Erstes Derby seit „Lichtjahren“: Schafft Reher das nächste Ausrufezeichen?

TB Hilligsfeld – SSG Halvestorf-Herkendorf II (Sonntag, 15 Uhr).

Da kommt ein echtes Spitzenspiel auf den Turnerbund aus Hilligsfeld zu. Vor heimischer Kulisse erwartet die Wienecke-Elf nach zuletzt zwei „Dreiern“ in Folge die Zweitvertretung der SSG aus Halvestorf. Sprecher Bernd Hensel erwartet daher einen wahren Kraftakt: „Das wird eine Harte Nuss für den TBH gegen den Aufstiegsfavoriten aus Halvestorf, der nach dem Erfolg am Wochenende den neunten Platz einnimmt und so langsam in den Tritt kommt. Um uns mit einem achtbaren Resultat aus der Affäre zu ziehen, muss bei uns schon alles stimmen und wir dürfen uns keine Fehler erlauben. Wir wollen uns mit einer ansprechenden Vorstellung präsentieren und versuchen, unsere augenblicklich gute Tabellenposition zu behaupten.“ Die Einsätze einiger Hilligsfelder sind derzeit allerdings noch ungewiss. Auf der anderen Seite sieht SSG-Coach Paul Alles – trotz des eigenen 4:0-Erfolgs gegen „Soltes“ Zweitvertretung – die Gastgeber klar in der Favoritenrolle: „Wir sind zunächst einmal froh, dass wir unsere ersten Punkte eingefahren haben. Die Mannschaft hat die besprochenen Dinge sehr gut umgesetzt und einen Schritt nach vorne gemacht. Vor allem mit der Art und Weise war ich sehr zufrieden. Darauf dürfen wir uns jetzt aber nicht ausruhen. Hilligsfeld ist für mich der absolute Meisterschaftsfavorit und zugleich die talentierteste und spielstärkste Mannschaft der Liga. Sie verfügen über eine geordnete Defensive mit gutem Aufbauspiel, im Mittelfeld sind sie sehr trickreich, passsicher und unheimlich kompakt. Mit ihrem Kombinationsspiel versuchen sie, Löcher zu reißen und die Tiefe zu suchen, in der sie ebenfalls stark besetzt sind. Markus Wienecke macht dort Jahren einen sehr guten Job. Letzte Saison haben wir zuhause 0:3 verloren und auswärts sehr knapp mit 3:2 gewonnen – und das, obwohl wir sieben Spieler aus der Ersten zur Verfügung hatten. Wir müssen alles reinwerfen, einen perfekten Tag haben und gleichzeitig hoffen, dass der TBH keinen guten erwischt. Wir sind aber auch realistisch: die Chance auf etwas Zählbares ist sehr gering.“

SF Osterwald – MTSV Aerzen II (Sonntag, 15 Uhr).

Bei den Sportfreunden aus Osterwald scheint derzeit noch ein wenig Sand im Getriebe zu sein. Nach starken Auftritten in der abgelaufenen Spielzeit finden sich die Ostkreisler derzeit auf dem letzten Tabellenplatz wieder. Zuletzt verlor man zuhause gegen den TSV Germania Reher mit 1:6. Dazu SF-Sprecher Marius Grosser: „Gegen Reher lief so ziemlich alles schief und wir sind unter die Räder gekommen. Das ist uns in dieser Form lange nicht mehr passiert und wir wollen alles dafür geben, dass sich das nicht wiederholt. Aerzen ist für uns ein unbekannter Gegner, den wir allerdings als sehr stark einschätzen. Das macht es für uns nicht leichter. Natürlich ist es dennoch unser Ziel, endlich in die Spur zu finden und die ersten Punkte zu holen. Uns ist bewusst, dass wir uns in einer schwierigen Situation befinden. Wir werden alles daransetzen, das Tabellenende schnellstmöglich wieder zu verlassen. Trotz der angespannten Lage ist der Teamspirit gut und auch wenn das Selbstbewusstsein einiger etwas angekratzt ist, halten wir zusammen und werden als Einheit auftreten.“ Durch anhaltendes Verletzungspech bleibt der Kader dünn besetzt. Auf der anderen Seite steht die Bezirksliga-Reserve aus Aerzen. Die Kosowksi-Elf belohnte sich am Freitag für einen engagierten Auftritt in Durchgang nicht mit etwas Zählbarem. „Wir haben letzte Woche gegen eine gut besetzte Mannschaft aus Afferde vor allem in der zweiten Halbzeit eine gute Leistung und Moral gezeigt. Das müssen wir jetzt so weitermachen. Mit Osterwald treffen wir nun auf einen völlig unbekannten Gegner, denn es ist das erste Aufeinandertreffen zwischen uns. Osterwald ist nicht gut gestartet, aber zuhause haben sie immer für gute Ergebnisse gesorgt. Daher wird es schwierig für uns, aber ich hoffe, dass wir nicht mit ganz leeren Händen nach Hause fahren müssen“, so der Gäste-Coach.

TuS Rohden-Segelhorst – TSC Fischbeck (Sonntag, 15 Uhr).

