10.08.2023 22:10

Kreispokal - 1. & 2. Runde


Zwei „Schlüsselszenen“: „Grönjer“ mit Pokal-Abend zum Vergessen

„Krake Krannich“ lässt SGHE-Überraschung wahrwerden / Vorpahls DFB-Pokaltraum (vorerst) geplatzt
Dominik Trotz TSV Nettelrede Kreisliga Fussball
Hatte keinen angenehmen Abend hinter sich: Nettelredes Spielertrainer Dominik Trotz.

SSG Halvestorf II – SG Flegessen 5:2 (1:1).

Das mittlerweile traditionelle Duell um den Stoffhasen zwischen der SSG Halvestorf II und der SG Flegessen ging am Abend in eine neue Runde – und das Stofftier wechselte nach dem 5:2-Erfolg wieder zu den Hausherren. Von Beginn an entwickelte sich in der letzten Partie der ersten Pokalrunde eine muntere Begegnung. „Wir haben die Initiative ergriffen und den Ball laufen lassen. Dafür haben wir uns auch früh mit dem 1:0 belohnt“, eröffnete SSG-Trainer Paul Alles den Spielbericht. Der Jubel über den Führungstreffer durch Inti Hosea Garbe war aber noch nicht ganz verklungen, da klingelte es bereits auf der Gegenseite: Christian Herr egalisierte den Rückstand nur sechzig Sekunden später. „In der Folge haben Zweikämpfe die Partie dominiert. Der Ehrlichkeit halber muss ich auch sagen, dass wir Glück hatten, dass Flegessen vor der Pause keinen Elfmeter bekommen hat“, zeigte Alles seinen Sportsgeist. In der zweiten Hälfte versuchten die Gastgeber die Schultze-Elf durch hohes Pressing unter Druck zu setzen – mit Erfolg: Juan Miguel Kolanowski traf zur Stundenmarke erneut für die Piepenbusch-Kicker, die daraufhin auf das dritte Tor drückten, in Person von Garbe aber die Vorentscheidung vergaben. Stattdessen brachte Routinier Lukas Nowag die Spielgemeinschaft bei einem Standard zurück ins Spiel. „Trotzdem waren wir in dieser Phase ganz klar am Drücker. Man hat Flegessen auch angemerkt, dass ihnen die Kräfte ausgegangen sind“, fuhr der Coach fort. Die Dominanz der Gastgeber sollte sich letztlich auch in Toren niederschlagen, ein Tripleschlag brachte in der Schlussviertelstunde die Entscheidung – und ließ Garbe zudem seinen Hattrick komplettieren. „Alles in allem geht der Sieg völlig in Ordnung, wir waren einfach fitter und dynamischer. Flegessen hat aber trotzdem eine sehr gute Partie abgeliefert“, resümierte Alles und erteilte SSG-Strippenzieher Luis Drebing ein Sonderlob.
Tore: 1:0 Inti Hosea Garbe (15.), 1:1 Christian Herr (16.), 2:1 Juan Miguel Kolanowski (60.), 2:2 Lukas Nowag (70.), 3:2 Garbe (75.), 4:2 Julian Seifert (80.), 5:2 Garbe (84.).

TSV Nettelrede – SV Azadi Hameln 1:4 (0:1).

Das war ein gebrauchter Pokal-Abend für den TSV Nettelrede. Im Topspiel gegen den SV Azadi Hameln war der Fußballgott den Hausherren offenbar nicht wohlgesonnen. „In meinen Augen gab es heute in der ersten Halbzeit zwei Schlüsselszenen, die aus unserer Sicht sehr unglücklich gelaufen sind“, kommentierte der resignierte TSV-Spielertrainer Dominik Trotz. Nachdem die Hausherren die erste eigene Großchance durch Patrick Schmidt liegenließen, entstand nach einem langen Azadi-Einwurf ein Tohuwabohu im Strafraum der „Grönjer“. Verteidiger Max Klockemann schoss seinen eigenen Keeper Rene Sustrate an, der die Kugel anschließend unter sich begrub. „Der Linienrichter hat dabei die Fahne gehoben und auf Tor entschieden. Meine Jungs meinten später, der Ball sei nicht dringewesen. Ich kann die Situation nicht beurteilen und mache niemandem in der Situation einen Vorwurf, unglücklich war es aber trotzdem“, erklärte Trotz, der kurz darauf den nächsten Aufreger zu verkraften hatte. In der 29. Minute brachte Tore Hachfeld aus der Distanz einen gefährlichen Ball auf das Tor der Gäste, „Adler-Keeper“ Obeid Alahmo parierte mit der Hand – allerdings außerhalb seines Strafraums. In der Folge sah er nur den Gelben Karton. „Ansonsten hat Azadi im ersten Durchgang viel auf lange Bälle und Anspiele auf Egcon Musliji gesetzt. Viele Torschüsse hatten sie aber nicht. In der zweiten Hälfte haben wir die Partie dann relativ schnell aus der Hand gegeben“, fuhr der Coach fort. Ebenfalls nach einem weiten Einwurf machte Musliji die Kugel fest und erhöhte auf 2:0 (52.). In der Folge erhöhten die Gäste weiter den Druck und brachten nach etwas mehr als einer Stunde zwei weitere Torschützen auf die Anzeigetafel. „In der zweiten Hälfte war Azadi deutlich giftiger und hat sich die Führung auch verdient. Wir haben deutlich zu wenig Präsenz in den Zweikämpfen an den Tag gelegt. Spätestens nach dem 0:4 war die Partie gelaufen“, so Trotz. Felix Pischel sorgte letztlich für den Ehrentreffer der Gastgeber, die zu allem Überfluss auch noch die Verletzung von Jonah Hirtz verkraften mussten (88.).
Tore: 0:1 Eigentor (15.), 0:2 Egcon Musliji (52.), 0:3 Baris Iskender (60.), 0:4 Utku Caka (65.), 1:4 Felix Pischel (82.).

