28.04.2024 15:56

Oberliga Frauen


Wie gewonnen, so zerronnen - Tündern spuckt Hastenbeck in die Suppe

Lity: „Das ist für uns natürlich sehr ärgerlich. Aber es sind noch Spiele zu gehen und wir geben nicht auf“
Sophie Niebisch BW Tuendern Fussball Oberliga Frauen
Sophie Niebisch (re.) traf gegen ihren ehemaligen Verein doppelt.

SV Hastenbeck – BW Tündern 2:2 (1:0). 

Wie gewonnen, so zerronnen – so dürften sich die Hastenbeckerinnen kurz nach Abpfiff gefühlt haben, als sie gegen den Lokalrivalen aus Tündern die gerade erst gewonnene Autonomie im Meisterschaftskampf direkt wieder abgeben mussten. Durch das 2:2 kann die Konkurrenz aus Wendessen in den Nachholspielen nun wieder die Staffelmeisterschaft aus eigener Kraft erreichen. „Das ist für uns natürlich sehr ärgerlich. Aber es sind noch Spiele zu gehen und wir geben nicht auf“, meinte Hastenbecks Manager Hendrik Lity.

Dabei sah es zunächst nach einem erfolgreichen Sonntag aus für die Hastenbeckerinnen. Corinna Pradella traf gegen ihren Ex-Verein aus der Distanz in der 13. Minute zum 1:0. Ansonsten bestimmten die Schwarz-Weißen das Spielgeschehen, während Tündern sich primär vor dem eigenen Tor aufbaute und wenig Anstalten machte, etwas zur spielerischen Qualität auf dem Rasen beitragen zu wollen. Daraus machte Trainer Konrad Voss keinen Hehl: „Wir wollten heute nicht Fußball spielen und das ist uns ganz gut gelungen.“ 
Im zweiten Durchgang hielten die Blau-Weißen gegen den Favoriten an ihrer Taktik fest, getreu dem Motto: Und vorne hilft der liebe Gott. So kam es dann auch: Sophie Niebisch tauchte frei vor dem Tor auf und sorgte in der 50. Minute für den 1:1-Ausglich. Anschließend sahen die rund 250 Zuschauer das altbekannte Bild: Hastenbeck lief an, Tündern mauerte. „Es gab viele Spielunterbrechungen und ganz wenig Spielfluss“, meinte Lity. „Mit Fußball hatte das nicht viel zu tun.“ Das sah auch Voss so: „Viele Fouls, viel Freistöße, wenig Fußball.“ Und weil die Hastenbeckerinnen trotz ihrer Überlegenheit nicht viel gegen Tünderns Bollwerk einfiel, dauerte es bin die Nachspielzeit hinein, ehe das nächste Tor fiel. Nur erzielte dies Niebisch auf der anderen Seite: Aus 35 Metern fasste sie sich ein Herz und schoss Tündern aus dem Nichts mit 2:1 in Führung. Elisa Meier konterte zwar nur 60 Sekunden später mit dem 2:2, doch zum Sieg sollte es nicht mehr reichen.

„Wir sind angerannt, haben den Pfosten getroffen oder knapp daneben gezielt. Es hat die geistige Frische vom 5:0-Sieg gegen Wendessen gefehlt. Natürlich war das heute auch ein völlig anderes Spiel als letzte Woche. Schade ist, dass im Vorfeld über eine Spielverlegung diskutiert wurde. Es stimmt, dass im Januar mit uns ganz unverbindlich gesprochen wurde bezüglich einer möglichen Verlegung – aber immer unter der Prämisse, man wolle erst einmal abwarten, wie sich die sportliche Situation entwickelt. Am 14. April kam dann die offizielle Anfrage. Egal, gegen wen wir gespielt hätten, wir hätten der Verlegung so kurzfristig nicht mehr zustimmen können“, erklärte Lity abschließend .

Voss resümierte: „Wir waren heute giftig, ekelhaft und gallig. Das haben wir vor dem Spiel genau so gesprochen und genau so umgesetzt. Natürlich ist der Punkt für uns ziemlich glücklich. Hastenbeck hat das Spiel hier bestimmt und wir wollten gar nicht spielerisch dagegen halten. Der Mannschaft muss ich ein Kompliment aussprechen, da sie sich diszipliniert an den Plan gehalten hat.“
Tore: 1:0 Corinna Pradella (13.), 1:1 Sophie Niebisch (50.), 1:2 Sophie Niebisch (90.+4), 2:2 Elisa Meier (90.+5).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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