09.06.2023 15:25

2. Kreisklasse


Spannendste Liga Hameln-Pyrmonts: Beber, Lachem & BPH im Titel-Triple Threat

„Für die meisten von uns kann man glaube ich ohne Übertreibung sagen, dass es ihr bisher wichtigstes Spiel überhaupt ist“
Mirko Majcan Trainer SV Lachem Fussball Kreisklasse
Lachems Trainer Mirko Macjan bringt so schnell nichts aus der Ruhe.

SV Germania Beber-Rohrsen – SV Lachem (Sonntag, 15 Uhr).

In Beber-Rohrsen wird am Sonntag über die Meisterschaft entschieden. Lachem ist derzeit mit 61 Punkten Spitzenreiter, kann aber noch von Bad Pyrmont Hagen III (60) und Beber-Rohrsen (59) überholt werden. „Wir können alle gar nicht mehr abwarten, dass es endlich losgeht. Dieses Spiel gegen Lachem ist das, worauf wir die ganze Saison hingearbeitet haben. Es gab ein paar Zeitpunkte in der Saison, als es nicht danach aussah, als könnten wir es noch schaffen, aber dieses Finale haben wir uns erarbeitet und ich bin jetzt schon richtig stolz auf die Truppe, egal wie das am Sonntag ausgeht. Für die meisten von uns kann man glaube ich ohne Übertreibung sagen, dass es ihr bisher wichtigstes Spiel überhaupt ist. An Motivation und Wille dürfte es also nicht mangeln. Wir wissen aber auch, was für ein Brocken da zu uns nach Beber kommt. Ich sehe den Vorteil ganz klar bei Lachem, nicht zuletzt, da sie ja einfach nur nicht verlieren müssen. Wir müssen drei Punkte holen und dafür wird wirklich alles stimmen müssen. Wir wollen uns auch bei unseren Zuschauern bedanken, die uns die ganze Saison so treu begleitet haben - allein dafür werden wir schon alles reinwerfen. Am Ende könnte man vielleicht bemängeln, dass es dieses Jahr in der 2. Kreisklasse drei Teams gab, die eine Klasse besser waren, und die alle den Aufstieg verdient hätten. Aber so ist es eben und wir haben alles in der eigenen Hand. Also freuen wir uns auf ein verdammt geiles Saisonfinale“, gibt Beber-Sprecher Lennerd Kühn einen umfassenden Einblick in die Lage vor dem Meisterschaftsfinale.

Lachems Trainer Mirko Majcan hat hingegen schon unzählige Aufstiegsrennen erlebt. Dementsprechend weiß er, worauf es für seine Elf ankommen wird: „Wie wissen, wie wichtig das Spiel am Sonntag ist und bereiten uns dementsprechend vor. Wir müssen von Anfang an diszipliniert und clever spielen, uns gut bewegen mit und ohne Ball. Wir wollen auf dem Platz die Präsenz in den Zweikämpfen zeigen und unseren Tabellenplatz verteidigen.“

FC Bad Pyrmont Hagen III – SG Holzhausen/Thal (Sonntag, 15 Uhr). 

Parallel steigt auf dem Hagen das Pyrmonter Derby mit ganz klaren Vorzeichen. Bad Pyrmont Hagen III würde aufgrund des mit Abstand besten Torverhältnisses bereits ein Remis zum Aufstieg reichen. Theoretisch winkt bei einem Sieg und einer Niederlage oder Remis von Lachem noch die Meisterschaft. „Wir wollen unser letztes Heimspiel natürlich unbedingt gewinnen und schielen sicherlich auch mit einem Auge auf das Geschehen in Beber. Wir wissen um die Rollenverteilung und müssen gerade deshalb mit voller Konzentration und ruhigem Kopf auftreten. Hoffentlich haben wir nach Abpfiff was zu feiern. Außerdem könnte Nicolaus von Stietencron noch Torschützenkönig werden. Dabei wollen wir ihn tatkräftig unterstützen“, erklärt FCBPH-Trainer Jan Kleine, der lediglich auf Miguel Nunes verzichten muss. Die SG Holzhausen/Thal steht hingegen bereits seit Wochen als Absteiger fest und belegt derzeit den letzten Rang.

TSV Brünnighausen – VfB Hemeringen II (Sonntag, 15 Uhr).

