02.06.2023 13:53

2. Kreisklasse


Duell am Abgrund - Wer zieht sich die Klippe hoch, wer stürzt ab?

„Wir müssen gewinnen, mit unbedingtem Willen und mit allem, was wir haben“ / Lachem, FCBPH III & Beber im Fernkampf
Dastin Gilke SG Klein Berkel Koenigsfoerde Fussball Kreisklasse
Kapitän Dastin Gilke und seine Mitstreiter aus Klein Berkel und Königsförde treffen im Abstiegskrimi auf die SG Hamelln 74.

SG Hamelspringe/Eimbeckhausen II – SG Hastenbeck/Emmerthal (Samstag, 14 Uhr).

Auch die zweite Kreisklasse geht in ihren vorletzten Einsatz. Den Auftakt geben am Samstag die Teams der SG Hamelspringe/Eimbeckhausen und der SG Hastenbeck/Emmerthal. Beide Teams dürfen einem entspannten Saisonende entgegenblicken. Die Hausherren haben als Tabellenvierter schon längst keine Chance mehr auf die Aufstiegsränge. Die SGHE wiederum hat den Ligaverbleib am vergangenen Spieltag endgültig sichergestellt. Trotzdem hofft Gäste-Coach Marco Job auf einen gelungenen Saisonendspurt: „Wir haben jetzt noch zwei Spiele vor uns, die wir gerne positiv gestalten würden. Ich würde gerne mit meiner Mannschaft noch ein bis zwei Plätze nach oben klettern. Dazu bedarf es am Samstag gegen Hamelspringe/Eimbeckhausen natürlich eine Top-Einstellung auf dem Platz. Der Gegner ist aktuell auf Platz vier. Sie haben in der Defensive wie in der Offensive eine sehr ausgeglichene Mannschaft. Für uns heißt es auch an diesem Tag, erst einmal defensiv kompakt zu stehen. Vorne haben wir immer unsere Chancen.“ Der Tabellensiebte muss am Sonnabend ohne die Kräfte von Torhüter Sascha Krannich und Patrick Friedrich auskommen.

SG Klein Berkel/Königsförde II – SG Hameln 74 (Samstag, 15 Uhr).

In Klein Berkel könnte am Samstag eine erste Vorentscheidung im Abstiegskampf der zweiten Kreisklasse fallen. Mit der SG Klein Berkel II und der SG Hameln 74 treffen zwei Kontrahenten aufeinander, die beide 28 Punkte auf dem Konto haben – und damit genau an der Kante zur roten Zone stehen, im Fall von SG74 derzeit sogar knapp darüber hinaus. Das ist auch Klein Berkels Trainer Jochen Illert bewusst: „Wir müssen gewinnen, mit unbedingtem Willen und mit allem, was wir haben. Es zählt nur ein Sieg. Meine Mannschaft brennt so auf dieses Spiel. Und wenn es uns gelingt, auch nur die Hälfte der klaren Möglichkeiten aus dem Spiel gegen Lachem und erst recht gegen Beber-Rohrsen zu verwerten, dann sollte unser Ziel auch erreicht werden.“ Im Gegensatz zu Illerts Kampfansage backt SG74-Sprecher Norman Müller eher kleinere Brötchen: „Wir fahren am Samstag stark dezimiert nach Klein Berkel. Dennis Lochwitz und Alexandre Kharbedia fehlen gesperrt und mit Jafaar Choucair fehlt arbeitsbedingt unser Toptorschütze. Wir haben uns im Saisonverlauf das eine oder andere Spiel vom Gegner angeschaut und können nicht ganz nachvollziehen, wie sie da unten stehen können. Wir sind der absolute Außenseiter und müssen 100 Prozent geben.“ Während die Hausherren zuletzt dreimal gegen Teams aus den Top-Fünf ranmussten und jedes Mal leer ausgingen, hielten die Gäste die Hoffnungen auf den Klassenerhalt mit vier Siegen aus fünf Partien am Leben.

SG Holzhausen/Thal – TC Hameln (Samstag, 15 Uhr).

