16.04.2023 19:23

1. Kreisklasse


Rohden nach Heimpleite ratlos: „Fußball kann manchmal so brutal sein“

Schlesinger trifft hinten und vorne: Halvestorf siegt im SSG-Duell / Thal mit Tore-Show in Halbzeit zwei
Clemens Schwiezer-Koch TuS Rohden 1 Kreisklasse
Clemens Schwiezer-Koch und der TuS Rohden waren nach der Heimpleite völlig perplex.

Von Lars Türk

SSG Halvestorf/Herkendorf II – SSG Marienau 2:1 (1:1).

Am Halvestorfer Piepenbusch avancierte Leon Schlesinger zum Mann des Tages, auch wenn sein Arbeitstag im Dress der SSG Halvestorf/Herkendorf II gegen den Tabellenletzten, die SSG Marienau, Licht und Schatten hatte. Zum ersten Mal ins Zentrum der Aufmerksamkeit geriet Schlesinger zur Mitte der ersten Halbzeit, als er einen Rückpass zu Keeper Lennart Kallmeyer spielte, der jedoch völlig verunglückte und ins eigene Tor rollte (26.). Spielerisch waren die Hausherren trotz des unglücklichen Rückstands überlegen, konnten aber die raren, echten Chancen durch Malte Rochau und Arne Rosemann zunächst nicht verwerten. Zehn Minuten nach dem Eigentor rückte Leon Schlesinger ein weiteres Mal in den Blickpunkt, als er als letzter Mann einen gegnerischen Angreifer zu Fall brachte, jedoch von Schiedsrichter Roman Steinbarth nicht mit einem Platzverweis bedacht wurde. „In der Situation hätten wir uns über eine rote Karte nicht beschweren können“, kommentierte Halvestorfs Pressesprecher Burkhard Büchler die Situation anschließend erleichtert. Kurz vor der Pause war es dann, wie sollte es anders sein, Leon Schlesinger, der einen Freistoß Arne Rosemanns per Kopf zum Ausgleich verwertete (39.). In Halbzeit zwei drängten die Gastgeber auf den Führungstreffer und ließen zahlreiche Hochkaräter ungenutzt. Schließlich bedurfte es einer Ecke des an diesem Tag stark aufgelegten Noel Fahs, die Marvin Hanus nutzte, um zur überfälligen Führung einzuschießen (65.). In der Schlussphase intensivierten die bis dahin harmlosen Gäste aus Marienau noch einmal die Offensivbemühungen, belohnten sich allerdings nicht mehr dafür. „Ich habe heute eine sehr defensive Marienauer Mannschaft gesehen, die es aber auch clever gemacht hat“, analysierte Burkhard Büchler und fügte hinzu: „Wir haben lange Zeit auf ein Tor gespielt, konnten uns aber gerade in der ersten Halbzeit zu wenige Chancen erarbeiten. Am Ende waren wir froh, als abgepfiffen wurde. Es war ein Spiel, das wir 4:1 oder 5:1 gewinnen müssen, aber am Ende ist es egal – wir haben verdient gewonnen.“
Tore: 0:1 Leon Schlesinger (26./Eigentor), 1:1 Schlesinger (39.), 2:1 Marvin Hanus (67.).

SG Thal/Holzhausen – SF Osterwald 7:1 (1:1).

Da das Spitzenspiel zwischen der SG Flegessen und dem Hilligsfelder Turnerbund buchstäblich ins Wasser fiel, hatte die SG Thal/Holzhausen am Nachmittag die große Chance, zumindest vorerst zurück auf die Aufstiegsränge zu springen – und die Kurstädter nutzten die Gelegenheiten im Heimspiel gegen die Sportfreunde aus Osterwald. „Wir sind am Anfang gut reingekommen und hatten auch drei Hochkaräter“, sah SG-Coach Eldar Zahirovic einen guten Start seiner Elf, die nach 22 Minuten durch Phil Pflughaupt in Führung lag. Ab der Mitte der ersten Halbzeit wurden die Ostkreisler jedoch stärker und verschafften sich ein Übergewicht im Mittelfeld. Folgerichtig fiel der Ausgleich durch Henry Sohns in Minute 41. Kurz darauf hätten die Sportfreunde die Begegnung sogar drehen können, doch scheiterten am gut reagieren Thal-Keeper Tim de Nooijer. Unzufrieden mit dem Halbzeitstand wechselte Zahirovic zur Pause gleich dreimal – und damit bekam die Begegnung die entscheidende Wendung. Fortan spielten fast nur noch die Hausherren. Nach dem 2:1 durch Marcel Zurmühlen stachen auch die Einwechslungen postwendend: erst erhöhte Fatmir Muslijaj auf 3:1 (53.), dann schraubte Rene Hündersen das Ergebnis in die Höhe (65.). Und weiter ging die wilde Fahrt: Mensur Muslijaj stellte in der 77. Minute auf 5:1, ehe der ebenfalls eingewechselte Florian Hilbert die Partie mit einem Doppelpack in den letzten zehn Minuten abrundete. „Auf dem schwierigen Platz haben die Jungs das schnelle Spiel super angenommen und sind bis an die Leistungsgrenze gegangen. Geholfen haben uns heute vor allem die super Qualitäten von der Bank“, so ein zufriedener Zahirovic, der Schiedsrichter Alexander Neumann ein Extralob ausstellte.
Tore: 1:0 Phil Pflughaupt (22.), 1:1 Henry Sohns (41.), 2:1 Marcel Zurmühlen (51.), 3:1 Fatmir Muslijaj (53.), 4:1 Rene Hündersen (65.), 5:1 Mensur Muslijaj (77.), 6:1 Florian Hilbert (80.), 7:1 Hilbert (88.).

