiungsschlag landen. „Beide Teams müssen unbedingt gewinnen. Ein Sieg gegen Latferde wird für uns jedoch sehr schwierig, sie haben in den letzten Wochen viele Tore geschossen, dabei unglücklich verloren“, weiß MTSV-Coach Oliver Kosowski. Dass die Partie zwischen dem Tabellenletzten und dem Drittletzten höchstwahrscheinlich kein fußballerischer Leckerbissen, sondern eine kampfbetonte Partie wird, ist keine sonderlich gewagte Prognose. Kosowski: „Wir müssen hellwach in der Defensive sein und den Kampf annehmen.“ Im Hinspiel trennten sich beide Teams mit 1:1 – ein Ergebnis, das für den FC 80 zu diesem Zeitpunkt der Saison zu wenig wäre. Latferde-Coach Alexander Liebegott: „Nun schlägt quasi unsere letzte Stunde, und unsere Voraussetzungen für Freitag sind katastrophal. Mir fehlt ein großer Teil des Kaders. Deswegen wird es für uns sehr schwierig, die drei Punkte einzuholen. Und die sind Pflicht.“ Aktuell haben die Latferder (15 Punkte) sieben Punkte Rückstand auf die Nicht-Abstiegszone, und damit auch auf den MTSV Aerzen II (22 Punkte), der den ersten Nichtabstiegsplatz belegt. Bei alles anderem als einem Latferde-Sieg ist der FC80 also abgestiegen. „Ich erwarte von jedem, ob jung oder alt, erste Elf oder zweite Elf, dass er sein letztes Hemd gibt, und sich für den FC80 voll reinhängt“, nimmt Liebegott sein Team in die Pflicht, und ergänzt: „Jetzt muss geliefert werden, sonst sind wir abgestiegen.“ 

VfB Eimbeckhausen - TSG Emmerthal (Samstag, 16 Uhr).

„Jedes unserer verbleibenden Spiele ist ein Endspiel“, ist sich Eimbeckhausen-Trainer Michael Wehmann sicher. Zum ersten der drei Endspiele empfangen die Eimbeckhäuser nun die TSG Emmerthal. Schaut man sich die Tabelle an, ist zu erkennen, dass die beiden Teams nur drei Punkte voneinander trennen. „Emmerthal ist eine Mannschaft, mit der wir ziemlich auf Augenhöhe sind. Nach jetzt zwei Niederlagen in Serie wollen wir einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf landen“, hofft Wehmann dreifach zu punkten. Erst letzte Woche spielten die Eimbeckhäuser gegen einen direkten Konkurrenten, unterlagen aber mit 1:2 beim WTW Wallensen. Wehmann: „Alle sind soweit an Bord. Wir sind motiviert und wollen den Heimsieg einfahren.“ Die Emmerthaler würden den Klassenerhalt mit einem Sieg wohl perfekt machen. „Wir haben jetzt, nach einer sehr schwierigen Rückrunde, endlich mal eine kleine Serie gestartet, mit den Siegen gegen Latferde, Wallensen und Preussen. Diese Mini-Serie würden wir gegen Eimbeckhausen gerne fortführen“, hofft TSG-Trainer Stephan Meyer auf einen Sieg. Im Hinspiel kam die Meyer-Elf auf heimischem Rasen nicht über ein 1:1 hinaus. „Eimbeckhausen hat eine Defensive, die wirklich schwierig zu knacken ist. Sie sind ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf, haben drei Punkte Rückstand auf uns. Wenn möglich wollen wir diesen Abstand natürlich halten, vielleicht sogar ausbauen“, so Meyer weiter und ergänzt abschließend: „Eimbeckhausen hat mit Dominik Trotz einen der besten Spieler der Liga in ihren Reihen und mit Michael Wehmann einen Trainerfuchs auf der Bank.“ Trotz traf bereits im Hinspiel für den VfB, damals gelang Emmerthal erst in der 90. Minute der 1:1-Ausgleich durch Kartal Özbek.