Absteiger Rohden ist am Sonntagnachmittag auf heimischem Grund gefordert. Nach nur einem Punkt aus den beiden Eröffnungspartien befindet sich die Pydde-Elf direkt wieder in der unteren Hälfte der Tabelle. Außerdem zogen die Hausherren bereits im Pokal gegen Fischbeck mit 1:2 den Kürzeren. Das weiß auch TuS-Trainer Jörg Pydde: „Nach dem Pokalspiel haben wir noch etwas gutzumachen. Wir wollen die drei Punkte in Rohden behalten. Dafür müssen wir wieder alles geben. Eigentlich braucht man nur das Pokalspiel als Motivation anzusprechen, um den Sieg einzufahren. Personell werden einige Spieler fehlen, aber das darf kein Grund sein, um nicht alles abzurufen.“ Dem gegenüber steht der TSC Fischbeck. Die Elf von Trainer Jörn Waczynski hat am vergangenen Wochenende die ersten Punkte liegenlassen. Im Heimspiel gegen Tabellenführer Flegessen verlor man mit 0:4. Nun erwartet der Coach einen anderen Auftritt seiner Männer: „Nach dem Spiel am Sonntag werden wir in Rohden eine Reaktion zeigen und definitiv anders auftreten. Trotz einiger Ausfälle werden wir alles versuchen, um die volle Punkteausbeute mit nach Fischbeck zu nehmen.“

TSV Groß Berkel – TSV Germania Reher (Sonntag, 15.15 Uhr).

Im Duell der Aufsteiger hat der TSV Groß Berkel am vergangenen Wochenende die ersten Punkte eingefahren. Im Heimspiel gegen die SSG Marienau setzten sich die 05er knapp mit 2:1 durch. Nach der vorgezogenen Begegnung unter der Woche gegen den TuS Rohden steht am Sonntag damit bereits das vierte Ligaspiel auf dem Programm. „Das wird langsam hart und brutal. Den Dienstag darauf haben wir ja direkt die nächste Partie und damit drei Spiele in fünf Tagen. Trotzdem freuen wir uns auf das Derby mit Reher. Es ist ja bereits Lichtjahre her, dass beide Erstvertretungen im Punktspielbetrieb miteinander zu tun hatten. Derbys haben bekanntlich ihren eigenen Charakter, trotzdem werden wir alles in die Waagschale werfen. Wir wollen zuhause immer punkten, weil wir auch durch die heimischen Fans im Rücken zuhause immer einen anderen Fußball spielen. Aufgrund der starken Belastung wäre ich aber schon mit einem Punkt zufrieden“, erklärt TSV-Trainer Thomas Pernath die Marschroute. Zuzüglich müssen die 05er auf Florian Budde und Routinier Sebastian Blom verzichten. Der Einsatz von Lars Hoffmann ist dagegen fraglich. Die Germanen auf der anderen Seite wollen an den gelungenen Saisonstart anknüpfen. Insbesondere der 5:1-Auswärtserfolg in Osterwald dürfte in der Liga als Ausrufezeichen angesehen werden. TSV-Spielertrainer Tobias Rügge erwartet dennoch eine schwierige Partie: „Am Sonntag müssen wir gegen einen sehr starken und jungen Aufsteiger unser Können unter Beweis stellen. Ich denke, dass beide Mannschaften gut in die Saison gestartet sind und ich sehe auch beide Teams auf Augenhöhe. In den letzten Pokal- und Freundschaftsspielen haben wir immer den Kürzeren gezogen. Das soll sich nun ändern. Verstecken brauchen wir uns jedenfalls nicht. Die Chemie zwischen Einsatz und Leidenschaft stimmt aktuell. Trotzdem müssen wir sehr diszipliniert und konzentriert zu Werke gehen.“

SG Thal/Holzhausen – SV Eintracht Afferde II (Sonntag, 16 Uhr).

Eindrucksvoll war ebenfalls der 6:2-Erfolg der SG Thal/Holzhausen im Absteiger-Duell gegen den TuS Rohden. Auf heimischem Grund zeigten die Hausherren den Gästen die Grenzen auf und blieben damit in der aktuellen Spielzeit noch ohne Niederlage. Die Eintracht steht den Gastgebern derzeit allerdings nur in wenig nach. Nach dem knappen 3:2-Erfolg über Aerzens Bezirksliga-Reserve verweilt der Sportverein punktgleich nur einen Rang hinter der Spielgemeinschaft. Dessen ist sich auch SG-Trainer Eldar Zahirovic bewusst: „Bei Afferde II weiß man nie so genau, was von oben nachkommt. Ich habe Afferde gegen Aerzen gesehen, das ist ja ein ganz anderes Kaliber mit den Leuten aus der Ersten. Trotzdem konzentrieren wir uns auf uns selbst und versuchen am Sonntag, ungeschlagen zu bleiben. Zuhause ist das sowieso immer unser Ziel, von daher wollen wir auf dem Platz in Thal den ersten Heimsieg. Die Jungs kommen immer besser in Fahrt. Wenn wir die Torchancen noch besser nutzen, dann entscheiden wir die Spiele bestimmt auch noch etwas klarer. Insgesamt setzen die Jungs das alles aber schon super um und das Training macht Spaß. Auch deshalb wollen wir die drei Punkte ganz klar hierlassen.“ Während Marcel Zurmühlen definitiv ausfallen wird, steht hinter dem Einsatz von Fatmir Muslijaj derzeit noch ein Fragezeichen. Auf der anderen Seite hofft SVE-Sprecher Maurice Wiewel ebenfalls auf etwas Zählbares: „Nach unserem ersten Saisonsieg erwarten wir jetzt einen Meisterschaftsanwärter. Eldar Zahirovic und Markus Nickel haben dort dieses Jahr eine gute Einheit geformt, welche jedem Gegner in dieser Liga Kopfschmerzen bereiten kann. Unser Ziel wird sein, an die ersten 60 Minuten aus dem Spiel gegen Aerzen anzuknüpfen und hinten möglichst sicher zu stehen. Nach vorne wollen wir Nadelstiche setzen und wenn möglich mindestens einen Punkt aus Thal entführen.“ Gegenüber der Vorwoche werde sich das Personalkarussell gehörig drehen. Yahya Abou-Moulig und Julian Stickel werden auf jeden Fall fehlen.