30.06.2012 13:35
AWesA Allstar-Game 2012
Begeisterung pur: „Ein Festival für alle Beteiligten!“
400 Zuschauer sehen zwei Top-Duelle – und Männer im Torrausch / Der Osten behält gleich zwei Mal die Oberhand
Stella Wehking nimmt Lara Kaller (re.) den Ball ab.
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Als um 17.15 Uhr ein mächtiges Gewitter über dem Hastenbecker Reuteranger sein Unwesen trieb, donnernd, blitzend und mit heftigen Regenfällen auf sich
Tipp-König Willi Gurgel (re.)
aufmerksam machte, herrschte auf der Anlage des SVH zunächst „Weltuntergangsstimmung“. Doch Willi Gurgel, Sieger beim AWesA Top-11-Tipp, hatte schon am frühen Nachmittag einmal mehr seine „hellseherischen Fähigkeiten“ unter Beweis gestellt: „Das Wetter wird um 18 Uhr besser.“ Und Gurgel sollte recht behalten. Als die Damen-Team den bundesligareifen Rasen zum Aufwärmen betraten, lachte die Sonne über Hastenbeck. „Da konnten wir endlich beginnen, die Veranstaltung zu genießen“, fiel Tim Lachmann und Alexander Stamm vom Team AWesA ein Stein vom Herzen. Auch bei der Zweitauflage hatten die „West vs. Ost“-Duelle alles zu bieten, was das Fußball-Herz begeistert.
Schünemann: „Das Niveau war riesig“
Gleich 16 Mal klingelte es in beiden Spielen im Kasten. Erstaunlich: Vor allem die Männer präsentierten sich diesmal in Torlaune. Hohes Tempo, regelrechte Traumtore,
Lennart Diekmann und Kai Schwark im Duell.
Glanzparaden und spielerische Klasse: Die gut 400 Zuschauer kamen voll und ganz auf ihre Kosten. „Das Niveau war riesig“, urteilte West-Coach Rolf Schünemann. Die Prestige-Siege feierte allerdings die andere Seite. Während die Ost-Damen auch im zweiten Jahr die Oberhand behielten und durch Tore von Annika Bothe und Henrike Sustrath mit 2:0 (0:0) siegten, setzte sich auch bei den Herren die Auswahl aus dem Osten Hameln-Pyrmonts durch. In einem legendären Duell gewann die Elf von Oliver Steffan und Michael Söchting am Ende mit 8:6 (1:2), nachdem der Westen zwischenzeitlich mit 4:2 in Front lag und das Spielgeschehen in Halbzeit eins klar dominiert hatte.
Bothe markiert das erste Tor des Tages
Beim Aufeinandertreffen der Damen hatten zuvor die Abwehrreihen dominiert. Lisa-Marie Schulz (2) und Jana Runge auf Ost-Seite sowie Johanna Burre und Celina
Rund 400 Zuschauer kamen nach Hastenbeck
Peters (West) setzten in der ersten Halbzeit vereinzelte Duftmarken vor dem gegnerischen Gehäuse. Echte Torchancen waren im ersten Durchgang aber Mangelware. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel. Erst hatte Luisa Buccheri nach Zuspiel von Elisa Wente die Ost-Führung auf dem Fuß (48.). Dann sorgte Annika Bothe, die schon im letzten Jahr das Siegtor markiert hatte, für das erste Tor des Tages. Aus 25 Metern setzte die Libera vom ESV Hameln einen Freistoß unter die Latte, von wo aus das Leder hinter der Linie aufprallte. Nach dem Jubel folgte anschließend der negative Höhepunkt: West-Torfrau Ramona Edema musste nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Innenbandriss ins Krankenhaus gebracht werden. „Wir wünschen ihr gute Besserung und dass sie schnell wieder gesund wird“, so das Team AWesA.
„Werbung für den Damen-Fußball“
Für Edema rückte wieder Samantha Violi zwischen die Pfosten. Die Torfrau von SW Löwensen sah zunächst einen Schuss von Nora Köhler knapp über die Latte
Das Sieger-Team: Die Ost-Auswahl.
schnellen (65.), bevor sie einen Versuch von Lara Kaller glänzend parierte (81.). Kurz vor Schluss war aber auch Violi geschlagen, als Henrike Sustrath mit ihrem Treffer den Deckel auf den Ost-Erfolg setzte. „Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Sieg absolut verdient. Aber kein Vorwurf: Auch nach dem Rückstand hat das Team weiter gekämpft und sich nie aufgegeben“, blickte das West-Trainer-Duo Christina Risel/Timo Schnorfeil zurück. „Das war wieder Werbung für den Damen-Fußball! Die Mädels haben gezeigt, was sie drauf haben und einen rundum gelungenen und sympathischen Auftritt hingelegt. Das hat richtig Spaß gemacht“, waren sich die Ost-Trainer Bianca Sauer und Matthias Koch einig.