TSV Nettelrede - FC Preussen Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

Der Fünfte empfängt den Siebten. Während die Nettelreder sich in den letzten Wochen etwas gefangen haben, befindet Preussen sich weiter in schwacher Spätform. Nettelredes Keeper Niklas Herfeld: „Wir treffen endlich wieder das Tor und haben zuletzt gegen Flegessen und Latferde gute Offensivleistungen gezeigt. Diesen Schwung wollen wir in die Partie mit Preussen mitnehmen.“ Die 07er holten aus den letzten vier Spielen nur einen Punkt, kassierte in den letzten drei Partien sogar satte 15 Gegentore. „Wir wissen, dass Preussen aktuell nicht gut in Form ist, aber trotzdem nehmen wir sie nicht auf die leichte Schulter. Das Hinspiel haben wir ja auch verloren“, erinnert Herfeld sich an die Hinspiel-Niederlage seines TSV. Die Preussen reisen ohne ihren verhinderten Cheftrainer Uwe Klose an, dafür übernimmt Jan Christoph, sportlicher Leiter, am Sonntag höchstpersönlich das 07-Ruder. „Ich möchte, dass wir ein anderes Gesicht zeigen, als beim 1:5 gegen die TSG Emmerthal in der letzten Woche. Für uns als Verein ist es wichtig, dass wir jetzt noch gute Ergebnisse bis Saisonende abliefern“, unterstreicht Christoph seine Ambitionen. Nachdem die Preussen zu Beginn der Rückrunde gute Ergebnisse eingefahren haben, verlor die Klose-Elf in den letzten Wochen völlig den Faden. „Wir fahren nach Nettelrede, um zu zeigen, dass wir Fußball spielen können, und dass wir Spaß am Fußball haben“, stellt Christoph klar. Die Gäste müssen einige Ausfälle verkraften, dem TSV Nettelrede steht der Kader der letzten Woche zur Verfügung.

MTV Lauenstein - SG Flegessen (Sonntag, 15 Uhr).

Nach zuletzt vier Spielen ohne Sieg und dem damit verbundenen Abfall ins Niemandsland der Kreisliga-Tabelle, will der MTV Lauenstein wieder in die Spur finden. Mit der SG Flegessen kommt eine formschwache Mannschaft in den Ostkreis, die Süntel-Kicker holten im Pflichtspieljahr 2019 erst fünf Punkte. Der MTV muss jedoch auf zahlreiche Spieler verzichten und geht gebeutelt in das Heimspiel. „Wir laufen personell auf dem Zahnfleisch, wollen jedoch endlich wieder in die Erfolgsspur finden“, erklärt Stephan Schröer, Trainer des MTV Lauenstein. Auf dem Papier eine machbare Zielsetzung gegen die Flegesser. Flegessen-Coach Dirk Heyder geht aber optimistisch in die Partie: „Unser Kader sieht deutlich besser aus als gegen Germania Hagen. Die Gelbgesperrten kehren in den Kader zurück, auch einige Verletzte sind wieder dabei.“ Auf dem Papier fährt die SG als klarer Underdog in den Ostkreis. „In Lauenstein wird es sehr schwierig für uns. Sie sind ja schließlich nicht umsonst Vierter“, ist Heyder vor den Lauensteiner Qualitäten gewarnt. Für die Heyder-Elf ist Lauenstein ein weiteres Endspiel um den Klassenerhalt. Sollte Aerzen II gegen Latferde gewinnen und Flegessen verlieren, dann könnte ein Nichtabstiegsplatz in weite Ferne rücken. Das weiß auch Dirk Heyder: „Wir wollen bis zum Schluss Punkte sammeln. Da visieren wir einen Zähler in Lauenstein an.“

Germania Hagen - TSV Bisperode (Sonntag, 15 Uhr).

Erst eine einzige Niederlage kassierte die Meistermannschaft von Germania Hagen in der laufenden Kreisliga-Saison - ein 1:2 in Bisperode. „Wir wollen definitiv gewinnen und uns für das Hinspiel revanchieren“, stellt Hagen-Sprecher Markus Loges klar, und erinnert sich: „Im Hinspiel hat es an allem gefehlt.“ Loges ist sich der Stärken Bisperodes bewusst: „Sie haben einerseits sehr gute Fußballer, sind andererseits aber auch wirklich kampfstark. Das ist eine richtig gute Mannschaft.“ Auf dem Hagen ist die Bicknell-Elf noch ungeschlagen. Das müssen die Gäste am Sonntag fast schon ändern, um die Relegations-Träume weiterhin am Leben zu halten. Aktuell haben die Bisperoder fünf Punkte Rückstand auf die Tünderaner. Sollte Bisperode also auf dem Hagen keine drei Punkte einfahren und Tündern Hemeringen schlagen, wären die „Schwalben“ nicht mehr vom Relegationsplatz zu verdrängen und der TSV Bisperode würde auch im nächsten Jahr garantiert in der Kreisliga spielen. TSV-Sprecher Jan Grams ist sich der Situation bewusst: „Wir sind unter Zugzwang und wollen unsere Chance wahren. Dafür sollten wir schon etwas Zählbares mitnehmen.“ Auch auf den VfB Hemeringen dürften die Bisperoder bauen, denn die Hemeringer könnten mit einem Punktgewinn in Tündern die blau-gelben Türen nach oben wieder weit aufsperren. „Wir hoffen natürlich, dass Hemeringen uns ein bisschen unterstützt“, richtet Grams Worte an den VfB aus Hemeringen. Zum wohl schwierigsten Spiel der Saison reist der TSV Bisperode ohne personelle Probleme.

