20.10.2021 13:00

Bezirksliga


Es wird ernst: Schafft Hagen gegen Afferde den wichtigen Schritt?

Dreikampf zwischen Aerzen, Afferde und Hagen geht in die heiße Phase / Culkowski: „Nuancen werden entscheiden“
                             
Germania Hagen kann am Sonntag im Derby gegen Afferde einen großen Schritt Richtung Aufstiegsrunde machen.

Von Robin Besser

Germania Hagen – SV Eintracht Afferde (Sonntag, 14 Uhr).

Eine ganz wichtige Partie in der Bezirksliga, Staffel 10 steigt am frühen Sonntagnachmittag auf dem Hagen. Die Germania empfängt zum Heimspiel Eintracht Afferde. Die Tabellensituation ist brisant: im Rahmen des Dreikampfes zwischen Aerzen, Afferde und Hagen um den zweiten Tabellenplatz, der die Teams vor der Abstiegsrunde bewahren würde, könnte die kommende Partie eine richtungsweisende sein. Vor heimischer Kulisse und mit drei Punkten Vorsprung auf den Gegner haben die Hausherren vermutlich die etwas besseren Karten. Dazu Hagens Sprecher Cedric Culkowski: „Nach anfänglichen Startschwierigkeiten haben wir uns mit nunmehr fünf Siegen aus fünf Spielen gut entwickelt. Unser Ziel ist es am Sonntag natürlich, den Abstand auf die Eintracht auf sechs Punkte zu vergrößern und damit einen Vorsprung im Kampf um Platz zwei zu erarbeiten. Dafür wird es wichtig sein, wieder das volle Potenzial abzurufen, um die drei Punkte auf den Hagen zu behalten. Gegen Afferde treffen wir auf ein vergleichbar starkes Team, bei dem Nuancen über Sieg oder Niederlage entscheiden werden, dazu zählt auch die Tagesform. Im Hinspiel war die Partie ausgeglichen, wir haben unsere Chancen in Halbzeit eins nicht genutzt und Afferde hat das wiederum in der zweiten Hälfte eiskalt ausgenutzt. Allgemein haben wir zuhause aber immer wieder gezeigt, dass wir auch die knappen und wichtigen Spiele für uns entscheiden können und sind zuversichtlich, dass uns das auch am Sonntag gelingt.“ Dem Team von Trainer Hysen Hasani wird bis auf den gesperrten Mohammed Avci der gesamte Kader zur Verfügung stehen.

„Alle haben die Qualität für die Bezirksliga“

Auch SVE-Sprecher Julian Koch kennt die Tabellenkonstellation: „Die nächsten beiden Derbys entscheiden vermutlich über den Ausgang der Bezirksligarunde – nämlich ob wir am Ende auf dem 2. Platz stehen oder nicht. Trotzdem will ich dabei gar keinen Druck aufbauen, wir versuchen eher, von Gegner zu Gegner zu schauen. Gleichzeitig haben wir nach den beiden Niederlagen auch die Priorität gesetzt, wieder zu gewinnen. Gegen Hagen sind es traditionell enge Spiele, das Hinspiel haben wir mit 2:0 gewonnen. Deshalb wollen wir auch an die Leistung aus dieser Partie und der zweiten Hälfte gegen Halvestorf anknüpfen und einen Aufwärtstrend starten. Davor haben wir nämlich drei eher schlechte Halbzeiten gezeigt.“ Trotz der Ausfälle von Jan Willmer, Justin Brandt und Kai Schwark sowie zwei weiteren, potenziellen Ausfällen, ist Koch guter Dinge: „Wir hatten auch die letzten Wochen mit Personalproblemen zu kämpfen. Zudem lautet die Devise bei uns im Mannschaftskreis: es ist relativ egal, wer am Ende spielt, denn alle haben die Qualität für die Bezirksliga.“

SSG Halvestorf-Herkendorf – MTSV Aerzen (Sonntag, 15 Uhr).

Auf dem Papier trifft am Sonntagabend der Erste auf den Zweiten am Piepenbusch. Mit dem knappen 3:2-Erfolg gegen Afferde hat die SSG zuletzt die Ausgangssituation für die Aufstiegsrunde weiter verbessert und dreht weiterhin die Kreise an der Tabellenspitze. Trotzdem ist Trainer Michael Jarzombek alles andere als optimistisch: „Es wird für uns ein Spiel werden, bei dem es keine normalen Vorzeichen gibt. Trotz all dem, was wir uns sportlich erarbeitet haben, werden wir im höchsten Maße improvisieren müssen.“ Der Coach spielt damit auf die ellenlange Ausfallliste an. Mit Sebastian Latowski, Torhüter Kallmeyer, Alexander Baal, Torben Göldner, Mohammed Abubakari Osei, Julian Maaß, Cezar Paraschiv, Dennis Kiessig, Marco Elias, Nils Witthuhn, Jan-Niklas Bleil und Justin Gerche fallen gleich zwölf Akteure aus. „Es hat schon vor zwei Wochen angefangen mit dem Spielerschwund. Mit so etwas wie jetzt, hat aber keiner gerechnet. Deshalb nehmen wir am Sonntag alles Positive mit, was wir kriegen können. Wir werden nicht schön spielen, nicht der Favorit sein und sollten wir punktetechnisch etwas holen, wäre es eine Sensation. Unsere Marschroute kann daher nur sein, es dem Gegner über eine stabile Defensive, gezielte Konter und Effizienz vor dem Tor so schwierig wie möglich zu machen. Aerzen hat die beste Offensive der Liga und wird es uns extrem schwermachen, standzuhalten.“

