28.11.2019 11:23

Kreisliga


Kreisliga-Halbzeitcheck: Ist Nettelrede noch zu stoppen?

Im Abstiegskampf ist Spannung vorprogrammiert / Wir haben mit den Verantwortlichen gesprochen
Spielt der TSV Nettelrede in der Saison 2020/21 in der Bezirksliga? Zumindest haben die Nordkreisler in der ersten Saisonhälfte die Weichen für die Kreisliga-Meisterschaft gestellt. Derzeit führt die Lüdtke-Elf das Kreis-Oberhaus mit sieben Punkten Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger aus Salzhemmendorf an – und dabei sogar noch ein Spiel weniger absolviert. Fest steht: Sollten die „Grönjer“ auch in der Rückrunde so effektiv spielen, dann dürfte im kleinen Nordkreis-Dorf Anfang Juni die große Aufstiegssause steigen. Hinter dem Führungsduo mischt der Liga-Neuling aus Hajen die Kreisliga auf. Mit 29 Punkten haben die „Schwarzen Katzen“ Kontakt zum Relegationsplatz, der für die Aufstiegsspiele um den Bezirksliga-Aufsteig berechtigt. Dahinter steht, ebenfalls überraschend, der VfB Eimbeckhausen. Viele hatten die Wehmann-Elf in der unteren Tabellenregion auf dem Zettel. Noch mächtig Sand im Getriebe sind beim letztjährige Vizemeister Tündern II und dem anfangs noch hoch gehandelten TSV Bisperode. Beide Teams sind hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Im Tabellenkeller ist Aerzens Reserve nur noch durch ein Wunder zu retten. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt zehn Punkte. Den zweiten Abstiegsplatz belegt derzeit der FC Preussen Hameln. Pyrmonts Reserve ist durch eine Erfolgsserie kurz vor der Winterpause über den Strich geklettert. Ebenfalls in der gefährlichen Zone befindet sich Wallensen. Die Ostkreisler haben nur einen Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Vorteil: Die WTW-Elf hat erst 13 Partien absolviert, während die meisten Mitkonkurrenten schon 15 oder 16 Begegnungen ausgetragen haben. Während im Meisterrennen also die Nettelreder Dominanz droht, wird es im Keller richtig spannend.

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Kreisliga - das sagen die Verantwortlichen


1. TSV Nettelrede | 37 Punkte | 15 Spiele

Niklas Herfeld (Sprecher)
„Wir sind sehr zufrieden und hätten nicht damit gerechnet, dass wir mit sieben Punkten Vorsprung in die Winterpause gehen. Das ist natürlich optimal. Der wichtigste Faktor ist unser Zusammenhalt. Die meisten unserer Jungs spielen seit der Jugend zusammen zusammen. Dass wir als Einheit agieren, war in der Vergangenheit bereits unser Trumpf. Wir haben uns stetig gesteigert und die Neuzugänge haben sich sofort integriert. Sicherlich war auch Glück dabei, dass der eine oder andere Ball reingegangen ist, der sonst nicht reingeht. Wir haben einfach Bock auf Fußball. Die Konkurrenz hat uns darüber hinaus in die Karten gespielt. Wenn wir gepatzt haben, haben unsere direkten Konkurrenten auch nicht gewonnen. Und wenn wir mal verloren haben, haben wir uns sofort wieder gesteigert und sind wieder aufgestanden. Ich glaube aber nicht, dass wir es so wie Germania Hagen in der letzten Saison machen. Sie waren einfach noch dominanter. Wenn wir nach dem Winter an die bisherige Form anknüpfen können, sieht es sehr gut aus. Am Anfang war das Ganze eine Momentaufnahme. Jetzt, mit sieben Punkten Vorsprung, möchten wir natürlich den Vorsprung halten.“

