21.04.2022 14:41

1. Kreisklasse


Zwischen klarer Rollenverteilung und aufkommender Abstiegsangst

Königförde/Klein Berkel, Halvestorf II und Hilligsfeld mit Favoritenrollen / Tündern III vor richtungsweisender Partie bei Latferde/Hajen
Sascha Kummerow Kopffoto
Tünderns Trainer Sascha Kummerow hofft, gegen den direkten Konkurrenten aus Latferde zu punkten.

Von Robin Besser

TSV Germania Reher – SG Flegessen (Samstag, 18 Uhr).

Zum Auftakt des 15. Spieltags in der 1. Kreisklasse treffen der TSV Germania Reher und die SG Flegessen aufeinander. In der Liga waren die Gastgeber am vergangenen Wochenende noch mit 4:1 gegen die Sportfreunde aus Osterwald erfolgreich. Im Pokal setzte es unter der Woche allerdings eine bittere 4:5-Heimniederlage gegen Ligakonkurrenten Hilligsfeld. Rehers Spielertrainer Tobias Rügge hofft nun, an das letzte Resultat in der Liga anzuknüpfen: „Für uns heißt es wieder, den Fokus auf die Punktspiele zu setzen. Wir wollen gerne so lange wie möglich oben mitspielen, auch wenn es für ganz oben nicht mehr reichen wird.“ Personell werde man improvisieren müssen, eine schlagfertige Truppe bekomme man aber dennoch zusammen. Die Gäste wiederum, die vergangene Woche gegen Titelaspirant Halvestorf II mit 1:5 den Kürzeren zogen, wären mit einem Punkt bereits zufrieden, wie Trainer Wolfgang Schultze deutlich macht: „Wir treffen auf einen starken Gegner, der gut in Schuss ist. Wir wollen auf die Niederlage vom letzten Wochenende vergessen machen. Dabei gleicht unsere Aufstellung aber wieder einem Lotteriespiel. Dennoch vertraue ich den Jungs auf dem Feld, die werden wieder volles Engagement geben. Wir hoffen einfach den Punkt, den wir bei Anpfiff haben, auch bis zum Schluss verteidigen zu können.“ Die SG befindet sich mit derzeit 22 Zählern auf dem Konto im gesicherten Mittelfeld der Tabelle.

SG Latferde/Hajen – BW Tündern III (Sonntag, 12.45 Uhr).

„Das wird sicherlich kein spielerischer Leckerbissen“, konstatiert Marc Knoesel, Sprecher der SG Latferde/Hajen, vor dem Heimspiel gegen Tünderns Drittvertretung. In einem brisanten Duell um den Nichtabstieg trifft die zweitschlechteste Defensive (SG Latferde/Hajen) auf die zweitschlechteste Offensive der Liga (BW Tündern III). Dabei geht es in der Partie eine Menge. Die Hausherren befinden sich unmittelbar vor der roten Zone und gleichzeitig nur vier Zähler hinter den „Schwalben“. Dessen ist sich auch Knoesel bewusst: „Die Ausgangslage ist klar: wir müssen im Abstiegskampf jetzt punkten. Um den Anschluss nicht zur verlieren, muss gegen Tündern III ein Sieg her, alles andere ist zu wenig. Wir haben leider immer wieder Phasen in unserem Spiel, in denen wir zu unkonzentriert sind und zu leichtfertig Bälle verlieren. Das macht es dem Gegner leicht, uns unter Druck zu setzen und sich Chancen herauszuspielen. Das wollen wir am Sonntag abstellen, um die drei Punkte in Latferde zu behalten.“ Die Blau-Weißen wiederum erhoffen sich einen anderen Ausgang der Partie. „Wir müssen das 0:7 bei Königsförde schnell abschütteln. Es geht gegen einen direkten Konkurrenten, gegen den wir uns besser verkaufen müssen. Wir sind zwar aktuell erst zehn Leute, aber ich hoffe trotzdem, dass wir eine gute Truppe zusammenbekommen und Hajen auf Distanz halten. Wir stehen zwar bisher noch ganz gut da, das kann sich in den kommenden vier Wochen aber ganz schnell ins Negative ändern. Wir müssen uns gut präsentieren und die Zweikämpfe besser angehen. Ich bin allerding guter Dinge und hoffe, dass wir mindestens einen Punkt mitnehmen“, so Tünderns Trainer Sascha Kummerow vor der Partie.

