12.10.2023 14:51

1. Kreisklasse


„Sind einfach zu dämlich, um ernsthaft um die oberen Plätze mitzuspielen“

Qualifiziert sich Schweda für eine Audienz bei Osterwalds Stammtisch-Senpais? / Pechvögel der 1. Kreisklasse - siegt Hajen/Latferde II gegen Afferde II
Marvin Schmidt SG Hajen Latferde FUssball Kreisklasse Freistoss
Marvin Schmidt und seine Hajen/Latferder werden derzeit vom Pech verfolgt.

FC Bad Pyrmont Hagen III – TSV Germania Reher (Freitag, 19 Uhr).

Geht es nach der Fairness-Tabelle der 1. Kreisklasse geht, trifft am Freitagabend in der Kurstadt das Ligaschlusslicht auf die Könige der Liga – allerdings nur, wenn man die beiden Nichtantritte des FC miteinbezieht. In Summe hat der Aufsteiger nämlich die wenigsten Karten der Liga gesammelt. „Rückblickend auf das Spiel gegen Aerzen II bin ich mit der Einstellung vom ganzen Team sehr zufrieden. Gegen Reher dürfen wir nun aber kein Stück nachlassen. Im fußballerischen Bereich müssen wir uns allerdings noch steigern. Genau darauf haben wir gestern im Training den Schwerpunkt gelegt. Reher schätze ich als eingeschworene Truppe ein, die guten Fußball spielt. Das zeigen auch die letzten Ergebnisse“, blickt FCBPH-Spielertrainer Jan Kleine voraus. Personell entspannt sich die Lage bei den Hausherren ein wenig, die Verletzten kehren nach und nach zurück. Trotz einiger Urlauber werde man eine gute Mannschaft zusammenbekommen. Der wochenlange Höhenflug der Gäste fand zuletzt gegen Flegessen den ersten Knick, TSV-Trainer Chris Hubel weiß das 0:2 jedoch richtig einzuordnen: „Die Niederlage in Flegessen ist für uns kein Beinbruch. Trotzdem wollen wir zurück in die Erfolgspur. Pyrmont ist für uns ein total unbekannter Gegner. Wenn wir an die Leistungen aus den Vorwochen anknüpfen und unser Spiel aufziehen können, bin ich aber gut gestimmt, dass wir etwas Zählbares aus Pyrmont mitnehmen können.“

MTSV Aerzen II – BW Salzhemmendorf II (Freitag, 19 Uhr). 

Die langjährigen Bezirksliga-Dauerbrenner schicken ebenfalls am Freitagabend ihre Zweitvertretungen ins Rennen. Steht auf Bezirksebene Aerzen momentan etwas besser da, rangiert „Solte“ im Kreis etwas höher als der MTSV. „Das nächste schwierige Spiel steht an. Wir haben die letzten drei Spiele sehr gut gespielt und müssen diese Leistung wieder zeigen. Im letzten Spiel haben wir es leider nicht hinbekommen, gegen eine starke Pyrmonter Mannschaft das Tor zu treffen. In dieser Hinsicht müssen wir besser werden. Ein gutes Spiel reicht oftmals nicht, um zu punkten in der Liga. Es kann so gut wie jeder jeden schlagen. In diesem Jahr kommt es extrem auf die Tagesform an und auf die Besetzung der Mannschaften. Bei Salzhemmendorf ist es genauso wie bei uns: wenn in der Ersten alle fit und einsatzbereit sind, dann haben auch die zweiten Mannschaften ein gutes Team. Genau das ist zurzeit der Fall und deswegen erwarte ich wieder ein gutes Spiel mit einem hoffentlich für uns guten Ergebnis. Wir müssen punkten, weil Afferde II auch so langsam wieder ins Rollen kommt und uns im Nacken sitzt“, weiß MTSV-Coach Oliver Kosowski. Personell werden Chouki Youssef und Michel Brockmann am Freitag neben den üblichen Langzeitausfällen aufgrund von Verletzungen fehlen. Derweil gibt sich BW-Sprecher Bjarne Holte kampfeslustig: „Gegen die Zweitvertretung der Aerzener wollen wir weiterhin ungeschlagen bleiben. Wir stehen bisher wirklich gut in der Tabelle dar, deswegen bin ich sehr stolz auf mein Team. Dennoch dürfen wir keinen Zentimeter nachlassen – gerade gegen den MTSV nicht, der eine deutlich erfahrenere Truppe stellt, als wir es tun. Im Gegensatz zum Derby letzte Woche müssen wir unsere Torchancen nun endlich besser nutzen, um auch mal in Führung zu gehen und nicht wieder einem Rückstand hinterherlaufen müssen. Dennoch zeigt unser Comeback in Osterwald, dass wir eine starke Moral haben und jederzeit in ein Spiel zurückfinden können. Trotzdem sollten wir es uns in Zukunft einfacher machen, denn nicht gegen Gegner kann man einen Rückstand aufholen.“

