10.04.2022 18:30

Kreisliga


Chancenwucher ohne Ende: Großenwieden verzweifelt an sich selbst

Hajen/Latferde vorübergehend Tabellenführer / Azadi und Grohnde mit Punkten im Abstiegskampf

Ezzat Azad Haji Haji leitete den Grohnder Sieg im Kellerduell ein.
Von Robin Besser

TSV Großenwieden – SG Hajen/Latferde 1:3 (0:1).

„Ein Tag zum Vergessen“, lautete das Fazit von Großenwiedens Sprecher Rassan Abdi nach der 1:3-Pleite im Heimspiel gegen die Spielgemeinschaft aus Hajen und Latferde. Damit meinte Abdi allerdings nicht die Leistung seiner Schützlinge, sondern vielmehr das Ergebnis der Partie. „Wir haben das Spiel dominiert. Ich will gar nicht wissen, wie viele Torschüsse wir heute hatten, wir haben schlichtweg einfach nicht das Tor getroffen“, war dem Sprecher der Gastgeber nach der Niederlage gegen den Tabellenzweiten der Kreisliga die Verzweiflung förmlich anzuhören. Besonders im ersten Spielabschnitt hätten die Männer von der Weser den Ball mehr als nur einmal im Tor der Gäste unterbringen können. „Ein paar Zentimeter vorbei, gegen den Pfosten, gegen die Latte. Einmal hätten wir nur noch den Fuß hinhalten müssen, um in Führung zu gehen“, erinnerte sich Abdi an die Vielzahl der liegengelassenen Großchancen. Stattdessen passierte, was im Fußball so oft passiert, wenn eine Mannschaft ihre Möglichkeiten nicht nutzt: der Gegner geht in Führung. Hajens Zehner Tim Schrader sorgte per Konter für die 1:0-Halbzeitführung der Gäste. „In der zweiten Hälfte haben wir genauso angefangen, aber Hajen hat über einen langen Ball aus der Abwehr heraus das zweite Tor gemacht“, schilderte der Sprecher den Beginn es zweiten Abschnitts. Zum allem Überfluss verschoss Toptorjäger Daniel Wins, der in Minute 74 zwar noch einmal verkürzte, einen Strafstoß. Die Gäste wiederum, die ebenfalls einen Elfmeter vergaben, setzten in der 93. Minute durch Kay-Jonas Dirnberger den Schlusspunkt der Partie. „Wir haben gegen Ende noch einmal alles nach vorne geworden und hinten aufgemacht, dadurch sind wir dann wieder in einen Konter gelaufen“, so Abdis abschließende Worte. Mit dem Sieg übernimmt die Spielgemeinschaft vorübergehend die Tabellenführung, der TSV wiederum bleibt Tabellensiebter.
Tore: 0:1 Tim Schrader (44.), 0:2 Jannik Borchers (56.), 1:2 Daniel Wins (74.), 1:3 Kay-Jonas Dirnberger (90.+3).

SV Azadi Hameln – FC Preussen Hameln 0:0 (0:0).

