08.08.2019 12:21

Kreisliga


Duell der Talentschmieden: Loges' junge Wilde fordern Kraus & Co.

Preussens sportlicher Leiter Christoph fordert Wiedergutmachung / Schröer und Meyer warnen vor den Aufsteigern

Der Kader von Bad Pyrmonts Trainer Christopher Loges hat sich im Laufe des Sommer stark verändert.

TSG Emmerthal – SV Azadi Hameln (Samstag, 16 Uhr).

Die TSG trifft, nach der unglücklichen 1:2-Auftaktniederlage gegen den SV Hajen, auf den zweiten Kreisliga-Aufsteiger. „Die Niederlage gegen Hajen war aufgrund des Eigentors in den letzten Minuten natürlich unglücklich“, erinnert sich Emmerthals Trainer Stephan Meyer, der nun im ersten Heimspiel der Saison auf ein Erfolgserlebnis hofft: „Einfach wird es aber nicht. Azadi Hameln gehört für mich, ebenso wie die Hajener, nicht zu den Mannschaften, die gegen den Abstieg spielen werden. Beide Mannschaften haben mehr als genug Qualität, um in der Kreisliga dauerhaft Fuß zu fassen. Deshalb wäre es fatal, die 'Adler' zu unterschätzen. Sie verfügen über viel individuelle Qualität und funktionieren auch als Mannschaft – sonst wären sie nicht aufgestiegen. Nichtsdestotrotz wollen wir in unseren Heimspielen immer gewinnen. Es wird eine spannende Begegnung.“ Besonders freuen sich die Grün-Weißen auf ein Wiedersehen mit Hozan Mohamed, Mirza Alp und Seyithan Kabak, die jahrelang für die TSG ihre Schuhe schnürten. „Ich habe die beiden in meiner Zeit in Emmerthal nicht erlebt, aber sie genießen im Verein immer noch sehr großen Respekt und haben viel für die TSG geleistet“, weiß Meyer. Azadi-Coach Marcel Dempewolf sieht in Emmerthal den Favoriten: „Wir sind der Neuling, die TSG spielt schon jahrelang in der Kreisliga. Was die personelle Lage betrifft, müssen wir noch das vorher stattfindende Pokalspiel abwarten. Wir werden uns nicht klein machen. Alle bei uns im Verein wissen, dass wir eine gute Mannschaft haben. Wenn wir als Team agieren, ist in jedem Spiel etwas möglich – davon sind die Jungs und ich überzeugt.“

SpVgg. Bad Pyrmont II – HSC BW Tündern II (Sonntag, 13 Uhr). 

Die Pyrmonter Reserve sorgte am ersten Spieltag beim TSV Bisperode für die erste Überraschung. Nach einer 2:0 Führung, mussten sich die Kurstädter allerdings noch mit einer 2:2-Punkteteilung zufrieden geben. „Insgesamt war es aber ein positiver Start. Wir wollen besonders an die erste Halbzeit anknüpfen. Ich bin aktuell guter Dinge, die Jungs ziehen überragend mit“, erklärt Pyrmonts Trainer Christopher Loges, dessen Kader sich im Laufe des Sommer stark verändert hat. Die Leistungsträger Alexander Gagarin und Ogus Öktem sind vorerst in den Landesliga-Kader gerückt, viele Spieler sind aus der A-Jugend von Union Bad Pyrmont dazugestoßen. „Wir haben eine sehr junge Truppe. Die Jungs sind lernwillig und hauen sich voll rein. Sie haben verstanden, dass der Herrenbereich etwas anderes ist und stellen sich der Herausforderung. Dann macht es dem Trainer natürlich auch mehr Spaß“, so Loges, der großen Respekt vor Tündern hat: „Es wird ein sehr schwieriges Spiel. Wir müssen natürlich abwarten, wer alles im Kader steht.“ Die Blau-Weißen taten sich beim 3:5-Auftakt gegen den TSV Nettelrede schwer. „In erster Linie müssen wir unsere individuellen Fehler abstellen. Wir müssen als Team mehr zueinander finden, sodass wir die Fehler des einzelnen auffangen können. Das Gesicht der Mannschaft hat sich sehr verändert, zumal die Führungsspieler Yves Hackl und Niklas Beckmann im August nicht zur Verfügung stehen werden“, erklärt Tünderns Übungsleiter Timo Dubberke: „Diejenigen, die erfahrener sind, müssen in dieser extrem jungen Mannschaft vorangehen. Wir schauen nicht so sehr auf den Gegner, sondern müssen diese Dinge umsetzen. Dann ist unser Potenzial auch gut genug, um gegen jede Mannschaft in der Liga zu bestehen.“

BW Salzhemmendorf – SV Hajen (Sonntag, 15 Uhr).