TSV Grohnde – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe (Samstag, 15 Uhr).

Zum Duell der Kreisliga-Absteiger rufen Grohnde und Eimbeckhausen/Hamelspringe dann einen Tag später. Für beide Teams gab es zuletzt knappe Niederlagen. Mit dem 1:2 gegen Fischbeck im Hinterkopf findet TSV-Sprecher Christopher Thomas daher deutliche Worte: „Um es mal ehrlich auszudrücken: wir sind einfach zu dämlich, um ernsthaft um die oberen Plätze mitzuspielen. Wir bekommen einfach keine Konstanz in unsere Saison und es uns damit immer selbst. Dementsprechend sind wir noch weit entfernt von einer Topmannschaft! Die letzten beiden Heimspiele haben wir verloren, was sehr überraschend ist. Jetzt im Heimspiel gegen Eimbeckhausen wollen wir natürlich wieder erfolgreich sein. Fußball ist eben immer noch Kopfsache und wenn wir schon das Aufwärmen nicht mit der nötigen Einstellung angehen, dann werden wir auch am Samstag nichts holen! Eimbeckhausen ist traditionell eine sehr robuste Mannschaft und darauf müssen wir uns einstellen.“ Die Nordkreisler wiederum liegen derweil noch weitere vier Punkte hinter den Gastgebern zurück. Spielertrainer Niklas Koffmane erklärt, worauf es am Samstag ankommt, um den Abstand zu verringern: „Auf uns wartet ein altbekannter Gegner. Die vergangenen Aufeinandertreffen waren immer fair und beide konnten beim jeweils anderen dreifach punkten. Diesmal ist es aber ein anderes Spiel, da keiner den Anschluss verlieren will. Um zu punkten, müssen wir wieder kompakter und cleverer verteidigen. Bisher haben wir die Gegner zu oft eingeladen, Tore zu schießen. Das darf uns gegen Grohnde nicht passieren.“ Personell haben die Gäste allerdings ein paar Ausfälle zu verkraften.

SG Hajen/Latferde II – SV Eintracht Afferde II (Sonntag, 12.45 Uhr).