SG Königsförde/Klein Berkel – TSC Fischbeck (Sonntag, 15 Uhr).

Unterschiedlicher könnte die Ausgangslage zweier Teams wohl kaum sein. Am Sonntagnachmittag empfängt der Spitzenreiter der SG Könisgförde/Klein Berkel den Tabellenvorletzten aus Fischbeck zum Heimspiel. Während die Gastgeber vom Aufstieg in die Kreisliga träumen, müssen die Gäste aufpassen, um in der nächsten Saison nicht ein Stockwerk tiefer spielen zu müssen. Dennoch warnt SG-Trainer Artjom Grincenko davor, den Gegner zu unterschätzen: „Mit der Aufbruchstimmung wird Fischbeck wahrscheinlich sehr motiviert in die Partie gehen. Wir spielen allerdings zuhause und da lautet die Devise ganz klar, zu gewinnen. Wir wollen dabei weiterhin an unseren Schwächen arbeiten. Es gibt da zwei, drei Fakten, die in den vergangenen Spielen nicht so gut waren. Beispielsweise müssen wir vor dem Tor effektiver werden. Daran wollen wir arbeiten. Ich freue mich auf ein gutes Spiel mit einem hoffentlich glücklichen Ausgang für uns.“ Die Fischbecker wollen derweil an die Leistung aus dem 1:4 gegen Hilligsfeld vor rund drei Wochen, das zugleich das letzte Punktspiel des TSC darstellt, anknüpfen. „Am Sonntag wartet gleich der nächste Brocken auf uns. Auch wenn wir gegen Hilligsfeld verloren haben, hat der Kampf gestimmt. Diesen gilt es auch nun wieder umzusetzen“, erklärt Gäste-Trainer Jörn Waczynski vor der Begegnung. Auch wenn Lauritz Meyer wegen einer Gelb-Rot-Sperre fehlen wird und die restliche Personalsituation noch nicht feststeht, wolle man die Gäste „irgendwie ärgern“.

SSG Halvestorf II – SC Inter Holzhausen (Sonntag, 15 Uhr).

Auch vor der Partie zwischen der Bezirksliga-Reserve der SSG Halvestorf und den Männern des SC Inter Holzhausen sind die Rollen klar verteilt. Die Gastgeber befinden sich – mit Nachholspiel in der Hinterhand – nur einen Zähler hinter dem Ligaprimus aus Königsförde/Klein Berkel. Die „Interisti“ wiederum tragen mit über 90 Gegentoren und lediglich zwei Punkten auf dem Konto noch immer die rote Laterne der Liga. SSG-Trainer Paul Alles zeigt sich vor dem Aufeinandertreffen aufgebracht von der Staffelplanung: „Ich bin richtig angefressen und sauer! Wir haben jetzt Ende April und bisher erst ein Spiel in diesem Jahr gemacht. Seit Wochen bereiten wir uns immer wieder auf ein Spiel vor, fahren die Konzentration hoch und fokussiere uns immer wieder neu. Ich als Trainer habe einen riesigen Aufwand alles zu planen und zu organisieren und dann fallen die Spiele ständig aus diversen Gründen aus. Das zuletzt ausgefallene Spiel gegen Fischbeck ist besonders bitter. Wir hätten gerne gespielt. Gegen Inter steht nun das erste Heimspiel des Jahres an. Ich werde keine Parolen schwingen. Wir freuen uns einfach nur darauf, Fußball zu spielen – egal wie der Gegner heißt.“ Auf der anderen Seite ist der Sportclub zwar immer noch sieglos, die Punkteteilung beim 2:2 gegen Salzhemmendorf vergangene Woche hat jedoch das Selbstvertrauen geweckt, wie Sprecher Stefan Bertram klarmacht: „Der Punkt war gut für die Moral. Es hat Spaß gemacht, die Jungs spielen und kämpfen zu sehen. Nichtsdestotrotz werden die Trauben wieder sehr hoch hängen. Gegen den Tabellenzweiten gilt es, gut dagegenzuhalten und sich vernünftig zu präsentieren. Halvestorf hat alle Vorteile im Aufstiegsrennen und will diese mit Sicherheit nicht leichtfertig vergeben. Vom Personal her gibt es bei uns leider auch keine Entspannung.“ So wird Martin Hartmann bis zum Ende der Saison fehlen. Zusätzlich sind auch Karsten Pöttgen und Florian Kappmeyer nicht im Kader. Dafür wird Farhan Mirza das Tor hüten und Kevin Groves kehrt in den Kreis der Mannschaft zurück.