Der Absteiger aus Salzhemmendorf empfängt den Aufsteiger aus Hajen – im Ostkreis steigt ein Duell der Gegensätze. BW-Coach Heiko Schröer sind diese Voraussetzungen egal: „Die Hajener sind zwar neu in der Liga, haben die letzten Jahre aber gezeigt, dass sie nicht durch Zufall in der Kreisliga spielen. Über Jahre haben sie in der 1. Kreisklasse oben mitgespielt und 2018 sogar den Kreispokal gewonnen. Das zeigt ganz deutlich, dass Hajen nicht erst seit dieser Saison Kreisliga-Qualität hat. Sie sind enorm konterstark und haben schnelle Spieler. Wir müssen aufpassen, dass wir ihnen nicht in die Karten spielen. Auf der anderen Seite wollen wir aber auch nicht tiefstapeln. Wir wollen und müssen das Spiel gewinnen, letztlich sind wir immer noch der Favorit.“ Die „Schwarzen Katzen“ feierten im ersten Kreisliga-Spiel der Vereinsgeschichte direkt ihren ersten Sieg – und das ausgerechnet im Derby gegen die TSG Emmerthal. „Sicherlich waren diese drei Punkte aufgrund eines Eigentores glücklich“, meint SVH-Sprecher Marc Knoesel. Taktisch werde die Elf um Trainer Steve Wilke im Vergleich zum ersten Duell nichts ändern. „Wir wollen defensiv stabil stehen und wenig zulassen. Das hat gegen Emmerthal zu Beginn nicht gut funktioniert, im Verlaufe des Spiels aber immer besser. Wir werden versuchen, den einen oder anderen Konter zu setzen. 'Solte' ist einer der Topfavoriten auf den Titel. Wenn wir für eine Überraschen sorgen können – gerne. Wir rechnen aber nicht damit“, so Knoesel. Verzichten müssen die Hajener auf Angreifer Marcel Lutter. Knoesel bedauert: „Das ist für uns natürlich eine Einschränkung.“

TSV Nettelrede – VfB Hemeringen (Sonntag, 15 Uhr).

Nettelrede bestritt, trotz einer verspielten 3:0-Führung, einen erfolgreichen Saisonauftakt und schlug Tündern II mit 5:3. Allerdings machten die Nordkreisler im Pokal gegen die SG Hamelspringe/Eimbeckhausen (3. Kreisklasse) einen Rückschritt, schlugen die Spielgemeinschaft mit Ach und Krach mit 2:1. „Nach dieser schlechten Leistung müssen wir uns deutlich steigern. Hemeringen hat Preussen Hameln im Pokal 3:0 geschlagen, das lässt natürlich aufhorchen – zumal wir letzte Saison beide Spiele gegen den VfB verloren haben“, warnt TSV-Sprecher und Keeper Niklas Herfeld: „Wir rechnen mit einem tiefstehenden Gegner, der über lange Bälle kommt und extrem kopfballstark ist. Mit Maximilian Ringleff haben sie einen guten Stürmer, der immer treffen kann. Es wird kein leichtes Unterfangen, aber wir wollen die drei Punkte und uns möglichst früh oben festsetzen.“ Trainer Pascal Lüdtke muss lediglich auf Niclas Meyer verzichten. Die Hemeringe wollen den Schwung vom Erfolgserlebnis im Pokal mitnehmen. „Die Trauben hängen in Nettelrede sehr hoch, denn die Hausherren werden von einigen als Geheimfavorit gehandelt und haben dies beim Saisonauftakt gegen die Reserve von Tündern eindrucksvoll unter Beweis gestellt“, weiß VfB-Sprecher Peter Reese. Die Elf um Kapitän Philipp Nulle ist also gewarnt. „Wir werden einen perfekten Tag benötigen, um aus dem Nordkreis etwas mitzunehmen. Wichtig wird sein, von Beginn an hellwach ins Spiel zu gehen, die Räume eng zu machen und Fehler im Spielaufbau zu vermeiden. Auf dem kleinen Platz in Nettelrede rechnen wir eher mit einem kampfbetonten Spiel ein und möchten am Ende nicht mit leeren Händen die Heimreise antreten“, so Reese.

