26.04.2023 14:26

Bezirksliga


Afferdes Survivalprojekt geht weiter - Aerzen & „Solte" wollen erarbeitete Position verteidigen

Überrascht Salzhemmendorf am Donnerstag in Halvestorf? / Aerzen will Bad Pyrmont Hagen erneut ärgern
Dennis Hoferichter Rik Balk SSG Halvestorf Trainer Fussball Bezirksliga
Die SSG-Trainer Dennis Hoferichter (li.) und Rik Balk sind angesichts der Spielverlegungen gar nicht begeistert.

SSG Halvestorf – BW Salzhemmendorf (Donnerstag, 18.30 Uhr).

Eröffnet wird der Bezirksliga-Spieltag bereits am Donnerstagabend am Halvestorfer Piepenbusch. Das Kreisduell zwischen der SSG und den Ostkreislern wurde auf Donnerstag vorverlegt, weil das Bezirkspokalspiel der Halvestorfer gegen den TSV Wetschen von Dienstag auf Montag, ein Feiertag, vorverlegt wurde. „Über diese Verlegung ärgern wir uns sehr. Wir haben dem nicht zugestimmt, da wurde einfach über uns entschieden. Wir sind in der entscheidenden Phase der Meisterschaft und sind solchen kurzfristigen Entscheidungen einfach ausgeliefert. Da fällt mir nichts mehr zu ein“, ärgert sich SSG-Trainer Dennis Hoferichter. „Wir sollten uns jedoch nicht zu sehr ärgern, ändern können wir es jetzt auch nicht mehr. Viel mehr sind wir voll auf Donnerstag fokussiert. Salzhemmendorf ist mit nur einem Punkt weniger als wir die stärkte Rückrundenmannschaft der Liga. Sie spiele nicht schön, aber sehr effizient. Ich gehe davon aus, dass sie mit viel Selbstbewusstsein anreisen werden.“ Doch bietet sich für Halvestorf die Chance, den Vorsprung auf Verfolger Neuhof auf vorerst sieben Punkte auszubauen. „Wir sind schon seit langer Zeit auf unserem A-Platz ungeschlagen und wollen das Spiel gewinnen. Ein Sieg wäre wichtig, um die Köpfe vor den entscheidenden Wochen noch einmal freizubekommen“, so Hoferichter, der wieder auf seine Stammspieler Julian Maaß und Niklas Williams bauen kann. Josh Jürgens' Tendenz zeigt nach einer Verletzung ebenfalls nach oben.

Die Salzhemmendorfer wissen um die Rollenverteilung. „Wir sind natürlich der Außenseiter, auch wenn wir in den letzten Wochen viel gepunktet haben. Wir wollen den Klassenerhalt schnellstmöglich klarmachen und da würde uns auch schon ein Punkt in Halvestorf weiterhelfen. Wie man hört, scheint Halvestorf seine personellen Schwierigkeiten größtenteils beseitigt zu  haben, also werden sie wohl mit der gewohnten Stärke spielen. Mal schauen, was im Rahmen unserer Möglichkeiten drin ist. Wir haben Bock auf das Duell und dass Halvestorf nicht unantastbar ist, haben schon andere Mannschaften gezeigt. Wenn wir an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen, kann es ein  offenes Spiel werden“, meint BW-Spartenleiter Nico Granzow. Fehlen werden bei diesem schwierigen Unterfangen mit Kapitän Malte Fitzner und Tim Geffert allerdings zwei wichtige Kräfte. Der Einsatz von Sören Witt ist noch offen.

TSV Holenberg – SV Eintracht Afferde (Samstag, 14 Uhr).

Das fünfte Spiel in Folge gegen einen direkten Konkurrenten – Afferdes Schicksalswochen gehen in die nächste Runde. Trotz nicht enden wollender Personalsorgen und turbulenter Wochen aufgrund des plötzlichen Rücktritts von Oliver Bock und Thomas Mau halten sich die Afferder wacker und sind nach dem 2:2 am Dienstag nach wie vor punktgleich mit dem ersten Nicht-Absteiger aus Ochtersum. „Gerade vor heimischer Kulisse ist Holenberg sehr unangenehm. Die Zuschauer machen viel Stimmung und der Platz ist nicht leicht zu bespielen. Trotzdem haben wir alle Bock drauf. Wenn wir an die Leistung aus der zweiten Halbzeit gegen Ochtersum anknüpfen, bin ich guter Dinge, dass wir das Spiel gewinnen können“, unterstreicht Eintracht-Sprecher Aaron Oefler. Personell gibt es gegenüber Dienstag wohl keine Veränderungen. Besonders der mögliche Lohn dürfte die Afferder motivieren: Gelingt der Sieg, zieht die SVE an Holenberg in der Tabelle vorbei – und erreicht zumindest vorerst das rettende Ufer.