Klasse gehalten, Hausaufgaben erledigt – nach dreieinhalb Jahren steht TSV-Trainer Rüdiger Gereke vor seinem letzten Spiel als Trainer. „Es hat unheimlich viel Spaß gemacht. Wir haben unsere Ziele immer erreicht, so auch dieses Jahr. Gegen Hemeringen haben wir nach dem 3:3 im Hinspiel noch etwas gutzumachen. Mein Gegenüber, Michael Lauke, steht ja ebenfalls vor seinem letzten Spiel. Wir hoffen, dass wir nach dem Spiel noch gemeinsam ein Kaltgetränk zu uns nehmen können. Ich wünsche der Mannschaft und dem Verein alles Gute und dass sie ihre Ziele erreichen.“ Personell haben die Hausherren ausnahmsweise keine Probleme. Gereke: „Wir haben 17, 18 Mann im Kader, ein positives Signal nach schwierigen Wochen.“ Hemeringens Trainer Michael Lauke steht ebenfalls vor seinem Abschiedsspiel. „Mein letztes Spiel als VfB-Herrentrainer könnte nicht besser sein als in Brünninghausen. Denn mit Rüdiger Gereke pflege ich seit ein paar Jahren eine Freundschaft. Das ist ein schöner Abschluss nach sieben Jahren. Wir wollen uns mit Anstand aus der 2. Kreisklasse verabschieden, wir wollen ein schönes, spannendes und wahrscheinlich auch ein emotionales Spiel abliefern. Denn neben mir wird unser langjähriger Kapitän, Freund, Fitnesstrainer, Torjäger und Co-Trainer sein letztes Spiel für den VfB Hemeringen machen, denn auch Fabian Görlitz wird die Mannschaft und den Verein zum Saisonende verlassen. Auch ihm möchten wir einen versöhnlichen und emotionalen Abschied bescheren.“ Fehlen wird dabei Urlauber Tobias Okoro.

TC Hameln – SG Hamelspringe/Eimbeckhausen II (Sonntag, 15 Uhr).

„Wir haben es im letzten Heimspiel selbst in der Hand, die Saison als 'Best of the Rest' abzuschließen und den vierten Platz zu halten“, weiß TC-Trainer Hendrik Vorpahl. „Das ist unser Ziel und würde eine sehr zufriedenstellende Endplatzierung bedeuten. Quasi auf Platz 1 hinter dem enteilten Spitzentrio zu landen, wäre für meine Mannschaft ein tolles Resultat und auch für mich in meiner Debütsaison als Herrentrainer eine klasse Platzierung. Abschließend möchte ich noch meinem Team danken, mir ein so erfolgreiches und lehrreiches erstes Jahr mit Höhen und Tiefen ermöglicht zu haben. Durch Verletzungen und andere Gründe fehlen etliche Spieler. Die Startelf stellt sich somit von selbst auf und ich muss kreativ werden. Bei Eimbeckhausen sieht es durch diverse festgespielte Spieler vermutlich ähnlich überschaubar aus. Dennoch gehe ich davon aus, dass die Zielsetzung sein wird, uns zu besiegen und Platz 4 zu holen. Ich erwarte ein schwieriges Spiel zum Abschluss.“ Hamelspringes Trainer Martin Witzel erzählt: „Wir pfeifen weiterhin aus dem letzten Loch und sind froh, wenn die Saison hinter uns liegt. Wir wollen unser letztes Spiel anständig über die Bühne bringen und haben die Chance, die 0:7-Niederlage gegen Hastenbeck/Emmerthal wettzumachen.“

SG Hastenbeck/Emmerthal – SG Klein Berkel/Königsförde II (Sonntag, 15 Uhr).

Rein rechnerisch reist am Sonntagnachmittag ein Team an den Reutanger, das noch nicht vollends gerettet ist. In der Praxis dürfte man im Fall der SG Klein Berkel/Königsförde II aber wohl schon vom sicheren Klassenerhalt sprechen. Immerhin haben die Hummetaler drei Zähler und über 40 Tore Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz. Von daher dürften beide Partien am Wochenende unbeschwert aufspielen. Trotzdem will sich die SG Hastenbeck/Emmerthal vor heimischer Kulisse gebührend in die Sommerpause verabschieden. „Zu Hause möchten wir unseren Zuschauern nochmal ein ordentliches Spiel liefern und anschließend ein wenig den Saisonabschluss feiern. Der Kader ist für Sonntag soweit komplett und wir peilen im Heimspiel einen ‚Dreier‘ an, da wir in der Tabelle gerne noch ein bis zwei Plätze klettern würden. Dann hätten wir rundherum eine gute Saison gespielt“, ordnet SGHE-Trainer Marco Job die Spielzeit ein. Im Optimalfall und unter Mithilfe der Konkurrenz wäre sogar Rang vier noch drin für den derzeit Tabellensiebten.

SG Hameln 74 – TSV Nettelrede II (Sonntag, 15 Uhr).