WTW Wallensen - SpVgg Bad Pyrmont (Sonntag, 15 Uhr).

Mit dem 2:1-Erfolg gegen den Mitkonkurrenten aus Eimbeckhausen gelang dem WTW ein wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt, gegen die Spielvereinigung aus Bad Pyrmont wollen die Wallenser den Verbleib in der Kreisliga nun endgültig zementieren. „Wir gucken dabei nur auf uns. Gegen Eimbeckhausen haben wir Moral gezeigt und Boden gutgemacht“, lobt WTW-Sprecher Dominik Heintz. Gegen Pyrmont absolvieren die Wallenser bereits das dritte Heimspiel in Folge. „Wir wollen weiter punkten. Mut macht uns, dass unsere Zuschauer unsere kämpferischen Leistungen zu schätzen wissen“, ist Heintz stolz auf den WTW-Anhang. Mit einem Erfolg würde Wallensen sogar bis auf zwei Punkte an Pyrmont heranrücken, die in der Rückrunde eine Talfahrt hinter sich haben, und nur noch auf Rang sechs stehen. In der letzten Woche verlor die Loges-Elf mit 0:2 gegen Tündern II. Mit 32 Punkten auf dem Konto haben die Pyrmonter ihre Aktien weder im Aufstiegsrennen noch im Abstiegskampf.

HSC BW Tündern II - VfB Hemeringen (Sonntag, 16 Uhr).

Die Zweitvertretung von „Schwalbe“ Tündern kann am Sonntag den entscheidenden Schritt Richtung Relegation gehen. Dazu darf jedoch der TSV Bisperode nicht auf dem Hagen gewinnen, und die Tünderaner müssen ohnehin den VfB Hemeringen besiegen. „Im Moment haben wir einen Lauf“, hebt HSC-Coach Timo Dubberke die starke Rückrunde seiner Mannschaft hervor. „Wir hatten nur den einen Ausrutscher gegen Preussen, ansonsten haben wir in den letzten Wochen wirklich gute Ergebnisse erzielt.“ Bis auf die von Dubberke angesprochene Niederlage im Derby gegen die 07er, haben die „Schwalben“ in der Rückrunde noch nicht verloren. Hemeringen unterschätzen will Dubberke deswegen aber nicht: „Gegen Hemeringen kann man immer mal in Schwierigkeiten kommen. Wenn wir da mit der falschen Einstellung rangehen, dann kann es auch gegen Hemeringen schonmal nach hinten losgehen.“ Für die Partie am Sonntag wird Dubberke ein ähnlicher Kader, wie in der letzten Woche gegen Pyrmont II, zur Verfügung stehen. Doch auch Hemeringen reist mit dem nötigen Selbstbewusstsein nach Tündern, denn die Blana-Elf besiegte am vergangenen Spieltag den MTV Lauenstein mit 2:0. „Wir wissen natürlich um die Schwere der Aufgabe, Tündern wird mit Sicherheit alles daran setzen, den Relegationsplatz so schnell wie möglich unter Dach und Fach zu bringen“, weiß VfB-Sprecher Peter Reese. Um die spielerische Klasse der Blau-Weißen dürften die Hemeringer bereits wissen, denn das Hinspiel gewann Tündern mit 3:0 beimVfB. „Die spielerische Klasse, die in der Tünderaner Mannschaft steckt, erschwert die Aufgabe noch zusätzlich. Aber nach dem Erfolg gegen Lauenstein können wir etwas befreiter aufspielen. Der höhere Druck liegt mit Sicherheit bei der Dubberke-Elf“, ist sich Reese sicher. Die Partie wird, durch die Baustelle auf der Ohsener Straße und des Hamelner Triathlons, in Tündern stattfinden, nicht wie üblich auf der Kampfbahn.
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