Die Pechvögel der 1. Kreisklasse – Hajen/Latferde verspielte vor einigen Wochen bereits ein 4:3 gegen den FC Bad Pyrmont Hagen III in der Nachspielzeit und schrammte am gestrigen Mittwoch ebenfalls in der Nachspielzeit an einer Überraschung vorbei. In der 96. Minute gelang Beber-Rohrsen per Strafstoß der 3:3-Ausgleich. Mit Afferde reist nun ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf an. Die Eintracht krallt sich noch ans rettende Ufer, doch mit einem Sieg kann Hajen/Latferde vorbeiziehen. Die Afferder schlugen zuletzt Groß Berkel mit 6:2 im Kellerduell. „Nach unserem wichtigen Sieg wartet direkt der nächste direkte Konkurrent im Abstiegskampf mit der SG Hajen/Latferde. Wir wollen da weiter machen, wo wir am Sonntag in Groß Berkel aufgehört haben. Für uns wird es darum gehen, die Fehler weiter zu minimieren und wieder durch den Kampf und eine sichere Defensive ins Spiel zu finden. Wir sind jedoch gewarnt vor der SG, die durch das Ergebnis am Mittwoch gegen Beber-Rohrsen mit Rückenwind spielen wird. Die SG erwarte ich auf ihrem engen Platz sehr zweikampfstark und wird sich ebenfalls mit Mann und Maus uns entgegenstellen. Wenn wir uns jedoch auf unsere Stärken konzentrieren, bin ich optimistisch, dass wir am Sonntag wieder erfolgreich sein werden“, erläutert Afferdes Trainer Maurice Wiewel. Dabei wird der Kader fast unverändert zur Vorwoche bleiben, einzig Vereinsikone Stefan Siekmann wird nicht mitwirken können.

SG Flegessen – TSC Fischbeck (Sonntag, 15 Uhr).

Die Tabellenführung nach dem 1:3 gegen Halvestorf II am Mittwoch futsch – doch der Aufstiegskampf ist dadurch für Flegesser noch lange nicht beendet. Weiterhin befindet sich die SG auf einem Aufstiegsrang. Nur nicht mehr auf dem ersten. „Wir müssen das Spiel abhaken und weiter machen. Gegen Fischbeck wollen wir wieder dreifach punkten. Wir freuen uns auf unseren letzten Doppelheimspieltag in diesem Jahr, da unsere Zweite nach diesem Wochenende in die Winterpause geht. Am liebsten würden wir den Sonntag natürlich mit zwei Siegen abschließen. Ich bin guter Dinge, dass wir gegen Fischbeck wieder in die Spur finden – wenn wir voll fokussiert in die Partie gehen und die Niederlage gegen Halvestorf schnell abstreifen“, erklärt Flegessens Co-Trainer Martin Lohmann. Verzichten müssen die Hausherren auf den gesperrten Alexander Strehlow. Der TSC hat sich du die beiden Siege gegen Grohnde (2:1) und Groß Berkel (6:1) vom Tabellenkeller abgesetzt. „Wir haben letztes Wochenende gesehen, dass wir auch Spitzenmannschaften ärgern können, wenn wir unser Potenzial abrufen. Die SG Flegessen/Süntel ist natürlich klarer Favorit, aber wir können mit dem Sieg vom letzten Wochenende frei aufspielen. Flegessen hat mit 57 Toren einen guten Sturm und mit Lukas Nowag, der schon 17 Tore geschossen hat, einen torgefährlichen Stürmer. Wir müssen daher in der Abwehr gut stehen. Wenn wir hinten lange die Null halten können, ist vielleicht auch ein Punkt drin“, backt Fischbecks Sprecher Oliver Wietek kleine Brötchen. 

SF Osterwald – SV Germania Beber-Rohrsen (Sonntag, 15 Uhr). 