2. BW Salzhemmendorf | 30 Punkte | 16 Spiele

Heiko Schröer (Trainer)
„Ich denke, wir können mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das erste Halbjahr zurückblicken. Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir durch die Punktverluste in den letzten beiden Spielen vor der Winterpause den Anschluss an den Spitzenreiter aus Nettelrede verloren haben. Aber wir sehen auch das Positive. Immerhin grüßen wir von Platz zwei der Tabelle und sind noch im Pokal vertreten. Zudem haben wir in einigen Spielen richtig gute Leistungen abrufen können. Diese Leistungen wollen wir für uns im zweiten Halbjahr als Maßstab nehmen und in kleinen Schritten an unserem Spiel und der nötigen Konstanz arbeiten. Aufgrund des bisherigen Engagements meiner Mannschaft was Trainingsfleiß und -arbeit angeht, bin ich mir sicher, dass wir die restliche Saison positiv gestalten werden. Wir werden alles dafür tun, um noch das Maximale aus dieser Spielzeit für uns herauszuholen.“

3. SV Hajen | 29 Punkte | 16 Spiele

Marc Knoesel (Sprecher)
„Wir sind mit dem bisherigen Verlauf unserer ersten Kreisliga-Saison natürlich mehr als zufrieden. Dass wir als Aufsteiger das Jahr 2019 auf dem dritten Platz abschließen, hätten wir nicht in unseren kühnsten Träumen erwartet. Wir haben in vielen Spielen große Moral bewiesen, aber auch in ebenso vielen Partien bitteres Lehrgeld bezahlen müssen. Ich denke da natürlich an die Begegnungen gegen Aerzen II und Hemeringen, aber vor allem auch an das Rückspiel gegen Salzhemmendorf. Wenn man drei Minuten vor Schluss gegen acht BW-Spieler in Führung geht, darf man diese nicht mehr abgeben. Aber aus diesen Erfahrungen können wir nur lernen. Die Mannschaft hat in den Spielen immer großen Aufwand betreiben müssen und hat sich die Winterpause jetzt mehr als verdient. Im neuen Jahr wollen wir jetzt so schnell wie möglich die noch fehlenden Punkte für den Klassenerhalt einfahren, damit wir frühzeitig die neue Saison planen können.“

4. VfB Eimbeckhausen | 26 Punkte | 16 Spiele

Michael Wehmann (Spielertrainer)
„27:27 Tore und 26 Punkte sind aktuell eine angenehme Ausgangsposition für den Start im März 2020 und die verbleibenden zehn Spieltage. Ziel war es, in dieser Saison den Klassenerhalt so früh wie möglich einzutüten. Auf dem Weg dahin sollte es bei gleichbleibender Stabilität keine Probleme geben. Die zunehmende Qualität einzelner junger Spieler, wie Moritz Kettelhake, Bennet Deutscher und Lukas Rüter sind sicherlich ein Faktor. Aber auch die sich im zweiten Frühling befindenden Spieler, wie Aljoscha Reiss, Martin Schneider und Sven Dettmar zum Beispiel, haben einen großen Anteil am Saisonverlauf. Insgesamt überzeugt der kleine Kader durch geschlossenes Auftreten und jeder ordnet sich dem mannschaftlichen Erfolg unter. Jeder Spieler ist auf seine Art wertvoll und bringt sich zu 100 Prozent ein.“

5. TSG Emmerthal | 24 Punkte | 15 Spiele

Stephan Meyer (Trainer)
„Am Ende der Saison war unsere Zielsetzung eine Platzierung unter den ersten vier Teams. Da sieht unsere Bilanz gar nicht so schlecht aus. Unser Ziel haben wir in Blickweite. In diesem Jahr profitieren wir davon, dass wir einen breiten Kader haben. Unter anderem hat Luca Garbsch, der unser bester Torschütze der letzten Saison war, nur drei Spiele gemacht. Das sagt schon einiges über die Breite und Qualität des Kaders aus. Aufgrund des jungen Kaders haben wir aber Probleme mit der Disziplin. Das hat mich einige Male sehr geärgert. Aufgrund unserer nicht vorhandenen Disziplin haben wir in Lauenstein und zu Hause gegen Eimbeckhausen verloren. Daran werden wir arbeiten. Wenn wir uns in diesem Bereich verbessern, werden wir oben mitspielen.“