Über der SG Hameln 74 schwebt noch immer der Schatten des Abstiegs. Pünktlich zum Saisonfinale haben die Hausherren die Chance, erstmals seit dem 16. Spieltag die Rote Zone wieder zu verlassen und damit doch noch den Klassenerhalt feiern zu dürfen. Dafür müssen die Hamelner allerdings auch mit einem Auge auf das Geschehen am Lawerweg schauen, wo Tünderns Drittvertretung Bad Münder zu Gast hat. Derzeit liegt die Schünemann-Elf mit den „Schwalben“ gleichauf (beide 28 Punkte), weist jedoch das schlechtere Torverhältnis auf (-35 zu -30) und steht daher auf dem ersten Abstiegsplatz. Mit Nettelredes Reserve kommt zu allem Überfluss nun auch keine leichte Aufgabe auf die SG zu. Zudem wird nicht nur Thorben Böhm die Hamelner zum Saisonende verlassen. Dazu der Übungsleiter selbst: „Ich möchte mich vorab bei der Mannschaft bedanken. Wir hatten nur zwölf Spiele zusammen. Aber die Zeit war sehr intensiv und alle haben sich voll reingehauen. Von den bis dato elf Spielen, in denen ich hier war, haben wir nur drei verloren. Bei zweien davon hatten wir nur einen halben Kader, da Schichtdienst und Verletzungen uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Dass wir überhaupt noch eine geringe Chance haben, die Klasse zu halten, zeigt, was die Mannschaft nach nur elf Punkten in der Hinrunde geleistet hat. Hut ab. Wir wollen Thorben Böhm, der über Jahre hinweg ein Aushängeschild des Vereins war, ordentlich verabschieden. Auch Alex Kharbedia, der ausgeholfen hat, wird in ebenfalls meinem letzten Spiel verabschiedet. Der Kader ist am Sonntag komplett. Die Schwere der Aufgabe liegt auf der Hand. Wir müssen gewinnen und hoffen, dass sich Bad Münder voll reinhaut in Tündern, um das Wunder zu schaffen.“ Die Gäste aus dem Nordkreis wollen die Punkte allerdings nicht kampflos hergeben. Dazu TSV-Sprecher Björn Wente: „Unser Ziel ist es ganz klar, das letzte Spiel erfolgreich zu gestalten. Wir haben die letzten beiden Partien Niederlagen kassiert und wollen nun mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause gehen. Daher werden wir auf Sieg spielen, Sicherlich wird der eine oder andere mit weniger Spielpraxis ein paar Spielminuten bekommen, an unserer Ausrichtung ändert das aber nichts. Wir wollen die Punkte mit auf die Heimfahrt nehmen.“ Die Gäste werden die Saison zwischen Rang vier und sieben beenden.

BW Tündern III – TuSpo Bad Münder (Sonntag, 15 Uhr).

Die Tünderaner „Schwalben“ haben ihren Ligaverbleib derweil quasi selbst in der Hand. Mit einem deutlichen Sieg gegen die Männer aus der Kurstadt dürfte an dem Klassenerhalt der Drittvertretung nichts mehr zu rütteln sein. Der Spielertrainer der Blau-Weißen, Maik Hagemann, schildert seine Sicht der Dinge: „Das Saisonfinale steht an und es wird spannend, wer das Rennen um den Aufstieg und wer das Rennen um den Klassenerhalt macht. Wir selbst haben es weitestgehend in der eigenen Hand, mit einem Sieg gegen Bad Münder den Klassenerhalt zu schaffen. Dennoch: selbst bei einem Sieg gibt es für SG Hameln noch die Chance, an uns vorbeizuziehen. Daher gilt es mal wieder 100 Prozent und mehr zu geben und alles in dieses eine Spiel zu legen. Drei Punkte sind Pflicht. Gegen Bad Münder sahen wir im Hinspiel nicht glücklich aus. Dies gilt es zu ändern. Wir wollen in der Liga bleiben und dafür müssen wir jetzt noch einmal alles investieren. Dennoch und trotz der aktuellen Situation möchte ich meinem Team danken, dass sie dieses Jahr mit einem sehr kleinen Kader – bedingt durch einige Langzeitverletzte und anderweitige Ausfälle – durchgezogen haben. Andere Teams standen oft mit 14 oder 15 Leuten am Spieltag dar und gemäß Vorberichten fehlten bei den meisten einige Spieler. Wir mussten mit 14 Leuten teils durch die gesamte Saison gehen. Von daher haben alle mitgezogen, was im Abstiegskampf beziehungsweise der Abstiegsgefahr nicht immer der Fall ist. Wichtig sind aber jetzt nur das Spiel am Sonntag, die drei Punkte und der hoffentlich entsprechende Klassenerhalt.“ Für die Gäste wiederum ist der sportliche Anreiz klein. Den Klassenerhalt in der Liga haben die Bad Münderaner spätestens am vergangenen Wochenende durch die Ergebnisse der Konkurrenz erreicht.
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