TC Hameln – VfB Hemeringen 0:2 (0:1).

Der Traum vom DFB-Pokal muss aus Sicht des TC Hameln erst einmal auf das nächste Spieljahr vertagt werden. Der Favorit aus Hemeringen zog am Ende mit 2:0 in die nächste Runde ein, musste sich gegen die zwei Klassen tiefer spielenden Hamelner aber kräftig strecken. „Wir haben uns sehr teuer verkauft, ein Klassenunterschied war nicht zu erkennen. Deshalb ist die Stimmung bei uns – trotz des geplatzten DFB-Pokal-Traums – gut“, erklärte Hendrik Vorpahl mit einem Augenzwinkern. Die Hausherren mussten dabei schon früh einem Rückstand hinterherlaufen, der gut aufgelegte Oleksandr Semashkov traf nach 14 Minuten vom Punkt aus. „Hemeringen hatte zwar viel Ballbesitz, aber kaum zwingende Chancen. Wir waren schon auf Augenhöhe“, erklärte Vorpahl, der in der 38. Minute einen Aufreger zu Gesicht bekam: „Adel Jalab wurde im Sechzehner umgegrätscht. Für mich ein glasklarer Elfmeter, leider gab es nur Eckstoß.“  Auch die zweite Hälfte startet mit einem Dämpfer für die Hausherren, Karsten Wienecke erhöhte nach einem Freistoß per Kopf auf 2:0. Doch TC gab sich nicht auf. Die beste Chance auf den Anschlusstreffer bot sich in der 56. Minute, als man im Zuge einer Doppelchance sowohl aus der Distanz als auch per Abpraller scheiterte. Zum Ende hin warf die Vorpahl-Elf noch einmal alles nach vorne, Zählbares kam dabei aber nicht mehr herum. „Zum Schluss hat dann auch die Kraft gefehlt. Trotzdem nehmen wir aus der Partie in Summe viel für den Ligabetrieb mit“, resümierte der Coach und lobte neben seiner gesamten Mannschaft Hemeringens Wirbelwind und Torschützen Semashkov.
Tore: 0:1 Oleksandr Semashkov (14./Foulelfmeter), 0:2 Karsten Wienecke (46.). 

SG Hastenbeck/Emmerthal – TSV Grohnde 1:0 (0:0).

In Hastenbeck und Emmerthal feierte man am Abend die Rückkehr von „Krake Krannich“. Im Nachbarschaftsduell mit Kreisliga-Absteiger Grohnde gelang dem Team aus der 2. Kreisklasse die Überraschung. Vor guter Zuschauerkulisse war der Keeper der SGHE schon früh in der Partie gefragt. „Bereits nach zwei Minuten hätten wir in Rückstand gehen können, aber Sascha hat die Situation zunichte gemacht“, lobte sein Coach Marco Job. Diese Situation war sinnbildlich für den Verlauf der Partie. Die Gäste liefen an, kamen immer wieder zu aussichtsreichen Gelegenheiten, scheiterten in letzter Instanz aber immer wieder an der Defensive der aufopferungsvoll kämpfenden Hausherren – und natürlich an Keeper Krannich. „Genau so haben wir uns das vorgenommen. Alle haben bis zum Ende gefightet. Grohnde hatte im Endeffekt Torchancen für zwei Spiele, aber am Ende zählt das Ergebnis“, brachte es Job auf den Punkt. Nach dem Seitenwechsel gesellte sich dann auch noch Alu-Pech zum Abschlussverhalten der Gäste. Und perfekt nach Art einer klassischen Fußballweisheit fiel der Treffer rund 20 Minuten vor dem Ende dann plötzlich auf der Gegenseite. Nach einem kurz ausgeführten Freistoß von Erwin Cristea grätschte Andrej Vorrat die Kugel unhaltbar ins kurze Eck. „Wir haben den Treffer zur richtigen Zeit gemacht und das Ergebnis anschließend über die Zeit gebracht“, zog der Coach schließlich Bilanz. Sein abschließendes Extrasternchen aus einer „1a-Mannschaftsleistung“ wanderte natürlich in Richtung seines Helden im Tor.
Tore: 1:0 Andrej Vorrat (68.).

SG Hameln 74 – SG Hajen/Latferde 0:5.

Die SG Hajen/Latferde kam derweil kampflos zum Achtelfinaleinzug. Die Hausherren der SG Hameln 74 sind nicht angetreten.
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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