21.07.2019 18:48

Qualifikation für Niedersachsen-Pokal


Härtetest gegen Oberliga-Vizemeister – Tündern schlägt sich achtbar!

2:4-Niederlage und Ausscheiden aus Niedersachsen-Pokal / Gurgel: „Ich bin positiv überrascht"

Robin Tegtmeyer traf zum 1:0 für Tündern – am Ende reichte es jedoch nicht zum Sieg.

HSC BW Tündern – FC Eintracht Northeim 2:4 (2:2).

Es war der erste echte Gradmesser für den Oberliga-Neuling aus Tündern: In der Qualifikationsrunde für den Niedersachsen-Pokal war der Oberliga-Vizemeister aus Northeim zu Gast – klare Voraussetzungen also. Eigentlich. Denn nicht nur Tündern steht, was die Leistungsstärke in der neuen Klasse betrifft, vor großen Fragezeichen. Die Northeimer haben einen Umbruch hinter sich: Mit Simon Schneegans steht ein neuer Trainer an der Seitenlinie, zudem hat sich das Gesicht des Kaders in der Sommerpause verändert. So erfolgte um 15 Uhr ein Anpfiff ins Ungewisse – und die rund 600 Zuschauer waren schnell erleichtert. Anstatt vor Ehrfurcht zu erstarren, spielte der „Underdog“ aus Tündern mutig auf und wurde dafür prompt belohnt. Nachdem Tim Niclas Schumachers in der 3. Minute noch völlig freistehend aus zehn Metern das Tor verfehlte, machte es Fließband-Torjäger Robin Tegtmeyer fünf Zeigerumdrehungen später besser und schloss aus halbrechter Position trocken zum 1:0 ab. Der Treffer sorgte nicht nur für großen Jubel bei den Blau-Weißen, sondern auch auf den Zuschauerrängen. Die Northeimer wirkten dagegen noch verhalten, fanden zunächst nicht ins Spiel. Das sah auch Neu-Coach Schneegans so: „Nach dem 0:1 gingen bei einigen Spielern doch die Köpfe runter.“

Es geht Schlag auf Schlag

Allerdings kämpfte sich seine Elf immer besser ins Spiel – und profitierte dabei von individuellen Fehlern der Gastgeber. In der 19. Minute parierte Tünderns Schlussmann Kolja Kowalski nach einem Eckstoß zunächst stark, im Nachschuss traf Florian Mackes jedoch zum Ausgleich, da die HSC-Defensive nicht schnell genug schaltete. Anschließend waren es wiederum die Tünderaner, die nur 60 Sekunden später dank einer kuriosen Situation erneut in Front gingen. Lukas Neckritz schlug einen Freistoß aus etwa 45 Metern in den Strafraum. Für Northeims Keeper Christopher Meyer normalerweise leichte Beute – doch Lukas Kramer funkte dazwischen und behinderte Meyer, sodass der Ball in den Maschen einschlug. Allerdings brachte der Treffer nicht die erhoffte Sicherheit. Im Gegenteil: Kris-Lennart Müller schlug als letzter Mann ein Luftloch, sodass Marc-Jannik Grunert völlig alleine auf das Gehäuse von Kowalski zulief. Müller eilte noch heran, um seinen Fehler zu korrigieren, doch das Gegenteil passierte – er foulte Grunert, verursachte einen Strafstoß und hätte außerhalb des Strafraums wohl die Rote Karte gesehen. So kam er mit Gelb davon und Cetin Erbek verwandelte in der 25. Minute sicher zum 2:2- Ausgleich. Nach dem furiosen Beginn neutralisierten sich beide Mannschaften weitestgehend, sodass es mit dem Remis in die Kabinen ging.

Manka hat das 3:3 auf der Stirn

Im zweiten Durchgang geizten beide Mannschaften weiterhin mit zwingenden Chancen – zumindest bis zur 64. Minute. Vincent Marahrens foulte einen Northeimer im Strafraum, wieder gab es Elfmeter für die Eintracht und wieder zeigte Cetin vom Punkt keine Nerven – 3:2 für die Gäste. Anschließend versuchte Tündern, auf den Ausgleich zu drängen. Doch die besseren Chancen hatte der Favorit. Kowalski musste ein ums andere Mal eingreifen, um seine Farben im Spiel zu halten. Und das hätte sich beinahe ausgezahlt. In der 88. Minute hatte Alex Manka das 3:3 auf der Stirn, als er mustergültig von Lukas Kramer bedient wurde – doch sein Kopfball zischte hauchzart am linken Pfosten vorbei. Stattdessen nutzte Grunert die freigewordenen Räume und vollendete nach einem Konter zum 4:2-Endstand. Kurz darauf war die Partie beendet und Tünderns Niederlage besiegelt.

Trotz Niederlage: Tündern zufrieden

Von Trauer war bei den Windmühlenkickern trotzdem keine Spur. Trainer Siegfried Motzner erklärte: „Wir sind absolut zufrieden. Sicherlich haben wir es dem Gegner bei den Gegentoren durch individuelle Fehler zu leicht gemacht, hatten aber auf der anderen Seite auch genügend Chancen, wo uns noch die Cleverness gefehlt hat. Darauf kann man aufbauen. Northeim zähle ich zu den sieben, acht Mannschaften, die oben mitspielen werden.“ Sprecher Willi Gurgel war ebenfalls zufrieden: „Ich bin positiv überrascht. Im Vorfeld haben mir einige gewünscht, dass wir weniger als fünf Gegentore bekommen. Aber unsere Mannschaft war ein ebenbürtiger Gegner. Hätten wir diese Riesenchance zum 3:3 noch genutzt, hätte hinterher niemand gesagt, dass das Ergebnis glücklich gewesen sei. Am Ende war der Gegner cleverer als wir, uns hat mit dieser jungen Mannschaft vielleicht noch ein wenig die Erfahrung gefehlt. Das Wichtigste ist, dass die Jungs gesehen haben, dass sie mithalten können.“ Northeims Trainer Schneegans sah sein Team auf der anderen Seite ebenfalls noch in der Findungsphase: „Wir sind in einem großen Umbruch. Viele Spieler, die auf dem Platz standen, haben letztes Jahr noch in der Bezirksliga gespielt. Die Spieler müssen sich noch aneinander gewöhnen, wir müssen uns reinfinden. Dann schauen wir weiter. Wir wollen tabellarisch sicherlich weiter oben angesiedelt sein, aber wir müssen auch Geduld haben.“
HSC BW Tündern: Kowalski, Hilker (55. Marahrens), Hey, Müller (77. Manka), Kramer, Aydin (46. Niebling), Tegtmeyer, Vespermann, Gurgel, Neckritz, Tim Niclas Schumachers.
FC Eintracht Northeim: Meyer, Fiolka, Mackes, Fricke, Bode (66. Bircan), Grunert, Blötz, Mähner, Hehn (46. Rudolph), Erbek (76. Rüffer), Hille.
Schiedsrichter: Julian Lüddecke.
Assistenten: Maxmilian Ernst, Magnus Wehmann.
Zuschauer: rund 600.
Tore: 1:0 Robin Tegtmeyer (8.), 1:1 Florian Mackes (18.), 2:1 Lucas Neckritz (19.), 2:2 Cetin Erbek (25./Strafstoß), 2:3 Erbek (64./Strafstoß), 2:4 Marc-Jannick Grunert (90.+3).
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