02.05.2023 17:57

1. Kreisklasse


Rohdens Mut der Verzweiflung:  „Müssen gewinnen, da gibt es keine andere Option"

Acht von 14 Mannschaften fürchten noch den Abstieg / Dreikampf an der Spitze
Janis Hoepfer TuS Rohden Fussball Kreisklasse Kopfbild AWesA
Rohdens Sprecher Janis Höpfner weiß, was die Stunde geschlagen hat.

SF Osterwald – SV Eintracht Afferde II (Mittwoch, 19 Uhr).

Englische Woche in der 1. Kreisklasse und die Sportfreunde empfangen im Waldstadion Afferdes Bezirksligareserve. „Wir sind immer noch froh, dass wir das Sechs-Punkte-Spiel gegen Fischbeck gewonnen haben. Gegen Afferde können wir hoffentlich nachlegen, um uns noch weiter vom Keller zu entfernen. Obwohl wir unter der Woche spielen, haben wir einen guten Kader beisammen. Das Ziel ist mindestens ein Punkt“, erklärt SFO-Spartenleiter Sebastian Decker. Die Afferder Eintracht hat mit dem Aufstiegsrennen nicht mehr viel zu tun, möchte die Saison aber möglichst erfolgreich zu Ende bringen. „Für uns geht es weiter darum, die Saison positiv zum Abschluss zu bringen. Wir wollen einfach da weiter machen, wo wir am Freitag aufgehört haben. Wenn uns das gelingt, bin ich optimistisch, dass wir nicht mit leeren Händen vom Berg zurück nach Afferde fahren“, hofft Afferdes Trainer Maurice Wiewel nach dem 6:0 gegen Hajen/Latferde II. „Dieses Unterfangen wird jedoch nicht einfach, da der OSV sehr heimstark ist mit seinen Fans im Rücken und wir uns bei den letzten Auswärtsspielen in Osterwald nicht immer mit Ruhm bekleckert haben. Ebenso wird es darum gehen, das Kopfballungeheuer Sebastian Decker im Griff zu bekommen, welches wir schon im Hinspiel zu spüren bekommen haben (lacht).“ Dabei steht der gleiche Kader wie am Wochenende zur Verfügung.

SG Flegessen – BW Salzhemmendorf II (Mittwoch, 19 Uhr).

Die Flegesser wollen an den 4:1-Sieg in Halvestorf anknüpfen und weiterhin um den Aufstieg mitmischen. „Wichtig wird sein, dass wir erneut eine stabile Defensive auf den Platz bringen. Aber ich habe da vollstes Vertrauen in die Mannschaft. Wir freuen uns über viele Zuschauer, für Getränke und Bratwurst ist wie immer gesorgt“, erklärt Flegessens Co-Trainer Martin Lohmann. Die Salzhemmendorfer haben mit dem 4:1 in Aerzen wieder den Anschluss zum Mittelfeld hergestellt, befinden sich aber weiterhin in Abstiegsgefahr. „Nun wollen wir uns dort aber auch weiter behaupten, um Plätze gut zu machen und nicht mehr davon abhängig zu sein, wie viele Hameln-Pyrmonter Mannschaften nun aus der Bezirksliga absteigen und wie viele dementsprechend aus Kreisliga und 1. Kreisklasse absteigen. Gegen Flegessen erwartet uns zwar ein harter Brocken, möglich wird aber alles sein und wir werden alles geben, um vielleicht einen überraschenden Punktgewinn zu erzielen“, unterstreicht BW-Sprecher Bjarne Holte.

SG Hajen/Latferde II – TSV Germania Reher (Mittwoch, 19 Uhr).

Im Latferder „Käfig“ empfängt die SGHL die Germanen. Damit kommt es zu einem Kellerduell, obwohl Hajen und Reher die Plätze neun und zehn belegen. Allerdings sitzt die Konkurrenz den beiden Teams direkt im Nacken. „Die Voraussetzungen sind für einen Wochenspieltag gut. Wir schauen aktuell von Woche zu Woche und unser Ziel ist immer, die Spiele zu gewinnen. Dazu müssen wir nach dem 0:6 gegen Afferde heute Abend beim Training aber noch einiges aufarbeiten. Da ist eine Steigerung nötig, um Chancen auf die drei Punkte zu haben“, weiß SG-Trainer Manuel Feyer. „Wir freuen uns auf das Flutlichtspiel.“ Reher hat aktuell zwei Zähler weniger als die Hajen-Latferder auf dem Konto. Spielertrainer Tobias Rügge & Co.  befinden sich ebenfalls in Abstiegsangst – zumal Rügge im Sommer seine Rolle als Coach abgibt und sich keinesfalls mit einem Abstieg verabschieden möchte.

TSV Groß Berkel – TuS Rohden (Mittwoch, 19 Uhr).