Die Sportfreunde empfangen in ihrem geliebten Waldstadion „aufm Berg“ den um den Aufstieg spielenden Aufsteiger. „Mit Beber-Rohrsen kommt die nächste spielstarke Mannschaft ins Waldstadion. Die Germanen sind mit ihren 'jungen Wilden' für mich eine der Überraschungen in der bisherigen Saison und stehen nicht umsonst auf Platz drei. Trotzdem: Wir spielen zu Hause und haben schon öfter bewiesen, dass wir gerade gegen spielstarke Teams besser zurecht kommen als gegen die vermeintlich schwächeren Mannschaften in der Klasse. Da am Sonntag der letzte 'Super-Sonntag' im Waldstadion stattfindet, rechne ich auch wieder mit vielen Zuschauern, die uns von der ersten bis zur letzten Minute bedingungslos unterstützen werden. Außerdem hat am Sonntag unser Verteidiger Christian Schweda Geburtstag und natürlich möchte die Mannschaft hinterher auf seinem Geburtstag mit einem Sieg anstoßen“, hat SFO-Spartenleiter selbstverständlich auch die dritte Halbzeit im Blick – und vielleicht darf Schweda sogar dem Rat der Weisen am Vereinsstammtisch beiwohnen. Für gewöhnlich wird dies „Anwärtern“ aber nur ermöglicht, wenn sie schier übermenschliche Leistungen auf den Platz bringen. Alleine ein Geburtstag reicht nicht, um vom elitären Kreis der Osterwalder Dorfelite auserwählt zu werden. Die Nordkreisler gerieten am Mittwoch gegen Hajen/Latferde ordentlich in Bredouille. Letztlich rettete Finn Langenstein seinen Farben in der 96. Minute (!) per Strafstoß mit dem 3:3 einen Punkt. „Uns erwartet nach dem desaströsen Auftritt eine schwierige Aufgabe. Wenn man den Berichten glauben kann, sind Spiele dort alles andere als einfach. Wir brauchen allerdings unbedingt drei Punkte, um Halvestorf und Flegessen keinen Vorsprung zu lassen. Das letzte Spiel müssen wir jetzt einfach abhaken und uns voll drauf konzentrieren, wieder unsere gewohnte Leistung abzurufen. Da werden wir hinten sicherer und vorne kreativer sein müssen als zuletzt. Auf der Torwartposition dürfte es interessant werden, da Chris Langenstein und ich beide nicht ganz fit sind. Mindestens einer von uns wird bis Sonntag aber hoffentlich auskuriert sein. Die Mannschaft von Osterwald ist für uns bisher noch unbekannt. Wir sind also gespannt, was uns erwartet“, sagt Beber-Sprecher und Schlussmann Lennerd Kühn, der aktuell noch hofft, rechtzeitig fit zu werden.

TSV Groß Berkel – SSG Halvestorf II (Sonntag, 15.15 Uhr).

Das Schlusslicht trifft am Sonntag auf den neuen Spitzenreiter. „Eigentlich ist alles schnell erklärt. Auf dem Papier ist es eine klare Geschichte, aber wir wollen um jeden Zentimeter fighten. Unsere Ausfälle machen es nicht leichter, aber die Mannschaft bäumt sich auf und ist mit eifer dabei. Halvestorf ist nach dem 3:1-Sieg gegen Flegessen sicherlich hochmotiviert. Mal schauen, wie wir das Ergebnis gestalten können“, sagt Groß Berkels Trainer Thomas Pernath. Die Halvestorfer peilen einen weiteren Sieg an. „Wir können am Sonntag nur verlieren, weil jeder mit einem Sieg von uns rechnet. Wir wollen die Hinrunde mit der Herbstmeisterschaft vergolden und dazu müssen wir auch Groß Berkel schlagen. Jetzt, wo wir da oben stehen, wollen wir auch dort bleiben. Wir müssen das Spiel voll annehmen und die nötige Einstellung an den Tag legen. Erst am Mittwoch hat Hajen/Latferde beispielsweise gegen Beber-Rohrsen bewiesen, dass Überraschungen zu jeder Zeit möglich sind. Das dürfen wir nicht vergessen“, erklärt SSG-Coach Paul Alles, der abschließend noch lobende Worte für das gestrige Schiedsrichtergespann beim 3:1-Sieg gegen Flegessen übrig hat: „Trotz der Brisanz hatte das Gespann das Geschehen jederzeit im Griff. Wir möchten uns an dieser Stelle auch beim Ansetzer bedanken, dass dieses Spiel mit einem entsprechenden Schiedsrichtergespann bedacht wurde.“
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