22.09.2021 13:49

Bezirksliga, Staffel 9 & 10


Aerzen „verhaut“ drei Derbys am Stück – klappt's im vierten?

„Wir wollten unbedingt in dieser Staffel spielen. Das haben wir geschafft und jetzt verhauen wir drei Derbys hintereinander. Das nagt am Selbstvertrauen.“
                             
Aerzens Spielmacher Josef Selensky & Co. wollen gegen Nettelrede einen Derbysieg feiern.

SV Eintracht Afferde – FC Stadtoldendorf (Samstag, 16 Uhr).

Bei Eintracht Afferde herrscht aktuell gute Stimmung. Kein Wunder: Die Elf von Oliver Bock und Thomas Mau rangiert aktuell auf dem begehrten zweiten Rang, der Aufstiegsrunde berechtigt und damit automatisch den Abstieg verhindert. „Momentan sind unsere Ergebnisse sehr gut. Diesen positiven Trend wollen wir fortsetzen und dabei nur auf uns schauen. Das Ziel sind gegen Stadtoldendorf erneut die drei Punkt“, verdeutlicht Afferdes Sprecher Julian Koch. Der FC Stadtoldendorf steht hingegen auf dem vorletzten Rang, holte aus sechs Partien nur einen Sieg – der Rest ging verloren. Koch warnt dennoch: „Ich schätze den Gegner stärker ein, als es die Tabelle anfangs vermuten lässt. Stadtoldendorf hat einen Trainerwechsel hinter sich, das macht sie nochmal gefährlicher. Drei Punkt sind also keine Selbstverständlichkeit, wir müssen sie uns hart erarbeiten – und das wollen wir. Auf dem Papier sind wir der Favorit und dieser Rolle wollen wir gerecht werden.“ Fehlen werden bei Afferde Jan Willmer und Jörn Heinzelmann. Die Einsätze von Lennart-Felix Rohloff und Luca Garbsch sind noch fraglich.

MTSV Aerzen – TSV Nettelrede (Sonntag, 15 Uhr).

Die Aerzener laufen aktuell ihren Ansprüchen hinterher. MTSV-Manager Stephan Meyer erklärt: „Wir wollten unbedingt in dieser Staffel spielen. Das haben wir geschafft und jetzt verhauen wir drei Derbys hintereinander. Das nagt am Selbstvertrauen.“ 0:4 gegen Halvestorf, 0:2 gegen Afferde und 3:4 gegen Germania Hagen – aufgrund dieser drei Niederlagen haben die Hummertaler ihren zweiten Rang mittlerweile verloren. Erschwerend kommt die personelle Lage hinzu: Zwar sind mit Daniel Niemeyer, Luca Frevert, Jann Kiupel, Timo Guckel, Julian Razlaw und Sebastian Specht zahlreiche Spieler bereits oder zeitnah wieder spielfähig, jedoch fallen im Gegenzug wieder andere Akteure aus. So ist Marcel Spatz zuletzt umgeknickt, andere sind im Urlaub. „Das ist ärgerlich, aber nicht zu ändern. Viele Mannschaften haben diese Probleme und genau aus diesem Grund haben wir einen breiten Kader“, so Meyer, der im letzten Vorrundenspiel unbedingt drei Punkte sammeln will. „Das ist unser viertes Derby hintereinander und jetzt muss mal ein Sieg her. Gleichzeitig bedeutet dieses Spiel für uns den Auftakt zu einer Heimspielserie von vier Spielen. Aus diesen Begegnungen möchten wir möglichst viel mitnehmen.“

„Man kann nicht 90 Minuten hinten drin stehen“

Nettelrede steht hingegen nach wie vor ohne Punkte da. Auf der Trainerbank herrscht zudem noch Vakanz. Holger Herzig und Patrick Gruschka coachen weiterhin beide Herrenmannschaften während der Trainingseinheiten, betreut wird die Mannschaft am Spieltag jedoch von Spartenleiter Frank Voges und voraussichtlich dem Vorsitzenden Heiko Wente. „Trotzdem läuft der Trainingsbetrieb gut, erst am Dienstag ist die Mannschaft von einer Fitnesstrainerin ordentlich gefordert worden“, erzählt Voges, der sich über die Rollenverteilung im Klaren ist: „Aerzen ist klarer Favorit, das ergibt sich alleine aus der Tabellensituation. Trotzdem wollen wir voll dagegenhalten und auch selbst nach vorne aktiver werden, um für Entlastung zu sorgen. Man kann nicht 90 Minuten hinten drin stehen, egal gegen welchen Gegner.“

TSV Lenne – TuS Germania Hagen (Sonntag, 16 Uhr).

