20.10.2022 12:06

1. Kreisklasse


Osterwalder Ostkreis-Krimi oder Thaler Thron-Kämpfe?

Der letzte Spieltag der Hinrunde hat es in sich / Schwetje: „Wollen aus den letzten vier Spielen in diesem Jahr mindestens sechs Punkte holen“
Tim Hoffmann SF Osterwald 1. KK
Auf ihn wird es ankommen: Osterwalds Fänger Tim Hoffmann will seinen Kasten gegen Marienau sauber halten.

SG Hajen/Latferde II – SSG Halvestorf II (Freitag, 19 Uhr).

Der letzte Spieltag in der Hinserie steht an. Diesbezüglich bieten sich am Freitagabend in Latferde zwei Zweitvertretungen die Stirn. Die SG Hajen befindet sich nach dem knappen 2:1 gegen Groß Berkel voll in der Spur, der Rückstand auf die SSG beträgt derzeit nur noch drei Zähler. „Wir haben in den letzten Spielen jeweils recht gute Leistungen gezeigt und uns durch den Sieg am letzten Wochenende im Mittelfeld der Tabelle platziert. Dort wollen wir auch bleiben. Fakt ist aber auch, dass wir noch konzentrierter in den Spielen agieren müssen, denn teilweise machen wir zu einfache Fehler. Diese müssen wir dann durch immensen Aufwand wieder ausbügeln. Mit der Zweitvertretung aus Halvestorf kommt jetzt eine Mannschaft zu uns, die derzeit weit unter ihren Möglichkeiten spielt, aber dennoch nach dem Tabellenführer aus Flegessen die wenigsten Gegentore aufweist. Ich gehe davon aus, dass Halvestorf auch am Freitag zunächst – gerade auf dem kleinen Platz in Latferde – tief stehen und auf Konterchancen lauern wird. Daher müssen wir geduldig bleiben und die Chancen, die wir bekommen, nutzen“, gibt SG-Sprecher Marc Knoesel zu Protokoll. Den Gastgebern steht voraussichtlich fast der ganze Kader zur Verfügung. Die SSG wiederum fuhr am vergangenen Spieltag einen 4:1-Erfolg ein. Daran wollen Trainer Paul Alles und seine Männer anknüpfen: „Wir müssen wie zuletzt die Zweikämpfe annehmen und kämpferisch voll dagegenhalten, um eine Chance zu haben. Spielerisch wollen wir uns weiterhin steigern und uns Tormöglichkeiten erspielen. Wir haben für das Spiel einen guten Kader zur Verfügung. Besonders freut es mich, dass Luis Drebing und Juan Miguel Kolanowski aus der A-Jugend erstmals im Kader sind und ihr Herrendebüt feiern. Das erste Spiel im Herrenbereich ist immer ein besonderes und ich hoffe sehr, dass die Jungs zeigen können, was die draufhaben. Ich hoffe, dass sie nicht nervös sind, dem Spiel ihren Stempel aufdrücken und der Mannschaft helfen, die drei Punkte nach Halvestorf zu holen.“

SV Eintracht Afferde II – TSV Germania Reher (Freitag, 19 Uhr).

