25.10.2023 14:54

Bezirksliga


Kellergipfel - „Nur drei Punkte zählen. Alles andere ist rabenschwarz"

Kreisduell Thüster Platte - WTW mit Wulf & Köhne an der Seitenlinie / Aerzens Manager Meyer warnt vor trügerischer Sicherheit
Sebastian Zschoch SV Eintracht Afferde Fussball
Sebastian Zschoch und weitere Offensivakteure der Afferder Eintracht sind wieder dabei.

MTSV Aerzen – SC Harsum (Samstag, 16 Uhr).

In Aerzen gastiert am Samstag mit Harsum eines der Teams aus einer Tabellenregion, die die Hummetaler am liebsten komplett hinter sich lassen wollen. Der SCH ist derzeit punktgleich mit dem Rang, der zur Abstiegsrelegation führt – der MTSV bewegt sich mit sechs Punkten mehr im Mittelfeld. Manager Stephan Meyer warnt: „Wir sollten nicht in Ruhe verfallen und uns zurücklehnen. Der Relegationsplatz ist sechs Punkte entfernt. Da ist so ein vermeintlich beruhigender Vorsprung auch ganz schnell mal weg.“ Zumal Harsum zuletzt zuhause gegen das Topteam aus Neuhof mit 1:0 siegte. „Sie haben wieder ein bisschen Aufwind. Wir dürfen sie keinesfalls unterschätzen, müssen konzentriert zur Sache gehen und unser Spiel durchziehen.“ Gegen den SV Einum musste sich Aerzen am letzten Wochenende knapp mit 2:3 geschlagen geben – jetzt sollen es wieder drei Punkte werden. „Vor dem Spiel findet eine Sitzung unseres Förderkreises statt. Alle Sponsoren und Förderer werden anwesend sein und sich danach das Spiel angucken. Wir wollen vernünftig auftreten, um zu zeigen, dass sie uns ihr Vertrauen nicht ohne Grund schenken und uns unterstützen“, verdeutlicht Meyer.

WTW Wallensen – SV Eintracht Afferde (Sonntag, 15 Uhr).

Auf der Thüster Platte kommt es am Sonntag zum Kellergipfel. Der Vorletzte empfängt den Letzten. Beide Mannschaften sind die einzigen, die bisher nur eine einstellige Punkteausbeute vorweisen können. Für die Wallenser ist es zudem das erste Spiel ohne Trainer Mario Surmann an der Seitenlinie. Beide Parteien trennten sich zu Wochenenbeginn. Übergangsweise übernehmen Mirko Wulf und Sven Köhne die Mannschaft. „Wir wollen in den Spielen bis zur Winterpause so viele Punkte wie möglich sammeln und dann schauen wir, wie die Situation ist, was möglich ist und was nicht. Es war von Beginn an klar, dass wir als Aufsteiger gegen den Abstieg spielen. Aufgrund des starken Kaders war die Hoffnung aber groß, den Klassenerhalt bewerkstelligen zu können. Leider hat sich unsere personelle Lage dann nicht so entwickelt wie erhofft“, erklärt WTW-Sprecher Thomas Schütte. Aufgrund zahlreicher Ausfälle in allen Mannschaftsteilen ist Wallensen in dieser Saison noch nicht in Bestbesetzung angetreten. „Das Problem hat sich nach wie vor nicht gelöst. Aber da müssen wir durch, es gibt ja keine Alternative. Bis zur Winterpause müssen wir uns zusammenreißen“, unterstreicht Schütte, der mit Kampf pur rechnet: „Afferde steckt in der gleichen Situation.  Sie stehen ebenfalls mit dem Rücken zur Wand. Ich rechne also mit keinem schönen Spiel, da beide Mannschaften wissen, um was es geht.“

Die Afferder Eintracht verlor zuletzt gegen Salzhemmendorf 1:2, auch aufgrund zahlreicher Ausfälle in der Offensive. Diese personelle Schieflage hat sich aber entspannt. „Sebastian Zschoch, Jan Lange, Jörn Heinzelmann und Luca Garbsch sind wieder einsatzbereit“, sagt Afferdes Sprecher Aaron Oefler, der sich über die schwierige Situation seiner Farben im Klaren ist: „Nur drei Punkte zählen. Alles andere ist rabenschwarz, da müssen wir nicht drumherum reden. Für beide Mannschaften wäre eine Niederlage fatal und beide Mannschaften würden bei einem Unentschieden auf der Stelle treten. Ich rechne deshalb mit einem schwierigen und vor allem kampfbetonten Spiel auf einem tiefen Rasen. In so einem Spiel geht es nicht um spielerische Klasse, sondern nur um den nötigen Willen und Einsatz.“

BW Salzhemmendorf – SV Einum (Sonntag, 15 Uhr).

„Eines der entspannteren Spiele“, sagt BW-Spartenleiter Nico Granzow mit Blick auf das Duell gegen Topteam Einum. „Wir haben uns eine gute Ausgangslage erspielt und müssen gegen diesen Gegner nicht zwingend gewinnen. Wir sind ganz gut in Form, vielleicht können wir ja auch einen Favoriten ärgern. Wir hatten Einum schon vor der Saison als Meisterschaftskandidat auf dem Zettel. Überraschend ist eher, dass wir nur drei Punkte weniger haben.“ Die Blau-Weißen können mit einem Sieg sogar nach Punkten gleichziehen mit dem aktuell Tabellenzweiten. „Obwohl Einum für mich der Favorit ist, sind wir zuhause nicht chancenlos – wenn wir unsere Leistung auf den Platz bekommen. Gegen Afferde haben wir uns letzte Woche trotz des 2:1-Sieges schwer getan. Wir tun uns aber gegen die Mannschaften von oben oft leichter, weil wir dann besser unseren Spielstil durchziehen können. Wir wollen Einum einen guten Kampf liefern“, sagt Granzow, der mindestens einen Punkt mitnehmen möchte. Fehlen wird neben den Langzeitverletzten Niklas Zahl. Dafür ist Sören Witt nach einer beruflich bedingten Verlegung in den Süden wieder im Kader.

FC Bad Pyrmont Hagen – MTV Almstedt (Sonntag, 15 Uhr).

Findet das Spiel im Stadion an der Südstraße überhaupt statt? „Wir müssen abwarten, wie sich das Wetter entwickelt. Wenn es so weitergeht, kann es gut sein, dass wir nicht spielen können. Schon die Trainingsbedingungen sind grenzwertig“, sagt FCBPH-Trainer Daniel Barbarito. Der MTV liegt zwar drei Plätze hinter dem Fusionsclub, hat aber aber nur einen Punkt weniger auf der Habenseite. „Wenn wir spielen, geht es nur über den Kampf. Der Platz wird gepflegtes Fußballspielen kaum möglich machen. Ohnehin geht es in der Bezirksliga zunächst über die Einsatzbereitschaft und erst im zweiten Schritt über das Spielerische. Das haben wir mit dem 4:3-Sieg gegen Einum bravourös bezeigt, als wir vor allem aufgrund unserer Einstellung gewonnen haben“, unterstreicht Barbarito. In der letzten Saison entschieden die Kurstädter den direkten Vergleich mit vier Zählern für sich. Barbarito: „Beide Spiele hätten aber auch in die andere Richtung kippen können. Die Almstedter haben schon was drauf.“ Fehlen werden bei den Gastgebern Anil Aranmis, Luca Kleinschmidt und Tom Dörries. Wieder dabei ist Georgios Konstantinidis.
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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