01.09.2019 18:00

Oberliga


In der Realität angekommen? Tündern nach 1:3 Vorletzter

Platzverweis für Neckritz / Tegtmeyer macht Motzner-Elf zwischenzeitlich Hoffnung

Tünderns Innenverteidiger sah in Wolgenbüttel Gelb-Rot.

MTV Wolfenbüttel – HSC BW Tündern 3:1 (2:0).

In Wolfenbüttel kassierte Aufsteiger Tündern die vierte Niederlage in Serie und ist mittlerweile auf den vorletzten Platz durchgereicht worden. „So langsam wird deutlich, dass der 4:0-Sieg gegen Hagen/Uthlede am ersten Spieltag ein Ausnahmespiel war. Wir haben aber bei den vier Niederlagen immer wieder bewiesen, dass wir ein gewisses Oberliga-Niveau haben. Das entscheidende Problem ist aktuell, dass unsere Fehler vom Gegner eiskalt bestraft werden, während wir die gegnerischen nicht bestrafen“, erklärte Tünderns Sprecher Willi Gurgel nach der 1:3-Niederlage in Wolgenbüttel. Erschwerend kam für die Gäste heute hinzu, dass sie zwei schwerwiegende Ausfälle zu verkraften hatten: Spielmacher Jannik Hilker fiel wider Erwartung aufgrund einer Knöchelverletzung aus und Vorlagenkönig Lukas Kramer weilt in den USA. Allerdings boten Tündern dem MTV, der erst letzte Woche 0:7 gegen den Heeslinger SC verlor, im ersten Durchgang ein Duell auf Augenhöhe. „Wir haben die Räume sehr gut zugemacht. Wolfenbüttel war nicht meilenweit überlegen, sondern hatte Probleme, das eigene Spiel vernünftig aufzuziehen“, so Gurgel. Allerdings vermochte es Tündern nicht, daraus Kapital zu schlagen. Stattdessen machten sie gegen Ende des Durchgangs die entscheidenden Fehler.

Erst unnötiger Strafstoß, dann lässt Tündern Gegner gewähren

In der 38. Minute versuchte ein Wolfenbütteler sich an der Strafraumkante in Schussposition zu bringen, war bereits in der „Box“ eingetroffen – und nahm ein ausgefahrenes Tünderaner Bein als dankbares Geschenk an. Die Konsequenz: Strafstoß für den MTV. Niklas Kühle zeigte vom Punkt keine Nerven und erzielte das 1:0 für die Hausherren. Alexander Manka vergab kurz darauf die Riesenchance zum Ausgleich und verfehlte das Tor knapp, nachdem er von Robin Tegtmeyer freigespielt wurde. Im Gegenzug stieß Wolfenbüttels Tim Heike vor dem Pausenpfiff in den Strafraum vor, ließ fünf (!) Windmühlenkicker stehen und schob aus rund fünf Metern zum 2:0-Halbzeitstand ein. „Da haben wir überhaupt nicht gut ausgesehen. Wahrscheinlich hatten unsere Spieler nach dem unnötigen 0:1 Angst, noch einen Strafstoß zu verursachen“, vermutete Gurgel.

Tündern gibt sich nicht geschlagen

Trotz dieser zwei harten Nackenschläge gab sich Tündern nicht geschlagen. Im Gegenteil: Nur 180 Sekunden nach dem Seitenwechsel kam Manka erneut zum Abschluss und prüfte diesmal MTV-Schlussmann Philipp Steinke, der den Ball klatschen ließ – Tegtmeyer war in Torjägermanier zur Stelle und staubte zum 1:2 ab. Der dritte und wohl entscheidende Schockmoment für die Elf von Trainer Siegfried Motzner folgte jedoch postwendend. Nachdem die Defensive einen langen Ball unterschätzte, versuchte Lukas Neckritz die Situation zu retten, doch foulte dabei den MTV-Stürmer im Strafraum. Es gab erneut Elfmeter und zu allem Überfluss Gelb-Rot für Neckritz, der sich in der ersten Halbzeit bereits eine Verwarnung einhandelte. Zwar vergab Wolfenbüttel die Riesenchance zur Vorentscheidung, doch der HSC war nur noch zu zehnt.

18 Meter-Schuss bringt Entscheidung

Anschließend brauchten Kris-Lennart Müller & Co. einige Zeit, um sich in der Abwehr neu zu ordnen – und kassierten in dieser Phase das dritte Gegentor. Kühle feuerte aus 18 Metern einen strammen Flachschuss ab, der unhaltbar im Tor einschlug. Beim 3:1 sollte es schließlich bleiben. „Danach haben wir noch alles versucht und hatten zwei, drei Chancen. Auf der anderen Seite hat unser Torwart Kolja Kowalski aber auch noch einige Bälle gehalten. Insgesamt hat Wolfenbüttel verdient gewonnen. Ich persönlich bin mit der Leistung unserer Mannschaft nicht unzufrieden, jedoch kosten uns diese entscheidenden Fehler aktuell die Punkte. Diese Niederlage war vermeidbar. Dass wir nicht mit leeren Händen hätten nach Hause fahren müssen und trotzdem keine Beute haben, ist natürlich ärgerlich“, resümierte Gurgel.
MTV Wolfenbüttel: Steinke, Schlüschen, Klöppelt (80. Minlin), Winkler, Linek, Heike, Hermann, Plünnecke, Patz, Siemer (81. Block), Kühle (72. Frank).
HSC BW Tündern: Kowalski, Kießig, Müller, Aydin (57. Fischer), Niebling, Tegtmeyer, Manka (71. dos Santos), Vespermann, Gurgel, Neckritz, Schumachers.
Tore: 1:0 Niklas Kühle (38.), 2:0 Tim Heike (45.+1), 2:1 Robin Tegtmeyer (49.), 3:1 Kühle (62.).
Schiedsrichter: Patrick Herbach.
Assistenten: Ivan Filipovic, Felix Mutz
Besonderes: Gelb-Rot für Tünderns Lukas Neckritz (50.).
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