Grün-Weiß gegen Grün-Weiß steht ebenfalls am Freitagabend am Eintrachtweg auf dem Programm. „Nach unserem Punkt beim Spitzenreiter in Flegessen gehen wir mit Selbstvertrauen in das Spiel am Freitag. Wenn jeder Spieler die gleiche Leistung wie in Flegessen abruft, glaube ich auch, dass wir gegen Reher Zählbares am Eintrachtweg behalten können“, gibt sich Afferdes Sprecher Maurice Wiewel selbstsicher. Gleichzeitig warnt er jedoch auch vor den Germanen: „Reher ist für mich eine Wundertüte der Liga. Sie verfügen jedoch trotzdem über individuelle Klasse, gepaart mit einer mannschaftlichen Geschlossenheit. Wir rechnen mit einem hochmotivierten Gegner, der sich auf das Spiel extra auf Kunstrasen vorbereitet hat. Wir werden versuchen, aus einer sicheren Defensive heraus das Spiel zu machen und vorne eine unserer Chancen zu nutzen.“ Dieses Unterfangen wird jedoch durch einige Ausfälle erschwert: mit Lennart Rohloff, Felix Strüber und Laurin Görsdorf fallen wichtige Stützen aus. Ebenfalls wackelt noch der Einsatz von Noah Rohloff. Personell eingeschränkt sind auch die Gäste vom TSV, wie Spielertrainer Tobias Rügge klarmacht: „Am Freitag müssen wir auf den Kunstrasen nach Afferde. Dort haben wir uns schon immer schwergetan und mit dem jetzigen Kader wird es noch schwieriger. Mir fehlen einfach zu viele Spieler, die wichtig für die Mannschaft sind. Wir werden hoffentlich wieder alles geben und sehen dann, wie es gelaufen ist. In jedem Fall ist Afferde der klare Favorit für mich.“ Tabellarisch haben die Hausherren derzeit die Nase vorn. Zehn Punkte beträgt der Vorsprung auf den TSV.

TSC Fischbeck – TB Hilligsfeld (Samstag, 16 Uhr).

Nach dem spielfreien Wochenende empfängt die Waczynski-Elf am Samstagnachmittag nun den Hilligsfelder Turnerbund. Die Defensive der Gäste schwächelte zuletzt etwas, trotzdem erwartet Fischbecks Sprecher Niklas Waczynski eine knifflige Aufgabe: „Samstag erwartet uns mit Hilligsfeld unser vorletztes Heimspiel in diesem Jahr. Hilligsfeld ist ein sehr starker Gegner, der uns alles abverlangen wird. Eventuell können wir sie ärgern und irgendwie punkten.“ Auf der anderen Seite erwartet TBH-Coach Markus Wienecke eine Steigerung gegenüber den letzten Partien: „Wir müssen daran arbeiten, wieder hochkonzentriert Fußball zu spielen. In den letzten beiden Spielen haben wir neun Gegentore bekommen, das sind entschieden zu viele. Gegen Osterwald resultierten diese überwiegend aus individuellen Fehlern, außerdem ließ unsere Chancenverwertung zu wünschen übrig. Das muss sich ändern. Wir wissen um Fischbecks Qualitäten, deren Tabellensituation hat nichts zu sagen. Jörn Waczynski hat aus einer Abstiegsmannschaft mit vielen jungen Leuten ein gutes Team der 1. Kreisklasse geformt. Trotzdem wollen wir am Samstag wieder einen Auswärtssieg landen.“ Die Entwicklung der personellen Situation kommt Rot-Weiß dabei entgegen. Mit Jonas Schulze, Alexander Häusler, Louis Heucke und Julian Blascheck kehren gleich vier Akteure zurück in die Mannschaft. Lediglich der Einsatz von Tristan Karock ist derzeit eher zweifelhaft.

MTSV Aerzen II – TuS Rohden (Samstag, 16 Uhr).