Gewissheit herrscht bei der SG Holzhausen/Thal bereits seit einigen Wochen. Die Kurstädter werden die bittere Pille schlucken und den Abwärtsgang ins Unterhaus antreten müssen. Zuletzt setzte es ein 0:7 gegen die SGHE. Parallel hat sich der TC Hameln nach einer längeren Talfahrt in der Rückrunde zuletzt deutlich gefangen. Auf einen 5:2-Erfolg gegen Hemeringens Reserve folgte ein 0:0-Unentschieden gegen Aufstiegsaspirant Bad Pyrmont Hagen III. Wenn es nach Hamelns Coach Hendrik Vorpahl geht, darf der Aufwind am Samstag gerne in eine neue Runde gehen: „Wir wollen natürlich das Spiel gewinnen. Aber vor allem wollen wir auch mal dem einen oder anderen Spieler ein bisschen mehr Spielzeit geben, bei dem während der Saison die Einsatzzeiten etwas geringer ausgefallen sind. So kann ich heute schon sagen, dass Danjo Stickann, ein echter Trainingsweltmeister, und auch Oussama Hicham von Beginn an spielen werden. Beide haben es sich mehr als verdient. Wie auch schon zuletzt gegen Hemeringen gehe ich davon aus, dass sich auch der feststehende Absteiger aus Thal/Holzhausen ordentlich aus der Liga verabschieden möchte.“ Die Gäste werden den Verlust einiger Stammkräfte kompensieren müssen, dennoch könne man auf einen „ordentlichen Kader“ zurückgreifen.

VfB Hemeringen II – FC Bad Pyrmont Hagen III (Samstag, 15 Uhr).

In Hemeringen stehen die Vorzeichen am Samstag unterschiedlich. Während der Niedergang der Hausherren bereits feststeht, sind bei den Kurstädtern nach dem 0:0 gegen TC Hameln Ausrutscher endgültig verboten. „Die Klatsche aus dem Hinspiel vergessen machen, das ist das Hauptziel im meinem letzten Heimspiel als Trainer für die Zweite beim VfB. Das Saisonziel wurde verfehlt, der Klassenerhalt. Die Jungs haben keinen Druck, denn alle erwarten einen Sieg für den FC. Allerdings haben die letzten Ergebnisse gezeigt, dass den Kurstädter etwas die Luft ausgeht. Wir wollen aber den Gegner nicht stark machen. Leichte Fehler im Spielaufbau oder individuelle Fehler in der Abwehr haben uns in der Saison immer wieder Punkte gekostet. Aufgrund des letzten Heimspiels beider Herrenteams und meines letzten Auftritts vor heimischer Kulisse sollen die Jungs alles raushauen. Wir können nach der 0:10-Klatsche vom Hagen nur als Sieger vom Platz gehen“, stimmt sich der scheidende VfB-Trainer Michael Lauke auf die Begegnung ein. Neben den bisherigen Langzeitverletzten werden auch Hannes Irmer (Kreuzbandriss) und Pascal Kickhöfel ausfallen. „Wir wollen uns von unseren Fans ordentlich verabschieden. Das Ergebnis ist zweitrangig, die Leistung zählt“, erklärt Lauke. Der FC hat zuletzt die Tabellenführung aus der Hand gegeben. Noch hat die Kleine-Elf den Aufstieg in den eigenen Händen, selbst ein weiteres Unentschieden wäre bei nur einem Punkt Vorsprung auf Rang drei allerdings fatal. „Nach den zwei Unentschieden in Folge wollen wir wieder einen Sieg einfahren. Leichter als zuletzt wird es nicht, auch wenn die Tabelle etwas anderes sagt. Wir müssen endlich wieder den richtigen Fußball und die richtige Einstellung auf den Platz bekommen. Nach zwei torlosen Spielen würde uns ein Torerfolg – schön wäre auch ein früher – sicherlich guttun. Ich hoffe, dass wir am Samstag eine gute Mischung aus Anspannung und Lockerheit auf den Platz bekommen“, so FC-Trainer Jan-Hendrik Kleine.

SV Lachem – BW Tündern III (Samstag, 15 Uhr).

