13.08.2023 19:49

2. Kreisklasse


Spielabbruch in Brünnighausen überschattet Spektakel-Spieltag

Cristea wird zu Jobs taktischem Glücksgriff / Drömers Dreierpack sichert Nettelrede II drei Punkte
Erwin Cristea SG hastenbeck Emmerthal Kopffoto
Mit drei Treffern war Erwin Cristea der beste Schütze der SGHE an diesem Wochenende.

SG Hastenbeck/Emmerthal – SSG Marienau 5:1 (4:1).

Das war deutlich! Mit 5:1 setzte sich die SG Hastenbeck/Emmerthal im Heimspiel gegen Absteiger Marienau durch. Dabei musste der Coach der SGHE, Marco Job, schon vor dem Anpfiff die erste Hürde nehmen: „Wir hatten kurzfristig noch eine Abmeldung eines Spielers. Dadurch musste ich etwas umbauen und habe Erwin Cristea als vorderste Spitze gebracht.“ Und diese Entscheidung sollte sich als taktischer Glücksgriff erweisen. Aus einer kompakten Verteidigung heraus durften die Hausherren schon nach acht Minuten das erste Mal jubeln, Daniel Magaschütz hatte die Hausherren auf Kurs gebracht. Neu-Startelf-Spieler Cristea dankte zahlte das Vertrauen seines Coaches nur drei Minuten später mit dem 2:0 zurück. Felix Niemeyer sorgte eine Viertelstunde später bereits für die beruhigende Führung. „Marienau hatte wenige Torchancen, wir wiederum hätten sicherlich noch den einen oder anderen machen können“, betonte Job. Die Gäste kamen durch Carsten Radtke zwar noch einmal in Reichweite (29.), doch Cristea wollte es noch zweimal wissen und schickte die Ostkreisler daher ohne Punkte auf die Heimreise. „Wir haben nach dem 5:1 dann rotiert und dadurch auch den Fuß vom Gas genommen. Insgesamt bin ich mit der Leistung aber sehr zufrieden“, resümierte der SGHE-Coach abschließend und sprach insgesamt von einer „fairen Partie“.
Tore: 1:0 Daniel Magaschütz (8.), 2:0 Erwin Cristea (11.), 3:0 Felix Niemeyer (24.), 3:1 Carsten Radtke (29.), 4:1 Cristea (41.), 5:1 Cristea (49.).

SG Klein Berkel/Königsförde II – TC Hameln 1:0 (0:0).

In Klein Berkel hat sich eine alte Fußballweisheit am Nachmittag nicht bewährt. Zahlreiche vergebene Chancen sollten sich am Ende nicht rächen aus Sicht der heimischen SG. Dabei hätten die Gastgeber gegen den TC Hameln bereits im ersten Durchgang für relativ klare Verhältnisse sorgen können. „Es war wie in den besten Zeiten der vergangenen Saison. Wir erspielen uns klarste Chancen, bekommen die Kugel aber nicht rein“, haderte Klein Berkels Coach Jochen Illert mit der eigenen Nachlässigkeit vor dem gegnerischen Tor. Dabei wurde den Hausherren die Führung praktisch auf dem Silbertablett serviert, doch auch vom Punkt aus trafen die Hummetaler nicht das Tor (35.). Nach dem Seitenwechsel war der Bann dann aber doch gebrochen. Über vier Stationen spielten sich Illerts Jungs über die linke Außenbahn bis vor das Tor. Stürmer Igor Lampen brauchte letztlich nur noch den Fuß hinhalten. „So haben wir uns die Möglichkeiten ziemlich oft erspielt, aber in der Mitte haben wir die Kugel einfach nicht reinbekommen“, erklärte der Coach. So blieb die Begegnung spannend – und wurde zunehmend hitziger. Gleich drei Akteure mussten von Schiedsrichter Niko Zielonka vorzeitig zum Duschen geschickt werden. Letztlich brachten die Gastgeber den knappen Vorsprung aber doch über die Zeit. „Defensiv haben wir sehr kompakt gestanden und nicht viel zugelassen. An der Chancenverwertung müssen wir aber noch arbeiten“, lautete das Resümee Illerts.
Tore: 1:0 Igor Lampen (49.).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für TC Hamelns Patrick Klemme (75.) und Klein Berkels Luis Semmler (79.); Glatt Rot für TC Hamelns Adel Jalab (83.).

TSV Nettelrede II – BW Tündern III 4:2 (2:1).

Die Reserve des TSV Nettelrede hat den zweiten Sieg im zweiten Spiel eingeheimst. Trotz des 4:2-Erfolgs gegen Tünderns Dritte war TSV-Coach Patrick Gruschka mit dem Auftritt seiner Elf nicht wirklich zufrieden: „Fußballerisch war das heute eines unserer schlechtesten Spiele. Wir haben sehr hibbelig.“ Gegen aggressiv anlaufende „Schwalben“ waren es trotzdem die Hausherren, die zum ersten Mal einnetzten. Jan Lukas Kohl brachte die „Grönjer“ nach 26 Minuten auf die Siegerstraße. Doch ganz so leicht ließen sich die Gäste nicht abschütteln, Niclas Gierke bescherte Blau-Weiß in der 37. Minute den Ausgleich. Für solche Fälle haben die Gastgeber aber einen echten „Goalgetter“ in ihren Reihen: Marco Drömer brachte den TSV noch vor der Pause erneut in Front – und bugsierte die Kugel nach dem Seitenwechsel höchstselbst noch zwei weitere Mal über die Linie. Der zwischenzeitliche erneute Ausgleichstreffer der Gäste durch Gierke brachte Blau-Weiß demnach nicht mehr allzu viel ein. „In Summe ist der Sieg verdient. Sicherlich hätte Tündern noch ein oder zwei Tore mehr machen können, das Chancenplus lag aber klar bei uns“, erklärte Gruschka und sprach Dreierpacker Drömer und Aushilfs-Keeper Thiemo Plesse, der normalerweise auf dem Feld für Furore sorgt, ein Sonderlob aus.
Tore: 1:0 Jan Lukas Kohl (26.), 1:1 Niclas-Maximilian Gierke (37.), 2:1 Marco Drömer (43.), 2:2 Gierke (61.), 3:2 Drömer (79.), 4:2 Drömer (89.).