6. BW Tündern II | 21 Punkte | 15 Spiele

Timo Dubberke (Trainer)
„Die bisherige Saison ist für uns nicht zufriedenstellend. Wir wollten unter den ersten fünf Teams mitmischen und mit den Plätzen ganz oben Kontakt halten. Das haben wir leider nicht geschafft. Zum Teil hat es daran gelegen, dass wir mit einem deutlich verjüngtem Kader in die Saison gegangen sind. Zwei, drei Jungs haben zudem den Sprung in unsere erste Herren geschafft. So standen wir jede Woche mit einem anderen Kader auf dem Platz. Das soll aber keine Ausrede sein. Wir haben immer noch ausreichend Qualität auf dem Platz. Man hat einigen unserer jungen Spieler auf jeden Fall die Umstellung von der A-Jugend auf den Herren-Fußball angemerkt. Sie haben sich aber ordentlich reingekämpft. Wir versuchen in der Rückrunde den Sprung in die 'Top Five' zu schaffen. Dafür werden wir frühzeitig mit der Vorbereitung beginnen. Ich gehe jedenfalls zuversichtlich ins neue Jahr, da viel Qualität vorhanden ist. Die Meisterschaft werden Nettelrede und Salzhemmendorf unter sich ausmachen.“

7. VfB Hemeringen | 21 Punkte | 14 Spiele

Marco Blana (Trainer)
„Nach schlechtem Start, mit zwei Niederlagen aus den ersten beiden Partien, können wir durchaus auf einen positiven Verlauf der Saison zurückschauen. Mit einem breiten Kader werden wir diese Spielzeit erfolgreich abschließen. Wir haben bereits 27 Spieler eingesetzt. Hier ist natürlich die Unterstützung unserer zweiten Mannschaft enorm wichtig. Unsere kleine Negativserie hat mit der Niederlage in Bisperode begonnen. Ganz bitter war die 0:8-Packung gegen Salzhemmendorf. Egal, mit was für einem Team man in der Kreisliga aufläuft, man darf keine acht Tore bekommen. Mein persönliches Ziel ist definitiv erreicht. Im Schnitt haben wir jedes zweite Spiel gewonnen. Wobei ich meinem Team noch mehr zutraue. Voraussetzungen dafür ist eine weiterhin gut bleibende Trainingsbeteiligung. Dank des 4:3-Sieges in der letzten Partie in Hajen, gehen wir mit einem guten Gefühl in die Winterpause und freuen uns auf den Budenzauber.“

8. TSV Bisperode | 20 Punkte | 14 Spiele

Konrad Voss (Sprecher)
„Wir sind mit der aktuellen Lage nicht glücklich. Unsere Ergebnisse und Leistungen sind zu schwankend. Unterstrichen wird diese Tatsache von dem Umstand, dass wir bisher in jedem Spiel eine andere Startelf ins Rennen schicken mussten. So haben wir in dieser Saison bereits über 30 Spieler eingesetzt. Nichtsdestotrotz ist die Stimmung in der Mannschaft gut. Möglichst schnell möchten wir mit der unteren Tabellenregion nichts mehr zu tun haben, darauf liegt unser Hauptaugenmerk. So wollen wir die Saison vernünftig beenden. Gerade unserem scheidenden Trainer Rik Balk möchten wir einen würdigen Abschied bereiten, das sind wir ihm schuldig.“

9. MTV Lauenstein | 20 Punkte | 14 Spiele

Alexander Stamm (Trainer)
„Aufgrund von Verletzungen waren wir gerade zu Saisonbeginn zu vielen Umstellungen gezwungen und mussten in unseren 14 Spielen bereits über 30 Spieler einsetzen. Gepaart mit der normalen 'Kennenlernphase' zwischen mir als neuem Trainer und der Mannschaft, hat uns das in den ersten Partien einige Punkte gekostet. Allerdings haben wir uns zur Mitte der Serie stabilisiert und aus den letzten acht Spielen sechs Siege eingefahren. Hoffentlich kommen wir verletzungsfrei durch die Hallenrunde und können dann mit den zurückkehrenden Verletzten diese positive Entwicklung bestätigen, um noch ein paar Plätze zu klettern und auch im Pokal ins 'Final Four' einzuziehen.“

