08.05.2024 13:51

Bezirksliga


„Spiel des Todes – leben oder sterben“

Aerzen oder Afferde? Beide in akuter Abstiegsgefahr
Aaron Oefler SV Eintracht Afferde Fussball Bezirksliga
Aaron Oefler und die Afferder stehen vor dem nächsten Abstiegsderby.

SV Eintracht Afferde – MTSV Aerzen (Samstag, 16 Uhr).

Normalerweise ist die Vorfreude auf beiden Seiten groß, wenn sich Afferde und Aerzen zum Bezirksliga-Derby treffen. Diesmal stehen die Vorzeigen allerdings anders, denn auf mindestens einer der beiden Seiten könnten am Samstagabend die Alarmglocken lauthals schrillen. Die Tabellensituation verdeutlich die Brisanz: Afferde (24 P.) auf dem ersten Abstiegsrang befindet sich zwei Punkte hinter Aerzen (26 P.) auf dem Relegationsrang. Auf dem ersten Nichtabstiegsplatz rangiert der SC Harsum (30 P.) – und am heutigen Abend treffen Aerzen und Harsum erst noch direkt aufeinander.

SVE-Coach Andre von Conradi weiß, worauf es am Samstag ankommt: „Es ist das dritte Derby in Folge und dann auch noch gegen meinen Heimatverein, mit dem ich mich noch immer sehr verbunden fühle. Es hätte mir deutlich besser gefallen, wenn wir uns im Aufstiegsrennen begegnen würden und nicht im Kampf um den Klassenerhalt. Wenn wir am Samstag punkten wollen, müssen wir uns deutlich verbessern. Wir waren zuletzt nicht wach genug, immer einen Schritt zu spät in den Zweikämpfen. Wir haben nur noch Endspiele und müssen eine dementsprechende Einstellung zeigen. Wenn wir 90 Minuten lang alles raushauen, können wir etwas mitnehmen – sonst wird´s schwierig.“ Die personelle Situation spielt den Hausherren dabei nicht in die Karten. Neben den langzeitverletzten Luca Garbsch und Jannis Helmsen werden auch Jörn Heinzelmann, Sönke Müller, Laurin Görsdorf, Marco Pflughaupt und Florian Selchow ausfallen. Die Einsätze von Sebastian Zschoch, Justin Brandt und Kai Schwark sind zudem fraglich.
Wesentlich besser sind da die personellen Voraussetzungen der Gäste, die fast alle Spieler zur Verfügung haben werden. Das scheint auch bitter nötig, denn MTSV-Coach Gaetano Bartolillo rechnet am Samstag – unabhängig von dem Ergebnis gegen Harsum – mit dem Spiel der Spiele: „Es ist das Spiel des Todes – leben oder sterben. Entweder wird sich zeigen, ob wir nochmal an Harsum heranrücken können oder aber es zeigt sich, für wen es in die Relegation geht und wer sich auf den direkten Abstieg vorbereiten muss. Afferde und wir kennen uns natürlich gut, da herrschen auch gewisse Freundschaften zwischen den Spielern. Das wird an diesem Tag aber aufgehoben sein. Wir werden alles dafür geben, um die Klasse zu halten – das gleiche gilt sicherlich für Afferde. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem die Mannschaft gewinnen wird, die den Sieg mehr will und mehr investiert.“

TuSpo Lamspringe – BW Salzhemmendorf (Sonntag, 13 Uhr).

In Salzhemmendorf sind die Sorgenfalten nach dem 3:0-Sieg gegen Afferde dagegen fast gänzlich verschwunden. Bei mittlerweile zehn Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang kann im Ostkreis normalerweise für ein weiteres Jahr Bezirksliga geplant werden. „Wir haben einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Im Prinzip ist die Tür offen, wir müssen nur noch durchgehen“, macht BW-Spartenleiter Nico Granzow deutlich, der mit seinem Team zu ungewohnt früher Stunde gefordert ist. „Die Partie wurde vorverlegt, damit wir vor der Zweiten von Lamspringe spielen. Dafür hat uns der Gegner netterweise auf einige Freigetränke eingeladen“, erklärt Granzow, der von einem „offenen Schlagabtausch“ ausgeht: „Lamspringe will sich sicherlich fürs Hinspiel revanchieren, deshalb wird die Tagesform wohl entscheidend sein. Wenn wir aber an unsere guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und unsere PS auf die Straße bringen, bin ich zuversichtlich, dass wir etwas Zählbares mitnehmen. Mindestens ein Punkt ist auf jeden Fall die Zielsetzung.“ Die Gäste reisen voraussichtlich mit voller Kapelle an.

WTW Wallensen – FC Ambergau-Volkersheim (Sonntag, 15 Uhr).

Wallensens rechnerischer Abstieg ist nur noch eine Frage der Zeit. Mit Ambergau-Volkersheim kommt am Sonntag der aktuell formschwächste Gegner auf die Thüster Platte. Der FCAV ist derzeit die zweitschwächste Rückrundenmannschaft, einen Punkt vor den Wallensern. „Für uns ist es das dritte Spiel innerhalb einer Woche. Wir gehen auf dem Zahnfleisch und müssen schauen, mit welchem Personal wir antreten können. Wir wollen uns vernünftig präsentieren und wollen nichts kampflos verschenken. Wir sind immer noch gewillt, jedes Spiel zu gewinnen, auch wenn es sich in unserer Lage nicht so pralle anhört. Unter den Voraussetzungen, die aktuell herrschen, macht die Mannschaft es gut. Am Sonntag wollen wir defensiv gut stehen und uns gut aus der Klasse verabschieden", so WTW-Trainer Thomas Pernath.

SC Harsum – FC Bad Pyrmont Hagen (Sonntag, 15 Uhr).

Am vergangenen Wochenende musste der Kurstadtclub beim 1:2 in Ochtersum die erste Niederlage in 2024 hinnehmen. Doch nach wie vor haben die Pyrmonter und Hagener Meisterschaft und Aufstieg in eigener Hand. Dafür ist der FCBPH am Sonntag in Harsum gefordert – und könnte gleichzeitig Schützenhilfe für Afferde und Aerzen leisten. „Für den Kreisfußball wäre es natürlich schön, wenn Aerzen heute Abend gewinnt – auch wenn Harsum dann gegen uns alles reinwerfen wird. Unser Ziel ist es nach wie vor, 57 Punkte zu erreichen. Und darauf wollen wir uns erst einmal konzentrieren. Natürlich haben wir aber im Hinterkopf, dass wir alles in eigener Hand haben – und das wollen wir auch gerne bis zum letzten Spieltag so beibehalten. Aber: Es ist kein Muss aufzusteigen. Es ist aktuell ein schöner Effekt, da oben zu stehen. Jetzt schauen wir mal, was die nächsten Spiele bringen. Allmählich merkt man den Spielern an und auch ich selbst merke, dass es langsam Zeit für die Pause wird“, schätzt Bad Pyrmont Hagens Coach Daniel Barbarito die aktuelle Lage ein. Für Sonntag sind die Gäste gut gewappnet, einzig Dino Kestic wird in Harsum fehlen.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik und Robin haben diesen Artikel in Zusammenarbeit geschrieben.
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