29.09.2019 17:55

Oberliga


15 „panische“ Minuten kosten Tündern das gesamte Spiel

Heeslinger SC setzt sich mit 4:0 durch / Gurgel hebt positive Aspekte hervor

Tim Niclas Schumachers & Co. kämpfen gegen die Niederlage an – doch gingen letztlich leer aus.

Heeslinger SC – BW Tündern 4:0 (3:0).

Es klingt paradox: Trotz der deutlich klingenden 0:4-Niederlage beim Tabellenzweiten aus Heeslingen hatte Tünderns Sprecher Willi Gurgel wenig zu meckern: „Wir waren über weite Strecken gleichwertig und haben den Gegner von unserem Tor weggehalten.“ Den besseren Beginn erwischten die Blau-Weißen: Ugur Aydin wurde in der 6. Minute über rechts freigespielt und hätte noch zum im Zentrum lauernden Robin Tegtmeyer querlegen können – stattdessen entschied er sich für einen Abschluss aus spitzem Winkel, der von HSC-Keeper Arne Exner pariert wurde. Dann fielen die Windmühlenkicker allerdings für eine Viertelstunde in einen regelrechten Tiefschlaf – und verloren in dieser Phase das Spiel.

Folgenschwere Schwächephase

In der 11. Minute spielte Heeslingens Edison Mazreko den Ball in den Sechzehner. Am langen Pfosten lauerte Malik Gueye, der den Ball zum 1:0 der Hausherren einschob. Nur 180 Sekunden später zappelte der Ball wieder im Netz, als Tündern nicht in der Lage war, den Ball aus dem eigenen Sechzehner zu klären und Mazreko überlegt zum 2:0 in die lange Ecke schoss. Damit nicht genug: In der 25. Minute war Kevin Rehling nach einem Eckball zur Stelle und traf zum 3:0. „Wir hatten uns gerade wieder gefangen und dann kam das 0:3 nach einer blöden Ecke. Heeslingen war spielerisch nicht unbedingt viel besser als wir, sondern war gnadenlos effektiv und hat unsere Schwächephase eiskalt ausgenutzt“, erläuterte Gurgel.

Tündern fängt sich

Danach hielt Tünderns Defensive weitestgehend stand – und kurz vor der Pause hatte Robin Tegtmeyer die Chance zum Anschluss, als er einen Freistoß aus 17 Metern mit dem Vollspann über das Tor ballerte. Nach dem Seitenwechsel kam die Elf von Trainer Siegfried Motzner erneut besser aus den Startlöchern. 120 Sekunden nach Wiederanpfiff wurde ein aussichtsreicher Schuss von Ugur Aydin noch geblockt, ehe Hesslingens Schlussmann Exner einen Versuch von Tegtmeyer sehenswert parierte. In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung, in der sich zunächst keine der beiden Mannschaften wirklich zwingende Torchancen erspielte.

Traumtor zum 4:0-Endstand

Erst in der 86. Minute fiel das Tor zum 4:0-Endstand, als der eingewechselte Bastian Helms sich aus 25 Metern ein Herz fasste und die Kugel unhaltbar in den Winkel hämmerte. Kurz zuvor versuchte sich Tünderns Jannik Hilker ebenfalls als „Scharfschütze“, jedoch verfehlte sein 30 Meter-Schuss das Heeslinger Gehäuse knapp. Ohne eine lange Nachspielzeit erfolgte schließlich der Abpfiff. „Heeslingen war sicherlich nicht der haushoch überlegene Gegner wie die Kickers Emden oder Spelle-Venhaus. Aber sie haben im Stile einer Topmannschaft ihre Tore gemacht und daher auch verdient gewonnen“, zeigte sich Gurgel als fairer Verlierer und haderte mit der folgenschweren Schwächephase zu Spielbeginn: „Nach dem 0:1 haben wir regelrechte Panik bekommen und dadurch zwei weitere Gegentore kassiert. Wenn wir es schaffen, in diesen Situationen die Ruhe zu bewahren, können wir solche Spieler wesentlich knapper gestalten und dann möglicherweise sogar um einen Punkt mitspielen. Insbesondere in der zweiten Halbzeit waren wir mit einer Topmannschaft, die Spelle-Venhaus im Übrigen 4:2 besiegt hat, auf Augenhöhe. Das stimmt uns positiv.“
Heeslinger SC: Exner, Baluzer, Wix, Muharemi (72. Warnke), Janssen, Rehling, Gueye (78. Martens), Bremer, Gerken, Sobolewski (61. Helms), Mazreku.
BW Tündern: Kowalski, Hilker, Müller, Kramer, Aydin (82. Manka), Niebling (69. Vespermann), Fischer, Tegtmeyer, Gurgel, Neckritz, Schumachers.
Schiedsrichter: Moritz Geweke.
Assistenten: Magnus Wehmann, Jonas Bonk.
Tore: 1:0 Malik Gueye (11.), 2:0 Edison Mazreko (14.), 3:0 Kevin Rehling (25.), 4:0 Bastian Helms (86.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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