VfB Hemeringen II – SG Wallensen/Marienhagen II 3:4 (1:2).

In Hemeringen spielte sich ebenfalls am frühen Sonntagnachmittag ein echter Schlagabtausch ab. Im Heimspiel gegen die SGWM egalisierte der VfB gleich zwei Rückschläge, musste sich nach dem spielentscheidenden Treffer von SG-Spieler Karim Gabsi eine Minute vor dem Ende aber ohne Punkte begnügen. „Das ist für uns natürlich bitter, einen Punkt hätten wir uns schon verdient gehabt. Fairnesshalber muss man aber auch sagen, dass die spielerischen Vorteile schon bei Wallensen/Marienhagen lagen“, bilanzierte VfB-Trainer Jörg Pydde, der seine Farben nach dem Treffer von Marc Neumann zunächst sogar in Führung liegen sah. Durch Jannis Schlebrowski und einen sehenswerten direkten Freistoßtreffer von Jan-Niklas Hitzer waren plötzlich aber die Ostkreisler dem Sieg ein Stück näher. Diesmal waren es die Hausherren, die durch Philipp Oberkötter für den Ausgleich sorgten – nur zwei Minuten aber direkt wieder von einem Distanzschuss überrascht wurden. Doch auch danach kamen die Hausherren noch einmal zurück, für den Punktgewinn sollte es dennoch nicht reichen. „Die Mannschaft hat durch ihren mannschaftlichen Zusammenhalt und den Kampf immer wieder ins Spiel zurückgefunden. Sie hat alles versucht, um zu punkten. Leider hat es nicht gereicht. Im Vergleich zur Vorwoche haben wir aber eine ganz anderen Einstellung und einen ganz anderen Willen an den Tag gelegt, von daher haben sich alle meine Jungs heute ein Lob verdient“, resümierte Pydde abschließend.
Tore: 1:0 Marc Neumann (33.), 1:1 Jannis Schlebrowski (42.), 1:2 Jan-Niklas Hitzer (???), 2:2 Philipp-Henry Oberkötter (73.), 2:3 Leon Sommerey (75.), 3:3 Tobias Okoro (82.), 3:4 Karim Gabsi (89.).


TSV Brünnighausen – SG Hameln 74 Spielabbruch in der Halbzeitpause beim Stand von 1:1.

Der Spieltag in der 2. Kreisklasse wurde am frühen Sonntagnachmittag von einer unrühmlichen Szene überschattet. Die Partie zwischen dem TSV Brünnighausen und der SG Hameln 74 wurde beim Stand von 1:1 in der Halbzeitpause abgebrochen. Dennis Mühlenweg, Trainer der Hamelner, schilderte nach dem frühzeitigen Spielende die Vorfälle: „Der Ausgangspunkt lag in der 42. Minute. Nach einer Flanke von Brünnighausen hat der Schiri ein vermeintliches Handspiel in unserem Sechzehner gesehen und auf Elfmeter entschieden. Daraufhin hat sich einer unserer Spieler aufgeregt und die Gelbe Karte gesehen. Der Spieler hat aber weiterhin diskutiert und im Anschluss dafür auch die Gelb-Rote Karte gesehen. Daraufhin haben wir ihn zum Duschen geschickt und Brünnighausens Jörn Siegroth hat den Elfmeter ausgeführt und auch verwandelt. Damit war die Szene für uns erst einmal vorbei.“

In der Halbzeitpause sei es dann aber wohl zu einer unschönen Aktion gekommen. Dazu der Coach: „In der Pause kam der Schiri dann zu uns und auch zu Brünnighausen und hat gemeint, dass er die Partie nicht wieder anpfeifen werde. Seinen Schilderungen zufolge habe es vonseiten unseres Spielers, der des Feldes verwiesen wurde, verbale Anfeindungen und auch Drohungen gegenüber dem Schiri in der Kabine gegeben. Leider war keiner von uns dabei. Wir werden der Sache aber in jedem Fall nachgehen und falls sich diese Aussagen bewahrheiten, strikte Maßnahmen ergreifen. Wir distanzieren uns von jeglicher Form der Gewalt und tolerieren ein solches Verhalten auch nicht. Wir sind eine Spielgemeinschaft und wir stehen auch für Gemeinschaft.“ Nach Auskunft Mühlenwegs hätten beide Parteien aufgrund der ansonsten sehr fairen Partie versucht, die Begegnung zu Ende zu bringen.

Bis zur Pause hatten beide Seiten je einmal den Ball im gegnerischen Netz untergebracht. Brünnighausens Neu-Trainer Volker Werner schilderte seine Sicht des Spielverlaufs: „Nach vier Minuten hatten wir die Riesenchance aufs 1:0. Stattdessen hat SG wie aus dem Nichts die Führung geschossen. Mit dem Elfmeter haben wir vor der Pause aber noch den Ausgleich gemacht. Insgesamt hätten wir gerne weitergespielt, können die Entscheidung des Schiedsrichters aber absolut verstehen.“ Wie die Partie nun gewertet wird, ist derzeit noch unklar.
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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