Am Tag der Bundestagswahl reißt Germania Hagen mit viel Selbstvertrauen im Gepäck zum TSV Lenne. Die Germanen müssen sich auf einen heißen Tanz einstellen, denn gerade zu Hause sind die Gastgeber mit ihrem euphorischen Publikum im Rücken eine Macht. Vor allem in der Offensive haben die Gastgeber jede Menge Qualität in ihren Reihen – und mit den Ex-Tünderanern Edward Urich sowie Tristan Schmidt zwei bekannte Gesichter. In der letzten Saison setzten sich die Hagener beim TSV nach einem heißen Fight mit 3:1 durch. Nach dem 4:3-Sieg gegen den MTSV Aerzen wollen die Mannen um Routinier Florian Büchler auch in Lenne punkten. „Ist die Mannschaft in der Lage an die Leistung des Lokalderbys anzuknüpfen, könnte dies durchaus gelingen. Neben der kämpferisch starken Leistung überzeugte unsere Mannschaft vor allem auch spielerisch“, verdeutlicht Sprecher Robert Lippert. Personell wird sich die Situation im Hagener Lager gegenüber dem letzten Spiel ein wenig verbessern. Mit Yannick Motzkun und Georgios Konstatinidis stehen zwei Spieler wieder zur Verfügung und auch der Einsatz von Kapitän Alexander Marter scheint nicht ausgeschlossen zu sein.

SSG Halvestorf – TSV Holenberg (Sonntag, 15 Uhr).

Topspiel-Stimmung am Piepenbusch – der unangefochtene Spitzenreiter empfängt den Tabellendritten. „Wieder einmal müssen wir mit einem veränderten Team starten. Das ist schon ein Punkt, der uns als Trainer nicht schmeckt. Jede Woche verändern wir aktuell die Startelf auf drei bis fünf Positionen. Ein bis zwei sind zwar okay, aber um auf Dauer die gesteckten Ziele zu erreichen, müssen die Jungs fitter , gesünder und organisierter sein.  Leidtragender ist Manuel Lehnhoff, der jedes Spiel eine andere Position spielen muss. Da kann man sagen, dass er flexibel ist. Aber es ist so nicht hilfreich“, findet SSG-Trainer Michael Jarzombek deutliche Worte. „Das Spiel werden wir sicherlich im Ballbesitz und als anlaufende Mannschaft spielen müssen. Holenberg erwarten wir gut organisiert und giftig in den Zweikämpfen.  Dagegen müssen wir einfach spielen und immer wieder in Räume kommen, die der Gegner nicht auf den Schirm hat.“ Personell sieht es bei der SSG trotz einer anhaltenden Erfolgswelle bescheiden aus: Joy-Connor Kästel ist krankgeschrieben, Marco Elias und Julian Maaß trainieren nur eingeschränkt, Torben Göldner hat Achillessehnenprobleme. Niklas Williams befindet sich nach seinem Kreuzbandriss noch im Aufbau, Tim Bartelt kommt am Sonntag erst aus dem Urlaub zurück. Egcon Musliji und Cezar Paraschiv sind nach wie vor außer Gefecht und Jan-Niklas Bleil brach das Dienstagstraining aufgrund von Schmerzen in der Brust ab. „Es wird spannend sein, wie die Jungs mit unseren Lösungen und den antrainierten Spielideen umgehen werden für das nächste Spiel. Da fragt man sich, worüber meckert oder denkt der Coach nach bei dem Tabellenstand? Aber um das Ganze zu entwickeln, unserer Spielidee und der Mannschaft eine Basis bzw. Form zu geben, ist das alles aktuell nicht zufriedenstellend und man arbeitet als Coach ja auch mit Weitblick voraus. Auch der Punkt, das wir einen Spielertrainer haben, ist noch nicht richtig bei den Jungs angekommen. Aber auch hier wird es eine Weiterentwicklung geben müssen für die Spieler, im Umgang und der Sinnhaftigkeit dieser Personalie. Da geht es um das Herausholen des sportlichen Optimums und nicht um den persönlichen Geltungsdrang des Spielertrainers. Wir haben als mehr zu tun als viele denken und sind noch lange nicht so stabil wie wir es sein möchten.“

Staffel 9


TuSpo Grünenplan – BW Salzhemmendorf (Samstag, 15 Uhr).

Für die Salzhemmendorfer ist die Lage in der Staffel 9 ähnlich schwierig wie bei Nettelrede. Die Blau-Weißen sind mit einem Punkt Vorletzter – und treffen am Samstag auf die noch punktlosen Grünenplaner. „Am Samstag gibt’s nur ein Ziel: drei Punkte“, unterstreicht BW-Trainer Heiko Schröer, der personell erneut rotieren muss. Zwar kehren mit Nico Granzow und Cedric Liemant zwei wichtige Kräfte zurück, fehlen werden hingegen Lennart Scholz, Lennart Held und Dominik Brewes. Unklar sind zudem die Einsätze von Steffen Knoke, Marcel Vönöky, Hendrik sowie Philipp Eickhoff. „Wir werden wohl wieder auf Unterstützung der zweiten Herren bauen müssen. Wie sich der Kader zusammensetzt, ist aber zweitrangig. Wir haben genügend Spieler im Kader und auf dem Platz, die Bezirksliga-Niveau haben“, so Schröer, der über den Gegner nicht viel sagen kann: „Grünenplan ist weitestgehend unbekannt für uns. Aber wir schätzen sie analog zu uns stärker ein als es die Tabelle vielleicht vermuten lässt. Dem Vernehmen nach haben sie sehr schnelle Außenspieler, diese müssen wir mit engem Zweikampfspiel bearbeiten und dann selbst unser Glück nach vorne versuchen. Der Wille wird am Wochenende entscheidend sein.“
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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