10. SV Azadi Hameln | 17 Punkte | 15 Spiele

Yalcin Uzun (Manager)
„Die erste Kreisliga-Saison in unserer jungen Geschichte hatte bis jetzt einige Auf und Abs. Alles in allem sind wir zufrieden und wollen uns in der 'Beletage' des Kreises weiter etablieren. Wir haben bis jetzt in jedem Spiel gut mithalten können. Vor allem spielerisch sowie kämpferisch hat unsere Mannschaft, wenn wir 90 Minuten konzentriert und diszipliniert auftreten, es jeder Mannschaft schwer gemacht. Einziger Angriffspunkt war meist die Unerfahrenheit der jungen Mannschaft. Wichtig war uns vor der Saison, keine namhaften Spieler zu holen, sondern die Aufstiegsmannschaft zusammenzuhalten und einige wenige Ergänzungen zuzufügen, die alle menschlich super ins Team passen. Wir wollen die Weiterentwicklung des Vereins und der Mannschaft weiter voran treiben und die gegnerischen Teams mit unserem Fußball überzeugen.“

11. WTW Wallensen | 16 Punkte | 13 Spiele

Dominik Heintz (Sprecher)
„Natürlich ist die Saison nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Gerade nach der letzten Spielzeit wollten wir es dieses Jahr besser machen. Wir sind gut gestartet, haben dann aber nach und nach den Faden verloren. Knackpunkt war das Emmerthal-Spiel, als wir unglücklich mit 1:2 verloren haben. Seitdem ist immer wieder Pech dazu gekommen, wie gegen Hajen oder Nettelrede. Zurückgeworfen haben uns auch Verletzungen. Wir wollen die Saison ordentlich zu Ende spielen und nicht auf einem Abstiegsplatz landen.“

12. SpVgg. Bad Pyrmont II | 15 Punkte | 15 Spiele

Christopher Loges (Trainer)
„Mit meiner jungen Truppe war es eine schwierige Hinrunde. Die Abgänge in die erste Mannschaft mussten wir erst einmal verkraften. Wir haben viele gute Spiele gemacht, aber leider hat den Jungs noch die Cleverness gefehlt, um mehr Punkte zu holen. Aber am Ende haben wir mit drei Siegen und zwei Unentschieden am Stück bewiesen, dass wir in die Kreisliga gehören. Wenn die Jungs an diese Spiele anknüpfen, mache ich mir um den Klassenerhalt keine Sorgen. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist unglaublich.“

13. FC Preussen Hameln | 15 Punkte | 16 Spiele

Jan Christoph (Interimstrainer & sportlicher Leiter)
„Die Hinrunde verlief für uns mehr als enttäuschend. Leider rufen die Spieler nicht zu 100 Prozent ihre Leistung ab. Die häufige spielerische Überlegenheit muss man in Punkte umsetzen. Wir werden die Hoffnungen auf die Rückrunde setzen und den Abstiegskampf annehmen. Dazu ist jeder Spieler gefordert, alles für den Verein und Mitspieler zu investieren. Nur wenn man als Einheit auf den Platz geht, kann man im Abstiegskampf erfolgreich sein. Und das hoffen wir in der Rückrunde umsetzen zu können.“

14. MTSV Aerzen II | 5 Punkte | 16 Spiele

Oliver Kosowski (Trainer)
„Nachdem es im letzten Jahr schon knapp war und uns Wallensen durch ein Tor in der 94. Minute in der Liga gehalten hat, haben wir uns schon auf eine schwierige Saison eingestellt. Mit Alexander Schütz, Nico Walter und Denis Jankowski haben wir extrem wichtige Spieler verloren, was die Saison nicht gerade einfacher macht. Wenn wir von Verletzungen verschont bleiben und alle mitziehen, können wir in den Partien mithalten. Das haben wir bei der 0:1-Niederlage gegen den Bezirksliga-Absteiger aus Salzhemmendorf gesehen. Wenn wir eine gute Vorbereitung hinlegen und einige Spieler ihr Potential mal ausschöpfen, können wir in dem einen oder anderen Spiel überraschen. Wir werden mal schauen, was am Ende herausspringt.“
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Autor des Artikels

Timo Schnorfeil
Timo Schnorfeil
Timo ist nach Matze Dienstältester im Team AWesA, telefoniert, schreibt und knipst – und kümmert sich mittlerweile auch um die Vermarktung diverser Veranstaltungen, Partnerschaften und natürlich AWesA.de.
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