BW Salzhemmendorf II – TB Hilligsfeld (Sonntag, 15 Uhr).

Einen klaren Favoriten gibt es ebenfalls bei der Partie zwischen Blau-Weiß Salzhemmendorf II und dem Turnerbund aus Hilligsfeld. Die Gäste stehen neben ihrem 5:4-Pokalerfolg in Reher mit dem dritten Tabellenplatz auch in der Liga gut da. Die Ostkreisler wiederum haben zwar noch immer einen ordentlichen Abstand auf die Abstiegsränge, zuletzt blieb man gegen die Mannschaften aus dem Tabellenkeller jedoch sieglos (0:3 bei Latferde/Hajen; 2:2 bei Inter Holzhausen). „Hilligsfeld ist natürlich der klare Favorit, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Wir sind momentan in einem Formtief und werden versuchen, uns am Sonntag mit einer guten Leistung rauszuarbeiten. Dennoch werden wir mit einer guten Defensivarbeit und gezielten Nadelstichen alles geben, um zumindest einen Punkt zu holen“, hofft BW-Sprecher Marcel Schwetje auf ein Ende der Durststrecke. Personell gebe es noch das eine oder andere Fragezeichen. Derweil geht es für die Rot-Weißen am Sonntag darum, wieder den Fokus auf die Liga zu legen. Dazu TBH-Sprecher Bernd Hensel: „Wir sind froh, nach einer spannenden Partie in die nächste Runde des Kreispokals eingezogen zu sein. Nun geht es in der Meisterschaft gegen die Reserve von BW. Wir haben gehörigen Respekt vor den Blau-Weißen und erwarten 90 intensive Minuten. Daher hoffe ich, dass wir an die gute Leistung auf dem Pokalspiel anknüpfen.“ Kadertechnisch sind die Gäste gut aufgestellt. Auch Trainer Markus Wienecke wird nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub wieder an der Seitenlinie stehen.

SF Osterwald – SV Eintracht Afferde II (Sonntag, 15 Uhr).

„Bis in die Haarspitzen motiviert“ sind die Sportfreunde aus Osterwald angesichts der bevorstehenden Heimpartie gegen Afferdes Bezirksligareserve. Nach der 0:7-Niederlage im Hinspiel wollen die Hausherren an den Pokalerfolg unter der Woche anknüpfen und die nächsten Punkte einfahren. „Der 3:2-Pokalfight am Dienstag gegen Thal hat uns richtig gutgetan und sicherlich dazu beigetragen, dass wir nach der 1:4-Niederlage in Reher neues Selbstbewusstsein tanken durften. Nun geht es am Sonntag gegen Afferde, mit denen wir noch so drei bis fünf Rechnungen offen haben. Auf deren heimischer Plastikwiese haben wir in den letzten Jahren nämlich schon die eine oder andere Naht bekommen. Dementsprechend wollen wir im Waldstadion etwas Zählbares mitnehmen. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe. Wenn unsere Fans uns wieder so stark nach vorne peitschen, traue ich der Mannschaft durchaus zu, die drei Punkte klarzumachen, wenn auch die kämpferische Einstellung stimmt.“ Trotz einiger kleinerer Blessuren können die Hausherren nahezu in Bestbesetzung auflaufen. Davon können die Gäste nur träumen. Bedingt durch zahlreiche Corona-Erkrankungen im Verein hat Afferdes Trainer Julian Stickel mit einer „sehr angespannten“ personellen Lage zu kämpfen. Dennoch gibt sich der Coach kämpferisch: „Wir werden mit mindestens elf Spielern nach Osterwald fahren und probieren, dort etwas Zählbares zu holen. Osterwald ist immer kampfstark und daher schwierig zu bespielen. Zudem waren unsere letzten Auftritte dort nicht wirklich von Erfolg gekrönt, sodass es eigentlich nur besser werden kann.“ Mit einem Sieg würden die Gastgeber in der Tabelle an der Eintracht vorbeiziehen.
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