„Wir wollen einfach nicht untergehen“

Aerzens Manager Stephan Meyer ist derweil ganz anderer Meinung. Der Fokus liege vielmehr auf dem Dreikampf mit Afferde und Hagen. „Wir gehen in erster Linie davon aus, dass die Partie trotz der Platzsperren der Stadt Hameln überhaupt stattfinden wird. In Bezug auf den Gegner machen wir uns aber nichts vor, Halvestorf ist so gut wie durch. Aerzen, Afferde und Hagen werden sich die Punkte noch gegenseitig wegnehmen. Alles, was wir am Sonntag holen können, sind Bonuspunkte. Wir wollen einfach eine maximal gute Leistung bringen. Es ist dabei egal, wie viele verletzte Schlüsselspieler Halvestorf hat, sie sind in der Liga die Übermannschaft. Abgesehen davon geht es anderen Mannschaften ja genauso.“ Der Manager spielt damit auch auf die eigene Personalsituation an. Diese haben sich im Vergleich zu Vorwoche nur marginal verändert. Eventuell kommt die eine oder andere Personalie zurück, dafür hat sich jedoch Timo Guckel schwer verletzt. „Wir werden aber auf jeden Fall 15 Mann zusammenkriegen und das wird Halvestorf auch. Trotz eigener breiter Brust wollen wir im Endeffekt einfach nicht untergehen. Im Kampf um Platz zwei kann hinterher ja auch das Torverhältnis entscheidend sein“, erklärt Meyer abschließend.

TSV Lenne – TSV Nettelrede (Sonntag, 16 Uhr).

Nachdem für den TSV Nettelrede am vergangenen Wochenende die erhofften Punkte gegen Holenberg ausgeblieben sind, wartet am kommenden Sonntag der TSV Lenne. Die Holzmindener rangieren in der Tabelle unmittelbar vor Holenberg – mit identischer Punkteausbeute. Auch deshalb hofft Nettelredes Spartenleiter Frank Voges auf etwas Zählbares am nächsten Spieltag: „Leider haben wir nicht an die Leistung aus dem Spiel gegen Stadtoldendorf angeknüpft und letzten Endes gegen Holenberg auch verdient verloren. Von der Konstellation her mag das Spiel gegen Lenne auch nicht unbedingt einfacher werden, aber ich erinnere mich noch an das Hinspiel. Da war auch etwas möglich, leider sind wir aber ab der 60. Minute aus unerklärlichen Gründen komplett eingebrochen. Das zeigt aber auch, dass Lenne keine Übermannschaft ist und nicht die überragende Form des letzten Jahres hat. Deshalb sollte ein Punkt möglich sein.“ Aus diesem Grund richtig Voges einen Appell an seine Spieler: „Wir wollen mit mehr Selbstvertrauen den verlorenen Punkt gegen Holenberg nun zurückholen. Dabei müssen wir keine Angst haben, denn mit dem neuen Trainer haben wir einen guten Weg bestritten. Im neuen Jahr geht es für uns dann weiter in der Abstiegsrunde, darauf werden wir uns konzentrieren.“ Personell gleicht die Ausgangssituation der Lage der letzten Woche. Mit zwei Langzeitverletzten und einem Urlauber sehe die Lage „nicht rosig“ aus, man habe aber auch „keine Personalnot.“

SV Newroz Hildesheim – BW Salzhemmendorf (Samstag, 15 Uhr).

Die Blau-Weißen sind in Staffel 9 am Samstag in Hildesheim. Mit dem SV Newroz treffen die Ostkreisler wieder auf ein Team, das um die Austiegsrunde spielt. Bereits letzte Woche haben die Salzhemmendorfer zuhause gegen den Tabellenführer aus Alfeld gespielt. Endstand: 1:3. Deshalb ist BW-Trainer Heiko Schröer nur bedingt optimistisch: „Für Newroz geht es um alles, für uns eher darum, mit einem guten Gefühl und Selbstvertrauen aus der ersten Runde rauszukommen. Ich bin ganz ehrlich, die Rollenverteilung ist am Samstag glasklar: Hildesheim ist der Favorit. Die haben richtig gute Einzelspieler. Adem Avci fällt mir da beispielsweise ein, um nur einen Namen von vielen zu nennen. Newroz ist offensiv brutal stark und auch brutal schnell, in der Defensive haben sich allerdings Schwächen. Sie sind dort nicht gut organisiert und genau da müssen wir ansetzen. Analog zum Alfeld-Spiel heißt es deshalb wieder, Ärmel hochkrempeln und alles reinhausen. Über 90 Minuten werden wir sie nicht von unserem Tor fernhalten können, deshalb müssen wir sie in der eigenen Defensive packen, um selbst Chancen zu kreieren.“ In Sachen Personal ist der Coach zwiegespalten. Auf der einen Seite kehren Simon Eickhoff, Yannik Kassubek und Marcel Vönöky zurück in den Kader, auf der anderen erweitertet sich mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Abwehrchef und Organisator Nico Granzow das Langzeitlazarett.
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