Im Hummetal stehen sich parallel die Kreisliga-Absteiger aus Aerzen und Rohden gegenüber. Während sich die Gäste immer noch in akuter Abstiegsgefahr befinden, hat der Lauf der Hausherren den MTSV mittlerweile in die obere Tabellenhälfte katapultiert. Dazu der Coach der Zweitvertretung, Oliver Kosowski: „Der Sieg in Reher hat uns gutgetan, wir haben uns ein bisschen mehr Luft nach unten verschafft. Ich muss den Jungs echt ein Kompliment aussprechen, Woche für Woche können wir nur mit elf oder maximal zwölf Leuten antreten und wir leisten trotzdem einen großen Aufwand. In letzter Zeit belohnen wir uns zum Glück auch, das ist gut für unsere Moral. Einzig die Chancenverwertung könnte man noch ausbauen. Jetzt kommt Rohden zu uns. Als Fußballer kennt man es: gegen manche Mannschaft kannst du einfach nicht gewinnen, das ist bei uns Rohden. Die letzten Jahre gingen alle Punkte grundsätzlich an die Pydde-Elf. Wir werden natürlich den nächsten Versuch starten und alles geben, um endlich einmal die Punkte bei uns zu behalten. Dazu gilt es, die Leistungen der letzten Wochen zu bestätigen.“ Für die Hessisch Oldendorfer geht es derweil darum, die eigenen Defizite zu verbessern, wie TuS-Sprecher Janis Höpfner erklärt: „Wir fahren nach Aerzen, um mindestens einen Punkt mitzunehmen. Um das zu schaffen, muss endlich die Defensive funktionieren. Leider mussten wir bisher in jedem Spiel die Verteidigung umstellen. Gegen Aerzen sieht der Kader wieder besser aus. Auf dem Platz in Aerzen muss jeder Bock haben, dann ist auch etwas Zählbares drin.“

SG Thal/Holzhausen – SG Flegessen/Süntel (Sonntag, 15 Uhr).

Besser könnten die Vorzeichen für einen Sonntagnachmittag kaum stehen, denn in Flegessen steigt das große Gipfeltreffen der Liga. Aktuell trennt Verfolger SG Thal und Spitzenreiter Flegessen nur ein Zähler. Thals Trainer Eldar Zahirovic will der Schultze-Elf nun die erste Saisonniederlage beibringen: „Wir wollen unsere Serie halten und unsere Heimspiele weiterhin gewinnen. Unser Ziel war es, aus den letzten drei Partien der Hinserie neun Punkte zu holen, derzeit stehen wir bei sechs. Ich habe mir Flegessen angeschaut und halte viel von ihnen. Daher bin ich mir ziemlich sicher, dass wir eine Partie auf Augenhöhe erwarten dürfen, die vom Kampf geprägt sein wird. Beide Teams wollen oben bleiben. Von daher gehe ich von einem guten Spiel auf hohem Niveau aus. Ich bin mir sicher, dass beide Teams auch problemlos in der Kreisliga mithalten könnten.“ Nikolai Keuneke wird beim Spitzenspiel nicht mit von der Partie sein, die Einsätze zweier erkrankter Akteure sind derzeit ebenfalls noch ungewiss. Aufgrund eines „breiten und qualitativ gut besetzten Kader“ könne man diese Ausfälle jedoch sehr gut kompensieren, so der Coach der Hausherren. Flegessens Co.-Trainer Martin Lohmann blickt derweil auf eine bereits sehr erfolgreiche Hinserie zurück: „Das nächste Topspiel steht an. Mit dem Auswärtsspiel in Thal kommt nach Afferde die nächste Herausforderung. Thal verfügt über enorme Offensivqualitäten, welche wir in den Griff bekommen müssen. Aber ich habe volles Vertrauen in unsere Defensive, die dem Gegner das Spiel schwermachen wird. Personell haben wir noch ein paar Fragezeichen, welche sich hoffentlich bis Sonntag noch zum Positiven auflösen werden. Egal wie das Spiel am Sonntag ausgeht, können wir als Team stolz auf unsere Hinrunde sein. Mit so einem Start hätte niemand gerechnet und wir wollen nun die Favoritenrolle, welche wir meistens aktuell bekommen, auch annehmen.“

SF Osterwald – SSG Marienau (Sonntag, 15 Uhr).