Damen-Team spielt am 15. Juli gegen Bundesligist Gütersloh
Einziger „Verlierer“ des Abend war Schnorfeil, der mit dem Spiel auch gleichzeitig seine Wette verlor. „Das war aber Nebensache. Zumal ich natürlich helfen werde, die
Die "West-Herren".
Getränke zu leeren“, trug es Schnorfeil mit Fassung. Für die Auswahl-Damen folgt am 15. Juli das nächste Highlight. Dann geht es mit dem AwesA-Team um 14.30 Uhr gegen Bundesliga-Aufsteiger FSV Gütersloh. Welche Spielerinnen dann dabei sind, entscheidet die am Montag tagende „Experten-Kommission“. „Die Aufstellung wird am Dienstag auf AWesA.de bekanntgeben. Ich bin gespannt, wie sich die besten Fußballerinnen des Weserberglands gegen eine deutsche Spitzenmannschaft schlagen. Wir hoffen, dass das Team von vielen Fans lautstark unterstützt wird“, bringt Koch die Vorfreude zum Ausdruck.
Nach 64 Minuten kommt der Ost-Express auf Touren
Auch bei den Herren jubelte anschließend der Osten. Beim 8:6 sorgten die Akteure auf beiden Seiten für allgemeine Begeisterung und lieferten dabei höchste Fußball-Kunst. Die West-Kicker dominierten die erste Halbzeit, lagen nach einem Eigentor von Andreas Dörries und dem Treffer von Vladimir Bozok aber „nur“mit 2:1 in Front.
Das West-Team der Damen.
Zwischenzeitlich hatte Linus Zorn den Ausgleich markiert. Dass der Osten im Spiel blieb, war vor allem Keeper Fabian Moniac zu verdanken, der gegen Manuel Capobianco (17.), Benjamin Bohne (23.) und Dominik Glaubitz (31.) drei Mal überragend reagierte. Nach der Pause schien alles beim Alten zu bleiben. Nils Nehrig und Robin Tegtmeyer sorgten für ein beruhigendes 4:2. Doch nach genau 64 Minuten kam der Ost-Express so richtig auf Touren. Michael Wehmann verkürzte mit seinem zweiten Treffer auf 3:4, Kai Schwark besorgte den Ausgleich und Marius Grosser wendete das Blatt mit seinem 5:4 endgültig. Nun gelang dem Team Ost schier alles: Während Tim Piontek den Kasten auf der anderen Seite um Haaresbreite verfehlte (72.), schlenzte René Hau das Spielgerät aus 18 Metern genau in den Winkel. Nur drei Minuten später erhöhte Sebastian Zschoch gar auf 7:4. Dann schlug der Westen zurück: Nehrig und Tegtmeyer brachten ihre Elf wieder auf 7:6 heran, bevor wiederum Zschoch für die Entscheidung sorgte.
Steffan: „Glatte eins mit Sternchen“
„Glückwunsch an den Osten. Das war ein tolles Fußball-Spiel. Nach der ersten Halbzeit und der 4:2-Führung hatte ich ein gutes Gefühl. Der Osten hat aber Charakter
Die Damen Ost.
gezeigt, nicht aufgegeben und praktisch mit jedem Schuss ein Tor geschossen. Das Ergebnis war aber nicht das Wichtigste, denn das war heute Werbung für den Fußball“, so West-Coach Dirk Brockmann. Das sah auch sein Trainer-Kollege Rolf Schünemann so: „In der ersten Halbzeit waren wir dominant. Als wir dann umgebaut haben, war der Osten einen Tuck besser. Deshalb nehmen wir die Schuld auf uns. Nächstes Jahr gibt es die Revanche! Das Niveau war auf jeden Fall riesig!“ Happy waren nach dem Spiel die Ost-Übungsleiter. „Der Zwischenspurt war sensationell. Die Jungs haben spitzenmäßige Konter gesetzt. Ich bin überwältigt! Nach vorne war das eine glatte eins mit Sternchen“, so Oliver Steffan. Michael Söchting schloss sich prompt an: „Ein Festival für alle Beteiligten! Die Truppe hat mich wirklich überrascht. Beeindruckt war ich vor allem von Marcel Lemke. Das sind alles gute Fußballer, die sich auf dem Platz auf Anhieb verstanden haben. Jeder Zuschauer, der heute nicht da war, hat echt was verpasst.“
MTV Lauenstein, BW Tündern und ESV Hameln gewinnen Trikotsätze
Es war ein Abend der Sieger. Denn neben den Protagonisten auf dem Platz, durften sich drei Vereine über einen neuen Hummel-Trikotssatz freuen, der von SportLife zur Verfügung gestellt wurde. Die meisten Fans dabei hatten der MTV Lauenstein, HSC BW Tündern und Eintracht Hameln, die bei der Bekanntgabe ihren Gewinn der
Die Gewinner der Trikotsätze.