Ein torloses, wenngleich hart umkämpftes Unentschieden bekamen die Zuschauer auf dem Hamelner Kunstrasen beim Stadtderby zwischen dem SV Azadi und den 07ern zu Gesicht. Die „Adler“ bestätigen damit den Aufwärtstrend im Kalenderjahr 2022, nachdem ihnen zuletzt ein 3:0-Erfolg gegen den Meisterschaftskandidaten aus Tündern gelang. „Es war hat aber fair. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt. Auch wenn es hitzig war, verlief es immer im Rahmen, so wie es sich für ein Derby gehört“, äußerte sich SV-Manger Yalcin Uzun durchaus erfreut nach der Begegnung mit dem Lokalrivalen. Dabei boten sich seinen Männern auch Einschussmöglichkeiten, um mehr als einen Zähler aus der Partie mitzunehmen. In der 15. Minute hatte Spielertrainer Özkan Ünsal per Freistoß die Chance aufs 1:0, Gäste-Schlussmann Michael Zivcic parierte allerdings. „Preussen war in Hälfte eins vielleicht ein bisschen überlegen, im zweiten Abschnitt gelang es uns aber häufiger, uns auch spielerisch zu befreien. Mir haben den Gegner mit unseren Kombinationen nervös gemacht. Zudem hatten wir auch qualitativ hochwertige Möglichkeiten“, schilderte Uzun die Geschehnisse der zweiten Halbzeit. Die Gastgeber setzten dabei vor allem auf Standardsituationen und Hereingaben, ein Treffer sollte jedoch nicht fallen. „Wir hatten heute nicht das nötige Quäntchen Glück, auch wenn wir ein klares Chancenplus im zweiten Durchgang verzeichnen konnten“, konstatierte der Manager. Kurz vor Ende gab es dann aber noch gleich zwei Aufreger. Erst sah der eingewechselte Ahmet Kaya auf Seiten der Gastgeber die Rote Karte, danach vergab Preussens Joy-Connor Kästel aus aussichtsreicher Position. Am Endergebnis änderte sich allerdings nichts mehr. Uzuns Fazit: „Sönke Wyrwoll hat Preussen heute gut zusammengehalten. Bei uns hat hingegen der gesamte Defensivverbund herausgeragt. Wir sind froh, dass wir wieder den richtigen Einsatz gezeigt haben und am Ende wieder die Null steht. Wir sind froh über den Punkt.“
Besonderes: Rote Karte für Ahmet Kaya (89.).

TSV Grohnde – TuS Rohden-Segelhorst 2:0 (1:0).

Am Patweg gab es Sonntagnachmittag keine großen Überraschungen. Im von GrohndesmSpielertrainer selbst ausgerufenen „Abstiegsduell“ setzte sich der Tabellenelfte souverän mit 2:0 gegen das Tabellenschlusslicht aus Rohden durch. „Ich bin schon zufrieden, auch wenn das Ergebnis eigentlich höher ausfallen musste. Besonders in der ersten Halbzeit hatten wir einige Topchancen“, resümierte Christopher Thomas nach der Partie. Doch die Gastgeber starteten mit Chancenwucher in die Begegnung. Felix Opitz vergab in der Anfangsphase gleich drei aussichtsreiche Einschussmöglichkeiten (2., 6., 10.). „Wir hatten sehr viel Ballbesitz, haben den Ball sehr gut laufen lassen. Der Gegner hatte eigentlich keine großen Akzente nach vorne“, fuhr der Coach fort. Folgerichtig war das 1:0 in der 40. Minute durch Ezzat Azad Haji Haji nach feiner Vorarbeit von Jonas Herr. Nach der Halbzeit veränderte sich das Bild allerdings erst einmal, wie Thomas klarmachte: „Über diese Phase bin ich ein wenig stinkig. Wir waren gedanklich noch in der Kabine und haben Rohden stark gemacht. Nico Grett hatte zwei dicke Chancen. Geht davon einer rein, weißt du nicht, wie der Tag noch ausgeht.“ Die Befürchtungen des Sprechers erfüllten sich jedoch nicht, stattdessen fand Grohnde zu seinem alten Spiel zurück und erhöhte in Minute 79 auf 2:0. Robert Engel setzte sich mit einer gelungenen Einzelaktion gegen mehrere Verteidiger durch und markierte den zweiten und zugleich letzten Treffer des Tages. Auch deshalb zeigte sich der TSV-Coach nach der Partie zufrieden: „Ich möchte die Leistung von Rohden nicht schmälern, die haben gut gekämpft, aber wir haben die Zeichen schon früh auf Sieg gestellt und verdient gewonnen.“ Ein besonderes Lob sprach der Spielertrainer seinen Außenverteidigern Jan Beye und Fabian Blaha aus.
Tore: 1:0 Ezzat Azad Haji Haji (40.), 2:0 Robert Engel (79.).
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