22.10.2022 18:43

Landesliga


Tünderns „Fußballmärchen“ in Wunstorf: Aus 0:3 mach 4:4

Kramer erlöst die „Schwalben“ in der Nachspielzeit / Gurgel: „Danach ist hier die Hölle losgebrochen“
Lukas Kramer BW Tündern Landesliga Jubel
Er bereitete Blau-Weiß die Glücksgefühle in der Nachspielzeit: Aushilfs-Verteidiger Lukas Kramer.

1. FC Wunstorf – BW Tündern 4:4 (3:0).

Die Remis-Könige der Landesliga haben wieder zugeschlagen – und wie! Personell quasi auf der letzten Rinne und von einem kurzfristigen Heimrecht-Tausch begleitet, lagen die „Schwalben“ nach einer halben Stunde bereits mit 0:3 zurück, am Ende stand jedoch ein 4:4 auf der Anzeigetafel in Wunstorf. „Die Jungs haben in der Konstellation noch nie zusammengespielt. Heute Morgen hat sich auch Cristiano dos Santos noch kurzfristig mit Oberschenkelproblemen abgemeldet. Und dann kommen die Jungs hier noch zurück. Sie haben quasi ein Fußballmärchen wahrgemacht“, zeigte sich BW-Sprecher Willi Gurgel nach der Partie voll überschwänglicher Freude. Dabei lief die Partie in der ersten Halbzeit alles andere als nach dem Geschmack der Stamm- und Piontek-Elf. Der Favorit übernahm von Beginn an die Spielkontrolle, schnürte Tündern hinten ein und führte nach 25 Minuten folgerichtig bereits mit 3:0.
Tündern findet wieder in die Spur

„Wir sind einer hohen Niederlage entgegengedriftet. Wunstorf hatte Chance um Chance“, so Gurgel. Besonders zu schaffen machten Blau-Weiß die hohen Diagonalbälle des FC, der auf den Außen ein ums andere Mal die Oberhand behielt. Nach der vermeintlich beruhigenden Führung schalteten die Hausherren jedoch einen Gang zurück – auch, weil Tündern nun besser in die Zweikämpfe fand und in der Defensive lückenloser stand. Vor dem Tor ließen die „Schwalben“ kurz vor der Pause die ersten Möglichkeiten jedoch liegen. Auch nach dem Seitenwechsel störte Blau-Weiß den Spielaufbau der Hausherren nun konsequenter und beteiligte sich vermehrt auch am eigenen Spiel mit dem Ball. So sorgte Robin Tegtmeyer in der 54. Minute nach mehreren Doppelpässen für den Anschlusstreffer. „Wir haben danach weiterhin Druck gemacht. Mit Einsatz, Kampf, Wille und Glaube haben wir sogar noch einmal verkürzt“, fuhr der Sprecher fort, der nach 58. Minuten die mustergültige Vorarbeit von Alexander Manka beobachtete, der zu Tegtmeyer querlegte. Nur noch 2:3. Fortan war es allerdings wieder der FC, der das Zepter in die Hand nahm und durch Alban Shabani verdientermaßen erneut zum Zwei-Tore-Vorsprung kam (73.).

Kramer mit dem Herzschlag-Finale

„Man merkte jedoch, dass Wunstorf allmählich die Kräfte schwanden“, erklärte Gurgel. In der Folge wurde der Druck von Blau-Weiß immer größer, bis Youngstar Kamil Jermakowicz nach 78 Minuten erneut verkürzte. Und damit nicht genug: es läuft die 93. Minute. Lukas Kramer, in dieser Partie notgedrungen in der eigenen Abwehrreihe im Einsatz, kommt in der gegnerischen Hälfte an den Ball, schließt aus halbrechter Position ab – und versenkt die Kugel im linken unteren Eck. „Danach ist hier die Hölle losgebrochen. Die Jungs haben gejubelt ohne Ende“, berichtete Gurgel. Und das durften sie auch, denn es blieb beim 4:4, obwohl die „Windmühlenkicker“ zuvor noch einige Zeigerumdrehungen der schier endlosen Nachspielzeit überbrücken mussten. „Letztendlich haben wir es aber überstanden. Die Jungs haben nach einer völlig aussichtslosen Personalsituation und einer völlig aussichtslosen ersten Halbzeit noch das Ruder rumgerissen und gesehen, was möglich ist mit dieser Mannschaft. Das sollte uns definitiv Rückenwind für die kommenden zwei schwierigen Auswärtsspiele geben“, resümierte der euphorische Sprecher abschließend.
BW Tündern: Fischer, Hilker, G. Kowalski, Jobe, Kramer, Aydin (90. +4 Schumachers), Zurmühlen (75. Schulte), Jermakowicz, Tegtmeyer, Manka, Bödecker.
Tore: 1:0 Gürkan Öney (8.), 2:0 Tugrancan Singin (13.), 3:0 Dimitrij Salakin (24.), 3:1 Robin Tegtmeyer (54.), 3:2 Tegtmeyer (58.), 4:2 Alban Shabani (73.), 4:3 Kamil Jermakowicz (78.), 4:4 Lukas Kramer (90. +3).
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Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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