TSV Germania Reher – BW Salzhemmendorf II 2:1 (2:0).

Reher feiert einen ganz wichtigen „Dreier“ im Abstiegskampf. Gegen die Zweitvertretung von Blau-Weiß Salzhemmendorf reichte den Hummetalern eine starke Halbzeit für einen 2:1-Erfolg. „Wir haben im ersten Durchgang Ball und Gegner laufengelassen“, lobte auch Germania-Spielertrainer Tobias Rügge die Leistung seiner Männer. Dem frühen Treffer von Christian Dose (17.) folgte schnell der zweite Rehersche Streich durch Benno Reuke. Mit diesem Spielstand ging es auch in die Halbzeit. Nach der Pause erhöhten die Ostkreisler jedoch den Druck. „Salzhemmendorf kam immer besser rein. Anfangs fehlten noch die Chancen, aber der Druck wurde von Minute zu Minute größer. Da fing bei uns das große Flattern an“, haderte auch Rügge. Die Hausherren beschränkten sich fortan nur noch auf das Verteidigen, trotzdem gelang Blau-Weiß bald darauf der Anschlusstreffer. In der 73. Minute pflückte Louis Herrmann die Kugel aus der Luft, kontrollierte die Kugel und schloss ins kurze Eck ab – nur noch 1:2. „Es wurde in den Schlussminuten immer knapper. Wenn wir noch zehn Minuten länger gespielt hätten, hätte es wahrscheinlich auch noch einmal geklingelt“, fuhr der Coach fort. Doch dazu kam es nicht mehr. Letztlich brachten die Hausherren den knappen Vorsprung über die Bühne. „Im ersten Durchgang hatten wir mehr vom Spiel, im zweiten hat Salzhemmendorf über 75 Prozent der Spieldauer den Ton angegeben. Daher ein großes Kompliment an die junge Truppe für den unermüdlichen Einsatz. Das ist aller Ehren wert“, so der Coach abschließend.
Tore: 1:0 Christian Dose (17.), 2:0 Benno Reuke (32.), 2:1 Louis Herrmann (73.).

TuS Rohden – SG Hajen/Latferde II 1:4 (0:1).

Auch in Rohden wird die Luft im Abstiegskampf langsam eng. Im wichtigen Heimeinsatz gegen die SG Hajen/Latferde II unterlagen die Hessisch Oldendorfer trotz größerer Spielanteile mit 1:4. „Mir fehlen ehrlicherweise die Worte. Normalerweise hätten wir hier fünf oder sechs Dinger machen und das Spiel gewinnen müssen“, war Rohdens Sprecher und Abwehrstratege Janis Höpfner nach der Niederlage ratlos. Im ersten Durchgang sah er noch eine ausgeglichene Partie mit leichten Vorteilen auf eigener Seite. Nach je einem sehenswerten Lattenkracher pro Seite war es jedoch ein Sonntagsschuss von SG-Kicker Lukas Batke, der aus knapp 25 Metern einschlug. Vor der Pause vergab der Sprecher höchstselbst die große Chance auf den Ausgleich. „In der zweiten Hälfte haben wir den Druck erhöht und Hajen komplett hinten reingedrängt. Von der Spielgemeinschaft kam praktisch gar nichts mehr“, so Höpfner. Doch egal was die Hausherren versuchten, die Kugel wollte einfach nicht über die Linie. „Was wir an Chancen liegengelassen haben, war wirklich unglaublich“, wusste auch Höpfner nicht weiter, der unter anderem zwei Aluminium-Treffer verkraften musste. Als die Hausherren defensiv aufmachten, um den „Dreier“ zu erzwingen, stachen die Gäste eiskalt zu – und das gleich dreimal. Nach dem Doppelpack durch Batke (67.) sowie den Treffern von Jan Stollberg (81.) und Paul Feyer (88.) war die Messe gelesen. „Fußball kann manchmal so brutal sein. Dass wir hier heute nicht einmal einen Punkt behalten haben, da fehlen wir echt die Worte“, so der Sprecher abschließend. Auf der Gegenseite haben die Gäste nach dem zweiten „Dreier“ in Serie ordentlich an Abstand auf die Abstiegsränge gewonnen.
Tore: 0:1 Lukas Batke (40.), 1:1 Julian Liebe (65.), 1:2 Batke (67.), 1:3 Jan Stollberg (81.), 1:4 Paul Feyer (88.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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