Auch in Lachem steht einiges auf dem Spiel. Der heimische Sportverein hat sich die „Pole-Position“ zwar am vergangenen Spieltag zurückgeholt, doch bei nur zwei Zähler Vorsprung auf Beber auf Rang drei gilt das gleiche wie für Kontrahent Pyrmont: Verlieren verboten. „Wir wollen am Samstag ein gutes und effektives Spiel gegen Tündern III abliefern und die drei Punkte bei uns in Lachem behalten. Für uns ist es wichtig, den Rhythmus hochzuhalten und aus den ersten Chancen die Tore zu erzielen. Wir müssen am Samstag hellwach sein und dürfen den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen.“ Die Gäste aus Tündern wiederum befinden sich auf gleicher Höhe wie die SG74 auf Abstiegsposition eins. Auch hier zählt also jeder Punkt. Dessen ist sich auch BW-Spielertrainer Maik Hagemann bewusst: „Für uns gilt es, in den letzten beiden Spielen zu punkten, um nicht abzusteigen. Umso ungünstiger ist die Situation, dass wir zum aktuellen Spitzenreiter fahren müssen. Trotzdem können wir Punkte holen, wenn alle ihre Leistung bringen. Das hat unter anderem das Spiel vor drei Wochen gegen Pyrmont Hagen gezeigt. Sollten wir so auftreten wie im letzten Spiel, sehe ich schwarz, etwas Zählbares mitzunehmen. Daher muss die Einstellung von jedem einzelnen stimmen.“

TSV Nettelrede II – SV Germania Beber-Rohrsen (Sonntag, 12.30 Uhr).

Im Nordkreis entfacht am Sonntagmittag ein letztes Mal in dieser Spielzeit ein Nachbarschaftsstreit. Und der hat es in sich: Nettelredes Kreisliga-Reserve hat in der Rückrunde mehr als einmal aufhorchen lassen und sich ins obere Tabellenmittelfeld katapultiert. Zuletzt zog man gegen Spitzenreiter Lachem nur knapp mit 1:2 den Kürzeren. Beber-Rohrsen auf der anderen Seite macht sich dagegen noch immer berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg. Nur zwei Punkte trennen die Germanen von der Tabellenspitze – und am allerletzten Spieltag empfängt der Sportverein dann auch noch den SV Lachem zum alles entscheidenden Gefecht. Dafür sind drei Punkte bei den Nachbarn allerdings Pflicht. Auch Gäste-Sprecher Lennerd Kühn kennt die Ausgangslage, warnt gleichzeitig aber auch vor den Gastgebern: „Auch wenn wir uns alle schon Hoffnungen auf ein mögliches Endspiel am letzten Spieltag machen, dürfen wir nicht vergessen, dass der Traum gegen Nettelrede schon platzen kann. Das ist eine gute Truppe, die die Punkte garantiert nicht kampflos hergeben wird, zumal sie ja daheim spielen und die Möglichkeit haben, ihrem Nachbarn eins auszuwischen. Also müssen wir uns voll auf dieses Spiel konzentrieren, um mit drei Punkten nach Hause zu fahren. Über alles weitere können wir uns Gedanken machen, wenn wir den Sieg in der Tasche haben.“

TuSpo Bad Münder – TSV Brünnighausen (Sonntag, 13 Uhr).

In Bad Münder dürfte es eine halbe Stunde später ebenfalls heiß hergehen, denn auch in der Kurstadt heißt es wieder Derby-Time. Mit der TuSpo und dem TSV Brünnighausen treffen zwei Teams aus der unmittelbaren Nachbarschaft aufeinander, die zudem beide noch nicht den endgültigen Klassenerhalt feiern durften. Trotz des Nichtantritts am vergangenen Spieltag bei Bad Pyrmont Hagen III hat die Elf von Resad Dedeic die etwas besseren Karten, derzeit haben die Bad Münderaner einen Zähler Vorsprung auf den TSV. Die Gäste wiederum ließen zuletzt mit einem deutlichen 7:0-Erfolg im Duell der Tabellennachbarn gegen Tündern III aufhorchen. Nun sollen die nächsten Punkte folgen, wie Trainer Rüdiger Gereke zu Protokoll gibt: „Am Sonntag bestreiten wir unser letztes Auswärtsspiel in Bad Münder. Es fallen weiterhin zahlreiche Spieler aus, trotzdem werden wir wie auch zuletzt beim Sieg gegen Tündern eine motivierte Mannschaft auf den Platz bekommen. Gegen die Kurstädter waren es immer enge Spiele. Es gilt natürlich, Torjäger Aldin Dedeic gut zu bewachen, aber auch die anderen Münderaner haben gute technische Fähigkeiten. Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe und wäre mit einem Punkt zufrieden.“
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
Telefon: 05155 / 2819-320
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