MTSV Aerzen II – TSV Bisperode (Sonntag, 15 Uhr).

Die Hummetaler erlebten beim 0:6 gegen WTW Wallensen einen klassischen Fehlstart. „Nach der deutlichen Niederlage in Wallensen erwarte ich eine deutliche Steigerung der Mannschaft. Wir müssen die Fehler abstellen und das, was wir uns vor dem Spiel vornehmen, auch mal umsetzen. Es ist zwar nicht das leichteste Programm, das wir die nächsten Wochen haben, aber wir müssen mehr Gegenwehr zeigen“, untermauert Aerzens Trainer Oliver Kosowski. Mit Bisperode kommt der nächste Gegner, der zum Kreis der Aufstiegskandidaten gehört. „Im Moment sieht es im Angriff bei uns sehr leer aus. Mit Tim Nickel, Artur Breiniger, Denis Jankowski, Jovien Meyer und Andrea Esposito droht ein großer Teil der Offensive auszufallen. Wir werden uns auf die Defensive konzentrieren und versuchen, die Null so lange wie möglich zu halten“, so Kosowski. Die Bisperoder erlebten einen durchwachsenen Saisonstart, egalisierten immerhin einen 0:2-Rückstand gegen Bad Pyrmont II. „Unser Start in die Liga war nicht optimal, allerdings geht davon auch die Welt bei uns nicht unter. Wir wollen nun aber definitiv die Startblöcke verlassen und peilen daher einen Sieg in Aerzen an. Wir erwarten ein kampfbetontes Spiel, bei dem es nichts umsonst geben wird. Daher müssen wir in jedem Fall unsere Leistung, unsere Einstellung und unseren Einsatz zu 100 Prozent abrufen, um keine böse Überraschung zu erleben. Da nehme ich die Jungs absolut in die Pflicht. Sollte das gelingen, sehe ich gute Chancen, mit drei Punkten im Gepäck die Heimreise nach Bisperode anzutreten.“, so Bisperodes Sprecher Konrad Voss.

FC Preussen Hameln – VfB Eimbeckhausen (Sonntag, 15 Uhr).

Nach der 0:3-Niederlage gegen den VfB Hemeringen und dem Abschied aus dem Kreispokal, erwartet Hamelns sportlicher Leiter Jan Christoph Wiedergutmachung: „Man kann verlieren, aber es kommt auf die Art und Weise an. Und die hat gegen Hemeringen nicht gepasst. Sie haben uns den Schneid abgekauft. Das sollte Warnung genug  sein, dass es im Vorbeigehen nicht funktioniert. Die Kreisliga ist in der Saison sehr stark, es gibt keine Ausreißer nach unten. Die Ausfälle, die wir hatten, sind absolut keine Ausrede.“ Gegen den VfB fallen mit Özkan Ünsal, Baris Demirkaya, Christian Priegnitz und Kenan Zeqiri ebenfalls einige Akteure aus, zudem sind die Einsätze von Abdussamed Akkuc und Kiala Mbauzulu stark gefährdet. Die Eimbeckhäuser stellten beim 1:1 gegen den MTV Lauenstein unter Beweis, dass sie alles andere als Laufkundschaft sind. Trainer Michael Wehmann rechnet sich auch in Hameln etwas aus: „Wir wollen die Phase des ungewissen Leistungsstandes ausnutzen und die drei Punkte  mitnehmen. Wenn bei Preussen alle da sind, sind sie schwierig zu bespielen – aber das sind wir auch, wenn bei uns alle zur Verfügung stehen.“ Am Sonntag stehen Wehmann mit Anes Hot und Bennet Deutscher zwei zusätzliche Optionen zur Verfügung.
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