11.10.2023 15:55

Bezirksliga


„Je länger die Saison andauert, desto schwieriger wird es, sich da unten zu befreien“

Granzow hält vermeintliche Favoritenrolle für zu oberflächlich / Barbarito: „Wir wollen zuhause wieder eine Macht werden“
Josef Selensky MTSV Aerzen
Josef Selensky und die Aerzener empfangen Afferde zum Bezirksderby.

BW Salzhemmendorf – TuSpo Lamspringe (Samstag, 16 Uhr).

Am Samstagnachmittag gastiert der aktuell Tabellenvorletzte aus Lamspringe bei dem zurzeit im sicheren Tabellenmittelfeld angesiedelten BW Salzhemmendorf. Für „Solte“ läuft es aktuell überraschend gut. Mit dem Abstieg hat man trotz zwischenzeitlich vieler Ausfälle recht wenig zu tun. Ein Blick auf die Tabelle zeigt schnell: BW ist der Favorit. „Solte“-Sprecher Nico Granzow sieht das jedoch etwas anders: „Wenn man sich so auf den ersten Blick die Tabelle anguckt, könnte man meinen, wir sind der Favorit. Das ist allerdings nur ein oberflächlicher Blick. Die Tabelle sagt aktuell meiner Meinung nach sehr wenig aus. Wir kennen den Gegner bereits aus der letzten Saison. Wir haben beide Spiele gegen sie verloren. Mit einem ähnlich schwierigen Spiel rechne ich am Samstag auch. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe.“ Vor allem Lamspringes überraschender 3:2-Heimsieg gegen Bad Pyrmont Hagen sollte die Salzhemmendorfer vorwarnen. Granzow sagt dazu: „Wie immer wird am Wochenende die Tagesform ausschlaggebend sein. Wir müssen alles reinhauen und wollen ganz klar die drei Punkte bei uns behalten. Es ist wichtig, uns weiter von den Abstiegsrängen abzusetzen und Lamspringe unten zu halten. Auch mit Blick auf die anderen Hameln-Pyrmonter.“ Das Einzige, was Granzow ein wenig nachdenklich stimmt, ist die Kadersituation: „Malte Fitzner ist zwar zum Glück wieder dabei, dafür fallen aber Nico Wiegmann und Lennart Held aus. Lennart hat sich am Knie verletzt und wird wohl auch erstmal länger raus sein. Das ist zwar sehr schade, aber ich bin mir trotzdem sicher, dass wir am Samstag eine starke, motivierte Truppe auf den Platz bringen, die gewinnen kann. Ich hoffe zudem auf eine gute Kulisse auf heimischem Platz.“

MTSV Aerzen – Eintracht Afferde (Samstag, 16 Uhr).

In Aerzen steigt am Samstag das Hameln-Pyrmonter Derby. Während Aerzen sich in den letzten Wochen auf sechs Punkte von der Abstiegszone entfernt hat, ist Afferde trotz steigender Formkurve immer noch Tabellenletzter. „Wir freuen uns auf das Derby und stehen derzeit so gut da wie seit längerer Zeit nicht mehr“, sagt Aerzens Trainer Gaetano Bartolillo angesichts der 15 Punkte aus zehn Duellen. „Personell gibt es bei uns leider noch einige Unklarheiten.“ Andrej Gljanz wird aufgrund eines Jochbeinbruchs länger ausfallen, die Einsätze von Daniel Niemeyer und Leandro Ribeiro stehen noch nicht ganz fest. „Afferde müsste in der Tabelle höher Stehen. Ich sehe sie auf Augenhöhe, daher rechne ich im Derby mit einem 50:50-Spiel. Die Mannschaft, die mehr investiert, wird auch gewinnen“,  so Bartolillo.

Die Eintracht hat hingegen bereits vier Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze und steht daher in Aerzen unter Zugzwang. „Wir müssen punkten und am besten dreifach. Damit wollten wir im besten Fall in Aerzen anfangen. Je länger die Saison andauert, desto schwieriger wird es, sich da unten zu befreien. Personell sieht es derzeit wieder gut aus, wir kommen mit dem derzeit bestmöglichen Kader nach Aerzen. Sicherlich fehlt noch der eine oder andere Spieler, aber grundsätzlich ist das schon Meckern auf hohem Niveau. Der Kader, der aktuell zur Verfügung steht, bringt viel Qualität mit. Aerzen ist bekanntlich in guter Verfassung, daher wird es ein sehr schwieriger Gang, wenn wir das Spiel gewinnen wollen“, betont Afferdes Sprecher Aaron Oefler.