neuen Textilien lautstark bejubelten. Pech hatte Vorjahressieger SC Inter Holzhausen, der mit gerade mal zwei Stimmen weniger (!) auf Platz vier landete. „Mich hat dieser Abend beeindruckt! Es ist wunderbar zu beobachten, wie der ganze Fußball-Kreis am Saisonende in Hastenbeck zusammenkommt und hinterher gemeinsam feiert. Ein großer Dank geht an das SVH-Team, das wieder einen großartigen Job gemacht hat, die M&i-Klinik für ihre professionelle Unterstützung, die Schiedsrichtergespanne und natürlich die 80 Spielerinnen und Spieler, die heute nochmal ihre starken Saisonleistungen gekrönt haben“, zog Matthias Koch ein rundum positives Fazit.
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Die Statistik
Damen-Duell
Team West – Team Ost 0:2 (0:0).
Team West: Samantha Violi, Ramona Edema, Stella Wehking, Luisa Schadeck, Daniela Schliebe, Jacqueline Giger, Kelly Stratmann, Alina Hundertmark, Natalie Schmiedeskamp, Annika Rogmann, Johanna Burre, Svenja Fleischer, Jaqueline Jacobs, Celina Peters, Simira Peters.
Trainer: Christina Risel, Timo Schnorfeil.
Team Ost: Jaqueline Edeler, Saskia Schmalz, Jana Runge, Lara Kaller, Annika Bothe, Michelle Schrader, Carmen Bockstiegel, Christin Kruppki, Lisa-Marie Schulz, Henrike Sustrath, Anna-Lena Oltrogge, Nora Köhler, Kira Kröger, Isabell Wente, Elisa Wente, Lena Schmarsel, Sandra Stein, Luisa Buccheri.
Trainer: Bianca Lity, Matthias Koch.
Schiedsrichter: Henry Pottkämper (GW Süntel)
Assistenten: Maurice Wiewel, Torben Struckmeier.
Tore: 0:1 Annika Bothe (48.), 0:2 Henrike Sustrath (80.).
Herren-Duell
Team West – Team Ost 6:8 (2:1).
Team West: Maximilian Kinast, Stephen Sword, Robin Tegtmeyer, Tim Piontek, Andrej Weirich, Dominik Glaubitz, Maximilian Magerkurth, Sebastian Schnee, Vladimir Bozok, Benjamin Bohne, Özkan Ünsal, Nils Nehrig, Alexander Zenker, Tobias Rügge, Manuel Capobianco, Marco Waltemate, Roman Bendereit, Lennart Diekmann.
Trainer: Dirk Brockmann, Rolf Schünemann.
Team Ost: Fabian Moniac, Robin Bartels, Matthias Günzel, Linus Zorn, Andreas Dörries, René Hau, Sebastian Zschoch, Niklas Kaehler, Marcel Lemke, Michael Wehmann, Kai Schwark, Torben Linde, Fabian Prandzioch, Dominik Fecho, Marius Grosser, Jan Koss, Alfredo Buccheri, Julian Koch, Daniel Kallies.
Trainer: Oliver Steffan, Michael Söchting.
Schiedsrichter: Carsten Hanke (MTV Coppenbrügge)
Assistenten: Stefan Göldner, Christoph Wintel (beide MTV Lauenstein).
Tore: 1:0 Eigentor Andreas Dörries (31.), 1:1 Linus Zorn (39.), 2:1 Vladimir Bozok (42.), 3:1 Nils Nehrig (52.), 3:2 Michael Wehmann (59.), 4:2 Robin Tegtmeyer (61.), 4:3 Wehmann (64.), 4:4 Kai Schwark (68.), 4:5 Marius Grosser (70.), 4:6 René Hau (73.), 4:7 Sebastian Zschoch (76.), 5:7 Nehrig (80.), 6:7 Tegtmeyer (83.), 6:8 Zschoch (88.).
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