„Lang ist´s her, dass wir gegen unsere Freunde aus Marienau spielen durften“, leitet Osterwalds Sprecher Marius Grosser das anstehende Ostkreis-Derby ein, das von Abstiegssorgen begleitet werden dürfte. Nach Berechnungen des Sprechers der Sportfreunde trafen beide Teams zuletzt Anfang September 2019 aufeinander, damals noch in der zweiten Kreisklasse. „Das ging damals 6:1 für uns aus. Jetzt treffen wir uns zum Kellerduell in der 1. Kreisklasse wieder und stellen uns auf ein hart umkämpftes Spiel ein! Was uns am Wochenende für ein Gegner erwartet, können wir nur schwierig einschätzen. Die Ergebnisse von Marienau zeigen relativ deutlich, dass es für uns insbesondere darum gehen wird, deren starke Offensive um Giger und Bulut in den Griff zu bekommen. Wenn uns das gelingt, bin ich guter Dinge, dass wir die Punkte auf dem Berg behalten können. Zumal auch unsere Offensive langsam in Fahrt kommt. Zuletzt hat Marcel Grosser beispielsweise seine Qualitäten im Abschluss bewiesen und sein erstes Saisontor mit geschätzten 150 Km/h aus 25 Metern ins Hilligsfelder Tor gedroschen. Er wolle jetzt aber auch mal ein ‚normales‘ Tor schießen, ließ er verlauten“, erklärt Grosser mit einem Augenzwinkern. Kadertechnisch sieht es bis auf die Langzeitverletzten gut aus bei den Hausherren. Auf der Gegenseite nimmt SSG-Trainer Kai Lücke seine Männer in die Pflicht: „Für uns ist es klassisches Sechs-Punkte-Spiel. Wenn wir den Anschluss nicht verlieren wollen, müssen wir in Osterwald punkten. Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie in den nächsten drei Spielen alles reinwirft und dem Gegner alles abverlangt. Gerade die individuellen Fehler müssen wir abstellen. Leider müssen wir weiterhin auf wichtige Spieler verzichten.“

TSV Groß Berkel – BW Salzhemmendorf II (Sonntag, 15 Uhr).

Die Kicker aus Groß Berkel sehen sich am Sonntag erneut einer Favoritenrolle gegenüber. Der Aufsteiger trifft nach der 1:2-Niederlage gegen Hajens „Zwote“ nun auf heimischem Rasen auf „Soltes“ Zweitvertretung, die derzeit am Tabellenende rangiert. „Wir freuen uns darauf, endlich mal wieder ein Heimspiel vor toller Kulisse zu haben. Dabei wollen wir die Zähler natürlich zuhause behalten. Nach unserer ziemlich unglücklichen Performance in Hajen, bei der wir sämtliche Tugenden haben vermissen lassen, müssen wir es nun erheblich besser machen. Wir sind uns bewusst, dass wir uns der Tabellensituation nach in der Favoritenrolle befinden, und diese wollen wir auch annehmen. Meiner Meinung nach steht die Salzhemmendorfer Truppe aber zu Unrecht da unten drin. Ich habe sie in dieser Saison ein paar Mal gesehen und da haben sie immer ganz gut mitgehalten. Hoffentlich bringen sie nicht gerade gegen uns eine gute Performance auf den Platz“, liefert TSV-Trainer Thomas Pernath seine Stimme zum Spiel. Die Hummetaler können am Wochenende auf einen guten Kader bauen. Für Blau-Weiß wiederum, deren Spiel am vergangenen Freitag kurzfristig verschoben werden musste, hat sich im Vergleich zur Vorwoche nichts geändert: „An der Ausrichtung hat sich seit letzter Woche nichts geändert. Wir wollen aus den letzten vier Spielen in diesem Jahr mindestens sechs Punkte holen. Groß Berkel spielt eine sehr gute Hinrunde und steht als Aufsteiger völlig zurecht im Mittelfeld. Um hier zu punkten, müssen wir kaltschnäuzig vor dem Tor sein und in der Defensive kompromisslos vorgehen. Wir bekommen andauernd Gegentore durch völlig unnötige Fehler, diese müssen wir endlich abstellen und einfachen, kontrollierten Fußball spielen. Wenn jeder von uns 90 Minuten alles gibt, dann bin ich sicher, dass wir etwas Zählbares mitnehmen können", so BW-Sprecher Marcel Schwetje.
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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