Was Hajen und Reher befürchten, macht auch den Groß Berkelern Sorgen: der Abstieg. „Das ist für uns eine extrem wichtige Woche. Erst Rohden, dann Osterwald und damit zwei direkte Konkurrenten. Wenn wir diese Spiele gut gestalten, spielen wir auch in der nächsten Saison in der 1. Kreisklasse. Zuhause zeigen wir meist ein anderes Gesicht als auswärts. Wir müssen die eine oder andere Personalie noch abwarten. Mit Rohden haben wir einen tückischen Gegner. Der TuS ist zwar Vorletzter, verfügt aber über viel mehr Qualität. Das haben sie mit dem 0:0 gegen den Spitzenreiter aus Hilligsfeld gezeigt. Wir werden alles aufbieten, was uns zur Verfügung steht“, gibt Groß Berkels Trainer Thomas Pernath einen Einblick. Die Rohdener stehen vor dem nächsten „Endspiel“. Acht Punkte beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer, dessen Wasserpegel aufgrund der abstiegsbedrohten Bezirksligisten aber noch um einige Punkte ansteigen könnte. „Wir müssen gewinnen, da gibt es keine andere Option. Ansonsten können wir uns den Klassenerhalt abschminken. Es gilt, an das 0:0 gegen Hilligsfeld anzuknüpfen. Wir treffen auf dem großen Platz in Groß Berkel auf einen kampfstarken Gegner und hoffen sehr, dass wir die drei Punkte mitnehmen. Wir brauchen unbedingt Siege“, weiß TuS-Sprecher Janis Höpfner.

SG Thal/Holzhausen – SSG Halvestorf II (Donnerstag, 19 Uhr).

Gelingt die Revanche im Inter-Park? „Nach dem 1:4 im Hinspiel wollen wir Wiedergutmachung betreiben und zuhause weiterhin ungeschlagen bleiben. Im Hinspiel haben wir die schlechteste Leistung seit Gründung der SG gezeigt. Bei Halvestorf weiß man natürlich nicht so recht, was aus der ersten Herren frei ist. Dennoch wollen wir die drei Punkte bei uns behalten“, erklärt SG-Trainer Eldar Zahirovic, dem mit der Rückkehr von Marcel Zurmühlen der gesamte Kader zur Verfügung steht. Die SSG hofft ihrerseits auf einen erneuten Sieg gegen den aktuellen Kreisliga-Aufsteiger. „Wir haben keine riesige Ehrfurcht, aber den nötigen Respekt. Abgesehen vom TBH hätten wir bisher jede Mannschaft in der Liga schlagen können, auch wenn die Ergebnisse am Ende nicht gepasst haben. Uns fehlen aktuell die Konstanz und das Matchglück“, so SSG-Trainer Paul Alles, dem einige Spieler nicht zur Verfügung stehen. „Wir wollen trotzdem alles geben und mindestens einen Punkt mitnehmen.“

TB Hilligsfeld – SSG Marienau (Donnerstag, 19 Uhr).

Der Spitzenreiter gegen das Schlusslicht – klarer können die Vorzeichen nicht sein. Jedoch warnt TBH-Sprecher Bernd Hensel eindringlich: „Wir haben zuletzt beim 0:0 gegen Rohden gesehen, dass es nicht von selbst geht. Da haben wir nur in den letzten 20 Minuten den Kampf angenommen. Gegen Marienau muss uns das über 90 Minuten gelingen. Wir dürfen keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen. Dass Marienau kein leichter Gegner ist, haben wir beim 2:1-Sieg im Hinspiel gesehen, als wir nur durch einen Elfmeter, den Marienau fairerweise zugegeben hat, gewonnen haben.“ Die SSG weiß ebenfalls um die Rollenverteilung. „Die Vorzeichen sind klar. Wir müssen nicht lange überlegen, wer da der Favorit ist. Leider sieht die personelle Lage auch diese Woche nicht allzu gut aus, sodass wir uns auch nicht viel ausrechnen“, bedauert Marienaus Trainer Kai Lücke. Sein Team hat acht Punkte Rückstand zum (vorläufigen) rettenden Ufer.

TSC Fischbeck – MTSV Aerzen II (Donnerstag, 19 Uhr).

Dass dieses „vorläufige“ rettende Ufer ebenfalls ein unschöner Ort ist, wissen auch die Fischbecker. „Wir wissen nicht, wie viele Mannschaften aus dem Bezirk runter kommen. Jedes Spiel ist aktuell ein Endspiel. Daher müssen wir auch gegen Aerzen versuchen, die drei Punkte bei uns zu behalten. Das wird nicht einfach, zumal Aerzen II eine Wundertüte ist. Darüber hinaus haben wir nach wie vor personelle Sorgen, allerdings befindet es sich im ertragbaren Bereich“, meint TSC-Sprecher Oliver Wietek. Die Hummetaler wollen ihrerseits die drei Punkte für sich verbuchen, ebenfalls mit Blick auf die noch unklare Abstiegssituation. „Wir wollen Abstand nach unten aufbauen. Was wird in Fischbeck natürlich schwierig, die spielen noch mehr als wir gegen den Abstieg. Sie werden alles reinhauen, um gegen uns zu gewinnen. Wir haben das Hinspiel schon 0:3 verloren und Fischbeck als sehr starken Gegner kennengelernt. Da müssen wir eiskalt vor dem gegnerischen Tor und resolut vor dem eigenen sein“, sagt MTSV-Trainer Oliver Kosowski, der wohl wieder auf Torhüter Daniel Sigusch, Michel Brockmann und Nico Walter zurückgreifen kann.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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