WTW Wallensen – FC Ambergau Volkersheim (Sonntag, 15 Uhr).

Am kommenden Sonntag kommt der Tabellenführer, Ambergau-Volkersheim, auf die Thüster Platte. Nachdem der WTW im letzten Spiel gegen Borsum mit 0:4 den Kürzeren gezogen hat, stehen die Ostkreisler aktuell auf einem Abstiegsplatz. Vor allem die Personalsorgen plagen WTW-Trainer Surmann arg: „Die Gegner werden augenscheinlich stärker und der Kader von uns immer dünner. Nach letztem Sonntag hat sich unser Lazarett nochmal vergrößert und somit stellt sich die Startelf fast von alleine auf. Die Hoffnung bei einigen besteht noch, dass sie bis Sonntag wieder einsatzbereit sind. Ansonsten können wir auf den Kader der zweiten Herren zurückgreifen, die schon Freitag spielt. Wir befinden uns aktuell in keiner guten Verfassung, machen viel zu viele Fehler und dadurch kassieren wir die Gegentore. In der Woche trainieren wir durch die Verletzten mit einem kleinen Kader und verlieren so auch die Fitness im restlichen Kader, um ein Spiel über 90 Minuten zu bestreiten.“ Trotz all der Personalsorgen will Surmann von Aufgeben nichts wissen. Er beruft sich auf die Tugenden und Stärken seiner Mannschaft und fordert sie auch wieder ein: „Es nützt nichts. Wir müssen wieder zu den alten Tugenden zurückfinden und über den Kampf und die Leidenschaft ein Spiel angehen. Dann werden wir weniger Fehler produzieren und in der Defensive weniger Tore kassieren. Der Gegner ist noch ungeschlagen und wird mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein zu uns kommen. Ich hoffe wir können am Sonntag mal wieder eine gute Leistung auf den Platz bringen und dem Tabellenführer Paroli bieten.“

FC Bad Pyrmont Hagen – SC Harsum (Sonntag, 15 Uhr).

Nach schwierigen Wochen mit drei Spielen ohne Sieg haben sich die Bad Pyrmont Hagener mit zuletzt zwei Siegen, darunter der 4:3-Erfolg gegen den damaligen Spitzenreiter SV Einum,  zurückgemeldet. Gegen den SC Harsum will der Fusionsclub am Sonntag nachlegen – und seine Heimstärke untermauern. „Wir wollen zuhause wieder eine Macht werden“, sagt Trainer Daniel Barbarito, der sich mit seiner Elf in der Heimtabelle im Mittelfeld bewegt. „Wichtig ist, dass wir am Sonntag da ansetzen, wo wir letztes Wochenende aufgehört haben. Die Mentalität war wieder da, der Kampfgeist war da. Wir spielen im Bezirk, da haben die klassischen Tugenden noch mehr Auswirkung als zum Beispiel in der Regionalliga. Wenn wir unsere Basics auf den Platz bringen, können wir auch gegen Harsum gewinnen.“ Der FCBPH sei mit den Niederlagen gegen Wallensen und Lamspringe genug gewarnt worden, die Mannschaften aus der unteren Tabellenregion nicht zu unterschätzen. „Ich gehe davon aus, dass keiner der Spieler das anstehende Duell auf die leichte Schulter nehmen wird“, so Barbarito. Die Bad Pyrmont Hagener sind derzeit Fünfter, haben aber nur drei Punkte Rückstand zum Tabellenzweiten. „Wir wollen uns oben festbeißen, zumal es auch personell wieder deutlich besser aussieht“, sagt der Übungsleiter, der wieder auf Anil Aranmis, Luca Kleinschmidt und Luca Fleischmann zurückgreifen kann. „Wir haben am Dienstag mal unsere aktuelle Saison mit der letzten verglichen. Letztes Jahr hatten wir nach zehn Spieltagen 25 Punkte. Ja, wir haben wir eine bessere Form als in den letzten Wochen, können aber auch noch mehr. Wir müssen wieder 100 Prozent geben, wenn wir an die letzte Saison anknüpfen wollen.“
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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