Landesliga A-Junioren

Punktgewinn mit „Not-Elf“

Tündern kassiert in der Nachspielzeit den Ausgleich / Bekler bringt „Schwalben“ in Führung

HSC BW Tündern – TSV Krähenwinkel/Kaltenweide 1:1 (1:0).

HSC-Trainer Michael Lotze standen für das Spiel gegen den Tabellenvierten nur noch sechs(!) Spieler aus dem A-Juniorenjahrgang zur Verfügung. So kamen mit Pascal Petan, Vasko Garbe, Jan Grams, Devin Niemeyer, David Schrader und Marcus Middel sechs Akteure aus den B-Jugend-Jahrgängen zum Einsatz. Die Blau-Weißen wollten an der Mittellinie auf die Gäste warten, durch enge Räume das Aufbauspiel stören und selbst mit schnell vorgetragenen Kontern den Abschluss suchen. Diese Vorgabe von Trainer Michael Lotze wurde sehr diszipliniert umgesetzt. So hatte der TSV in der ersten Spielhälfte nur eine einzige Torchance, die aber von Tünderns Schlussmann Pascal Petan souverän entschärft wurde. Anders die „Schwalben“: Einen durch Devin Niemeyer eingeleiteten Konter hob Ronai Bekler in der 19. Minute gekonnt über den herausstürmenden Gästetorwart  Thorben Neugebauer zum 1:0 ins Netz. Nur fünf Minuten später war es Marcus Middel, der eine präzise Vorlage von Linus Karl aus kurzer Entfernung mit einer Direktabnahme abschloss, aber am glänzend parierenden Schlussmann der „Krähen“ scheiterte. Kurz vor der Pause musste TSV-Keeper Neugebauer erneut sein ganzes Können aufbieten.  Einen aufs lange Eck gezogenen Schuss von Marcus Middel konnte er gerade noch mit der Zehenspitze um den Pfosten lenken und damit den Spielstand für sein Team in die Halbzeit retten. Die zweite Spielhälfte begann wie die erste. Die Gäste dominierten im Feld, aber erspielten sich keine Torchancen. Bis zur 73. Minute. Ein Schuss aus kurzer Distanz berührte den Arm eines Abwehrspielers der Blau-Weißen und folgerichtig gab es Strafstoß für die Gäste! Doch der TSV-Schütze zeigte Nerven und traf nur den Pfosten. „Nun übernahm der Schiedsrichter die Rolle des auffälligsten Akteurs auf dem Platz. Nach mehreren Spuckattacken und Tätlichkeiten gegen Spieler der Blau-Weißen, die vom Unparteiischen zwar zur Kenntnis genommen, aber nicht geahndet wurden, traf es Devin Niemeyer“, erklärte HSC-Sprecher Hans Brinker. Vor der Ausführung einer Ecke trat er, nach wiederholten Tätlichkeiten gegen ihn, zurück und bekam in der 85. Minute die Rote Karte. „Der Initiator dieser Aktion kam ungestraft davon.  Nur zwei Minuten später wird ein Abwehrspieler von uns mit einem Ellenbogencheck zu Boden gestreckt. Der Verletzte wird mit Hinweis auf Mädchenfußball vom Unparteiischen aufgefordert weiter zu spielen“, zeigte sich Brinker verärgert. In der Nachspielzeit entschied der Referee nach einem Zweikampf an der Strafraumgrenze auf Foul und die Gäste kamen noch einen Strafstoß zugesprochen. TSV-Akteur Robin von Freeden schnappte sich das Spielgerät und erzielte in der 94. Minute (!) den 1:1-Endstand. „Wir haben heute ein Spiel gesehen, in dem die Gäste aus Krähenwinkel/Kaltenweide deutliche Feldüberlegenheit zeigten, aber keine Mittel fanden, daraus Torchancen zu gestalten. Wir haben durch taktisch diszipliniertes Verhalten und mehrere gute Tormöglichkeiten einen verdienten Punkt geholt“, so Brinkers Fazit:  „Der Star des Spiels war leider heute der Unparteiische, der mit mehreren verbalen Entgleisungen gegenüber den jugendlichen Spielern seiner sportlichen Vorbildrolle nicht immer gerecht werden konnte. Ein großes Lob geht an die B-Junioren der Jahrgänge 1995/96, die mit einem vorbildlichen Einsatz die Ausfälle im A-Kader bestens ausgeglichen und damit dieses Ergebnis ermöglicht haben.“
HSC BW Tündern: Petan, Barnert, Garbe, Sieck, Grams, Karayilan, Karl (52. Niemeyer), Bekler, Niemeyer(28. Middel, 89. Karl), Candir, Schrader.
Tore: 1:0 Ronai Bekler (19.), 1:1 Robin von Freeden ( 94./Strafstoß).