TuSpo Lamspringe – BW Tündern U23 (Samstag, 14 Uhr).

Das abgeschlagene und bereits abgestiegene Schlusslicht aus Tündern tritt in Lamspringe an. „Wir wollen weiterhin versuchen, den ersten Sieg zu holen. Allerdings muss man auch so ehrlich sein und zugeben, dass die letzten Leistungen nicht darauf schließen lassen, dass uns das noch gelingt. Wir waren vom ersten Sieg ziemlich weit weg. Wenn wir noch gewinnen wollen, müssen wir uns unbedingt wieder steigern. Die Zweikampfführung ist zu lasch, das Umschaltspiel viel zu langsam und teilweise schauen wir nur zu, was der Gegner macht. Das liegt nicht an der grundsätzlichen Einstellung, doch nach so vielen negativen Ereignissen in einer Saison ist der Kopf nicht frei. Wenn der Kopf blockiert ist, leistet man automatisch zehn, zwanzig Prozent weniger als man eigentlich kann. Das kennt wahrscheinlich jeder Fußballer“, erklärt BW-Coach Alexander Liebegott, der von einer „bescheidenen“ personellen Lage spricht.

FC Bad Pyrmont Hagen – MTSV Aerzen (Samstag, 16 Uhr).

Auf dem Hagen steigt am Samstag das zweite Kreisduell des Spieltags. Nach der 0:3-Niederlage gegen Neuhof am letzten Sonntag dürften die allerletzten Meisterträume der Kurstädter geplatzt sein – auch wenn die Verantwortlichen betonten, dass man ohnehin nicht im ersten Jahr aufsteigen wolle. „Halvestorf wird das dieses Jahr machen. Aber Neuhof wollen wir noch beschäftigen und vielleicht reicht es ja noch für die Vizemeisterschaft. Dafür brauchen wir gegen Aerzen drei Punkte, in dem Wissen, dass der MTSV aktuell sehr gut in Form ist. Geben wir keine 100 Prozent, geht unser Vorhaben in die Hose, so viel ist klar“, betont FCBPH-Sprecher Markus Loges. Bereits im Hinspiel unterlag der Fusionsclub mit 1:2. Loges: „Das sollte uns Warnung genug sein.“ Fehlen werden bei der kommenden Partie Marcus Middel, Maximilian Deppe, Anil Aranmis, Martin Ejikeme, Silas Kücking, Benedikt Hagemann, Maurice Wennemann und eventuell Alen Kestic. „Das sind viele Ausfälle, darunter auch sehr wichtige Leistungsträger. Ich kann mich nur wiederholen: Das ist für die Jungs, die unzufrieden mit ihrer Rolle sind, eine Riesenchance, sich zu empfehlen. Wir werden aufgrund unserer Kaderbreite trotzdem eine gute Mannschaft aufbieten“, so Loges.

Der MTSV hat dank guter Leistungen fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze aufgebaut und darf hoffnungsvoll auf die finalen Wochen blicken. „Geschafft haben wir aber noch nichts“, unterstreicht Aerzens Manager Stephan Meyer: „Wir sind noch lange nicht sicher. Die gute Ausgangslage haben wir uns hart erarbeitet und umso härter sollten wir nun alles dafür tun, dass sich die letzten Wochen lohnen und wir die Klasse halten.“ Mit Bad Pyrmont Hagen wartet auf die Aerzener einer der schwerstmöglichen Gegner. „Das ist ein Derby,  da geht es über den Kampf. Ich sehe die Chancen bei 50:50. Die Mannschaft, die mehr Kampfbereitschaft an den Tag legt, wird auch gewinnen. Und wir wollen alles dafür tun, damit wir mindestens einen Punkt mitnehmen.“ Niklas Hahn steht nach seiner Gelbsperre wieder zur Verfügung. Der Einsatz von Mirko Pierske ist hingegen gefährdet.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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